Ich hörte zu Sukkot am 27. September 1942
Es steht geschrieben: „Und ihr sollt euch am ersten Tage eine Frucht nehmen vom prächtigen Baum, Palmenzweige und einen Zweig vom Baume der Väter und Bachweiden“.[1]
Und hier muss man den Ausdruck „Frucht des prächtigen Baumes“ deuten: Baum“ bedeutet „ein Gerechter“, genannt Baum des Feldes. „Früchte“ sind die Nachkommen des Baumes, also die Nachkommen der Gerechten, welche die guten Taten sind. Diese müssen „die Pracht seines Baumes“ sein. „Von Jahr zu Jahr“, also das ganze Jahr über, und das sind „sechs Monate mit Balsam und Myrrhe und sechs Monate mit guter Spezerei“[2], und für den Verstehenden reicht das Gesagte aus. Die Sünder dagegen sind wie Spreu, die der Wind verstreut“[3].
Und Palmenzweige (Kapot Tmarim), also zwei Zweige, meint im verborgenen Sinne die zwei Hej (hebräischer Buchstabe im Namen des Schöpfers), das erste Hej und das letzte Hej, durch welche man würdig wird einer „Schale von zehn Goldschekel voll Räucherwerks[4]“.
Kapot (Zweige) bedeutet Kfia (Zwang), wenn der Mensch das Joch des Himmlischen Königreichs durch Zwang empfängt, das heißt sogar wenn der Verstand nicht einwilligt, und er über dem Verstand handelt, und das heißt eine „erzwungene Vereinigung.“ Tmarim (Palmen) kommt von Mora, welche Ehrfurcht bedeutet (Das gehört in die Kategorie, dass „der Schöpfer machte, dass man sich vor Ihm fürchtet“).
Und deswegen heißt es Lulaw (Palmenzweig). Das heißt, bevor der Mensch dessen würdig wird, hat er zwei Herzen, und das wird lo Lew (kein Herz) genannt, was bedeutet, dass das Herz nicht ausschließlich auf den Schöpfer ausgerichtet war und es nicht für den Aspekt „für Ihn“, was das Herz des Schöpfers bedeutet, würdig ist – und das ist Lulaw.
Und genauso muss der Mensch sagen: „Wann kommen meine Taten an die Taten meiner Väter heran?“ Dadurch wird man dessen würdig, ein Zweig der heiligen Väter zu sein. Das ist die verborgene Bedeutung von „einen Zweig vom Baume der Väter“, und das sind drei [Zweige der] Myrte. Mit diesen im Bunde muss es auch Bachweiden geben, die weder Geschmack noch Geruch haben. Der Mensch muss Freude aus dieser Arbeit schöpfen, obwohl er weder Geschmack noch Geruch an ihr spürt. Und dann heißt seine Arbeit „Buchstaben Deines besonderen Namens“, und dadurch wird man der Vereinigung mit dem Schöpfer würdig, in ganzer Vollkommenheit.