Rabash, Artikel Nr. 10, 1986-87
Im Sohar (Mezora, S.2 und im Sulam Kommentar, Punkt 4) steht geschrieben: „Komm und sieh, wie durch die Verleumdung der Schlange, die sie an die Frau richtete, die Frau und Adam zum Tode verurteilt wurden, sie und die ganze Welt. Über die Verleumdung steht geschrieben: „Ihre Zunge - ein scharfes Schwert“. Aus diesem Grund: „Hüte dich vor dem Schwert“, gemeint ist die Verleumdung. „Zorn bringt die Bestrafung durch das Schwert.“ Was bedeutet „Zorn bringt die Bestrafung durch das Schwert“? Es ist das Schwert des Schöpfers; wie wir lernten, hat der Schöpfer ein Schwert, womit Er die Frevler richtet.
Darüber steht geschrieben: „Der Herr hat ein Schwert voller Blut“, „Und mein Schwert soll Fleisch verzehren“, dies ist Malchut von der Seite der Din (Urteile) in ihr. Daher heißt es: „Hüte dich vor dem Schwert, denn Zorn bringt die Strafen des Schwertes, auf dass du wissest, dass dort gerichtet wird.“ Es heißt Din, doch gemeint ist: „Auf dass du wissest, dass so gerichtet wird“, dass für jeden, der ein Schwert auf seiner Zunge trägt und der Verleumdungen spricht, das Schwert bereit ist, welches alles verzehrt - Malchut in Form von Din in ihr. Darüber steht geschrieben: „Dies soll das Gesetz des Aussätzigen sein“, Malchut, genannt „dies“, verurteilt den Aussätzigen, da er verleumdet hat, denn Leiden kommen aufgrund der Verleumdung.“ So weit ihre Worte.
Dies muss verstanden werden, denn der Sohar sagt, dass für jeden, der ein Schwert auf seiner Zunge trägt und verleumdet, das alles verzehrende Schwert bereit steht: Malchut in der Form von Din in ihr. Und wir lernen aus dem, was über die Schlange gesagt wird, dass sie der Frau übel nachredete. Doch galt die Verleumdung dem Schöpfer; doch wie kann dies ein Zeugnis zwischen einem Menschen und seinem Freund sein, dass es so schwerwiegend ist, dass es den Tod verursacht, wie in dem Vers „Und ihre Zunge - ein scharfes Schwert“ über die Verleumdung zwischen einem Menschen und seinem Freund erklärt wird?
In anderen Worten, es gibt in der Schwere und im Frevel der Verleumdung das gleiche Maß zwischen einem Menschen und seinem Freund wie in der Verleumdung zwischen einem Menschen und dem Schöpfer. Ist es möglich, dass einer, der seinen Freund verleumdet, jemandem gleicht, der den Schöpfer verleumdet? Bei der Verleumdung des Schöpfers können wir verstehen, dass es den Tod verursacht, denn durch die Verleumdung des Schöpfers wird man vom Schöpfer getrennt. Und da er vom Leben der Leben getrennt ist, wird er als tot betrachtet. Doch warum sollte der Tod durch das Aussprechen von Verleumdung zwischen einem Menschen und seinem Freund verursacht werden?
Der Sohar sagt, dass Leiden von Verleumdung kommen. Unsere Weisen sagten (Arachin, 15b), „Im Westen sagen sie: Das Reden eines Dritten tötet drei: Es tötet denjenigen, der spricht, denjenigen, der dies empfängt, und denjenigen, über den geredet wird.“ RASHI deutet „das Reden eines Dritten“ als Geschwätz, welches den Dritten zwischen einem Menschen und seinem Freund darstellt, und ihm ein Geheimnis enthüllt. Ebenso Rabbi Yochanan, im Namen von Rabbi Yosi Ben Zimra: „Jeder, der verleumdet, verneint die Lehre.“ Und Rav Chasda sagte: „Herr Ukva sagte: 'Zu jedem Verleumder sagt der Schöpfer: ‚Er und Ich können nicht in der Welt wohnen.'“
Wir sollten die Strenge des Verbotes der Verleumdung verstehen und, dass es der Verleugnung des Bundes gleicht oder wie Herr Ukva spricht, dass der Schöpfer sagt: „Er und Ich können nicht in einer Welt wohnen.“ Wenn also Ruben gegenüber Simon über Levi sagt, dass dieser etwas Böses getan habe, kann der Schöpfer aufgrund Rubens Verleumdung - seiner bösen Äußerung über Levi - nicht in der Welt wohnen. Doch aufgrund anderer Sünden, die Ruben begangen haben mag, kann der Schöpfer mit ihm in der Welt wohnen. Daher sollten wir verstehen, wenn dies eine so ernste Sache ist, was Verleumdung ist und was sie so schlecht macht.
Wir werden dies in der Schrift deuten. Im Buch Die Gabe der Tora erklärt er die große Wichtigkeit des Gebotes „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Rabbi Akiva sagt: „Dies ist die Große Regel der Tora.“ Diese Aussage unserer Weisen verlangt nach Erklärung. Das Wort Klal (Gemeinschaft, Regel) weist auf eine Summe von Einzelheiten hin, die zusammengefasst die obige Gemeinschaft bilden. Wenn er daher über das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ sagt, dass es eine Große Regel der Tora ist, müssen wir verstehen, dass der Rest der Gebote mit all ihren Auslegungen nichts mehr und nichts weniger ist als die Summe der Details, die in dem einzigen Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ enthalten und eingeschlossen sind.
