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Shamati 19 Was bedeutet „der Schöpfer hasst die Körper“ in der spirituellen Arbeit?

Ich hörte im Jahr 1943, in Jerusalem

Der heilige Sohar besagt, dass der Schöpfer die Körper hasst. Er [Baal HaSulam] sagte, man solle es so erläutern, dass der Wille zu empfangen gemeint ist, welcher Guf (Körper) genannt wird. Der Schöpfer erschuf Seine Welt zu Seiner Glorie, so wie es geschrieben steht: „Jeglichen, der sich nennt mit Meinem Namen, den ich zu Meiner Ehre geschaffen, gebildet und bereitet.“

Daher steht dieses im Widerspruch zur Behauptung des Körpers, dass alles für ihn, also nur zu seinem Nutzen ist. Und der Schöpfer sagt im Gegenteil, dass alles zum Nutzen des Schöpfers sein soll, und deshalb überlieferten unsere Weisen die Aussage des Schöpfers, dass „Ich und er […] nicht in einer gleichen Behausung verweilen [können].“

Daraus folgt, dass der Wille zu empfangen die Ursache ist, von der Anhaftung an den Schöpfer getrennt zu sein. Dieses wird erkannt, wenn das Böse, das heißt der Wille, für sich selbst zu empfangen, kommt und fragt: „Warum willst du zum Nutzen des Schöpfers arbeiten?“ Wir meinen, dass er wie ein Mensch sein Anliegen vorbringt, also mit dem Verstand begreifen will. Aber das ist nicht die Wahrheit, da er nicht fragt, wem der Mensch dient, was sicherlich eine verstandesgemäße Frage ist, die bei einem Menschen mit Verstand aufkommt.

Das Anliegen des Bösen ist jedoch eine körperliche Frage. Er fragt also: „Was soll euch dieser Dienst?“ Anders ausgedrückt: Welchen Verdienst wirst du für dein Bemühen erhalten? Das bedeutet, dass er fragt: Wenn du nicht zu deinem eigenen Nutzen arbeitest, was wird dann der Körper, welcher „Wille, für sich selbst zu empfangen“ genannt wird, davon haben?

Und da es sich um ein körperliches Anliegen handelt, kann man es nicht anders als mit einer körperlichen Antwort erwidern: „Er machte seine Zähne stumpf, und wäre er dort nicht gewesen, wäre er nicht erlöst worden.“ Warum? Weil es für den Willen, für sich selbst zu empfangen, keine Erlösung gibt, nicht einmal zur Zeit der Erlösung. Denn die Erlösung wird dann sein, wenn jeder Nutzen in die Gefäße des Gebens und nicht in die Gefäße des Empfangens hineinfließen wird.

Und der Wille, für sich selbst zu empfangen, muss immer in einem Mangel verbleiben, denn die Erfüllung des Willens zu empfangen bedeutet den Tod. Der Grund dafür ist, wie Oben erwähnt, dass die Schöpfung hauptsächlich zu Seiner Ehre war. (Dies steht im Geschriebenen beantwortet, dass es Sein Wille ist, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun und nicht Sich Selbst.)

Es soll erläutert werden, dass die Hauptsache der Schöpfung, allen zu offenbaren, dass das Ziel der Schöpfung „Gutes tuend für Seine Geschöpfe“ ist, erst dann vom Menschen wahrgenommen wird, wenn er sagt, er wurde erschaffen, um den Schöpfer zu ehren. Dann enthüllt sich in diesen Gefäßen das Schöpfungsziel, welches „Gutes tuend für Seine Geschöpfe“ ist.

Daher ist es dem Menschen auferlegt, sich immer selbst hinsichtlich des Zieles seiner Arbeit zu überprüfen. Das bedeutet, dass er sich in all seinen Handlungen fragen soll, ob der Schöpfer Zufriedenheit davon haben wird, denn er möchte die Angleichung der Form an den Schöpfer. Dies wird „Alle deine Taten sollten um des Schöpfers willen  geschehen“ genannt. In allem also, was der Mensch tut, möchte er, dass der Schöpfer Genuss daran hat, wie es geschrieben steht: „Seinem Schöpfer Zufriedenheit zu bereiten.“

