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1987-88 Worauf wir in der Versammlung der Freunde achten sollen

Artikel Nr. 30, 
Unsere Weisen sagten (Awot, Kapitel 1, 6), "Mach dir einen Rav (Lehrer), kauf dir einen Freund, und beurteile jede Person nach dem Ausmaß des Verdienstes." Wir sollten den Zusatz "beurteile jede Person nach dem Ausmaß des Verdienstes" zu "kauf dir einen Freund" verstehen. Auch in Matan Tora (Die Gabe der Tora, p. 30) steht geschrieben, dass die Mizwa (Gebot) "Liebe deinen Freund genauso wie dich selbst" eine Vorschrift ist, um die Liebe des Schöpfers zu erhalten, welche die Dwekut (Anheftung) an ihn ist. Er schreibt: "Es ist angemessen, zu denken, dass derjenige Teil der Tora, welcher die Beziehungen des Menschen mit seinem Freund behandelt, eher geeignet ist, jemandem zum ersehnten Ziel zu bringen. Das kommt daher, weil die Arbeit in den Mizwot (Geboten) zwischen Mensch und Gott festgelegt ist und konkret ist, sie ist nicht fordernd, und man gewöhnt sich leicht daran, und alles, was aus Gewohnheit getan wird, ist nicht länger nützlich. Aber die Mizwot zwischen Mensch und Mensch ändern sich und sind unregelmäßig, und Forderungen umgeben ihn, wohin er sich auch wenden mag. Daher ist ihr Heilmittel wesentlich sicherer und ihr Ziel ist näher." So weit seine Worte.
Das bedeutet, dass der Mensch dazu gelangen muss, mit der Übereinstimmung der Form belohnt zu werden, also, dass all seine Gedanken und Gefühle auf den Gewinn des Schöpfers und nicht auf seinen eigenen Gewinn ausgerichtet sind. Dies entstammt der Korrektur des Zimzum (Einschränkung). Es bedeutet, dass aus der Perspektive des Schöpfers, Er die Welten mit der Absicht erschaffen hat, Seinen Geschöpfen Gutes tun zu wollen, dass, wie unsere Weisen erklären, der Schöpfer zu den dienenden Engeln sagte, dass die Schöpfung der Welt einem König gleicht, welcher im Überfluss besitzt jedoch keine Gäste hat.
Mit anderen Worten, er hat Genuss daran, wenn die Gäste an Seinem Platz speisen, aber um Scham zu verhindern geschah eine Korrektur, dass sie Freude und Genuss mit der Absicht erhalten müssen, den Schöpfer zu erfreuen. Aber die erste Stufe ist Geben um zu Geben. Man sollte genießen, während man gibt, genau so, wie der Schöpfer dies genießt. Es ist wie unsere Weisen sagen (Das Buch Sohar, Teil 1, Bereshit, S. 115): "Es gab niemals größere Freude vor dem Schöpfer als an jenem Tag, an welchem die Erde erschaffen wurde, als die Freude, welche Ihm bestimmt ist in der Zukunft mit den Gerechten zu genießen."
Wir sehen, dass an dem Tag, an dem die Welt erschaffen worden ist, eine große Freude vor dem Schöpfer war. In anderen Worten, hatte Er große Freude daran, zu geben. Es folgt daraus, dass wenn eine Person Handlungen des Gebens ausübt, ohne jedoch Freude dabei zu empfinden, dass es hier keine Übereinstimmung der Form gibt. Denn die Handlung, mit der jemand gibt und sich in der Nächstenliebe engagiert, diese Tat sollte mit Freude ausgeübt werden, gleich jener Freude, welche der Schöpfer empfindet. Folglich fehlt hier die Übereinstimmung der Form.