„Dies ist ziemlich verblüffend, da es betreffend der Mizwot zwischen Mensch und Mensch gesagt werden kann, doch wie kann diese einzelne Mizwa (Gebot) all die Mizwot zwischen dem Menschen und Gott enthalten, welche die Essenz und große Mehrheit der Gesetze darstellen?“
Er schreibt dort auch über einen Übertretenden, der zu Hillel kam (Shabbat 31) und ihn bat: „Lehre mich die ganze Tora, während ich auf einem Bein stehe.“ Und er antwortete: „Was du hasst, dass tue deinem Freund nicht an“ (die Übersetzung von „Liebe deinen Freund wie dich selbst“) und der Rest sind die Kommentare dazu; gehe und studiere.“
Hier haben wir ein klares Gesetz vor uns und in all den 612 Geboten und all den Schriften der Tora gibt es nichts, das gegenüber dem Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ bevorzugt würde... denn er sagt eigens: „Der Rest ist seine Auslegung; gehe und studiere.“ Dies bedeutet, dass der Rest der Tora Interpretationen dieses einen Gebotes sind und das Gebot der Freundesliebe ohne sie nicht vervollständigt werden konnte.
Wir sollten verstehen, dass, als der Übertretende ihn in der heiligen Sprache (Hebräisch) bat „Lehre mich die ganze Tora, während ich auf einem Bein stehe“, Hillel ihm nicht in der heiligen Sprache antwortete, sondern in der Sprache der Übersetzung (Aramäisch) und ihm sagte: „Was du hasst, das tue deinem Freund nicht an“.
Im Buch Die Gabe der Tora erklärt er die Größe und Wichtigkeit der Regel: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, denn die Absicht der Schöpfung ist, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, und für die Geschöpfe, Freude und Genuss ohne jede Einschränkung zu fühlen. Es gibt eine Regel, dass jeder Zweig wünscht, seiner Wurzel zu gleichen. Und der Schöpfer, der alle Geschöpfe schuf, ist unsere Wurzel; Er hat keine Mängel oder Bedürfnisse und muss von niemandem etwas empfangen.
Daher fühlen die Geschöpfe auch Scham gegenüber ihrem Wohltäter, wenn sie von ihm empfangen. Damit die Geschöpfe keine Scham empfinden, wenn sie Freude und Genuss vom Schöpfer empfangen, wurde die Angelegenheit des Zimzum (Einschränkung) in den oberen Welten errichtet. Dies verursacht, dass die obere Fülle vor uns verborgen wird, so dass wir nicht das Gute fühlen, das der Schöpfer in der Tora und den Mizwot verborgen hat, die Er uns gegeben hat.
Und trotzdem werden wir dazu angehalten zu glauben, dass die körperlichen Genüsse, die wir vor uns sehen und deren Tugenden und Vorteile wir schätzen – und alle Geschöpfe dieser Welt jagen diesen Genüssen hinterher - dennoch ein winziges Licht beinhalten, eine kleines Leuchten im Vergleich zu dem, was durch das Einhalten von Tora und Mizwot erreicht werden kann. Darüber steht im Sohar geschrieben, dass die Kedusha(Heiligkeit) die Klipot, (Gefäße) aufrecht erhält. Denn wenn die Kedushaden Klipot keine Nahrung gäbe, könnten diese nicht existieren.
Und es gibt einen Grund, warum die Klipot existieren müssen, denn am Ende wird alles korrigiert werden und in die Kedushaeintreten. Dies wurde den Geschöpfen gegeben um korrigiert zu werden, denn da das Konzept der Zeit für sie existiert, können zwei Themen innerhalb desselben Themas existieren, obwohl sie gegensätzlich sind. Darüber steht geschrieben (Einführung ins Buch Sohar, Punkt 25): „Aus diesem Grund gibt es zwei Systeme. Kedusha(Heiligkeit) und die unreinen ABYA, die einander entgegengesetzt sind. Wie also kann Kedushasie korrigieren?“
Beim Menschen, der in dieser Welt erschaffen wurde, ist dies nicht so. Da es die Zeit gibt, sind sie (zwei Systeme) in einem Menschen, doch immer eines zu seiner Zeit. Und dann gibt es für Kedushaeine Möglichkeit, die Unreinheit zu korrigieren. Denn bis zum Alter von dreizehn Jahren erlangt ein Mensch den Willen zu empfangen, der im System der Unreinheit liegt. Im Anschluss erlangt er durch die Arbeit in der Tora Nefeshde Kedusha; und dann wird er vom System der Welten von Kedushaernährt.
Dennoch ist all die Fülle der Klipot, welche sie von der Kedushaempfangen, nur ein kleines Licht, das durch das Zerbrechen der Gefäße und durch die Sünde des Baumes des Lebens gefallen ist und wodurch die unreinen Welten von ABYA geschaffen wurden. Und dennoch sollten wir glauben, uns vorstellen und beobachten, wie all die Geschöpfe mit aller Macht nach diesem winzigen Licht jagen und keiner von ihnen sagt: „Ich begnüge mich mit dem, was ich erworben habe“. Stattdessen will jeder ständig dem bereits Erhaltenem etwas hinzuzufügen; wie unsere Weisen sagen: „Einer, der einhundert hat, wünscht sich zweihundert.“
Und die Ursache liegt darin, dass es von Anfang an keine Vollkommenheit gab. Doch in der Spiritualität ist das höhere Licht in allem Spirituellen gekleidet. Daher kann ein Mensch, wenn er etwas vom Leuchten der Spiritualität erlangt, nicht unterscheiden, ob es eine kleine oder eine große Stufe ist; denn in der Spiritualität ist selbst die Stufe Nefeshde Nefesh, welche Teil der Kedushaist - und die wie die übrige Kedushavollkommen ist – ein Teil dieser Ganzheit. Denn die Unterscheidungen von „groß“ und „klein“ im höheren Licht beziehen sich auf die Werte des Empfängers. In anderen Worten hängt es vom Grad ab, in welchem der Empfänger fähig ist, die Größe und Wichtigkeit des Lichtes zu erlangen. Doch gibt es keine Änderung im Licht selbst, wie geschrieben steht: „Ich, der Herr, (HaWaYaH), ändere mich nicht“ (wie es im Vorwort zur Weisheit der Kabbala, Punkt 63 erklärt wird).
