Brief von Rabbi Yehuda Ashlag, aus dem Buch "Frucht des Weisen", Band "Briefe", Seite 37
„Vier gingen in den PaRDeS“[20], weil vor der Erschaffung der Welt „der Schöpfer und Sein Name Eins“ waren, da die Seelen noch keine Seelen waren; und der ganze Begriff des Namens entsteht dadurch, dass, wenn man sich von Ihm abwendet, Er jenen beim Namen ruft, damit er sich Ihm wieder zuwende.
Und da die Seelen vor der Erschaffung der Welt vollkommen mit dem Schöpfer verschmolzen waren und Er ihnen Kronen und Pracht verlieh, die über das hinausgingen, was sie sich zu wünschen wagten, weil Er ihre Wünsche besser kennt als sie selbst und sie erfüllt. Daher ist es sicher unwichtig, einen Namen zu nennen, was sich auf ein Erwecken von unten bezieht. Und deshalb ist es ein Aspekt des "Einfachen Lichtes", denn alles ist vollkommen einfach, weshalb dieses Licht von jedem einfachen Menschen verstanden wurde, sogar von einem, der gar keine Weisheit erkannte.
Daher wird es von den Weisen als "Pshat"[21] bezeichnet, weil es die Wurzel von allem ist, und von ihm spricht man nicht in den Büchern, weil es ein ganzheitliches, einfaches und bedeutendes Konzept ist. Und obwohl in der Unteren Welt im Reshimo dieses einfachen Lichtes zwei Teile sichtbar sind, ist es doch einfach, nicht zusammengesetzt, und es ist das Herz, welches es trennt.
Und an dem Ort, von welchem wir sprechen, gibt es überhaupt keine Trennung. Das gleicht einem König, der seinen Lieblingssohn nahm und ihn inmitten seines großen schönen Gartens (PaRDeS) stellte. Als der Königssohn die Augen öffnete, betrachtete er nicht den Platz, wo er stand, da sein Blick wegen des großen Lichtes im ganzen Garten weit weg streifte, so weit wie der Osten vom Westen entfernt ist. Und er blickte zu den entfernten Gebäuden und Palästen in der westlichen Seite, und er ging in diese Richtung viele Tage lang, während er immer mehr über die Pracht der westlichen Seite staunte.
Nach einigen Monaten legte sich sein Eifer und, sein Verlangen war erfüllt, und er war es satt, nach Westen zu schauen. Er begann darüber nachzudenken, was sich auf dem Weg befand, den er zurückgelegt hatte. Er richtete seinen Blick auf die Ostseite, die Seite, von welcher er den Garten betrat, und staunte! Denn die ganze Pracht und Schönheit war ihm so nahe, und er verstand nicht, warum er das nicht gleich zu Beginn gefühlt hatte und er immer nur auf die westliche Seite geblickt hatte. Und daher begann er in dem Moment, nur nach dem Leuchten der östlichen Seite zu streben, bis er zu den Toren gelangte, durch welche er einst hinein ging.
Welchen Unterschied gibt es zwischen den Tagen des Eintritts und den Tagen des Austritts, denn alles, was er in den letzten Monaten erblickte, hatte er doch auch zu Beginn gesehen; doch ihm war es nicht bewusst und er konnte es nicht schätzen, weil sein Herz und seine Augen nur das Licht wahrnahmen, das vom Westen ausging. Und erst nachdem er davon satt geworden war, wendete er sein Gesicht, sein Herz und seine Augen dem Osten zu, und das Herz begann, das Licht aufzunehmen, welches von Osten kam. Doch was hat sich verändert?
Von den Toren des Gartens gelangt zu ihm eine zweite Offenbarung, genannt Remes (Andeutung), ähnlich wie der König seinem geliebten Sohn etwas andeutet und ihn dadurch etwas ängstigt. Und obwohl der Sohn nichts versteht und nicht die innere Angst sieht, die in der Andeutung verborgen liegt, bewegt er sich doch infolge seiner Verschmelzung mit dem Vater sofort zur anderen Seite.
Und das ist das Geheimnis, weshalb Remes (Andeutung) das "Zweite Angesicht" ist, weil zwei Antlitze, Pshat und Remes, in den Geschöpfen als eine Wurzel eingeschrieben werden. Man sagt, dass ein Wort mindestens aus zwei Buchstaben bestehen muss, die gleichsam als "Quelle des Wortes" bezeichnet werden, weil man aus einem Buchstaben nichts verstehen kann; und daher bilden die Anfangsbuchstaben der Worte Pshat und Remes das Wort PaR[22], was die Wurzel des Wortes Par (junger Bulle) in unserer Welt ist. Aber auch die Worte Prija, Revija - Empfängnis, Fortpflanzung - kommen von dieser Wurzel[23].
