„Aufgrund desselben Schlags des Höheren Lichts, das auf jenen Massach (Schirm) aufprallt, sprühten Lichtfunken und drangen durch jenen Massach.“ (TES, S. 115, P. 6)
Und man kann das Konzept des Schlags so erklären, dass es Gedanken sind, die auf den Menschen einschlagen und ihn stören und ermüden, und er glaubt mal so und mal anders. Und all das, weil er über einen Massach verfügt.
Und wenn er den Massach aufrechterhält und einwilligt, auf dem Wege des Schöpfers zu gehen, was als der Aspekt von Mocha (Verstand) bezeichnet wird, genannt der Aspekt der Klärung, klärt er, dass es gut für ihn ist, den Aspekt des Glaubens über dem Verstand zu bekommen. Das wird so definiert, dass er eine Zugabe von Licht auf der höheren Stufe verursacht, wobei die Freude gerade durch die Klärung kommt.
Das Gleiche sehen wir bei zwei Menschen, die einander mögen. Wenn zu einem von ihnen ein Freund dazukommt, und er sich auch mit ihm verbinden möchte, dies aber nicht dem Wunsch des ersten entspricht, dann sitzt der erste und wartet ab, um zu sehen, wen er als seinen treuen Freund erwählt, und er beginnt, den ersten gegen den zweiten abzuwägen.
Und er beginnt, die Besonderheit und den Nutzen abzuwägen, die er an den beiden hat, und die Gedanken beginnen zu fliegen und sein Denken zu spalten, und das wird als „Schlag auf seine Meinung“ bezeichnet.
Und letztendlich entscheidet er sich für den ersten, also dass es sich lohnt, sich mit ihm zu verbinden. Und er klärt es nur mit dem Aspekt Kraft über dem Verstand. Das heißt, obwohl er nicht so sehr die Wichtigkeit des Höheren spürt, findet die Klärung mittels des Massach statt, genannt Aspekt der Erfahrung, und das ist der Aspekt der Verhüllung.
Wenn er jedoch den Massach überwindet und aufrechterhält, also den Massach nicht aufhebt, wird dadurch Oben Freude verursacht, und dann schenkt ihm der Höhere ebenfalls Freude.
Das bedeutet, in dem Maße, wie er die Wichtigkeit des Höheren über dem Verstand empfängt, wird die Größe des Höheren in seinen Verstand übertragen, nicht mehr und nicht weniger.
„Unter Zwang wurdest du geboren, unter Zwang lebst du und unter Zwang stirbst du.“ [1] Das Prinzip der Geburt ist dasselbe wie bei „Ein [zum Judentum] Übergetretener ist wie ein Neugeborener“. [2] Das heißt, jedes Mal, wenn man den Aspekt des Glaubens aufs Neue erhält, wird dies als „neue Geburt“ bezeichnet. Und der Erhalt des Aspektes von Mocha (Verstand) ist über dem Verstand (Daat).
Und da der Körper nichts tun kann, was gegen den Verstand (Daat) verstößt, ist man genötigt, den Aspekt von Mocha unter Zwang anzunehmen, also dass der Körper nicht [damit] einverstanden ist. Wenn dagegen die Arbeit im Aspekt des Empfangens und des Wissens stattfindet, ist der Körper bereit, allen Befehlen zu gehorchen.
Und das ist das Prinzip von „Unter Zwang wirst du geboren“, dass nämlich die Geburt in der Heiligkeit nur unter Zwang stattfindet. Bis man dem Aspekt von „Opfere es zu Seinem Willen“ [3] würdig wird, wie die Weisen sagten: „Man zwingt ihn, bis er sagt ‚Ich will’“ [4] (Kidushin 50a).
Und durch den Empfang des Glaubens wird man des Lebens in Heiligkeit (des spirituellen Lebens) würdig - durch Tora und [spirituelle] Arbeit. Und die Lebenskraft, die man erhält, muss auch „unter Zwang“ sein. Das bedeutet, dass man den Genuss nicht empfangen möchte. Da aber der Heilige, gelobt sei Er, einem den Genuss schenken will, muss man empfangen, aber nicht aus eigenem Willen.
„Und unter Zwang stirbst du“ - in der Zeit, da man sich den physischen Dingen widmet, wobei diese Beschäftigungen nur den Aspekt des egoistischen Empfangens darstellen, genannt „Aspekt des Todes“, muss man ebenfalls gezwungen werden. Das heißt, dass man es mehr genießen würde, all die physischen Dinge nicht tun zu müssen.
Und wie mein Vater und Lehrer, seligen Andenkens, im folgenden Beispiel sagte: Wenn jemand Geschwüre hat und sich kratzt, dann genießt er es zwar, aber es wäre besser, wenn er gar keine Geschwüre hätte und sich nicht kratzen und es nicht genießen müsste.