Mit dem Willen zu empfangen muss man auch so umgehen, dass man zu ihm sagt: „Ich habe mich schon aus dem Grunde dafür entschieden, keinen Genuss empfangen zu wollen, weil du genießen möchtest. Aufgrund deines Verlangens muss ich vom Schöpfer getrennt sein, da Unterschiedlichkeit der Form Trennung und Entfernung vom Schöpfer verursacht.“

Und die Hoffnung des Menschen soll aus der Erwartung heraus entstehen, dass, da der Mensch sich nicht von der Herrschaft des Willens zu empfangen lösen kann und sich deshalb ständig in Aufstiegen und Abstiegen befindet, er würdig sein soll, dass der Schöpfer seine Augen öffnen und ihm Kraft zur Überwindung geben wird, um nur zum Nutzen des Schöpfers zu arbeiten. Wie es geschrieben steht: „Eins wünsche ich vom Schöpfer, das ich erbitte.“ Das „das“ ist also die heilige Shechina (Göttliche Gegenwart). Und er bittet zu „bleiben im Hause des Herrn all meine Lebenstage (Psalm 27, 4).

Das „Haus des Schöpfers“ ist die heilige Shechina. Aus dem Gesagten können wir die Auslegung unserer Weisen vom Geschriebenen verstehen: „Und nehmet euch am ersten Tage, der erste, der die Vergehen zählt.“ Wir müssen verstehen, warum es hier Freude gibt, wenn es hier Platz für eine Berechnung der Vergehen gibt.

Er sagte, dass wir wissen sollen, dass das Bemühen in der Arbeit von Wichtigkeit ist, weil es dann dort eine Berührung zwischen dem Menschen und dem Schöpfer gibt.

Das bedeutet, dass der Mensch fühlt, dass er den Schöpfer braucht, denn im Zustand des Bemühens sieht er, dass es keinen auf der Welt gibt, in dessen Hand es liegt, ihn aus dem Zustand, in dem er sich befindet, zu retten, außer dem Schöpfer allein. Dann sieht er, dass „Es […] nichts außer Ihm [gibt]“, das ihn aus dem Zustand, in dem er sich befindet, retten kann, und aus welchem er nicht entfliehen kann.

Dies wird „einen engen Kontakt mit dem Schöpfer zu haben“ genannt. Wenn man diesen Kontakt zu schätzen weiß, heißt das, dass der Mensch glauben soll, dass er dann in Anhaftung an den Schöpfer ist, was bedeutet, dass alle seine Gedanken nur zum Schöpfer gerichtet sind, gemeint ist, dass Er ihm helfen wird. Andernfalls sieht er, dass er sonst verloren ist. 

Wenn jedoch jemandem die persönliche göttliche Vorsehung zuteilwird und er sieht, dass es der Schöpfer ist, der alles tut, so wie es geschrieben steht, dass „Er allein alle Werke vollbracht hat, vollbringt und vollbringen wird“, dann hat der Mensch ohnehin nichts hinzuzufügen und keinen Platz für ein Gebet, dass der Schöpfer ihm helfen solle. Denn er sieht, dass sogar ohne sein Gebet sowieso der Schöpfer alles tut.

Deshalb gibt es dann für ihn keinen Platz, um gute Taten zu tun, da er sieht, dass auch ohne ihn alles schon vonseiten des Schöpfers getan ist. Also braucht er die Hilfe des Schöpfers, um irgendetwas zu tun. Und ohnehin hat er keinen Kontakt mit dem Schöpfer, denn erst in dem Maße, in welchem der Schöpfer ihm nicht hilft, hat der Mensch ein Bedürfnis des Kontakts mit dem Schöpfer, weil er sieht, dass er sonst verloren ist, wenn der Schöpfer ihm nicht hilft.

Daraus folgt, dass er nicht mehr den Kontakt mit dem Schöpfer hat, den er während seiner Arbeit hatte. Er sagte, dass dieses einem Menschen ähnelt, der sich zwischen Leben und Tod befindet und von seinem Freund erbittet, er solle ihn vom Sterben erretten. In welcher Weise bittet er seinen Freund? Sicherlich bemüht er sich mit allen dem Menschen zur Verfügung stehenden Kräften, seinen Freund zu bitten, er möge sich seiner erbarmen und ihn vom Tod erretten. Sicherlich vergisst er niemals, seinen Freund anzuflehen, weil der Mensch sieht, dass er sonst sein Leben verliert.

