Beginnend mit der Zeit von ARI, schreibt Baal HaSulam, hängt alles vom Menschen ab, der sich selbst korrigieren muss und dann den Schöpfer enthüllen, zur Verschmelzung mit Ihm gelangen und das Schöpfungsziel erreichen wird. Vor ARI war das einfach verborgen, weil die Seelen noch nicht bereit waren, sie mussten einen bestimmten Entwicklungsweg durchlaufen und sich miteinander vermischen.
ARI symbolisiert die Zeit von Maschiach (Messias), darum wird er Maschiach Ben Jossef genannt, von seiner Zeit an beginnt die Kabbala, die Form der Korrekturmethode anzunehmen. Zuvor war sie in einer besonderen Form nur für auserwählte Persönlichkeiten bestimmt.
Wir sollten Hochachtung vor jenen Kabbalisten haben, die damals in Zfat (Safed) neben ARI gelebt und seine Größe erkannt haben. … RaMaK war bereits ein alter Mann, er war bekannt und geachtet, besuchte aber trotzdem als Schüler ARIs Unterrichte. Obwohl er doppelt so alt wie ARI war und Berühmtheit und Hochachtung als großer Kabbalist genoss.
Wir sehen […], dass es wirklich ein Wunder ist, dass ein so junger Mann in seinem Alter von der ganzen Welt anerkannt wurde, und zu jener Zeit gab es viele Kabbalisten, und alle […] haben ihn angenommen. Und selbst diejenigen, die ihn gar nicht verstanden haben, weil sie nach dem RaMaK-System studierten, haben gespürt, dass er eine wahre, besondere Methode beherrscht und dass er wirklich ein großer Kabbalist ist und etwas Neues in die Welt gebracht hat. Es gab viele Einwände, doch letztendlich wurde er von allen akzeptiert.
Ich kann dieses Phänomen nicht erklären. Wahrscheinlich war die Zeit einfach reif. Und vielleicht befinden auch wir uns in einem ähnlichen Zustand – natürlich können wir uns nicht mit ARI vergleichen, und dennoch ist die Situation ähnlich. Sicher, wer sind wir im Vergleich zu ARI, sowohl in unserer Erscheinungsform als auch in unserem Erscheinungsbild – und dennoch wird die Welt uns allmählich „hinunterschlucken“, uns akzeptieren müssen. Denn ich glaube, dass gerade jetzt die Zeit gekommen ist – es ist eine Funktion der Zeit, das Ergebnis dessen, dass Veränderungen in der Welt geschehen müssen, und es gibt immer jemanden, von dem diese Veränderungen vollzogen werden. […]
Eine solche Seele wie die von ARI ist eine sehr große Seele. Baal HaSulam schreibt, dass es ein „Gilgul“ (Inkarnation) von RaSHBI ist, der seinerseits ein Gilgul von Moshe (Moses) ist, und der Letztere ist ein Gilgul von Adam HaRishon. […] Und nach ARI kommt Baal HaSulam. Und diese besondere Seele bringt wahrscheinlich jedes Mal, wenn sie kommt, die Tora in die Welt. Und diese Tora, die von dieser besonderen Seele gebracht wird, passt gerade in jene Zeit, und das ist auch genau das, was zu dieser Zeit funktioniert. […]
Für jede Generation ist eine neue Sprache notwendig, darum wird [jedes Mal] in einer neuen Inkarnation dieselbe Idee beschrieben.
Und dennoch hat ARI mehr als alle anderen getan. Vor ARI gab es eine unbewusste Entwicklung, die sogenannte „Entwicklung durch Lichter“ und nicht durch Kelim, weil diese noch nicht bereit waren – noch war der Punkt im Herzen von innen, innerhalb der Seele, innerhalb des Menschen nicht erblüht […] Seit der Zeit von ARI begann das, was als Austritt des „Punktes im Herzen“ bezeichnet wird, aus diesem Grund musste er seine Methode der Enthüllung des Schöpfers beschreiben. Nicht von oben, sondern von unten, durch die Erhebung von MaN und durch Anstrengungen – eine vollkommen andere Methode. Vor ihm haben die Kabbalisten nicht nach diesem System gearbeitet – sie haben ebenfalls Anstrengungen unternommen und haben gelitten und gearbeitet, und dennoch haben sie das von oben erhalten, in einer Art von Auslese – für jeden einzeln.