Daher gibt es zwei Dinge, die man tun muss:
1.        Auch wenn der Körper nicht in der Form des Gebens arbeiten will, muss er dazu gezwungen werden. Hingegen gibt es die Regel, dass, wenn jemand gewisse Dinge unter Zwang tut, er nicht fröhlich sein kann, weil er sich mehr freuen würde, wenn er diese Dinge nicht tun müsste. Dennoch muss der Mensch unter Zwang arbeiten. Das wird "das Zwingen und Bändigen des Bösen in ihm" genannt.
Wie wir jedoch oben festgestellt haben, fehlt hier die Freude, die mit jeder Tat des Gebens kommen sollte, und mit Freude kann sich jemand nicht selber an einen Ort zwingen, wo eine Handlung unter Zwang erfolgt. Freude ist ein Ergebnis des Vergnügens einer Person, und wo immer es Genuss gibt, dort gibt es keinen "Zwang". Daher kommen aus Zwang nie Freude oder  Genuss.

2: Wir sagen, dass wir Freude brauchen, um die Arbeit des Schöpfers auszuführen, und wie wir sagten, ist Freude lediglich ein Ergebnis von irgendetwas, das eine Person erfreut. Daher, weil die Menschheit nur Handlungen des Zwanges ausführen kann, wird dies "eine Handlung" genannt. Eine Handlung ist etwas, mit dem der Verstand nicht einverstanden ist. Daher wird angenommen, dass wenn jemand anfängt, sich selbst zu zwingen, er in einen Zustand von "Er/Derjenige, welcher kommt, um gereinigt zu werden" gelangt.
Also, was fehlt noch? Nur etwas, das seine Freude hervorlocken wird. Wir sollten das so deuten, dass ihm dies von oben gegeben wird. Das bedeutet: " Ihm wird geholfen." Worin besteht die Hilfe? Der heilige Sohar sagt "In einer heiligen Seele." Wenn jemand damit belohnt wird, dann freut er sich. Hieraus folgt, dass, wenn es heisst, dass man mit Freude arbeiten sollte, bedeutet es, dass durch jemandes Handlungen er das Erwachen von oben hervorlocken sollte, da er nur durch die Hilfe von oben in Freude eintreten kann, indem er sich mit Handlungen des Gebens beschäftigt.

Tatsächlich gibt es hier eine Frage. Warum ist es notwendig, Handlungen des Gebens mit Freude durchzuführen? Der Grund ist einfach: Es gibt hier keine Gleichwertigkeit der Form, weil, wenn der Schöpfer gibt, fühlt Er Freude. Jedoch wenn der Mensch gibt und keine Freude hat, fehlt die Gleichwertigkeit der Form.

Jedoch gibt es ein noch ernsteres Problem hier als die Gleichwertigkeit der Form. Wenn ein Mensch in einem Zustand der Schwermut ist, wenn er sein Leben als sinnlos ansieht, weil, wo auch immer er hinschaut, er nur schwarz sieht - in der Körperlichkeit sowie in der Spiritualität - ist er einem Menschen ähnlich, der eine schwarze Brille trägt, denn wo auch immer er hinschaut, sieht er nur schwarz. In diesem Zustand wird ein Mensch als Ketzer im Hinblick auf die Führung des Schöpfers betrachtet, da er nicht sagen kann, dass der Schöpfer Seine Welt mit Wohlwollen führt.

In diesem Zustand wird er als ungläubig betrachtet. So ist hier nicht mehr die Gleichwertigkeit der Form das Problem, sondern eher Unglaube, da er in einem Zustand der Ketzerei ist. Hieraus folgt, dass der Mensch immer in der Freude sein und über dem Verstand glauben muss, dass alles, was der Schöpfer tut, nur mit Wohlwollen ist. Aber wir sollten auch glauben, dass es das ist, was wir brauchen - zu glauben über dem Verstand.

Unserer Meinung nach scheint es besser zu sein, wenn der Schöpfer uns mit offener Lenkung behandeln würde. Aber wir haben häufig gesagt, dass Baal HaSulam sagte, dass wir nicht sagen müssen, dass der Schöpfer nicht alles in die Gefässe des Empfangens geben kann, das heißt "innerhalb des Verstandes", was bedeutet, dass der körperliche Körper auch verstehen würde, dass der Schöpfer die ganze Welt nur mit Wohlwollen behandelt.