[1] Awot 4,22 [2] Jewamot 48b [3] 3. Buch Moses 1,3 [4] Kidushin 50a
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„Wenn eine Jungfrau, die einem Mann verlobt ist, von einem anderen Mann in der Stadt angetroffen wird und dieser bei ihr liegt.“ [1] Man kann klarstellen, dass die heilige Shechina [2] als Jungfrau bezeichnet wird. Und es gibt drei Aspekte: frei, verlobt und verheiratet.
Im Zustand von Domem de Kedusha („unbewegt“ in spiritueller Hinsicht) heißt sie „frei“. Denn alles, was er (der Mensch) für sie tut, ist nur um Gegenleistungen zu erhalten, also entweder [in] Dieser Welt oder [in] der Kommenden Welt. Doch er weiß, dass die heilige Shechina von ihm unterdrückt wird, also durch den Aspekt von Empfangen aus Eigennutz. Deswegen heißt sie frei, da es niemanden gibt, der sie benötigt. Denn er will, dass sie ihn benötigt. Deshalb kann er dann im Zustand von Domem mit seiner Arbeit fortfahren und ist durch nichts behindert.
Sobald er jedoch mit der Arbeit von Zomeach (pflanzlich) beginnt, und das heißt, dass ihm bereits bewusst ist, dass man sich mit Tora und Mizwot im Aspekt des Gebens beschäftigen muss, dann heißt die heilige Shechina „einem Mann verlobt“ - also dem Heiligen, gesegnet sei Er - und der Mensch muss sich bemühen, eine Vereinigung zwischen dem Heiligen, gesegnet sei Er, und Seiner Shechina herzustellen.
Wer nun bei ihr liegt, das heißt, wer an ihr (der Shechina) Genuss nehmen will, der beginnt im Aspekt des Empfangens zu arbeiten, obwohl er weiß, dass der Aspekt des Empfangens bereits verboten ist, denn sie befindet sich bei ihm bereits im Aspekt von „verlobt mit dem Heiligen, gesegnet sei Er“ - so gilt „so sollt ihr sie beide steinigen“. [3]
Denn siehe, die heilige Shechina an sich ist „für den Gedanken gänzlich ungreifbar“ [4], und es ist lediglich die Rede [von ihr] im Bezug auf den erkennenden Menschen, und fremdartige Gedanken schlagen sein Gehirn, bis er stirbt. Das bedeutet, dass er die ganze Lebenskraft der Heiligkeit verliert. Und auch die heilige Shechina fällt bei ihm in den Aspekt von Staub. Er sieht in ihr keinerlei Lebenskraft, also nichts, wofür es sich zu arbeiten lohnen würde.
Und das ist es, was die Schrift mit dem Vers meint: „Der Jungfrau dafür, dass sie in der Stadt nicht geschrien hat“ (Und das ist das Konzept von „Schreie: Bösewicht, rühre mich nicht an“. [5]) „In der Stadt“ bedeutet in der Zeit, da er eine große Erweckung hatte und mit eigenem Feuer arbeitete. Dann „schrie die Jungfrau nicht“, denn zu diesem Zeitpunkt war keine Sünde in der Arbeit spürbar, sondern [nur] als er diese Arbeit im Aspekt des Empfangens für sich auf ewig fortführen wollte. Deswegen fügte er ihr selbst Schaden zu.
Deswegen sieht er nun, dass in ihr keinerlei Lebenskraft ist und es sich nicht lohnt, für sie zu arbeiten. Wie die Weisen sagten: „Die Schlange kam und vergoss Schmutz auf Chawa (Eva)“ [6]. Und mein Vater und Lehrer, seligen Andenkens, erklärte, dass Schmutz (Soama, זוהמה) „Was ist diese?“ (so-ma) bedeutet, dass er also sagte: „Was ist diese Arbeit für mich?“ [7] - und das meint „und sie starben beide“.
„Wenn aber der Mann die Jungfrau auf dem Felde antrifft“. [8] Gemeint ist der Aspekt der Arbeit auf dem Felde, was bedeutet, während der Arbeit lag er bei ihr. Er widmet sich der Tora und den Mizwot „um zu empfangen“ und weiß, dass es verboten ist, denn sie ist mit dem Manne verlobt, wie oben gesagt. Dann gilt „Der Jungfrau sollst du nichts tun [9] ... denn er fand sie auf dem Feld und die Jungfrau schrie ... es war aber niemand da, der ihr helfen konnte.“ Das bedeutet, dass er fühlt, wie sie schreit: „Bösewicht, rühre mich nicht an“, dass es verboten ist, im Aspekt des Empfangens zu arbeiten.