Derjenige jedoch, der seinen Freund um überflüssige, nicht wirklich notwendige Dinge bittet, dieser Bittende ist nicht so sehr an seinen Freund angehaftet, (auf) dass er ihm das Erbetene gebe, soweit, dass sein Geist nicht vom Bitten abgelenkt werde. Man sieht also, dass bei Dingen, die nicht wirklich überlebensnotwendig sind, der Bittende nicht so sehr an den Gebenden angehaftet ist.

Daher, wenn der Mensch fühlt, dass er vom Schöpfer erbitten muss, Er solle ihn vom Tod erretten, was bedeutet, aus dem Zustand heraus „Die Bösen werden in ihrem Leben Tote genannt“, dann ist der Kontakt zwischen dem Menschen und dem Schöpfer ein enger Kontakt. Deswegen ist die Arbeit des Gerechten ein Raum, wo die Hilfe des Schöpfers notwendig ist, ansonsten ist er verloren. Danach sehnen sich die Gerechten: nach einem Arbeitsraum also, der ihnen einen engen Kontakt mit dem Schöpfer ermöglicht.

Daraus folgt, dass, wenn der Schöpfer Raum für Arbeit gibt, diese Gerechten sich dann sehr freuen. Daher die Auslegung „Der erste zur Berechnung der Vergehen“, was ihnen eine Freude ist, da sie jetzt einen Raum für Arbeit haben. Jetzt haben sie Bedarf nach dem Schöpfer und können nun mit Ihm in einen engen Kontakt kommen. Denn man kann in das Gemach des Königs nur zu einem bestimmten Zweck hineinkommen.

Dies ist die Bedeutung von „Und nehmet euch.“ Und der Sinn ist, dass „alles […] in den Händen des Himmels [liegt], außer der Furcht vor dem Schöpfer.“ Das heißt, dass der Schöpfer eine Fülle von Licht geben kann, denn Er hat dieses. Aber Dunkelheit und ein Ort, wo Mangel herrscht – diese liegen nicht unter Seiner Herrschaft.

Und weil es eine Regel gibt, die besagt, dass es Furcht vor dem Schöpfer nur aus einem Ort des Mangels gibt, und Ort des Mangels wird der Wille zu empfangen genannt, heißt das, dass es nur dann Raum für Bemühung gibt. Worin? Wenn er Widerstand leistet.

Der Körper kommt und fragt: „Was soll euch dieser Dienst?“, und der Mensch hat darauf keine Antwort. Dann muss er das Joch des himmlischen Königreichs ohne Widerspruch über den Verstand hinaus annehmen „wie ein Ochse das Joch und wie ein Esel die Last“, ohne Widerspruch. Stattdessen sprach Er und Sein Wille geschah. Das wird euch genannt, was bedeutet, dass diese Arbeit genau euch und nicht Mir gehört. Arbeit bedeutet also das, was euer Wille zu empfangen erfordert.

Wenn der Schöpfer ihm jedoch eine Erleuchtung vom Himmel schickt, dann ergibt sich der Wille zu empfangen und annulliert sich wie eine Kerze vor einer Fackel. Und ohnehin hat er keine Mühe mehr, denn er braucht dann nicht mehr das Joch des himmlischen Königreichs zwangsweise auf sich zu nehmen „wie ein Ochse für das Joch und wie ein Esel für die Last [da ist]“, so wie es geschrieben steht: „Die ihr den Schöpfer liebt, hasset das Böse.“

Die Erläuterung dazu ist, dass nur aus dem Ort des Bösen heraus sich die Liebe zum Schöpfer ausbreitet. Das heißt, je mehr er Hass auf das Böse hat, also je mehr er sieht, wie ihn der Wille zu empfangen stört, die Vollkommenheit des Zieles zu erreichen, desto mehr ist er darauf angewiesen, der Liebe zum Schöpfer würdig zu werden.

Wenn er jedoch nicht fühlt, dass er Böses in sich hat, ist er nicht in der Lage, der Liebe zum Schöpfer würdig zu sein, denn er hat deswegen kein Verlangen danach, weil er bereits Befriedigung in der Arbeit findet.

Aus dem Gesagten folgt, dass der Mensch sich nicht darüber ärgern soll, wenn er mit dem Willen zu empfangen arbeitet, dass dieser ihn bei der Arbeit behindert. Und der Mensch wäre sicherlich stärker zufriedengestellt, wenn der Wille zu empfangen vom Körper fern geblieben wäre, was bedeutet, dass er seine Anliegen dem Menschen nicht vorgebracht hätte, um ihn damit bei der Arbeit der Einhaltung von Tora und Mizwot zu behindern. 