Also, warum wählte Er ausdrücklich die Kelim [Gefäße] über dem Verstand? Der Schöpfer wählte jene Kelim, weil jene Kelim tatsächlich am besten sind, weil wir durch sie die wahre Ganzheit erreichen, und dann wird sich der Vers: "Und du sollst den Herrn deinen Gott  von ganzem Herzen lieben" erfüllen. Unsere Weisen sagten: "Mit beiden deiner  Triebe - dem Guten Trieb und dem Bösen Trieb".

Dann fühlt der Körper auch die Freude und das Vergnügen, die der Schöpfer den Geschöpfen gibt, und dann besteht kein Bedürfnis, über den Verstand zu glauben. Hieraus folgt, dass die Hauptvoraussetzung für den Menschen ist, sich zu freuen, wenn er die Arbeit des Gebens macht, wenn er nicht sieht, was "Empfangen für sich selbst" - das heißt "innerhalb des Verstandes" - davon erhalten würde, da er sonst in einem Zustand der Ketzerei ist.

Hieraus folgt, dass man die heilige Arbeit über dem Verstand durchführen muss, weil diese die geeigneten Kelim sind, die den Menschen zur Ganzheit zu bringen. Es wurde oben gesagt, dass er nur über dem Verstand Gefallen in der Lenkung des Schöpfers finden kann, der in der Form des Wohlwollens ist. Und das wird "rechts" genannt.

Weil Baal HaSulam sagte, man muss versuchen, auf der Rechten Linie zu gehen, das heißt "Glaube über dem Verstand" und sich vorstellen, dass er bereits mit dem ganzen Glauben an den Schöpfer belohnt worden ist, dass seine Organe bereits fühlen, dass der Schöpfer die ganze Welt mit Wohlwollen führt
Wie Baal HaSulam sagte, muss man versuchen auf der Rechten Linie, genannt "Glaube über dem Verstand", zu gehen, und sich vorstellen, dass man schon mit vollständigem Glauben an den Schöpfer belohnt worden ist, dass die Organe schon fühlen, dass der Schöpfer die ganze Welt mit Wohlwollen lenkt.

Daher sollten wir fragen: "Warum müssen wir auch auf der Linken Linie gehen, wenn die Rechte Linie die wichtigste ist? Was ist der Zweck der Linken Linie?" Die Antwort lautet, dass wir unser Land innerhalb der Grenzen kennen - das Ausmaß unseres Glaubens, wieviel Tora wir uns angeeignet haben, und wie wir den Schöpfer während des Gebetes fühlen, usw.

Und dann kommen wir zu dem Gefühl, dass wir uns in völliger Niedrigkeit befinden, die Niedrigste, die möglich ist. Wenn wir deshalb später zu Rechten Linie wechseln, müssen wir außerhalb der Grenzen arbeiten. Mit anderen Worten, da uns die Linke Linie unser Land innerhalb der Grenzen zeigt, so gibt es hier die Möglichkeit, um über die Grenzen hinauszugehen. Wenn wir jedoch immer in der Rechten Linie wären, dann würde es nicht als rechts betrachtet werden, sondern als eine einzige Linie.

Mit anderen Worten, wir würden denken, dass dies genau das ist, wo wir uns befinden, wir würden denken, dass wir wirklich innerhalb der Grenzen sind, im perfekten Gadlut [Größe/Erwachsensein]. Die Wahrheit ist jedoch, dass wir nur außerhalb der Grenzen in Ganzheit sind, denn wenn wir zwei Linien haben, können wir sagen, dass die Angelegenheit über dem Zweck steht, welche die Rechte Linie ist.

Daraus folgt, dass die Rechte Linie der Linken Linie hilft, weil, sobald er sich bereits in Freude sieht, wie er die Vollkommenheit seiner Arbeit genießt, wenn er zur Linken Linie wechselt, er dann sieht, dass er in einer Welt von totaler Dunkelheit ist. Das ist, er sieht und fühlt, dass er noch immer in Selbstliebe versunken ist und er hat keine Hoffnung auf Verlassen der Selbstliebe.