Dann wird das "Dritte Gesicht" enthüllt, genannt Drush (Deutung). Bis dahin gab es keinerlei Drisha (Verlangen) und keine Äußerung von "der Schöpfer und Sein Name sind Eins", doch im "Dritten Gesicht" wird abgezogen und hinzugefügt, gedeutet und gefunden nach der Regel "Ich habe mich bemüht und fand" (Igati vemazati). Deswegen ist dieser Platz für die Unteren bestimmt, weil es dort ein Erwecken von unten gibt - im Gegensatz zum Licht der Ostseite, welches da leuchtete "noch bevor ihr ruft, werde ich antworten", und erst danach eine starke Bitte und sogar Anstrengung und Genuss gibt.
Und dann beginnt das "Vierte Antlitz", in der Sprache der Weisen Sod (Geheimnis) genannt, was eigentlich Remes gleicht, worin es aber kein Verständnis und Bewusstsein gibt. Es ist wie ein Schatten, der dem Menschen folgt - wie wenn man einer Schwangeren leise zuflüstert, dass heute Jom Kippur (Versöhnungstag) ist, und sie essen und trinken kann, damit sie das Kind nicht verliert.
„Vier gingen in den PaRDeS“[20], weil vor der Erschaffung der Welt „der Schöpfer und Sein Name Eins“ waren, da die Seelen noch keine Seelen waren; und der ganze Begriff des Namens entsteht dadurch, dass, wenn man sich von Ihm abwendet, Er jenen beim Namen ruft, damit er sich Ihm wieder zuwende.
Und da die Seelen vor der Erschaffung der Welt vollkommen mit dem Schöpfer verschmolzen waren und Er ihnen Kronen und Pracht verlieh, die über das hinausgingen, was sie sich zu wünschen wagten, weil Er ihre Wünsche besser kennt als sie selbst und sie erfüllt. Daher ist es sicher unwichtig, einen Namen zu nennen, was sich auf ein Erwecken von unten bezieht. Und deshalb ist es ein Aspekt des "Einfachen Lichtes", denn alles ist vollkommen einfach, weshalb dieses Licht von jedem einfachen Menschen verstanden wurde, sogar von einem, der gar keine Weisheit erkannte.
Daher wird es von den Weisen als "Pshat"[21] bezeichnet, weil es die Wurzel von allem ist, und von ihm spricht man nicht in den Büchern, weil es ein ganzheitliches, einfaches und bedeutendes Konzept ist. Und obwohl in der Unteren Welt im Reshimo dieses einfachen Lichtes zwei Teile sichtbar sind, ist es doch einfach, nicht zusammengesetzt, und es ist das Herz, welches es trennt.
Und an dem Ort, von welchem wir sprechen, gibt es überhaupt keine Trennung. Das gleicht einem König, der seinen Lieblingssohn nahm und ihn inmitten seines großen schönen Gartens (PaRDeS) stellte. Als der Königssohn die Augen öffnete, betrachtete er nicht den Platz, wo er stand, da sein Blick wegen des großen Lichtes im ganzen Garten weit weg streifte, so weit wie der Osten vom Westen entfernt ist. Und er blickte zu den entfernten Gebäuden und Palästen in der westlichen Seite, und er ging in diese Richtung viele Tage lang, während er immer mehr über die Pracht der westlichen Seite staunte.
Nach einigen Monaten legte sich sein Eifer und, sein Verlangen war erfüllt, und er war es satt, nach Westen zu schauen. Er begann darüber nachzudenken, was sich auf dem Weg befand, den er zurückgelegt hatte. Er richtete seinen Blick auf die Ostseite, die Seite, von welcher er den Garten betrat, und staunte! Denn die ganze Pracht und Schönheit war ihm so nahe, und er verstand nicht, warum er das nicht gleich zu Beginn gefühlt hatte und er immer nur auf die westliche Seite geblickt hatte. Und daher begann er in dem Moment, nur nach dem Leuchten der östlichen Seite zu streben, bis er zu den Toren gelangte, durch welche er einst hinein ging.
Welchen Unterschied gibt es zwischen den Tagen des Eintritts und den Tagen des Austritts, denn alles, was er in den letzten Monaten erblickte, hatte er doch auch zu Beginn gesehen; doch ihm war es nicht bewusst und er konnte es nicht schätzen, weil sein Herz und seine Augen nur das Licht wahrnahmen, das vom Westen ausging. Und erst nachdem er davon satt geworden war, wendete er sein Gesicht, sein Herz und seine Augen dem Osten zu, und das Herz begann, das Licht aufzunehmen, welches von Osten kam. Doch was hat sich verändert?
Von den Toren des Gartens gelangt zu ihm eine zweite Offenbarung, genannt Remes (Andeutung), ähnlich wie der König seinem geliebten Sohn etwas andeutet und ihn dadurch etwas ängstigt. Und obwohl der Sohn nichts versteht und nicht die innere Angst sieht, die in der Andeutung verborgen liegt, bewegt er sich doch infolge seiner Verschmelzung mit dem Vater sofort zur anderen Seite.
