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Allgemeines Vorwort zum Buch "Panim Meirot uMasbirot"

Allgemeines Vorwort zum Buch „Panim Meirot uMasbirot“, Punkt 1-10


1) Unser Weisen sagten: „Es gibt keinen Grashalm unten, der nicht Oben einen Engel hätte, der ihn schlägt und ihm sagt „wachse!“„Dies erscheint kompliziert, denn warum sollte der Schöpfer einen Engel von Oben damit quälen, einen winzigen, unbedeutenden Grashalm zu schlagen?
Und doch ist dieser Vers eines der Schöpfungsgeheimnisse, welche einer ausführlichen Deutung bedürfen. Denn das Herz eines unendlich Weisen strebt danach, ein Maß zu enthüllen, jedoch zwei weitere durch goldene Allegorien zu verhüllen die Weisen sind wachsam, dass sie die Tora nicht dem unwürdigen Schüler offenbaren. Unsere Weisen sagen, dass man nichts aus den Legenden (Agada) lernen kann, denn sie sind versiegelt und vor den Massen verborgen und werden nur einigen Wenigen in jeder Generation enthüllt.
Und weiter finden wir im Sohar, dass Rashbi (Rabbi Shimon bar Yochai) Rabbi Abba anwies, die Geheimnisse niederzuschreiben, denn er wusste, wie man sie mit Andeutungen enthüllt. Siehe in der Idra, wo geschrieben steht, dass Rashbi bei jedem Geheimnis, das er enthüllte, weinte und sagte: „Wehe mir, wenn ich es enthülle; wehe mir, wenn ich es nicht tue. Wenn ich es nicht enthülle, werden meine Freunde dieses Wort verlieren; und wenn ich es enthülle, werden die Schurken wissen, wie sie ihrem Meister dienen können.“
Das bedeutet, dass er sich in zweierlei Hinsicht in einer Zwickmühle befand: Wenn er die Geheimnisse der Tora nicht enthüllte, würden die Geheimnisse für die wahren Weisen, die Gott fürchten, verlorengehen. Und wenn er die Geheimnisse enthüllte, würden unwürdige Menschen daran scheitern, denn sie würden die Wurzel aller Ursachen nicht verstehen und somit unreife Früchte verzehren. Daher wählte Rashbi den Rabbi Abba für das Niederschreiben der Texte aus, denn dieser war äußerst weise in seiner bildhaften Darstellung der Dinge; er enthüllte die Geheimnisse jenen, die würdig waren, sie zu verstehen und er verbarg sie vor den Unwürdigen, die sie nicht verstehen konnten. Daher sagen wir, dass Rabbi Abba wusste, wie man etwas durch Andeutungen enthüllt. Anders gesagt: Obwohl er es enthüllt hat, blieb es für die Unwürdigen ein Geheimnis.
Doch im Sohar versprachen sie uns, dass diese Weisheit dazu bestimmt sei, am Ende der Tage vollständig enthüllt zu werden, auch für die Kleinen. Und sie sagten auch, dass die Kinder von Israel durch dieses Schriftwerk aus ihrem Exil erlöst würden; das bedeutet, dass mit dem Erscheinen dieser „Weisheit der Wahrheit“ Israel vollständige Erlösung verdiene. Und wir sehen auch, dass die Worte des Sohar und die verborgenen Geheimnisse der Weisheit schrittweise enthüllt wurden von Generation zu Generation –, bis wir schließlich mit der vollständigen Enthüllung der gesamten Weisheit und der vollkommenen Erlösung belohnt werden.
Um den Text, mit dem wir begonnen haben, zu klären, werden wir zunächst den Vers des berühmten Buches der Schöpfung erklären, in welchem über die Zehn Sefirot geschrieben steht, dass es „zehn sind und nicht neun“ „zehn und nicht elf“. Die meisten Interpreten haben es bereits untersucht, doch wir werden es auf unsere Art erklären, und die Sachen werden allen enthüllt, die nach dem Wort Gottes suchen.