Hierzu stellt sich die Frage, warum die ganze Welt dem winzigen Licht hinterher jagt, welches in den körperlichen Genüssen leuchtet und warum bemüht sich niemand mit gleicher Intensität um die spirituellen Genüsse, welche die Mehrzahl der Vergnügen und Genüsse ausmachen? Die körperlichen Genüsse sind jedoch in der unreinen ABYA. Hierüber gab es keine Verhüllung und dies mit Absicht, oder die ganze Welt würde nicht existieren, denn es ist unmöglich ohne Genuss zu leben.
Ebenso geht von der Schöpfung die Absicht aus, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Also gibt es ohne Genuss für die Welt keine Existenz. Es stellt sich heraus, dass die Vergnügen in ihnen enthüllt werden mussten. Dies gilt nicht für die Zusätze, also jene Genüsse, die über die Aufrechterhaltung des Körpers hinausgehen, welche den wahren Genuss darstellen. Für die anderen Genüsse gab es Einschränkungen und Verhüllung, so dass sie das Licht, welches sich in die Tora und Mizwot kleidet, nicht sehen konnten, bevor sich der Mensch an die Arbeit um zu geben gewöhnt, auch genannt „Gleichheit der Form“. Denn wäre das Licht, welches sich in Tora und Mizwot kleidet, enthüllt worden, gäbe es keinen Raum zur Wahl.
In anderen Worten, da wo das Licht enthüllt ist, sind die Vergnügen, die man beim Einhalten der Tora und Mizwot empfände, in der Form des Empfangens für sich selbst. Daher kann einer nicht sagen, dass er Tora und Mizwot aufgrund des Gebotes des Schöpfers befolgt. Vielmehr müsste er Tora und Mizwot aufgrund des Vergnügens, das er darin empfindet, befolgen. Wenn ein Mensch Vergnügen in einer kleinen Übertretung empfindet, kann er sich ausrechnen, dass dieses Vergnügen im Vergleich zum wahren Geschmack in Tora und Mizwot nur ein winziges Licht darstellt, und wie schwer es ist, die Lust zu besiegen, und je grösser das Verlangen, desto schwerer ist die Herausforderung.
Es erweist sich, dass wenn die Großartigkeit des Vergnügens in Tora und Mizwot enthüllt ist, der Mensch nicht sagen kann: „Ich führe diese Mizwa (Gebot) aus, da es der Wille des Schöpfers ist“ - gemeint ist, dass er durch das Ausführen des Gebotes dem Schöpfer geben will.
Letztlich würde er auch ohne das Gebot des Schöpfers aus Eigenliebe Tora und Mizwot befolgen und nicht, um an den Schöpfer zu geben. Dies ist der Grund für die Einführung der Einschränkung und der Grund für die Verhüllung von Tora und Mizwot. Und darum jagt die ganze Welt körperlichen Vergnügen hinterher und hat keine Energie für die Vergnügen der Tora und Mizwot, da das Vergnügen aus dem oben erwähnten Grund nicht offenbart wird.
Daraus folgt, dass wir in Bezug auf den Glauben die Wichtigkeit von Tora und Mizwot annehmen und im Allgemeinen an den Schöpfer glauben müssen - dass Er über Seine Geschöpfe wacht. Dies bedeutet, dass man nicht sagen kann, man hält sich nicht an die Tora und Mizwot, da man die Lenkung des Schöpfers nicht spürt oder wie er seine Fülle an die Geschöpfe verteilt, denn auch hier muss man glauben, obwohl man nicht fühlt. Denn würde man fühlen, dass Seine Lenkung voller Güte ist, gäbe es da keine Frage des Glaubens mehr. Doch warum richtete der Schöpfer dies so ein, dass wir Ihm im Glauben dienen sollen? Wäre es nicht besser, wir könnten in einem Zustand des Wissens dienen?
Die Antwort ist, wie Baal HaSulam sagte, dass man nicht denken sollte, dass der Schöpfer uns nicht in der Form des Wissens leuchten kann, weil Er will, dass wir Ihm im Glauben dienen besteht. Vielmehr weiß der Schöpfer, dass Glaube ein erfolgreicherer Weg für uns ist, um das Ziel, genannt „Dwekut(Anheftung) an den Schöpfer“, zu erreichen. Dies ist die Gleichheit der Form. Hierdurch werden wir die Kraft haben, das Gute ohne das „Brot der Scham“ zu empfangen, das heißt ohne Scham. Denn der einzige Grund, warum wir Vergnügen und Genuss vom Schöpfer empfangen wollen, ist, dass wir wissen, dass der Schöpfer daran Genuss hat; und da wir es wünschen, dem Schöpfer zu geben, so wünschen wir auch, Vergnügen und Genuss von Ihm zu empfangen.
So sehen wir, dass unsere hauptsächliche Arbeit darin liegt, die Absicht zu erlangen, in der die Welt erschaffen wurde - Seinen Geschöpfen Gutes zu tun – und uns selbst dazu zu befähigen, Gefäße des Gebens zu erwerben. Dies ist die Korrektur, die das Geschenk des Königs vervollständigt, so dass man durch das Empfangen der Genüsse keine Scham empfindet. Und all das Böse in uns entfernt uns vom Guten, zu dessen Empfang wir bestimmt sind.