Dann gibt es dort Platz für ein Gebet aus der Tiefste des Herzens. Der Zustand der Rechten war, als er sich vorstellte in einem Zustand zu sein, den er für sich selbst sah, welcher die Vollkommenheit der Arbeit ist. Mit anderen Worten, er glaubte außerhalb des Verstandes an das Gebot des Glaubens an den Lehrer, der ihm sagte, dass er sich in diesen Zustand begeben soll, obwohl seine Vernunft ihm sagte: "Warum vergleichst du deine Situation mit einem Menschen, der bereits mit vollständigem Glauben belohnt wurde, wenn du weißt, dass du dich auf der niedrigsten Basis befindest, die es je geben kann und möglich ist? Er fühlt, dass er in einem Zustand der Niedrigkeit ist, der unpassend für einen Menschen ist, der ein Diener des Schöpfers sein möchte.

Und nachher wendet er sich an die Rechte Linie, und die Linke macht ihm Platz, damit er in der Rechten Linie arbeiten kann. Wir müssen uns jedoch erinnern, dass alles, was der Weg der Wahrheit ist, kaum ohne Anstrengungen zu gehen ist.  Daher kommt er nach diesen zwei Linien zur Mittleren Linie, welche "der Schöpfer gibt ihm die Seele" genannt ist.  Und dann gelangt er zu vollständigem Glauben, besonders durch Gottes Erlösung. Von Natur aus kann der Mensch das jedoch nicht allein erreichen.

Mit all dem oben Erwähnten können wir das Thema mit der Versammlung der Freunde verstehen. Wenn sie sich versammeln, was sollten sie diskutieren? Zuerst muss allen das Ziel klar sein - diese Versammlung muss die Freundesliebe erreichen, dass jeder der Freunde erweckt wird, um den anderen zu lieben, dies wird "Nächstenliebe" genannt. Dies ist jedoch nur das Ergebnis. Um diesen lieblichen Nachkommen zu zeugen, müssen Handlungen ausgeführt werden, die die Liebe hervorrufen.

Betreffend Liebe, gibt es zwei Formen: 1) natürliche/angeborene Liebe, für die man sich nicht einsetzen muss. Man sollte nur vorsichtig sein, die Natur nicht zu besudeln. 2) Eine, die durch das Tun von Gutem kommt. Auch hier ist Natur enthalten, denn jemand der einem anderen ein Geschenk gibt, bewirkt, dass er ihn liebt.  Wenn also eine Gruppe Menschen zusammenkommt und sie gemeinsam an der Freundesliebe arbeiten wollen, müssen sie sich gegenseitig helfen, soviel sie nur können.

Und es gibt darüber viele Aspekte, da nicht jeder gleich ist, das bedeutet, was einer braucht, das benötigt der andere nicht. Es gibt jedoch eine Sache, in der alle gleich sind: jeder der Freunde benötigt gut Stimmung. Das ist, wenn die Freunde nicht in guter Stimmung sind, dann sind sie nicht alle in ihren Bedürfnissen gleich. Es ist eher so, dass jeder seinen eigenen Grund hat unglücklich zu sein.

Daher muss jeder darüber nachdenken, wie er den anderen gute Stimmung bringen kann. Daher sollten sie vorsichtig sein und es vermeiden Dinge zu diskutieren, die der Gemeinschaft Betrübnis bringen, denn dadurch verursacht er bei jedem ein schlechtes Gefühl.

Das bedeutet, wenn die Freunde nicht guter Stimmung sind, haben sie nicht alle die gleichen Bedürfnissen. Es ist dann eher so, dass jeder seinen eigenen Grund hat, warum er unglücklich ist.