Der Mensch soll jedoch glauben, dass dieser bei der Arbeit behindernde Wille zu empfangen von Oben zu ihm kam. Denn man gibt ihm vom Himmel die Kraft für die Aufdeckung des Willens zu empfangen deswegen, weil es gerade dann Raum für Arbeit gibt, wenn der Wille zu empfangen erwacht.

Dann hat der Mensch engen Kontakt zum Schöpfer, der ihm helfen soll, den Willen zu empfangen in die Absicht zu geben umzuwandeln. Und der Mensch soll daran glauben, dass Zufriedenheit sich für den Schöpfer dadurch ausbreitet, dass er zu Ihm betet, Er solle ihn an Sich zur Stufe der Anhaftung annähern, welche „Angleichung der Form“ heißt. Dies ist die Stufe, wo der Wille zu empfangen null und nichtig und in die Absicht zu geben umgewandelt wird. Und darüber sagt der Schöpfer: „Meine Söhne haben mich besiegt. Anders ausgedrückt: Ich habe euch den Willen zu empfangen gegeben und ihr bittet Mich, euch stattdessen mit einem Willen zu geben auszustatten.“

Nun können wir das interpretieren, was in der Gemara (Traktat Chulin, S. 7) gesagt wird: Rabbi Pinchas Ben Jair war auf dem Weg, Gefangene zu befreien. Er kam zum Fluss Ginai und sagte zu ihm: „Ginai, teile deine Wasser und ich werde durch dich hindurchgehen.“ Der Fluss erwiderte: „Du wirst den Willen deines Schöpfers tun und ich werde den Willen meines Schöpfers tun. Du tust es vielleicht oder auch nicht, während ich es sicher tue.“

Er sagte, die Bedeutung ist, dass er dem Fluss, also dem Willen zu empfangen befahl, ihn durchzulassen und die Stufe, den Willen Gottes zu tun, zu erreichen, also alles zu tun, um seinem Schöpfer Zufriedenheit zu bereiten. Und der Fluss, das heißt der Wille zu empfangen, antwortete ihm, dass, da der Schöpfer ihn mit dieser Natur erschaffen hat, Genuss und Vergnügen empfangen zu wollen, er die Natur, die der Schöpfer ihm gegeben hat, nicht ändern möchte.

Und Rabbi Pinchas Ben Jair führte einen Krieg mit ihm, was bedeutet, dass er ihn zum Willen zu geben umwandeln wollte. Das heißt, dass er mit der Schöpfung, mit dem, was der Schöpfer in der Natur erschaffen hat, welches der Wille zu empfangen heißt, also mit der ganzen Schöpfung, die „Jesh me Ajn“ („Existenz aus dem Nichtexistierenden“) genannt wird, einen Krieg führte.

Und man soll wissen, dass während der Arbeit, wenn der Wille zu empfangen mit seinen Argumenten zum Menschen kommt, weder Diskussionen noch rationale Argumente, die der Mensch als gerecht empfindet, helfen. Obwohl man meint, dass diese Argumente gerechtfertigt sind, werden sie uns nicht beim Besiegen unseres Bösen helfen.

Stattdessen, wie es geschrieben steht: Er machte seine Zähne stumpf“, was bedeutet, den Weg nur mit Taten zu beschreiten und nicht mit Argumenten. Das bedeutet, dass der Mensch seine Kräfte gezwungenermaßen steigern soll, was das Geheimnis der Aussage unserer Weisen ist: Man zwingt ihn, bis er sagt, ich will.“ Das heißt, dass die Gewohnheit durch vermehrte Beharrlichkeit zur zweiten Natur wird.

Und der Mensch muss sich hauptsächlich darum bemühen, ein starkes Verlangen danach zu haben, sich den Willen zu geben anzueignen und den Willen zu empfangen zu überwinden. Die Bedeutung eines starken Willens ist, dass dieser an der Häufigkeit der zwischenzeitlichen Pausen und Ruhezeiten gemessen wird. Damit ist die Unterbrechung von einer Überwindung zur nächsten gemeint.