Es wurde uns die Arznei der Tora und Mizwot gegeben, um diese Kelimzu erwerben. Dies ist die Bedeutung der Worte unserer Weisen (Kidushin, 30): „Der Schöpfer sagt ‚Ich habe den Bösen Trieb geschaffen und die Tora zu dessen Korrektur’, durch welche er alle Funken der Selbstliebe in sich verlieren und damit belohnt werden wird, dass sein Verlangen nur darin besteht, seinem Schöpfer Genuss zu bereiten.“
Im Aufsatz Die Gabe der Tora (Punkt 13) sagt er: „Es gibt zwei Teile in der Tora: 1. Mizwot (Gebote), die zwischen dem Menschen und dem Schöpfer gelten, und 2. Mizwot, die zwischen dem Menschen und seinem Nächsten gelten. Und beide beabsichtigen das Gleiche - das Geschöpf zum Endziel Dwekut(Verschmelzung) mit dem Schöpfer zu führen.
„Sogar die praktische Seite in ihnen beiden ist tatsächlich ein Ganzes. Für jene, die Tora und Mizwot Lishma befolgen, gibt es keinen Unterschied zwischen den beiden Teilen der selbst auf der praktischen Seite. Denn bevor man sie erfüllt, ist man dazu verdammt, jede gebende Handlung - sowohl gegenüber einem anderen Menschen als auch gegenüber dem Schöpfer - als Leere jenseits jeder Vorstellung zu empfinden...
„Daher ist es vernünftig, dass jener Teil der Tora, der von des Menschen Beziehung zu seinem Freund handelt, eher in der Lage ist, den Menschen dem gewünschten Ziel anzunähern. Denn die Arbeit in den Mizwot zwischen dem Menschen und Gott ist stetig und bestimmt, sie fordert nichts und der Mensch gewöhnt sich leicht daran. Und alles, was man aus Gewohnheit tut, ist wie wir wissen, nicht mehr nützlich. Dagegen sind die Mizwot zwischen dem Menschen und seinem Nächsten veränderlich und unbestimmt, und Forderungen umgeben den Menschen, wohin er auch schaut. Sie sind daher ein sichereres Mittel, und ihr Ziel ist näher.“
Nun verstehen wir, warum Rabbi Akiva über den Vers „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ sagte, dass er „eine große Regel der Tora“ ist. Denn die wichtige Angelegenheit ist, mit Dwekutmit dem Schöpfer belohnt zu werden, was „Gefäß des Gebens“ genannt wird - die Übereinstimmung der Form. Und darum wurde die Arznei von Tora und Mizwot gegeben, dass wir durch sie fähig werden, die Eigenliebe zu verlassen und die Liebe zu anderen zu erreichen; denn die erste Phase ist die Liebe zwischen einem Menschen und seinem Freund und dann können wir die Liebe zum Schöpfer erreichen.
Nun können wir obige Frage verstehen, warum, als der Übertretende zu Hillel kam und bat: „Lehre mich die ganze Tora, während ich auf einem Bein stehe“, dieser in der Sprache der Übersetzung (Aramäisch) antwortete: „Was du hasst, das tue auch deinem Freund nicht an“ (die Übersetzung von „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“). Und da ist noch mehr zu verstehen, denn in der Tora steht geschrieben: „Liebe deinen Freund wie dich selbst.“ Dies ist eine positive Mizwa (Gebot, eine Handlung auszuführen), dagegen antwortete er dem Übertretenden im Sinne eines Gebots der Unterlassung: „Tue nicht“, denn er sagte ihm: „Was du selbst hasst, das tue auch deinem Freund nicht an“.
Entsprechend dem, was er über die Wichtigkeit der Mizwa „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ in seinen Erläuterungen zu den Worten des Rabbi Akiva erklärt, der sagte, dass „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ die große Regel der Tora ist, dass speziell diese Mizwa die Kraft hat, einem das Heilmittel zur Erreichung der Schöpferliebe zu bringen, wünschte er, als der Übertretende zu Hillel kam und bat: „Lehre mich die ganze Tora, während ich auf einem Bein stehe“ ihm das Gesetz zu erklären „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, wie in der Tora geschrieben steht. Jedoch wollte er ihm auch die ernste Angelegenheit, die „Verleumdung“ genannt wird, erklären, die sogar schärfer ist als die Mizwa „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Die Mizwa „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ gibt einem die Kraft, die Eigenliebe zu verlassen.
Daraus folgt, dass, wenn er sich nicht an Mizwa „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ hält, er in einem Zustand von „sitzen und nichts tun“ ist. Er hatte keinen weiteren Erfolg mit dem Heraustreten aus der Herrschaft der Eigenliebe, aber auch keine Rückschritte gemacht. In anderen Worten, obwohl er anderen keine Liebe gab, hatte er auch keinen Rückfall und nichts getan, um den Hass anderer hervorzurufen. Wenn er jedoch seinen Freund verleugnet, fällt er zurück. Er beschäftigt sich nicht mit der Liebe zu anderen, sondern tut sogar das Gegenteil – er beschäftigt sich mit Handlungen, die den Hass anderer verursachen, durch Verleumdung seines Freundes. Natürlicherweise liebt ein Mensch nicht denjenigen, der ihn verleumdet, denn dies trennt die Herzen. Daher wünschen wir nicht, denjenigen zu verleumden, den wir lieben, um nicht die Liebe zwischen uns zu zerstören. Denn Verleumdung ruft Hass hervor.
Daher folgt, dass der Ernst des Frevels der Verleumdung darin liegt, dass Liebe zu anderen die Liebe zum Schöpfer hervorbringt. Doch Hass auf andere bringt Hass auf den Schöpfer hervor. Aber wenn ein Mensch mit anderen Übertretungen sündigt und seinen Willen zu empfangen nicht überwinden kann, da er in Eigenliebe versunken ist, dann verursacht dies dennoch nicht, dass er den Schöpfer hasst. Darum wird über die restlichen Übertretungen geschrieben: „Ich bin der Herr, der bei ihnen wohnt, inmitten ihrer Unreinheit.“ Doch durch die Handlung der Verleumdung wird er voller Hass auf den Schöpfer; dies ist die genau gegensätzliche Handlung zur Liebe der anderen.