Daher muss jeder darüber nachdenken, wie er den anderen in gute Stimmung  versetzen kann. Jedoch sollten sie dabei vorsichtig sein und es vermeiden, Themen zu diskutieren, die der Gemeinschaft Betrübnis bringen, denn dadurch verursacht er, dass sich jeder Einzelne schlecht fühlt. Und wenn er dann wieder nach Hause geht, fragt er sich selbst: "Was habe ich von der Gemeinschaft erhalten? Dass ich weiß, dass ich auf der Stufe der Niedrigkeit bin und dass ich es bedauern sollte? Dies ist, als ob ich deshalb zur Gemeinschaft ginge, damit ich in einen Zustand der Betrübnis komme. In diesem Fall ist es verlorene Zeit. Es wäre möglicherweise besser, wenn ich nicht ginge." Dann sagt er vielleicht: "Wenn ich nächstes Mal in diese Gemeinschaft kommen muss, dann werde ich Entschuldigungen vorbringen, um sie zu meiden."
Daraus folgt, dass jeder einzelne versuchen sollte, den Geist von Leben und Hoffnung in die Gemeinschaft einzubringen und der Gemeinschaft Energie bringen sollte. So kann jeder der Freunde sich selbst sagen: "Nun beginne ich komplett neu mit der Arbeit." Mit anderen Worten, bevor er in die Gemeinschaft kam, war er mit dem Fortschritt der Arbeit von Gott unzufrieden, jedoch nun hat ihn die Gemeinschaft mit Leben und Hoffnung erfüllt.
So hat er durch die Gemeinschaft Zuversicht und Stärke bekommen, denn nun spürt er, dass er die Ganzheit/Vollkommenheit erreichen kann. Und er fühlt, dass sich all seine Gedanken - dass er vor einem hohen Berg steht, der nicht erobert werden kann, und dass dies ein beeindruckendes Hindernis ist - nun im Nichts aufgelöst haben. Und er hat dies alles aus der Kraft der Gemeinschaft empfangen, weil jeder einzelne versucht hat, den Geist der Unterstützung und die Anwesenheit einer neuen Stimmung innerhalb der Gemeinschaft einzubringen.
Was kann jedoch jemand tun, wenn er bemerkt, dass er in einem Zustand der Betrübnis ist - sowohl im Sinne von körperlichen Merkmalen als auch im spirituellen Sinn - und es Zeit ist in die Gemeinschaft zu gehen? Und dennoch sagten unsere Weisen: "Eine Sorge im Herzen des Menschen? Laß ihn mit anderen darüber sprechen." Mit anderen Worten, er sollte sich seinen Freunden anvertrauen, vielleicht ist es ihnen möglich, ihm zu helfen.
Wenn dem so ist, warum sagen wir dann, dass jeder Einzelne gute Stimmung in die Gemeinschaft einbringen soll, wo er doch keine hat? Und zusätzlich gibt es die Regel, dass man das nicht geben kann, was man selber nicht hat." Was soll er daher machen, damit er etwas in die Gemeinschaft einbringt, das der Gemeinschaft in gute Stimmung versetzt?
Es gibt für den Menschen wirklich keine andere Möglichkeit als auf der Rechten Linie zu gehen. Bevor er daher zur Freundesliebe kommt, sollte er Baal HaSulams Aufsatz (aus 1943) lesen, wo er klarstellt, was die Rechte Linie ist, dass dies die Bedeutung von "über dem Verstand" ist. Und er sollte daraus Kraft beziehen, damit, wenn er in die Gemeinschaft kommt, jeder Einzelne mehr oder weniger dazu fähig ist, einen Geist von Leben einzubringen, und dadurch wird die ganze Gemeinschaft Freude und größere Zuversicht erhalten.
Während der Versammlung ist es verboten, die Linke Linie hervorzurufen. Nur wenn jemand allein ist, dann ist es ihm erlaubt die Linke Linie einzusetzen, jedoch nicht länger als eine halbe Stunde pro Tag. Der Hauptteil der Arbeit des Menschen ist genau, die Rechte Linie zu gehen, so wie es geschrieben steht (im Aufsatz von 1943). Jedoch zwei Menschen gemeinsam dürfen nicht von der Linken sprechen, und nur so können sie Unterstützung von der Gemeinschaft erhalten.
Das Ärgste ist, wenn ein Mensch in die Gemeinschaft kommt und erkennt, dass die ganze Gemeinschaft in einem Zustand des Abstiegs ist, wie kann er also durch sie gestärkt werden? Zu dieser Zeit muss er jeden nach dem Ausmaß seines Verdienstes beurteilen.
Nun können wir verstehen, was wir über "Kauf dir einen Freund" und "und beurteile jeden nach dem Ausmaß des Verdienstes" wissen wollten. Mit den obigen Erklärungen verstehen wir,, dass wenn jemand von der Gemeinschaft etwas empfangen möchte, dann sollte er jeden nach dem Ausmaß des Verdienstes beurteilen. Dann kann er von den Freunden erhalten, damit sie ihm bei der Arbeit helfen, da er jemanden hat, von dem er empfangen kann. Wenn er jedoch erkennt, dass er sich weit über der Gemeinschaft befindet, von wem will er empfangen? Unsere Weisen kamen und sagten darüber: "Beurteile jeden Menschen nach dem Ausmaß des Verdienstes."