Manchmal bekommt der Mensch zwischendurch eine Unterbrechung, was Abstieg heißt. Und dieser Abstieg kann einen Moment oder eine Stunde oder einen Tag oder einen Monat lang andauern. Und danach beginnt er wieder von neuem, an der Überwindung des Willens zu empfangen zu arbeiten und sich zu bemühen, den Willen zu geben zu erreichen.

Ein starker Wille bedeutet, dass die Unterbrechung bei ihm nicht lange andauert und er gleich wieder zur Arbeit erwacht.

Dies ähnelt einem Menschen, der einen großen Stein zerbrechen möchte. Er nimmt einen großen Hammer und schlägt mit diesem mehrmals den ganzen Tag lang auf ihn ein, aber seine Schläge sind schwach, was bedeutet, dass er nicht mit einem Schwung auf den Stein schlägt, sondern den großen Hammer langsam senkt. Und er beschwert sich, dass diese Arbeit, den Stein zu zerbrechen, nichts für ihn ist, denn sicherlich braucht man einen Starken, der die Fähigkeit hat, diesen großen Stein zu zerbrechen. Und er sagt noch, dass er nicht mit solch großen Kräften geboren wurde, die ihm ermöglichen könnten, den Stein zu zerbrechen.

Wenn jedoch jemand diesen großen Hammer hebt und mit einem großen Schwung auf den Stein schlägt, also nicht langsam, sondern mit Kraftaufwand, dann gibt der Stein sofort nach und zerbricht. Und dies ist “wie ein [starker] Hammer, der Felsen sprengt.“

Ebenso ist es in der heiligen Arbeit, bei der die Empfangsgefäße in die Kedusha (Heiligkeit) hineingebracht werden: Obwohl wir einen starken Hammer haben, was bedeutet Worte der Tora, die uns gute Ratschläge geben, flieht der Mensch jedoch aus dem Kampf, wenn er nicht beständig ist, sondern mit großen Unterbrechungen dazwischen arbeitet. Und er sagt, dass er dafür nicht geschaffen wurde, sondern es für diese Arbeit jemanden braucht, der mit besonderen Fähigkeiten dafür geboren wurde.

Nichtsdestoweniger soll der Mensch glauben, dass jeder Mensch das Ziel erreichen kann. Allerdings muss er sich bemühen, ein jedes Mal seine Überwindungskräfte zu steigern, und dann kann er in kurzer Zeit den Stein zerbrechen.

Man soll dazu noch wissen, dass, damit das Bemühen einen Kontakt mit dem Schöpfer schaffen wird, es hierzu eine sehr harte Bedingung gibt. Und diese ist, dass das Bemühen in Form von Zierde sein muss. Denn Verherrlichung bedeutet dem Menschen etwas Wichtiges. Wenn das Bemühen jedoch nicht wichtig genommen wird, kann der Mensch nicht in Freude arbeiten. Also soll er Freude daran haben, dass er jetzt Kontakt mit dem Schöpfer hat.

Diese Sache wird mit der Zitrusfrucht angedeutet, wie über die Zitrusfrucht geschrieben steht Frucht vom Zitrusbaum, Hadar[1]“, welche von seiner Nase aufwärts rein sein soll. Es ist bekannt, dass es hierzu drei Aspekte gibt:                                                                      

  1. Zierde
  2. Geruch
  3. Geschmack.

Geschmack heißt, wenn die Lichter von Oben nach unten ausgebreitet werden, also unterhalb von Pe (Mund), dort, wo die Stufe von Gaumen und Geschmack ist, was bedeutet, dass die Lichter in die Gefäße des Empfangens fließen.

Geruch heißt, wenn die Lichter von unten nach Oben aufsteigen, die Lichter also in die Gefäße des Gebens fließen, in der Form von „empfängt und gibt nicht unterhalb von Gaumen und Kehle“, welche die Stufe ist von „Und er wird riechen in Gottesfurcht“, was über den Messias gesagt wird. Es ist bekannt, dass der Aspekt von Geruch der Nase zugeordnet ist.

Zierde ist Schönheit, welche oberhalb seiner Nase ist, die also keinen Geruch hat. Das bedeutet, dass es dort keinen Geschmack und keinen Geruch gibt. Was aber gibt es dort doch, was ihm ermöglicht zu überleben? Auf jeden Fall hat er jedoch den Aspekt der Verherrlichung in sich. Und das ist, was ihn erhält.