Nun können wir die Worte Rabbi Yochanans im Namen von Rabbi Yossi Ben Simra verstehen: „Jeder, der verleumdet, ist als ob er die Lehre verneint.“ Kann es sein, dass Verleumdung jemanden die Lehre verneinen lässt? Da ihn dies dazu bringt, den Schöpfer zu hassen, verneint er die ganze Absicht der Schöpfung, Gutes zu tun. Und wir sehen, dass jemand, der einem anderen Gutes tut und ihm jedes mal zu mehr Vergnügen und Genuss verhilft, diesen sicherlich liebt. Doch wenn ein Mensch verleumdet, bringt es ihn dazu, den Schöpfer zu hassen. Also verneint dieser Mensch die ganze Absicht der Schöpfung, Gutes zu tun.
Nun können wir unsere Frage verstehen über das, was Rav Chashda im Namen von Herrn Ukva sagte: „Zu jedem, der verleumdet, sagt der Schöpfer: Er und Ich können nicht in der Welt wohnen.“ Ist es möglich, dass Verleumdung den Schöpfer veranlassen könnte, nicht mit Ihm in der Welt zu wohnen?
Wie wir oben sagten, wird jemand, der verleumdet, dem Schöpfer verhasst. Wie in der Körperlichkeit kann ein Mensch mit vielen anderen Menschen in einem Haus sein und sich letzteren gegenüber dennoch gleichgültig verhalten, seien sie gute Menschen oder nicht. Doch wenn er dort einen trifft, der ihn hasst, dann läuft er sofort von dort weg, denn er kann nicht im selben Raum mit einem Hassenden sein. Genauso sagen wir, dass der Schöpfer mit jemandem, der Ihn zu hassen beginnt, nicht in der Welt sein kann.
Wir könnten fragen: „Doch einer, der etwas von seinem Freund stiehlt, verursacht auch dessen Hass, denn wenn der Bestohlene herausfindet, wer ihn bestohlen hat, wird er bemerken, dass dieser ihn hasst.“ Wir könnten auch sagen, dass selbst, wenn man niemals erfährt, wer einen bestohlen hat, sich der Dieb selbst mit dem Gegenteil beschäftigt, anstatt mit der Liebe zu anderen mit dem Hass auf andere, wodurch er tiefer in der Eigenliebe versinkt. Und dennoch sagen sie nicht, dass Stehlen so schlimm ist wie Verleumdung. Dies bedeutet auch, das Raub nicht so ernst ist wie Verleumdung.
Die Antwort sollte sein, dass jemand, der sich mit Diebstahl oder Raub beschäftigt, nicht aufgrund von Hass raubt oder stiehlt, sondern weil er Geld oder wichtige Geräte liebt; und darum stiehlt oder raubt er, nicht wegen des Hasses, Gott behüte. Doch bei der Verleumdung handelt es sich nicht um eine Laune, sondern einzig um Hass.
Rish Lakish sagte (Arachin 15): „Warum steht geschrieben, dass wenn die Schlange ohne zu flüstern beißt, dann gibt es keinen Vorteil für denjenigen mit der Zunge?“ In Zukunft werden alle Tiere zur Schlange kommen und sie fragen: Der Löwe schlägt Beute und frisst; ein Wolf macht Beute und frisst. Doch du, welchen Genuss hast du? Sie sagt ihnen: Und welches ist der Vorteil dessen, der eine Zunge hat?“ RASHI deutet dies: „Ein Löwe schlägt Beute und frisst; alle, die Menschen schaden, ziehen daraus ein Vergnügen. Der Löwe schlägt seine Beute und frisst. Er isst vom Lebendigen. Und wenn ein Wolf Beute macht, so tötet er zuerst und frisst dann. Er hat Genuss. Doch du, welches ist dein Genuss, wenn du Menschen beißt? Die Schlange antwortete: Und was ist der Vorteil von jenem, der eine Zunge hat? Einer der verleumdet, welche Freude hat er? So auch ich, wenn ich beiße, erhalte ich davon keine Freude.“
Aus dem oben Gesagten können wir sehen, dass es einen Unterschied gibt, wenn man Menschen schadet, weil man daraus Vergnügen erhält, wie der Löwe und der Wolf; diese wollen nicht aus Hass auf die Menschen schaden, sondern aufgrund ihres Verlangens, denn sie haben Genuss an den Menschen. Sie schaden anderen nur aufgrund ihres Verlangens.
Mit der Verleumdung ist dies nicht so. Man erhält für sie keinerlei Lohn, sondern es ist eine Handlung, welche Hass zwischen den Menschen verursacht. Und entsprechend dem Gesetz „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, wodurch man von der Freundesliebe zur Schöpferliebe gelangt, folgt, dass man vom Hass auf Menschen zum Hass auf den Schöpfer kommen kann.
Auch finden wir diese Worte (Berachot 17a) „Die Furcht vor dem Herrn ist der Beginn der Weisheit; ein gutes Verständnis haben all diejenigen, die sie tun. Es wird nicht gesagt, „die tun“, sondern: „die sie tun“. Diejenigen die Lishma (in Ihrem Namen) handeln und nicht diejenigen, die Lo Lishma (nicht in Ihrem Namen) handeln. Und für jeden, der Lo Lishma handelt, ist es besser, er wäre nicht geboren. In den Tosfot fragt er „Und wenn der Sprechende sagen sollte: Rav Yehuda sagt, Rav sagte: Man sollte sich immer mit Tora und Mizwot beschäftigen, selbst in Lo Lishma, und aus Lo Lishma wird er zu Lishma gelangen“, so sollten wir sagen, dass wir es hier mit jemandem zu tun haben, der nur studiert, um seine Freunde zu verdrießen, und dort sprachen wir über jemanden, der studiert, um respektiert zu werden.“
Wir sollten die Antwort in den Tosfot verstehen, wenn gesagt wird, wir sollten zwischen Lo Lishma mit der Absicht zu verdrießen und Lo Lishma mit der Absicht respektiert zu werden unterscheiden, das heißt, ihn „einen Rabbi“ nennen u.s.w. Wir sollten dies entsprechend der Regel verstehen, von der Rabi Akiva sprach: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst ist die große Regel der Tora.“ Er erklärt es im Aufsatz Die Gabe der Tora. Denn durch diese Mizwa (Gebot) wird er Liebe zu anderen erwerben, und von da wird er später zur Liebe des Schöpfers gelangen.