Daraus folgt, dass der Hauptgrund, warum ein Mensch sich einen Freund kaufen sollte und in Nächstenliebe arbeiten sollte, ist, damit er mit der Liebe des Schöpfers belohnt wird. Die Freunde sollten jedoch hauptsächlich untereinander über die Größe des Schöpfers sprechen, denn abhängig davon, wie groß man die Größe des Schöpfers annimmt, in diesem Ausmaß kann man sich selbst vor dem Schöpfer annullieren. Es ist so, wie wir es in der Natur sehen, dass sich der Kleinere vor dem Großen annulliert, und dies hat mit Spiritualität nichts zu tun. Sondern eher, dass dieses Vorgehen sogar auf konfessionslose Menschen passt.
Mit anderen Worten, der Schöpfer erschuf die Natur auf diese Art und Weise. So erwecken die Diskussionen der Freunde über die Größe des Schöpfers ein Verlangen und die Sehnsucht, sich vor dem Schöpfer zu annullieren, weil er den Wunsch und das Verlangen verspürt sich an den Schöpfer zu binden. Und wir sollten uns auch daran erinnern, dass in dem Ausmaß in dem der Freund die Wichtigkeit und die Größe des Schöpfers annehmen kann, wir sollten noch immer "über dem Verstand" gehen, das bedeutet, dass der Schöpfer größer ist als irgendeine Größe des Schöpfers, die sich ein Mensch auch nur vorstellen kann. Wir sollten sagen, dass wir über dem Verstand glauben, dass Er die Welt mit einer wohlwollenden Führung leitet, und wenn man glaubt, dass der Schöpfer dem Menschen nur das Beste wünscht,  dann bringt das einen Menschen dazu, den Schöpfer zu lieben, bis er belohnt wird mit "Und du sollst den Herrn deinen Gott aus vollem Herzen und mit deiner ganzen Seele lieben." Und dies braucht ein Mensch, um von den Freunden empfangen zu können.
Was das Empfangen der Größe betrifft, so sollte dies speziell durch die Gemeinschaft erhalten werden. Es ist,  wie es in Matan Tora (Das Geben der Tora, Seite 141) geschrieben steht, wo er betreffend Lehrer und Studenten spricht. Es ist genauso hauptsächlich hinsichtlich der Größe des Schöpfers. Er schreibt: "Die Größe erhalten, hängt völlig von der Umgebung ab, und ein einzelner Mensch kann dafür überhaupt nichts tun."
"Aber es gibt es zwei Bedinungen, um die Größe zu erhalten:
1.        Immer zuhören und Würdigung der Umgebung im Ausmaß ihrer Größe annehmen
2.        Die Umgebung sollt groß sein, so wie geschrieben steht: "in der Vielzahl der Menschen liegt die Herrlichkeit des Königs"
"Um die erste Bedingung zu empfangen, muss jeder Student fühlen, dass er der Geringste unter all den Freunden ist. In diesem Zustand kann man die Würdigung der Größe von jedem empfangen, da der Große vom Kleineren nicht empfangen kann, und noch viel weniger durch seine Worte beeindruckt werden kann. Es ist eher so, dass der Kleine durch die Würdigung des Großen beeindruckt ist."
"Und für die zweite Bedingung muss jeder Student  die Vorzüge jedes einzelnen Freunds hervorheben und ihn wertschätzen, als ob er der Größte dieser Generation ist. Dann beeinflusst ihn die Umgebung als eine genügend große Umgebung, denn Qualität ist wichtiger als Quantität."
Was sollte jedoch ein Freund machen, wenn er die Hilfe der Freunde benötigt? Wir haben bereits gesagt, dass es verboten ist, von schlechten Dingen zu sprechen, das bringt Betrübnis in die Versammlung der Freunde. Die Antwort darauf ist, dass man es einem engen Freund sagen sollte, und dieser Freund sagt es der Gemeinschaft nicht bei der Versammlung der Freunde. Mit anderen Worten, er kann mit der ganzen Gemeinschaft sprechen, jedoch nicht während der regulären Versammlung der Freunde. Hingegen kann er jedoch ein besonderes Treffen für den Freund, der Hilfe braucht, organisieren.
Und was "Kaufe dir einen Freund betrifft, so heisst es, dass er bezahlt werden muss und er ihn durch diese Bezahlung  kauft.
Was zahlt er ihm? Wir können sagen, dass Bezahlung die rückkehrende Bereicherung erhalten hat. In anderen Worten, manchmal will sich eine Person einen neuen Schrank kaufen, welcher um die 2000 Euro wert ist. Er sagt zum Verkäufer, "Weil ich kein Geld habe um zu zahlen, ich aber hörte, dass du für zwei Wochen einen Beschäftigten suchst, werde ich für den Betrag arbeiten, den ich dir zu zahlen habe, als Ausgleich für den Schrank." Und der Verkäufer wird vermutlich zustimmen. So sehen wir, dass die Bezahlung ausgewechselt werden kann.
Es ist das Gleiche mit der Freundesliebe. Es ist ein großer Aufwand, wenn wir die Freunde am Ausmaß des Verdienstes beurteilen sollen und nicht jedermann dafür bereit ist.