Es ist bekannt, dass die Zehn Sefirot: Keter, Chochma, Bina, Chessed, Gwura, Tiferet Nezach, Hod, Jessod und Malchut heißen. In ARIs Tor zur den Einführungen, im Abschnitt „HaDaat“ steht geschrieben, dass es eigentlich fünf Bchinot (Unterscheidungen) gibt: Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin und Malchut; doch Seir Anpin beinhaltet sechs Sefirot CHaGaT NeHJ. In diesem Schriftwerk habe ich ausführlich über die Zehn Sefirot geschrieben, daher sage ich hier nur kurz, dass ich dem Studenten mit dieser allgemeinen Einführung ein wahrhaftes und allgemeines Wissen über den Großteil dieser umfassenden Weisheit und auch eine wahre Orientierung für das Studium geben möchte.
Bei dem Buch des Lebens (Ez Chaim) versagen die meisten Studenten dabei, den Inhalt zu verstehen, denn die spirituellen Konzepte befinden sich jenseits von Zeit und Raum, werden aber durch körperliche Begriffe ausgedrückt, die in Zeit und Raum angesiedelt sind. Zusätzlich gibt es in den Schriften des ARI keine Ordnung der Weisheit, die für Anfänger geeignet wäre. Die Bücher entstanden aus Heiligen Worten, die er seinen Studenten im täglichen Unterricht mitteilte, und die Studenten selbst waren große Weise, welche die Weisheit der Wahrheit beherrschten.
Daher gibt es in keinem Text lang oder kurz –, in all den Büchern, welches nicht wahres Beherrschen der Weisheit im Allgemeinen erfordert. Aus diesem Grund werden die Studenten müde und können Zusammenhänge nicht verbinden.
So habe ich mich zu dieser Einführung entschlossen, um die Zusammenhänge und die Grundlagen der Weisheit präzise darzustellen, damit sie dem Studenten beim Studium aller Texte des ARI zur Verfügung stehen würde. Daher werde ich auch nicht jedes Thema ausführlich besprechen, denn dies tat ich bereits in meinen Schriftwerken. Stattdessen werde ich alles hinreichend zusammenfassen. Und unsere Weisen sagten: „Zuerst lerne, dann verstehe!“
Der ARI schrieb, dass die Zehn Sefirot KaCHaB, CHaGaT, NeHJM tatsächlich fünf Bchinot sind: KaCHaB, SA und Malchut. Dies ist die Bedeutung des Namens mit den vier Buchstaben: HaWaYaH. Die Spitze des Yud ist Keter, das Yud entspricht Chochma, Hej ist Bina, Waw ist Seir Anpin und beinhaltet sechs Sefirot CHaGaT NeHJ – und das letzte Hej ist Malchut.
Man muss wissen, dass die Otiot (Buchstaben) und die Sefirot das Gleiche sind. Die Regel besagt, dass sich kein Licht ohne Kli ausbreiten kann. Wenn wir von beiden gemeinsam sprechen, das heißt, wenn sich das Licht ins Kli kleidet, dann nennt man sie Sefirot. Und wenn wir nur von den Kelim sprechen, nennen wir sie Otiot.