„Es war aber niemand da, der ihr helfen konnte“ bedeutet, dass der Mensch den Aspekt des Empfangens in sich nicht überwinden kann, und das heißt „Feld“. Während der Arbeit also, wenn er das Empfangen überwinden will, bleibt die heilige Shechina am Leben, das bedeutet, er sieht ihre Größe und ihre Wichtigkeit.
Und jeder, der an dieser Arbeit „zu geben“ festhält, der hat durch sie Leben; aber er stirbt, wenn er den Aspekt des Lebens, den er von ihr erhielt, für sich empfängt. Und er wendet ein, dass er die Arbeit nicht mehr [weiter] ausführen kann.
Denn nur ein Mann, der mit scharfem Verstand und guten Eigenschaften und ehrlicher Art auf die Welt kam [kann es schaffen], nicht aber jemand, der mit schlechten Eigenschaften geboren wurde. Und er kann also nicht mehr diese Arbeit fortführen. Und das heißt, dass er tot ist, also dass er keinen Treibstoff mehr hat, um mit dieser Arbeit fortzufahren und um Leben zu haben.
Doch der Schöpfer lässt in seiner Barmherzigkeit Tote auferstehen. Und der Mensch wird wiedergeboren, bis er einige Reinkarnationen durchläuft, ob in einem oder in mehreren Körpern, im verborgenen Sinne des Verses: „Dass nicht das Verstoßene auch von ihm verstoßen werde“ [10], und er wird würdig, sich für die Ewigkeit an die [höhere] Stufe anzuhaften.
[1] 5. Buch Moses 22,23 [2] Göttliche Anwesenheit [3] 5. Buch Moses 22,24 [4] Tikunej Sohar, Ptichat Eliyahu [5] Awot von Rabbi Natan 1,5 [6] Jewamot 103b [7] 2. Buch Moses 12,26 [8] 5. Buch Moses 22,25 [9] 5. Buch Moses 22,26 [10] Samuel 2 14,14: Denn wir sterben eines Todes und sind wie Wasser, so in die Erde verläuft, das man nicht aufhält; und Gott will nicht das Leben wegnehmen, sondern bedenkt sich, dass nicht das Verstoßene auch von ihm verstoßen werde.
Korrektur der Linien. Die Rechte Linie ist der Aspekt von Loven de Aba (das Weiße des Vaters): Durch die Erscheinung des Lichtes Chochma in den 320 Funken steigt die Malchut aller Melech (König) zurück an ihren Platz, da es einen Zimzum (Einschränkung) auf den Aspekt von Awiut gibt, und wenn die Awiut nicht entsprechend groß ist, ist sie gezwungen, abzusteigen.
Und dadurch, dass das Licht Chochma den Aspekt von Awiut herabsenkt, spürt der Mensch, dass es nichts Abstoßenderes gibt, als für sich selbst zu arbeiten. Er hat allerdings noch keine Kraft, um für den Nächsten zu arbeiten, also zu geben, und deswegen bedürfen wir der Linken Linie, und das ist der Aspekt von Odem de Ima (das Rote der Mutter).
Aus diesem Grunde wird die Kraft der Sefirot von der Rechten Linie herangezogen - ähnlich einem Menschen, der mit fünf Sinnen ausgestattet ist: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken [1] und Tasten - und um sie zu betätigen, zu dem von uns angestrebten Ziel.
Wenn daher das Weiße des Vaters erscheint, und er sieht, dass es sich nicht lohnt, mit dem Sehen, Hören, Riechen und Sprechen für sich selbst zu arbeiten, dann sitzt er müßig und es scheint, als würde er schlafen. Denn seine Sinne sind untätig, da sie keinen Treibstoff haben. Das Wissen, wie er mit den Sinnen im Geben arbeiten kann, hat er allerdings noch nicht erlangt, was auch ein Ziel ist.
Und um die Kraft zu geben zu erlangen, muss er von der Linken Linie empfangen, genannt das Rote der Mutter, die den Aspekt von Malchut, versüßt mit Bina darstellt, damit sein Wille zu empfangen in die Arbeit des Gebens einwilligt, welche der Aspekt von Bina ist.
Und danach, wenn er schon Brennstoff von der Kategorie des Gebens hat, und einen Siwug (Vereinigung, Verbindung) mit dieser Kategorie ausführt, also wenn er Dinge in dieser Kategorie tut, dann wird sich verwirklichen: „So wird der Ewige, dein Gott, dich segnen in allem, was du tust.“ [2] Das bedeutet, dass sich das Höhere Licht in dieser Kategorie vereint, genannt „Mittlere Linie“. Und das Licht weilt auf der Vereinigung der beiden Linien, rechts und links. Und das ist bereits die Kategorie der Vollkommenheit.
[1] Im hebräischen Originaltext wird das Wort „Sprechen“ benutzt, [2] 5. Mose 15,18
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