Im Talmud heißt es: „Derjenige, der zu seiner Frau sagte“ usw, „... bevor du nicht den schönen Makel an dir entdeckst“[1]. Rabbi Ismael, der Sohn von Rabbi Yossi, sagte Folgendes: der Heilige, gelobt sei Er, sagt: Du kannst dich nicht an Mich anheften, „bevor du nicht den schönen Makel an dir entdeckst“ (Nedarim 66, 70b). Gemäß der ersten Interpretation der Tossafot besteht das Verbot in dem Vergnügen, nach ansehlichen Dingen zu suchen. Das bedeutet, wenn der Mensch sagen kann, dass es auch schöne Dinge an ihm gibt, mit denen er dem Schöpfer half, damit sie sich aneinander anheften können, das heißt, wenn es diese Dinge nicht gäbe, warum hat Er dann nicht einem Anderen geholfen? Dieses muss so sein, denn er besitzt Gutes, Sondern, es muss natürlich in ihm Dinge geben, also muss er einen guten Glauben oder gute Eigenschaften besitzen, weil er ein gutes Herz habe, das beten könne.
Und das ist die Deutung von „Er sagte ihnen, vielleicht ist ihr Kopf schön?“[2] Das heißt, vielleicht hat er einen besseren äußeren Verstand, als alle seinen Zeitgenossen? Oder „vielleicht ist ihr Haar ansehlich?“[3], also dass er sich haargenau prüft. Oder „vielleicht sind ihre Augen schön?“[4], also dass er mehr Anmut der Heiligkeit besitzt als alle Menschen seiner Generation. Oder „vielleicht sind ihre Ohren schön?“[5], also dass er keinerlei üble Nachrede hören kann.
[1] Der babylonische Talmud, Seder Nashim, Massechet Nedarim, Kap.9, S.66b
[2] Ebd.
[3] Ebd.
[4] Ebd.
[5] Ebd.