Ich hörte am 6. Februar 1944
Wir müssen den Grund für die Schwere wissen, die man empfindet, wenn man sein „Selbst“ vor dem Schöpfer annullieren möchte und sich nicht mehr um seinen Eigennutz kümmern will. Man gelangt zu einem Zustand, als stünde die ganze Welt still, als sei man nun aber allein auf der Welt und ließe seine Familie und seine Freunde zugunsten der Annullierung vor dem Schöpfer zurück.
Doch es gibt einen einfachen Grund dafür, welcher „Mangel an Glauben[1]“ (Chissaron haEmuna) heißt. Das bedeutet, dass man nicht sieht, vor wem und um wessen willen man sich annullieren soll, und dass man die Existenz des Schöpfers nicht empfindet. Das verursacht bei einem die Schwere.
Sobald man aber beginnt, den Schöpfer zu spüren, sehnt sich die Seele nach Annullierung und danach, sich mit der Wurzel zu vereinen, sich in sie einzuschließen wie die Kerze in eine Fackel, ohne Denken und Ziel. Dies ergibt sich ganz natürlich, so wie sich eine Kerze vor einer Fackel annulliert.
Es folgt, dass die Hauptarbeit des Menschen darin liegt, zur Empfindung des Schöpfers zu gelangen, dass „die ganze Welt voll Seiner Glorie? ist.“ Darin liegt die ganze Arbeit, was bedeutet, dass man die gesamte Anstrengung nur dazu einsetzt und für nichts anderes.
Man sollte sich nicht irreführen lassen, irgendetwas zu erwerben. Vielmehr ist der Glaube an den Schöpfer das Einzige, das der Mensch braucht. Man sollte an nichts anderes denken – was bedeutet, dass die einzige Belohnung, die man für seine Arbeit möchte, darin liegt, dem Glauben an den Schöpfer würdig zu werden.
Und man muss wissen, dass es keinen Unterschied zwischen einer großen und einer kleinen Erleuchtung gibt, die der Mensch empfängt. Denn es gibt keine Veränderungen im Licht, sondern alle Veränderungen finden in den Gefäßen statt, welche die Fülle empfangen, wie es geschrieben steht: „Ich, der Herr, verändere mich nicht.“
Wenn man folglich in der Lage ist, seine Gefäße zu vergrößern, so vergrößert man in dem Maße sein Leuchten.
Doch womit kann man seine Gefäße vergrößern? Die Antwort ist: in dem Maße, in welchem man den Schöpfer lobpreist und Ihm dafür dankt, dass Er einen näher zu sich gebracht hat und dass man ein wenig mit der Verbindung zu Ihm belohnt wurde.
Je nachdem, wie man sich das Ausmaß der Wichtigkeit selbst vorstellt, wächst das Maß der Erleuchtung im Menschen. Man muss wissen, dass man nie das wahre Ausmaß der Wichtigkeit der Verbindung zwischen dem Menschen und dem Schöpfer kennen wird, weil man deren wahren Wert nicht schätzen kann. Stattdessen erreicht man deren Verdienst und Wichtigkeit, je mehr man diese wertschätzt. Darin liegt eine Kraft, und daher kann einem dieses Leuchten immerwährend gegeben werden.