Manchmal ist es noch schlimmer. Manchmal ist ein Freund gegenüber dem anderen respektlos, und  noch schlimmer,, er hörte ein beleidigendes Gerücht, d.h. er hörte von einem Freund, dass ein gewisser Freund  Dinge über ihn gesagt hat, die nicht schön über Freunde zu sagen sind. Nun muss er sich unter Kontrolle bringen, und ihn nach dem Ausmaß des Verdienstes beurteilen. Das ist in der Tat ein großer Aufwand. Es folgt, dass die Anstrengung, die er bezahlt, sogar noch wichtiger ist, als das Bezahlen von Geld.
Wenn diese Person ihn jedoch beschimpft, woher wird sein Freund die Kraft der Liebe aufbringen? Er ist überzeugt, dass er ihn hasst, sonst würde er ihn nicht beschimpft haben, also wo ist der Punkt sich selbst zu bändigen und ihn nach dem Ausmaß des Verdienstes zu urteilen?
Die Antwort ist, dass Liebe von Freunden, die auf der Basis der Liebe der Anderen gebildet ist, bei der man die Liebe Gottes anstreben kann, das Gegenteil  von dem ist, wie man normalerweise die Liebe der Freunde erringt. In anderen Worten, Liebe der Anderen bedeutet nicht, dass die Freunde mich lieben. Eher bin ich derjenige,der  die Freunde lieben muss. Aus diesem Grund, macht es keinen Unterschied, wenn ein Freund ihn beleidigt und ihn bestimmt hasst. Anstelle einer Person die wünscht, die Liebe der Anderen zu erreichen, benötigt diese Person die Korrektur von Nächstenliebe.


Wenn sich jemand deshalb die Mühe macht und ihn nach dem Ausmaß des Verdienstes beurteilt, ist es ein Heilmittel bei der Anstrengung die eine Person macht, die als "ein Erwachender von oben" genannt wird, er  bekommt von oben Kräfte, um fähig zu sein, alle Freunde ohne Ausnahme zu lieben.
Das wird, "Kauf dir einen Freund" genannt,, so dass eine Person sich die Mühe machen sollte, die Liebe der anderen zu erwerben.
Und das wird als "Arbeit"  bezeichnet, denn er muss sich über dem Verstand anstrengen. Wie ist es dann es vernünftigerweise möglich,  den anderen nach dem Ausmaß des Verdienstes zu beurteilen, wenn seine Vernunft ihm das wahre Gesicht seines Freundes zeigt, der ihn hasst? Was kann er dem Körper darüber sagen? Warum soll er sich vor dem Freund beugen?

 

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