Ich hörte am 16. Februar 1947
Das „Laub“ verweist auf den Schatten, den es auf das Licht wirft, also auf die Sonne.
Es gibt zwei Arten von Schatten:
- den Schatten, der vonseiten der Kedusha (Heiligkeit) kommt und
- den Schatten, der wegen einer Sünde kommt.
Es gibt also zwei Verhüllungen des Lichtes. So wie im Materiellen der Schatten die Sonne verbirgt, so gibt es eine Verhüllung des Höheren Lichtes, genannt „Sonne“. Sie kommt vonseiten der Kedusha und zwar aufgrund einer Wahl. Diese ist, wie es über Moses geschrieben steht: „Da verhüllte Moses sein Gesicht, denn er fürchtete sich, [Gott] anzusehen.“[1]
Der Schatten kommt aufgrund der Furcht. Denn „Furcht“ bedeutet, dass der Mensch sich fürchtet, die Fülle zu empfangen, weil er vielleicht nicht in der Lage sein wird, die Absicht zu geben zu haben. Folglich kommt der Schatten aufgrund der Kedusha, was bedeutet, dass sich der Mensch an den Schöpfer anhaften möchte.
Mit anderen Worten wird Dwekut (Anhaftung) „geben“ genannt, und er fürchtet sich, des Gebens vielleicht nicht fähig zu sein.
Es stellt sich heraus, dass er an der Kedusha angehaftet ist, und das wird „ein Schatten, der vonseiten der Kedusha kommt“, genannt.
Und es gibt auch einen Schatten, der aufgrund einer Sünde kommt. Das bedeutet, dass die Verhüllung zum Menschen kommt, nicht aber, weil er nicht empfangen möchte. Ganz im Gegenteil, also, weil der Mensch empfangen möchte, um zu empfangen. Das ist der Grund, warum das Licht weicht, da der ganze Unterschied zwischen der Kedusha und der Klipa (unreine Hülle) darin besteht, dass die Kedusha geben möchte und die Klipa nur empfangen und überhaupt nichts geben will. Aus diesem Grund gilt dieser Schatten als vonseiten der Klipa kommend.
Es gibt keinen anderen Rat, aus dieser Situation herauszukommen, als den, wie es geschrieben steht: „Und sie flickten Feigenlaub zusammen und machten sich Gürtel.“[2] „Gürtel“ verweisen auf die Kräfte des Körpers, die sich in der Form des Schattens der Kedusha vereinten. Das bedeutet, dass, obwohl sie nun kein Licht haben, da sich die Fülle aufgrund der Sünde entfernte, sie sich dennoch überwinden, indem sie dem Schöpfer aus purer Kraft dienen, über dem Verstand, was „aus Kraft“ genannt wird.
Es steht geschrieben: „Und sie hörten die Stimme des Schöpfers …da versteckten sich der Mensch und sein Weib …“ das heißt, sie gingen in den Schatten. Das ist die Bedeutung von „da verhüllte Moses sein Gesicht“, das heißt, Adam haRishon (Der erste Mensch) tat das Gleiche wie Moses.
„Und [Gott] sprach zu ihm: ‚Wo bist du?‘ Und er sprach: ‚Deine Stimme hörte ich im Garten, und fürchtete mich, weil ich nackt war, und ich versteckte mich.‘“ „Nackt“ bedeutet bar des Höheren Lichtes.
Dann fragte der Schöpfer: „Was ist der Grund, dass du in den Schatten gegangen bist?“, genannt „und ich versteckte mich, denn ich bin nackt“. Ist es wegen des Schattens der Kedusha oder wegen der Sünde? Der Schöpfer fragte ihn: „Hast du von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, davon nicht zu essen?“, was bedeutet wegen der Sünde.
Wenn aber der Schatten wegen der Sünde kommt, wird er „Bilder, Bildhauer und Zauberer“ genannt, wobei „Gott das eine gegenüber dem anderen gemacht hat“[3].
So wie es in der Kedusha Kräfte gibt, um Veränderungen zu vollführen und Zeichen und Wunder zu zeigen, so gibt es auch in der Sitra Achra Kräfte. Das ist der Grund, aus welchem die Gerechten ihre Kräfte nicht nutzen, wegen „dem einen gegenüber dem anderen“, also um Sitra Achra keine Kräfte zu geben, das Gleiche zu tun wie sie.
Nur in außergewöhnlichen Zeiten verleiht der Schöpfer Sitra Achra nicht die gleiche Kraft, die es in Kedusha gibt. Es ist wie bei Elija auf dem Berg Karmel, der sagte: „Erhöre mich“, so dass sie nicht sagen, dass es Zauberkraft war, also dass es eine Kraft gibt, die das Höhere Licht verbergen kann.
Also: Gürtel, die vonseiten des Feigenlaubs kommen, welches von der Sünde des Baumes der Erkenntnis stammt, dieses Laub, also dieser Schatten, der durch die Sünde entsteht - da die Ursache nicht vonseiten der Kedusha kommt, wenn sie selbst entscheiden, den Schatten zu nehmen, sie aber den Schatten nehmen, weil es keinen anderen Rat für sie gibt - das kann nur funktionieren, um aus dem Zustand des Abstiegs herauszukommen. Danach muss die Arbeit jedoch aufs Neue beginnen.