Seit der Zeit von ARI, wie es geschrieben steht, können dank seiner Methode selbst Kinder, Frauen und Sklaven – d.h. selbst ein Mensch, der sich auf unterschiedlichsten Stufen von „Katnut“ (des Kleinseins) befindet, selbst unter dem Verlangen zu empfangen – ein „Kind“, sprich eine noch nicht entwickelte Seele; eine „Frau“, d.h. die „Empfangende“; ein „Sklave“, also jemand, der sich noch tiefer unter dem Verlangen zu empfangen, wirklich in der Sklaverei, befindet – also selbst ein Mensch in solchen Zuständen kann mit Hilfe der Methode von ARI den Schöpfer erlangen. Vor ARI war das unmöglich. Das heißt, die Bücher und die Methode an sich, die Methode der Enthüllung des Schirms und die Arbeit entsprechend dem Schirm – alle diese Methoden waren so stark, dass jeder tatsächlich mit Hilfe des Studiums das Licht anziehen und die Enthüllung erlangen konnte.
Deshalb wurde ARI von allen einfach durch die Erweckung von oben angenommen. Für alle war klar, dass seine Methode besonders ist. Eigentlich ist es für uns schwer nachzuvollziehen, was es heißt, dass er „angenommen“ wurde. Wer kannte ihn überhaupt? Die Bücher wurden nicht veröffentlicht, und in seinem Beit Midrasch studierten lediglich ein paar Menschen, weniger als ein Minjan (zehn Männer). Obwohl ihn alle „großen Leute“ aufsuchten, spürten und verstanden sie, dass sie einen Kabbalisten vor sich hatten, der um einige Stufen höher als sie selbst war …
Er wurde von einigen „großen Leuten“ angenommen, die zu seiner Zeit gelebt haben, und das war etwas Besonderes: obwohl sie sein System nicht verstanden, haben sie begriffen, dass er größer als sie war.
Doch das Interesse an ARI erwachte später, erst, nachdem seine Schriften aus seinem Grab geholt wurden und man anfing, zu schreiben… Doch - auch als die „Sche’arim“ ans Tageslicht geholt wurden - wer hat etwas von diesen Werken verstanden? Und „Etz HaChaim“ – wer hat damals „Etz HaChaim“ gelesen? Doch das ist ein Thema, welches allmählich in die Menschen eindringt und tatsächlich wahrgenommen wird, ich weiß nicht, warum…
Das ist ein „Gilgul“ (eine Inkarnation) der Seele von Rabbi Schimon, und natürlich steigt die Seele von einer Inkarnation nur zur nächsten auf. An ihren Rollen können wir manchmal nicht erkennen, dass es ein großer Aufstieg ist, weil es möglich ist, dass die Seele in ein Gilgul kommt, in dem sie der Gemeinschaft dient. In diesem Fall muss sie wie alle anderen sein - sie muss ihnen nah sein.
ARI war nicht so. Schau dir an, was er geschrieben hat und wie seine Schüler innerhalb von wenigen Monaten aufgestiegen sind. Siehst du, was er ihnen enthüllt? In welcher Sprache? Kann das in nur 18 Monaten erklärt werden? Es kommt ein Mensch, setzt sich hin, holt einfache Menschen von damals zu sich. Was haben sie gewusst außer der Gemara? Und er hat mit Absicht Menschen ausgesucht, die zuvor nichts von der Kabbala gewusst haben, die noch nicht von anderen Methoden verdorben wurden. Er setzte sie neben sich, und schau dir an, was er ihnen in nur 18 Monaten erzählt hat. Es ist noch nicht einmal möglich, das alles in 18 Monaten zu erzählen. Er hat davor keine Pticha, keinen TES und keine Vorworte gelehrt – und schau, was sofort geschah! Darum sage ich auch, dass es eine Erweckung von oben war. Sie wurden einfach alle hochgezogen. Es kann unmöglich anders erklärt werden, und das war wirklich so. Und diejenigen, die dort in ihrer Nähe waren – haben sie gesehen oder gespürt, was geschah? Gewiss nicht.
Jeder Kabbalist muss seinen Schülern entsprechen, wenn er sie unterrichtet. Baal HaSulam hat kaum jemanden unterrichtet. Er hatte ganz wenige Schüler. Ein wenig hat er ihnen gezeigt, doch er war verschlossen, meistens war er ins Schreiben von Büchern vertieft.