Daher folgt, dass man versuchen sollte, aus der Eigenliebe auszutreten, und dann wird man fähig sein, sich mit Tora und Mizwot Lishma zu beschäftigen, das heißt, um zu geben und nicht zum eigenen Nutzen. Und dies wird durch das Einhalten von Tora und Mizwot getan. Daher kann er, so lange er nicht die Eigenliebe verlässt, nicht in Lishma arbeiten. Und obwohl er in Eigenliebe arbeitet, ist Kraft im Einhalten von Tora und Mizwot, um die Eigenliebe zu verlassen und von da aus in der Folge zur Liebe des Schöpfers zu kommen; zu dieser Zeit wird er alle Handlungen im Geben vollziehen.
Lishma zu erreichen ist nur möglich, wenn er sich mit Tora und Mizwot beschäftigt, um respektiert zu werden. Das heißt, er studiert, aber er kann nicht zum Nutzen anderer arbeiten, da er nicht die Eigenschaft der Liebe zu anderen erworben hat. Daher wird ihm die Arbeit in Tora und Mizwot helfen, die Eigenschaft der Liebe zu anderen zu erreichen.
Doch wenn er studiert, um zu stören, welches eine der Liebe zu anderen entgegengesetzte Handlung ist, wenn er Tora und Mizwot befolgt aus Hass auf andere, das heißt um zu verdrießen, wie können zwei Gegensätze im selben Träger sein? Es wird gesagt, dass die Tora hilft, Liebe zu anderen zu erreichen, wenn er eine Handlung des Gebens ausführt - obwohl es die Absicht ist, einen Nutzen zu erhalten, hilft ihm die Tora in Bezug auf die Absicht, um das Verlangen zu geben ebenfalls zu erhalten. Doch hier verfolgt er das genaue Gegenteil, im Hassen anderer, wie kann dies Liebe zu anderen verursachen?
Es ist, wie wir bei der Unterscheidung zwischen einem Dieb oder Räuber und einem Verleumder sagten. Diebe und Räuber lieben Geld, Gold und andere wichtige Sachen. Sie haben kein Interesse am Individuum selbst. In anderen Worten, Diebe und Räuber haben keine Gedanken oder Erwägungen über den Menschen selbst, sondern ihre Gedanken sind darauf gerichtet, wie sie einfacher mehr Geld bekommen können und wie sie es für die Polizei schwieriger machen können, sie als Dieb oder Räuber zu entlarven. Doch sie denken nie an den Menschen selbst.
Jedoch bei der Verleumdung macht jemand keine Überlegungen über die Handlung selbst, wenn er verleumdet. Vielmehr ist sein einziger Gedanke, seinen Freund in den Augen der Menschen zu demütigen. So ist der einzige Gedanke der des Hasses. Es gibt eine Regel, dass man niemanden verleumdet, den man liebt. Daher ist es speziell die Verleumdung, die Hass auf andere verursacht und die in der Folge zu Hass auf den Schöpfer führt. Aus diesem Grund ist Verleumdung eine sehr ernste Sache, die tatsächlich Zerstörung in die Welt bringt.
Jetzt werden wir das Maß der Verleumdung erklären - wie und wie sehr sie als Verleumdung betrachtet wird, ob ein Wort oder ein Satz, den man über seinen Freund sagt, schon als Verleumdung betrachtet wird. Wir finden dieses Maß in Hillels Antwort zum Bekehrten: „Was dir verhasst ist, das tue auch deinem Freund nicht an.“ Dies bedeutet, dass bei jedem Wort, das du über deinen Freund sagen willst, du beachten und erwägen musst, ob du das hassen würdest, wenn man es über dich sagte. In anderen Worten, wenn du keinen Genuss aus diesen Worten ziehst, dann tue das auch deinem Freund nicht an. Daher sollte man, sobald man etwas über seinen Freund sagen will, sofort denken: „Wenn dies über mich gesagt würde, wäre mir das verhasst?“ „Tue das deinem Freund nicht an“, wie Hillel zum Übertretenden sagte. Hieraus sollten wir das Maß der Verleumdung lernen, welche auszusprechen verboten ist.
Und mit dem oben Gesagten können wir verstehen, warum Hillel zum Übertretenden in der Sprache der Übersetzung sprach und nicht in der Heiligen Sprache (Hebräisch) derselben, wie die des Übertretenden, der ihn auf Hebräisch bat: „Lehre mich die ganze Tora, während ich auf einem Bein stehe“. Stattdessen sprach er in der Sprache der Übersetzung, das heißt, das was er ihm sagte, war: „Was dir verhasst ist, das tue auch deinem Freund nicht an“ auf Aramäisch, der Übersetzung von: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Zuerst sollten wir verstehen, was die Sprache der Übersetzung für uns beinhaltet. Der Ari sagte (Talmud Esser Sefirot, Teil 15 Punkt 1765): „Und der Herr verursachte einen tiefen Schlaf" - ist Übersetzung in der Gematria (Tardema - Schlaf = Targum (Übersetzung), und es wird als Achoraim (Rückseite) betrachtet.“ Das heißt, dass die Heilige Sprache (Hebräisch), Panim (Vorderseite) genannt wird; und die Übersetzung Aramäisch wird Achoraim (Rückseite) genannt.
