Die Menschheit ist in Wirklichkeit ein einziges Geschöpf, das die vollständige Schöpfung enthält, welches sich in Beziehung zu einer höheren Kraft, genannt Schöpfer, befinde.
Alles, was tatsächlich existiert, ist der Schöpfer - der Wille zu geben und das Geschöpf - der Wille zu empfangen, die andere Seite derselben Kraft. Das Geschöpf wird der erste Mensch, oder Adam HaRishon oder die kollektive Seele, genannt. Dies ist unser eigentlicher Zustand, auch wenn wir im Augenblick nicht das geringste Gespür davon haben.
Das ist also unsere wahre Natur und es wird mehr und mehr deutlich, während die Kraft der Entwicklung beginnt, uns in Richtung eines Erwachens zu schieben. Unsere Wirtschaft ist heutzutage so globalisiert, dass sie die Existenz jeder einzelnen Nation, den Erfolg aller Nationen benötigt. Wir sind so voneinander abhängig, dass selbst kleine,
regionale Kriege und terroristische Anschläge jeden betreffen. Und im Internet, eine Kraft, die potenziell die Gedanken von Leuten überall auf der Welt verbindet, sehen wir, dass Privatbesitz eine Unmöglichkeit ist. Alles, was wir digitalisieren und ins Internet stellen, gehört sofort jedem. Die Zukunft sieht eben so anders und verwirrend aus, dass wir nicht wissen, wie wir in dieser Welt leben sollen, die vor uns erscheint.
Also – wo war ich?...ah ja…
Der Schöpfer schuf das Geschöpf, die Menschheit, nur, um es zu seinem
höchstmöglichen Grad zu erheben. Und das ist der Grad des Schöpfers. Aber das konnte nicht auf einmal geschehen. Denn weil das Geschöpf bloß aus dem Willen zu empfangen gemacht war, begann es, sich selbst zu erfahren, als ob es bloß eins von Millionen von Geschöpfen sei, entkoppelt und isoliert durch Raum und Zeit in eine Wirklichkeit namens „diese Welt“, wo es denkt, dass es bloß für sich selbst empfängt.
Die Kabbala nennt dies den „Fall Adams“, seine Zersplitterung in 600.000 Teile, was nichts anderes bedeutet, als den Beginn einer Entwicklung, in welcher sich die Eigenschaften des Schöpfers und des Geschöpfes vermengen. Kleine Verlangen zu empfangen mischten sich mit kleinen Verlangen zu geben. Gerade so klein, dass das
Geschöpf selbstständig wählen konnte sie zu korrigieren und dadurch zu erkennen, dass egal wie es uns erscheint, das Einzige, das wir wirklich in unserem Verlangen zu empfangen fühlen, ist der Wunsch des Schöpfers zu geben.
Jedes Geschöpf muss diese Entwicklung auf bewusste, erwachte Weise durchschreiten. Weil nur dieses direkte Gefühl uns über die Natur erhebt, um alle Teile des ursprünglichen Adams in Liebe zu verbinden. Mit anderen Worten: das Wohlergehen Anderer wird tatsächlich wie mein eigenes empfunden. Dies ist die wahre Natur der Menschheit. Die Qualität des Schöpfers und die Bedeutung dessen, was wir Spiritualität
nennen.
Spiritualität ist kein persönliches Unterfangen, denn nur die Schöpfung, die sich wieder verbindet, kann die Ebene des Schöpfers erlangen.
Und dies ist der Zustand, zu dem uns die Natur derzeit bringt.