Wir erkennen bei der Zitrusfrucht, dass sie gerade dann Zierde in sich hat, bevor sie genießbar ist. Wenn sie aber genießbar ist, dann ist keine Zierde mehr in ihr.

Und das weist uns auf das Thema der Arbeit des ersten, der die Vergehen berechnet, wie Oben erwähnt, hin. Das heißt, dass gerade in der Zeit der Arbeit von „Und nehmet euch“, also der Arbeit während der Zeit, wo man das Joch des himmlischen Königreichs auf sich nimmt, bei der der Körper noch Widerstand leistet, es dann Raum für Freude an der Zierde gibt.

Die Verherrlichung wird also während dieser Arbeit erkennbar. Das heißt, dass er deshalb Freude an dieser Arbeit hat, weil ihm diese Arbeit Zierde und nicht Schmach bedeutet.

Mit anderen Worten: Der Mensch verachtet manchmal diese Arbeit, das Joch des himmlischen Königreichs auf sich zu nehmen, was eine Zeit des Empfindens von Dunkelheit ist, wenn er sieht, dass es außer dem Schöpfer keinen gibt, der ihn aus seinem Zustand erretten kann. Dann nimmt er über den Verstand hinaus das Joch des himmlischen Königreichs auf sich, in Form von „wie ein Ochse das Joch und wie ein Esel die Last.“

Und es soll ihm eine Freude sein, dass er dem Schöpfer jetzt etwas zu geben hat. Und dadurch, dass er dem Schöpfer etwas zu geben hat, hat der Schöpfer Genuss davon. Aber der Mensch besitzt nicht immer die Stärke zu sagen, dass dies eine schöne Arbeit ist, die Zierde genannt wird, sondern er verachtet diese Arbeit.

Und dies ist für den Menschen eine schwere Herausforderung, über diese Arbeit sagen zu können, dass er sie der Arbeit auf der Stufe der „Weiße“ vorzieht, dass er sie also jenem Zustand vorzieht, wo er keinen Geschmack von Finsternis während der Arbeit empfindet. Es bedeutet, dass er dann nicht mit dem Willen zu empfangen arbeiten muss, um sich damit einverstanden zu erklären, das Königreich des Himmels über dem Verstand auf sich zu nehmen.

Und wenn er sich doch überwindet und sagen kann, dass diese Arbeit ihm angenehm ist, da er jetzt die Mizwa (Gebot) vom Glauben über den Verstand hinaus einhält und diese Arbeit in Form von Schönheit und Zierde auf sich nimmt, dann heißt das „Eine Freude der Mizwa.“

Dies bedeutet, dass das Gebet wichtiger ist als die Erwiderung des Gebetes. Der Grund dafür ist, dass es im Gebet Raum für Mühe gibt und er den Schöpfer braucht, also das Erbarmen des Himmels erwartet. Und dann hat er einen wahren Kontakt mit dem Schöpfer, und dann befindet er sich im Gemach des Königs. Wenn jedoch das Gebet beantwortet ist, hat er bereits das Gemach des Königs verlassen, denn er hat sein Erwünschtes bereits genommen und ist gegangen.

Dementsprechend ist das Geschriebene „Lieblich dem Geruche sind deine Salben, wie Öl, das ausgeschüttet, dein Name“ zu verstehen. Öl wird das Höhere Licht genannt, während es fließt; ausgeschüttet, während des Einstellens der Fülle, zu der Zeit, wo nur ein Aspekt des Geruchs vom Öl zurückbleibt. (Geruch bedeutet also, dass jedenfalls eine Reshimo – Aufzeichnung, Erinnerung – dessen, was er gehabt hatte, zurückbleibt. Zierde jedoch heißt ein Ort, wo es überhaupt keinen Halt gibt, also sogar der Aspekt der Reshimo nicht leuchtet.)

Dies ist das Thema von Atik und Arich Anpin, was während der Ausdehnung der Fülle als Stufe von Arich Anpin bezeichnet wird, welches ein Aspekt von Chochma (Weisheit) ist. Und die Bedeutung von Atik kommt aus dem  hebräischen Ausdruck „WaJe’Atek (Und er rückte fort – Loslösung), was ein Aspekt des Schwindens von Licht ist, es also nicht leuchtet, was „Verhüllung heißt.