Rabbi Schimon hat seine Schüler unterrichtet. Es war tatsächlich eine Gruppe. Auch ARI hat seine Schüler hochgezogen, und er musste das tun. Es gibt jedoch Situationen, in denen ein Kabbalist „klein“ sein muss, entsprechend seinen Schülern, deren Niveau auch tief ist – das ist seine Rolle. So kann man hier danach nicht urteilen – die Rolle verpflichtet [den Lehrer]. Du siehst an der Rolle von ARI – sie mussten alle aufsteigen.
Und ARI hat Chaim Vital verboten, mit anderen Schülern verbunden zu sein, er sollte allein sein und sich davor hüten, sich mit ihnen zu vermischen. Und das ist in der Tat richtig. Wenn ein Rav stirbt, erfüllt jeder seiner Schüler eine besondere Aufgabe, die sich manchmal von denen der anderen unterscheidet. Und tatsächlich sehen wir, dass die Gruppe manchmal zusammenwächst, oder aber zerfällt – alle diese Dinge sind durchdacht.
Sie liegen nicht in unserer Macht – die Seele treibt den Menschen einfach zu einer solchen besonderen Art des Studiums an. Es gibt aber Menschen, die sich mit Freude mit gewöhnlichen Dingen zufrieden geben: so steht es geschrieben – und damit hat es sich…
Aus dem Brief von Baal HaSulam (Nr. 39): Isaak Cohen, ein Schüler von ARI, erzählte, dass er während seiner letzten Stunden zu seinem Lehrer gekommen war und darüber weinte, dass sie die Hoffnung verlieren, die sie bei Lebzeiten des Lehrers hatten, die Welt voll des Guten, der Weisheit und des Lichtes des Schöpfers zu sehen.
Und ARI antwortete darauf: „Wenn es wenigstens einen vollkommen Gerechten unter euch gäbe, wäre ich nicht vorzeitig aus dieser Welt genommen worden”.
Der Schüler fragte: „Was sollen wir nun weiter tun?” Und ARI antwortete: “Sag den Freunden in meinem Namen, dass sie von diesem Tag an die Wissenschaft, in der ich euch unterrichtete, nicht anrühren – denn ihr habt sie nicht richtig verstanden. Deshalb wird sich weiterhin nur Chaim Vital im Geheimen mit ihr beschäftigen”.
Und der Schüler rief aus: „Also haben wir keine Hoffnung mehr?!” ARI antwortete: „Wenn ihr es verdient, so komme ich zu euch und werde euch unterrichten.”
Der Schüler entgegnete: „Wie kannst du denn kommen, um uns zu unterrichten, wenn du soeben diese Welt verlässt?” Und ARI antwortete: „Was verstehst du denn schon von den verborgenen Sakramenten und den Möglichkeiten meiner Rückkehr in diese Welt!” – er sprach zu Ende und war für ein Leben in der zukünftigen Welt gestorben…
Ihr könnt fragen, was mit Abraham ist, der als Vater der Völker bezeichnet wird – gehört die Korrekturmethode etwa nicht ihm?
Zu Zeiten von Abraham haben wir das Zerbrechen der Seelen und die Zerstörung der Tempel noch nicht durchlaufen, die Zeit des Exils war noch nicht zu Ende. ARI lebte ganz am Ende des letzten Exils, von seiner Zeit an beginnen die „Wehen“ der Erlösungszeit, in der wir anfangen sollen, aufzusteigen.
Aus diesem Grund nahm ARI die gesamte frühere Kabbala, die Kabbala der Stammväter und der Exilzeit, und machte daraus eine Methode der Korrektur der Seelen. Deshalb ist dieser Mensch besonders wichtig für uns.
Wollen wir hoffen, dass wir dessen würdig sein werden, zu wahren Schülern von ARI zu werden!
Gekürzt und übersetzt, Kompilation aus
1. Несколько вводных слов об АРИ на русском сайте библиотеки
http://www.kabbalah.info/rus/content/view/frame/73881?/rus/content/view/full/73881&main
2. Беседа на трапезе, посвященной годовщине смерти Ари 25.07.2001
3. Из урока по статье Бааль Сулама "Предисловие к "Паним Меирот", 8.08.2010
Für weitere Informationen siehe auch den Brief Baal HaSulams Nr 39 aus „Pri Chacham“, S.118
http://www.kab.co.il/heb/layout/set/trans_page/content/view/full/31439