Panim bedeutet etwas, das leuchtet oder etwas Ganzes. Achor (hinten) bedeutet etwas, das nicht leuchtet oder unvollständig ist. In der heiligen Sprache, die Panim genannt wird, steht: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Dies ist Ganzheit, denn durch die Liebe zu Menschen erreicht man die Liebe zum Schöpfer, was die Vervollständigung des Zieles ist, denn man sollte Dwekut(Anheftung) erreichen, wie geschrieben steht: „Und sich an Ihm festhalten.“
Doch die Übersetzung von „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, die Hillel ihm sagte, „Was dir verhasst ist, das tue auch deinem Freund nicht an“ steht im Verhältnis zur Verleumdung, welche Verneinung ist, dass Verleumdung verboten ist, denn sie bringt Hass auf den Schöpfer. Doch wird dies immer noch nicht als Ganzheit betrachtet, denn durch das Unterlassen von Verleumdung erreicht man nicht die Liebe zu anderen, und von Liebe zu anderen wird er Ganzheit erreichen, genannt Dwekutmit dem Schöpfer.
Und darum ist Verleumdung schlimmer, denn nicht nur beschäftigt er sich nicht mit der Liebe zu anderen, sondern tut das Gegenteil, er beschäftigt sich mit dem Hass auf andere. Aus diesem Grund lehrt man die Gesellschaft zuerst, nicht der Gemeinschaft zu schaden oder sie zu verderben. Dies wird „Vermeiden“ genannt. Andernfalls schadest du der Gemeinschaft, wenn du Dinge ausführst, um zu schaden. Darum sagte Hillel zum Übertretenden, der zu ihm kam, nur die Übersetzung von „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“:
1) Denn es ist schädlicher zu verleumden, denn dies verursacht Hass, der das Gegenteil von Liebe zu anderen ist.
2) Denn es ist einfacher einzuhalten, denn dies bedeutet nur „zu sitzen und nichts zu tun“. Doch „Liebe deinen Freund“ bedeutet „Erhebe dich und tue“, dass man Handlungen unternehmen sollte, um die Liebe zu Freunden zu erhalten.
Danach jedoch gibt es Ausnahmen: Menschen, von denen jeder wünscht, dem Schöpfer ein persönlicher Diener zu sein. Dem Menschen wird gesagt, dass die Angelegenheit von „Liebe deinen Freund“, die Regel, von welcher Rabi Akiva sprach, wie oben erwähnt, dass Liebe zu anderen ihn dazu bringen kann, die Liebe zum Schöpfer zu erreichen. Dies ist das Hauptziel - dass man Gefäße des Gebens haben wird und dass die Gefäße bereit werden, den Genuss und das Vergnügen zu empfangen, welches die Absicht der Schöpfung ist, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun.
Hiervon leiten sich zwei Methoden der Korrektur ab:
1. Das Studium darauf auszurichten, nicht zu verleumden, denn dies ist der schlimmste Frevel.
2. Die Erziehung auf „Liebe deinen Freund“ auszurichten, denn dies wird den Menschen zur Liebe zu anderen bringen, und von der Liebe zu anderen wird er zur Liebe des Schöpfers kommen, und von der Liebe zum Schöpfer kann er die Absicht der Schöpfung empfangen - Seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Denn er wird bereits geeignete Gefäße zum Empfang der oberen Fülle und Gefäße des Gebens haben, die er durch Liebe zu anderen erhalten hat. Und dann wird es für Verleumdung keinen Raum geben.
Der Sohar sagt bezüglich der Verleumdung, dass die Verleumdung der Schlange gegenüber der Frau der Welt den Tod brachte. Es wird dort gesagt, dass das Schwert, welches alles verzehrt, bereit ist für jeden, der ein Schwert in seinem Mund trägt, gemeint ist Verleumdung. Und der Sohar kommt zu dem Schluss, wie geschrieben steht: ‚Dies wird das Gesetz des Aussätzigen sein, denn Leiden kommen durch Verleumdung’. Daraus folgt, dass er mit Tod begann und mit Leiden endete, was bedeutet, dass nur Leiden entstehen, kein Tod.
Sicherlich gibt es Erklärungen der wörtlichen Bedeutung. Doch in der Schrift sollten wir deuten, dass Leiden und Tod ein und dasselbe sind. In anderen Worten, die Absicht der Schrift ist, Dwekutmit dem Schöpfer zu erreichen, dem Leben der Leben anzugehören. Dadurch werden wir geeignete Gefäße für das Empfangen des Genusses und der Vergnügen erlangen, welche in der Absicht der Schöpfung gefunden werden, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Und durch die Verleumdung wird er zu einem Hasser des Schöpfers, und es gibt keine größere Trennung als diese. Und mit Sicherheit wird er dadurch vom Leben der Leben getrennt.
Es folgt, dass er Genuss und Vergnügen vom Schöpfer hätte empfangen sollen, doch das Gegenteil ist der Fall. In anderen Worten, anstelle von Vergnügen wird es zu Leid (im Hebräischen enthalten „Vergnügen“ und „Leid“ dieselben Buchstaben). Dies ist die Bedeutung, dass durch Verleumdung Leid kommt anstelle von Vergnügen. Dies ist die Bedeutung von ‚Die Frevler werden in ihrem Leben als tot bezeichnet’, denn sie sind vom Leben der Leben getrennt. Daraus folgt, dass in der Schrift Tod und Leid das Gleiche sind. In anderen Worten, wenn man dem Leben der Leben angehört, empfängt man Fülle von Ihm. Und wenn es das Gegenteil ist, wird man von Ihm getrennt, dann ist man voller Leiden, obwohl man mit Vergnügen erfüllt sein sollte.