Das ist dann die Zeit des Widerstandes gegen die Einkleidung, die Zeit des Empfangens der Königskrone, die ein Aspekt von Malchut,  Königreich der Lichter, ist, angesehen als das Königreich des Himmels.

Darüber wurde im heiligen Sohar geschrieben, dass die heilige Shechina zu Rabbi Shimon sprach: „Es gibt keinen Ort, sich vor dir zu verbergen“ (Sohar Pinchas). Das bedeutet, dass sogar auch in der größten Verhüllung, die in der Wirklichkeit möglich ist, er trotzdem das Joch des himmlischen Königreichs mit riesiger Freude auf sich nimmt.

Und das ist deshalb, weil er der Linie des Willens zu geben folgt, er also das gibt, was er in seiner Hand hat. Und wenn der Schöpfer ihm mehr gibt, gibt er mehr. Und wenn er nichts zu geben hat, steht er wie ein Kranich mit vorgestrecktem Hals, der nach dem Schöpfer schreit, Er möge ihn von den bösen Wassern erretten. Daher hat er auch auf diese Weise Kontakt mit dem Schöpfer.

Der Grund, warum dieser Aspekt “Atik“ genannt wird und Atik als Höchste Stufe gilt, ist, dass jede Sache, je weiter sie von der Einkleidung entfernt ist, umso höher ist. Und der Mensch hat die Möglichkeit, an dem abstraktesten Ort, der „die absolute Null“ genannt wird, zu fühlen, weil dort die Hand des Menschen nicht hinreicht.

Das heißt, dass der Wille zu empfangen sich nur an einem Ort festhalten kann, wo es etwas Ausbreitung des Lichtes gibt. Und bis der Mensch seine Kelim reinigt, damit sie das Licht nicht beschädigen, ist er unfähig, das Licht in Form von „Ausbreitung der Gefäße“ zu ihm kommen zu lassen. Und nur wenn der Mensch auf den Wegen des Gebens schreitet, also an einem Ort, wo der Wille zu empfangen nicht ist, sei es im Verstand oder im Herzen, dann kann dort das Licht in absoluter Vollkommenheit erscheinen. Und das Licht erscheint bei ihm in einer Phase des Gefühls, die ihm das Fühlen der Erhabenheit des Oberen Lichtes ermöglicht. Wenn jedoch der Mensch seine Kelim noch nicht korrigiert hat, damit sie in der Absicht zu geben sein sollen, dann muss sich das Licht, wenn es in die Phase der Ausdehnung kommt, einschränken, und leuchtet nur entsprechend der Reinheit der Kelim. Daher erscheint das Licht dann in absoluter Kleinheit. Wenn das Licht dann in einer Ausdehnungsphase von einer Einkleidung der Gefäße ist, kann das Licht ohne jegliche Einschränkungen zum Nutzen des Unteren in absoluter Vollkommenheit und Klarheit leuchten.

Daraus folgt, dass die Wichtigkeit der Arbeit gerade dann von Bedeutung ist, wenn er den Zustand von Null erreicht, also in der Zeit, wo er sieht, dass er seine Wirklichkeit und sein Wesen im Ganzen annulliert, denn dann hat der Wille zu empfangen keinerlei Macht mehr und nur dann tritt er in die Kedusha (Heiligkeit) hinein.

Man sollte wissen: „Gott hat den einen gleich dem anderen gegenüber gemacht.“ Das bedeutet, je mehr die Kedusha sich enthüllt, desto mehr erwacht die Sitra Achra[2]. Das heißt, wenn der Mensch behauptet: „Es ist ganz meines“, dass also der ganze Körper zur Heiligkeit gehört, dann behauptet auch Sitra Achra ihm entgegen, dass der ganze Körper Sitra Achra dienen muss.

Daher soll der Mensch wissen, dass, wenn er sieht, dass der Körper behauptet, zur Sitra Achra zu gehören, und mit seiner ganzen Kraft die bekannten Fragen, die ein Aspekt von Wer und Was sind, herausschreit, dies dann ein Zeichen dafür ist, dass der Mensch auf dem Pfad der Wahrheit schreitet, was bedeutet, dass seine ganze Absicht darin besteht, seinem Schöpfer Zufriedenheit zu bereiten. Daher findet die hauptsächliche Arbeit gerade in diesem Zustand statt.

