Ich hörte im Jahr 1945
Betreffend liShma. Damit ein Mensch „liShma“ (für den Namen der Tora) erlangt, braucht er die Erweckung von Oben, weil dies ein Leuchten von Oben ist. Und es ist für den menschlichen Verstand unmöglich, dies zu verstehen, sondern nur jener, der es kostet, kennt es. Und darüber wird gesagt: „Kostet und sehet, dass der Herr gut ist.“
Wenn der Mensch daher das Joch des himmlischen Königreichs auf sich nimmt, dann muss diese seine Entscheidung von absoluter Vollkommenheit sein, also vollständig zu geben und nichts für sich selbst zu erhalten. Wenn der Mensch aber sieht, dass nicht alle seine Organe mit dieser Meinung übereinstimmen, dann gibt es nichts, was ihm helfen kann – außer dem Gebet, dem Schöpfer sein Herz auszuschütten, damit er ihm helfen möge, dass sein Körper einwilligen möge, zum Diener des Schöpfers zu werden.
Und sage nicht, dass liShma ein Geschenk von Oben ist, welchen Nutzen die Überwindung und Bemühungen und alle Heilmittel und Korrekturen des Menschen bringen, die er unternimmt, um liShma zu erreichen, wenn es doch vom Schöpfer abhängt? Diesbezüglich sagten unsere Weisen: „Du bist nicht frei, dich dessen zu entledigen.“ Vielmehr muss der Mensch das Erwachen von unten erbringen, und dies wird als „Gebet“ definiert. Doch es kann kein wahrhaftiges Gebet geben, wenn der Mensch zuvor nicht weiß, dass es ohne ein Gebet unmöglich ist, liShma zu erreichen.
Daher erschaffen die Handlungen und Heilmittel, die er anwendet, um liShma zu erreichen, die korrigierten Gefäße, um liShma zu empfangen. Dann kann er nach all seinen Handlungen ein wahres Gebet hervorbringen, weil er sah, dass ihm all seine Bemühungen nichts genützt haben. Erst dann kann er ein wahres Gebet aus der Tiefe seines Herzens hervorbringen, und erst dann erhört der Schöpfer sein Gebet und schenkt ihm liShma.
Wir müssen auch wissen, dass durch den Erwerb der Eigenschaft von liShma der Mensch seinen Bösen Trieb tötet. Dies ist so, weil der Böse Trieb als „Empfangen zum eigenen Nutzen“ bezeichnet wird. Und indem man das Geben erreicht, hebt der Mensch diesen Eigennutz auf. Und Tod bedeutet, dass man das Empfangsgefäß nicht mehr für sich selbst benutzt. Und da letzteres nun keine aktive Aufgabe mehr hat, wird es als tot bezeichnet.
Wenn der Mensch in Betracht zieht, was er für all seine Arbeit auf Erden erhält, dann wird er sehen, dass es gar nicht so schwer ist, sich dem Schöpfer aus zwei Gründen zu unterwerfen:
- Er muss sich so oder so in dieser Welt anstrengen – ob er will oder nicht.
Selbst während der Arbeit für den Schöpfer, wenn er liShma arbeitet, erhält er Genuss an der Arbeit selbst. Es ist wie der Maggid von Dubna über den Vers „Aber nicht Mich hast du angerufen, Jakob, dass du dich um mich bemüht hättest, Israel“, sagt. Es bedeutet, dass derjenige, der für den Schöpfer arbeitet, während seiner Arbeit keine Mühe, sondern Genuss und Hochgefühl empfindet.
Derjenige aber, der nicht für den Schöpfer arbeitet, sondern andere Ziele verfolgt, kann sich nicht beim Schöpfer beklagen, warum er ihm keine Lebenskraft für seine Bemühungen gibt, weil er andere Ziele im Auge hat. Doch er kann sich mit Klagen nur an denjenigen wenden, für den er arbeitet, damit dieser ihm Energie und Genuss während der Arbeit geben möge. Über ihn wird gesagt: „Jeder, der ihnen vertraut, soll so sein, wie diejenigen, die sie machten.“
Sei nicht überrascht, dass, wenn man das Joch des himmlischen Königreichs auf sich nimmt, das heißt, wenn man für den Schöpfer arbeiten will, man keinerlei Begeisterung und Energie verspürt – kein Gefühl von Leben und Genuss, sodass diese Lebenskraft einen zwingen würde, das Joch der Herrschaft des Schöpfers auf sich zu nehmen. Vielmehr muss man es gezwungenermaßen auf sich nehmen, gegen das eigene Urteil. Gemeint ist, dass der Körper dieser Sklaverei nicht zustimmt, warum der Schöpfer ihn nicht mit Lebenskraft und Genuss überschüttet.
Dies ist in der Tat eine große Korrektur. Wenn es sie nicht gäbe und wenn der Wille zu empfangen mit der Arbeit einverstanden wäre, könnte der Mensch niemals liShma erreichen, sondern er würde immer für seinen eigenen Nutzen arbeiten, um seine eigenen Wünsche zu erfüllen. Es gleicht dem, wie man sagt, wie ein Dieb [vor der Menschenmenge wegläuft und] lauter als alle anderen schreit: „Haltet den Dieb!“, wodurch vollkommen unklar wird, wer der Dieb ist, den man fangen muss, um ihm das Diebesgut wegzunehmen.
Doch wenn der Dieb, das heißt der Wille zu empfangen, keinen Geschmack daran findet, das Joch des himmlischen Königreichs anzunehmen, da der Körper sich daran gewöhnt, gegen seinen eigenen Willen zu arbeiten, verfügt er über Mittel, mit denen er die Arbeit beginnen kann, um seinem Erschaffer Freude zu bringen, da seine einzige Absicht nur auf den Schöpfer ausgerichtet sein sollte, wie es heißt: „Dann wirst du dich am Herrn erfreuen.“ Deswegen empfand er keinen Genuss in der Arbeit, als er dem Schöpfer vorher diente. Vielmehr geschah seine Arbeit aus Zwang.
Nun jedoch, wo er sich daran gewöhnt hat, für das Geben zu arbeiten, wird er es würdig, dem Schöpfer Freude zu bereiten, und die Arbeit selbst macht ihm Freude und gibt ihm Lebenskraft. Und dieses wird als Genuss betrachtet, der ebenfalls speziell für den Schöpfer ist.