Und das ist das Geheimnis, weshalb Remes (Andeutung) das "Zweite Angesicht" ist, weil zwei Antlitze, Pshat und Remes, in den Geschöpfen als eine Wurzel eingeschrieben werden. Man sagt, dass ein Wort mindestens aus zwei Buchstaben bestehen muss, die gleichsam als "Quelle des Wortes" bezeichnet werden, weil man aus einem Buchstaben nichts verstehen kann; und daher bilden die Anfangsbuchstaben der Worte Pshat und Remes das Wort PaR[22], was die Wurzel des Wortes Par (junger Bulle) in unserer Welt ist. Aber auch die Worte Prija, Revija - Empfängnis, Fortpflanzung - kommen von dieser Wurzel[23].
Dann wird das "Dritte Gesicht" enthüllt, genannt Drush (Deutung). Bis dahin gab es keinerlei Drisha (Verlangen) und keine Äußerung von "der Schöpfer und Sein Name sind Eins", doch im "Dritten Gesicht" wird abgezogen und hinzugefügt, gedeutet und gefunden nach der Regel "Ich habe mich bemüht und fand" (Igati vemazati). Deswegen ist dieser Platz für die Unteren bestimmt, weil es dort ein Erwecken von unten gibt - im Gegensatz zum Licht der Ostseite, welches da leuchtete "noch bevor ihr ruft, werde ich antworten", und erst danach eine starke Bitte und sogar Anstrengung und Genuss gibt.
Und dann beginnt das "Vierte Antlitz", in der Sprache der Weisen Sod (Geheimnis) genannt, was eigentlich Remes gleicht, worin es aber kein Verständnis und Bewusstsein gibt. Es ist wie ein Schatten, der dem Menschen folgt - wie wenn man einer Schwangeren leise zuflüstert, dass heute Jom Kippur (Versöhnungstag) ist, und sie essen und trinken kann, damit sie das Kind nicht verliert.
Warum handelt es sich jedoch um eine Enthüllung des Angesichts und nicht um eine Verhüllung? - das ist die Reihenfolge von Oben nach unten: PaR - PeReD - PaRDeS.
Und nun schauen wir uns das Problem der vier Weisen an, die in den PaRDeS hineingingen, also in das Vierte Antlitz, genannt Sod, Geheimnis. Die Unteren beinhalten die vorausgegangenen Höheren. Daher sind alle vier Antlitze im Vierten gemeinsam eingeschlossen: das Rechte, Linke, Vordere und Hintere.
Die zwei ersten Antlitze, das Rechte (Yamin) und das Linke (Smol), PaR, entsprechen Ben Asaria und Ben Soma, deren Seelen sich von den zwei Antlitzen PaR ernähern. Die zwei anderen Antlitze, das Vordere (Panim) und das Hintere (Achor), das sind einmal der vordere Teil: Rabbi Akiba, der in Frieden hinein ging und in Frieden hinausging, und der Hintere: Elischa ben Abuja, der auf den bösen Weg hinausging (Jaza le tarbut Ra).
Alles, was über sie geschrieben steht: "schaute und starb", "schaute und wurde verletzt", "schaute und ging verloren", " - all das meint die versammelte Generation. Doch sie wurden alle korrigiert, in aufeinander folgenden Reinkarnationen, einer nach dem anderen.
Nur Acher sagte, als er die grobe Sprache des Übersetzers sah: "Kehrt zurück, alle verlorenen Söhne, außer Acher". Und seinen Platz nahm Rabbi Meir, der Schüler von Rabbi Akiba, ein. Der Talmud fragt: "Wie konnte Rabbi Meir Tora beim Acher lernen?" - und die Antwort besteht darin, dass er seine ganze Klipa korrigierte, wie es geschrieben steht, dass er Rauch über seinem Grab steigen ließ.
Daraus wird verständlich, was Elischa ben Abuja sagte: "Wer ein Kind lehrt, beschreibt ein leeres Blatt", wie die Seele von Rabbi Akiba, "der einen Alten lehrt, beschreibt ein abgetragenes Blatt", so sagte er über sich. Daher sagte er zu Rabbi Meir: "Hier endet der Bereich von Shabbat" (die 2.000 Amma, die man an einem Schabbattag hinter die Grenzen der Siedlung gehen darf, die er nach den Schritten des Pferdes gemessen hatte, denn er stieg niemals vom Pferd ab...
[20] Anmerkung des Übersetzers: In Hebräisch bedeutet Pardes Hain, aber in der Kabbala ist dieses Wort ein Akronym für Pschat (die wörtlich genommene Tora), Remes (Andeutung), Drush (Erklärung), und Sod (Geheimnis).
[21] Hebräisch: einfach; im engeren Sinn: die wörtlich genommene Tora
[22] im Hebräischen werden Vokale nicht ausgeschrieben, sondern nur Konsonanten, Anm. Ü.
[23] Wenn man vom Bullen als von einem Tier spricht, sagt man Schor, wenn jedoch die Männlichkeit und die Teilnahme am Fortpflanzungsprozess unterstrichen werden soll, sagt man Par, und entsprechend ist Para die Kuh, der weibliche Teil von Empfängnis und Fortpflanzung