Und der Mensch muss wissen, dass dies ein Zeichen dafür ist, dass er mit dieser Arbeit ins Ziel trifft. Und das Zeichen ist, dass, da er kämpft und mit seinen Pfeilen auf den Kopf der Schlange zielt, sie schreit und mit Fragen von „Was und Wer“ argumentiert, was bedeutet: „Was bringt euch dieser Dienst?“, also: „Was werdet ihr damit gewinnen, dass ihr nur zum Nutzen des Schöpfers arbeitet und nicht zum Eigennutzen?“ Und die Frage von „Wer“ hat die Bedeutung von Pharaos Anliegen, der die Frage stellte: „Wer ist der Herr, auf dessen Stimme ich hören soll?“

Dem Anschein nach ist die Frage von „Wer” ein verstandesgemäßes Anliegen, denn es ist allgemeines Verhalten, dass, wenn man zu jemandem sagt: „Gehe für ihn arbeiten“, der Mensch dann fragt: „Für Wen?“ Daher, wenn der Körper argumentiert: „Wer ist der Herr, auf dessen Stimme ich hören soll?“ dann ist dies eine verstandesgemäße Argumentation.

Nach der Regel aber, dass der Verstand kein Objekt für sich selbst ist, sondern vielmehr einem Spiegel entspricht, der das widerspiegelt, was sich in den Sinnen befindet, erscheint es auf diese Weise im Verstand, was die Bedeutung ist von „Und die Söhne von Dan: Chushim (Sinne).“ Das bedeutet, dass der Verstand nur danach urteilt, was die Sinne ihm zur Betrachtung geben, damit er sich Erfindungen und Tricks ausdenken soll, die gemäß der Verlangen der Sinne sind.

Das heißt, was die Sinne fordern, versucht der Verstand ihnen zu verschaffen, aber der Verstand hat kein Verlangen aus sich selbst heraus, irgendeinen Anspruch für sich selbst zu stellen. Daher, wenn in den Sinnen sich Ansprüche des Gebens befinden, dann arbeitet der Verstand nach Linien des Gebens, und der Verstand stellt keine Fragen, da er lediglich den Sinnen dient.

Und der Verstand ähnelt einem Menschen, der in den Spiegel schaut, um zu sehen, ob er schmutzig ist. Und alle Stellen, die der Spiegel ihm als schmutzig zeigt, geht er waschen und reinigen, da der Spiegel ihm zeigte, dass es im Gesicht eines Menschen hässliche Dinge gibt, und man muss sie reinigen. 

Das Schwerste von allem ist jedoch, zu wissen, was ein hässliches Ding bedeutet: Ob der Wille zu empfangen, also das, was der Körper verlangt, nur zu seinem Nutzen zu tun, oder ob der Wille zu geben ein hässliches Ding ist, das der Körper nicht leiden kann. Und das kann der Verstand nicht herausfinden, wie im Beispiel vom Spiegel, der nicht sagen kann, was hässlich und was schön ist, sondern alles ist von den Sinnen abhängig, da nur die Sinne dies bestimmen.

Daher, wenn der Mensch sich angewöhnt, gezwungenermaßen zu arbeiten, entsprechend des Gebens zu arbeiten, dann geht auch der Verstand den Linien des Gebens nach. Und dann, in der Zeit, wo die Sinne sich schon daran gewöhnt haben, im Aspekt des Gebens zu handeln, gibt es für den Verstand keine Möglichkeit, die Frage nach dem „Wer“ zu stellen.

Das bedeutet, dass die Sinne dann die Frage „Was bringt euch dieser Dienst?“ nicht stellen, weil sie schon in der Absicht zu geben arbeiten, und ohnehin stellt der Verstand die Frage nach dem „Wer“ nicht mehr.

Man findet, dass die hauptsächliche Arbeit in der Frage „Was soll euch dieser Dienst?“ liegt. Und der Grund dafür, dass der Mensch die Frage des Körpers nach dem „Wer“ hört, darin liegt, dass der Körper sich nicht so sehr erniedrigen will. Daher stellt er die Frage nach dem „Wer“, was sich anhört, als würde er eine verstandesgemäße Frage stellen. Aber die Wahrheit ist, wie bereits Oben erwähnt, dass sich die hauptsächliche Arbeit im „Was“ befindet.



[1] Auf Hebräisch ist Zitrus “Hadar”, vom Wort Hidur (Schmuck)

[2] Die andere, die schlechte Seite, steht der guten Seite gegenüber.

 

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