Mit dem oben Gesagten können wir deuten, was sie sagten (Arachin 15): „Im Westen sagen sie: Das Reden eines Dritten tötet drei: Es tötet denjenigen, der spricht, denjenigen, der dies hört, und denjenigen, über den geredet wird.“ Wir kennen die Worte unserer Weisen: „Die Tora, Israel und der Schöpfer sind Eins“. Es bedeutet, wie in dem Buch Frucht des Weisen (Teil 1, Seite 65) erklärt wird, dass Israel jemand ist, der dem Schöpfer angehören will. Er erreicht dies durch die 613 Mizwot (Gebote) der Tora, in dieser Zeit wird er mit der Tora belohnt, welches die Namen des Schöpfers sind. Und dann wird alles eins. Es stellt sich heraus, dass der Verleumder das Töten von dreien verursacht: 1) desjenigen, der spricht; 2) desjenigen, der hört; 3) desjenigen, über den gesprochen wird.
Die drei Unterscheidungen müssen über einen Menschen und seinen Freund gemacht werden.
Doch auch zwischen einem Menschen und dem Schöpfer besteht die Tatsache der Verleumdung, wie erwähnt wurde betreffend „Die Tora, Israel und der Schöpfer sind Eins“. Wenn ein Mensch kommt und in die Tora blickt und all die guten Dinge sieht, die der Schöpfer uns beim Befolgen der Tora verspricht, so steht z.B. geschrieben: „Sie sind begehrenswerter als Gold, ja als das allerfeinste Gold; süßer als Honig und die Tropfen der Honigwabe“ und andere solche Verse. Wenn ein Mensch nicht belohnt wird und es nicht fühlt, wird dies „den Schöpfer verleumden“ genannt.
Es folgt, dass hier drei Unterscheidungen gemacht werden müssen:
- 1.Der Mensch, der verleumdet
- 2.Die Tora
- 3.Der Schöpfer
Wenn ein Mensch in die Tora blickt und er nicht belohnt wird, er nicht das Vergnügen und die Freude sieht, die in die Tora gekleidet sind und aufhört, die Tora zu studieren, da er sagt, er fand keine Bedeutung darin, so verleumdet er den Schöpfer durch dieses Reden über die Tora.
Daraus folgt, dass er drei Dinge beschmutzt: Die Tora, Israel und den Schöpfer. Wo man sich bemühen sollte, die Vereinigung von „sind eins“ auszuführen - dass sie leuchten werden, gemeint ist, dass die Unterscheidung von Israel Vereinigung erlangen wird, dass die ganze Tora zu den Namen des Schöpfers wird - da verursacht er Trennung durch Verleumdung. Ein Mensch muss über dem Verstand glauben, dass es wahr ist, was uns die Tora verspricht und dass der einzige Fehler in uns liegt - dass wir immer noch unfähig sind, den Genuss und das Vergnügen, genannt „das verborgene Licht“, zu empfangen, oder die „Geschmäcker von Tora und Mizwot“, wie im Sohar geschrieben steht, dass die ganze Tora die Namen des Schöpfers sind.
Um dies zu erlangen, benötigen wir Gefäße des Gebens, um Angleichung der Form zwischen dem Licht und dem Kli (Gefäß) zu erreichen. Das Erhalten der Gefäße geschieht durch Liebe zu den Freunden. Es ist, wie Rabbi Akiva sagte: „Liebe deinen Freund wie dich selbst - ist eine große Regel der Tora“, denn durch sie erreichen wir die Liebe zu anderen, und durch Liebe zu anderen kommen wir zur Liebe des Schöpfers und zur Liebe zur Tora. Die Tora wird „Geschenk“ genannt, und Geschenke werden an Geliebte gegeben. Das Gegenteil hierzu ist die Verleumdung, welche Hass für die Menschen verursacht und auch Hass für den Schöpfer, wie wir oben sagten.
Nun können wir verstehen, was unsere Weisen über Verleumdung sagten: Im Westen sagen sie: „Das Reden eines Dritten tötet drei: Es tötet denjenigen, der spricht, denjenigen, der dies hört, und denjenigen, über den geredet wird.“ RASHI deutet, dass sie sich aus Hass gegenseitig herausfordern und töten. Wir können verstehen, dass sich dies auf einen Menschen und seinen Freund bezieht; doch wie wird dies auf den Menschen und den Schöpfer angewandt?
Wenn ein Mensch in die Tora blickt und der Tora sagt, dass er die Freuden und Genüsse nicht sieht, von denen der Schöpfer sagt, dass Er sie den Menschen Israels gibt, dann verleumdet er den Schöpfer. Es gibt hier drei Dinge: Den sprechenden Menschen, den Empfänger, das heißt, die Tora, und denjenigen, von dem die Rede ist, gemeint ist der Schöpfer. Und da ein Mensch, wenn er sich mit der Liebe zu anderen beschäftigt, die Liebe zum Schöpfers und die Liebe zur Tora erhält, so verleiht ihm der Schöpfer in diesem Zustand Leben, wie geschrieben steht: „Denn die Quelle des Lebens ist mit dir“. Dies stammt von der Seite von Dwekut(Anheftung), wie geschrieben steht „Und ihr, die ihr festhaltet“. In diesem Zustand wird man mit dem Gesetz des Lebens belohnt. Doch durch Verleumdung wird das Leben des Schöpfers, welches er hätte empfangen sollen, abgewandt. Daher wird
1) das Leben der Tora - wo er die Tora des Lebens hätte fühlen sollen - von ihm abgehalten;
2) Er selbst wird leblos und als getötet betrachtet; und
3) das Leben endet an drei Orten. Und durch die Liebe zu anderen fließt Leben aus zwei Stellen und er ist der Empfänger des Lebens.