Über das Licht steht geschrieben, dass das Weiße auf den Seiten der Tora dem Licht entspricht und das Schwarze in der Tora, also die Buchstaben, entsprechen den Kelim. Der Ramban interpretierte den Satz „Ich forme das Licht und erschaffe die Dunkelheit“ folgendermaßen: Dass die Ursache der Erschaffung von Existenz aus Nichtexistenz (Abwesenheit) „Schöpfer“ genannt wird, denn es ist eine Neuheit etwas, was vorher nicht existierte. Und im Licht, und in allen Freuden, die darin eingeschlossen sind, gibt es keine Neuheit und keine Existenz aus Nichtexistenz, sondern nur Existenz aus Existenz, denn das gesamte Licht und all der Überfluss waren bereits in Seiner Essenz beinhaltet. Aus diesem Grund wird gesagt „forme das Licht“, denn es ist keine Sache der Schöpfung, sondern der Formung das Licht wird auf eine solche Art geformt, dass die Menschen unten es empfangen können. Die Dunkelheit jedoch ist eine Neuheit, die zusammen mit der Schöpfung erschaffen wurde, in der Schaffung von Existenz aus Nichtexistenz, und dass heißt, sie ist nicht Teil Seiner Essenz. Daher wird gesagt „und erschaffe Dunkelheit“. Doch die Dunkelheit ist das genaue Gegenteil von Licht; daher sollten wir verstehen, wie sich aus dem Licht die Dunkelheit entwickeln kann.
In Panim Masbirot, „Zweig Eins“, bezog ich mich auf diesen Punkt, und hier werde ich das Thema nur streifen. Im Sohar steht geschrieben, dass der Zweck der Schöpfung darin liegt, Seine Geschöpfe zu erfreuen, was die Essenz von „Gut und Gutes tuend“ ist. Jeder Wunsch von Ihm ist ein bindendes Gesetz für die Geschöpfe. Daraus folgt: Als der Schöpfer daran dachte, Seine Geschöpfe zu erfreuen, prägte sich in den Geschöpfen sofort das zwingende Verlangen danach ein, Seine Freuden zu empfangen also ein großer Wunsch danach, all Seinen Reichtum zu erhalten. Wisse, dass dieses Verlangen Kli genannt wird im Hinblick auf seine Wurzel.
Daher sagten die Kabbalisten, dass es kein Licht ohne Kli gibt, denn der in jedem erschaffenen Wesen und Geschöpf eingeschlossene Wille zu empfangen ist das Kli, und es ist ebenso das volle Ausmaß des Lichts. Anders gesprochen empfängt es genau in dem Ausmaß seines Wunsches, nicht mehr und nicht weniger; denn es gibt keinen Zwang in der Spiritualität, und selbst die Körper sind nicht von der Seite der Kedusha (Heiligkeit).
Natürlich unterscheidet sich die Form des Kli von der des Lichts. Daher nennt man es Kli und nicht Licht. Doch wir müssen die Bedeutung des Unterschieds der Form verstehen. Tatsächlich bedeutet das Verlangen zu empfangen einen großen Unterschied der Form, da diese Form in keiner Weise im Schöpfer enthalten ist denn von wem würde Er empfangen? Vielmehr wurde sie im allerersten Geschöpf eingeprägt, als es aus Nichtexistenz erschaffen wurde. Daher ist das Verlangen zu empfangen die Ursache aller Ursachen (Panim Masbirot, Zweig Eins).
Dies erklärt, was im Heiligen Sohar geschrieben steht, das das Höhere Keter im Vergleich zur Ursache der Ursachen Dunkelheit ist. Sie beziehen sich auf das Verlangen zu empfangen, welches in der ersten Emanation eingeschlossen ist; und sie nennen diesen Unterschied der Form „Dunkelheit“, da sie im Schöpfer nicht existiert. Aus diesem Grund ist sie die Wurzel der Dunkelheit und entspricht der Farbe schwarz verglichen mit dem Licht und ist diesem entgegengesetzt. Auch wurde in Panim Masbirot erklärt, dass sich die Dinge in der Spiritualität genauso durch deren Form voneinander unterscheiden, wie wenn man in der körperlichen Welt Dinge mittels Axt und Hammer voneinander trennen würde. Und wenn der Unterschied der Form bis zum Punkt der völligen Gegensätzlichkeit anwächst, also von einem Extrem zum anderen, sind sie vollständig voneinander getrennt.
Aus diesem Grund wurde erklärt, dass die Form des Verlangens zu empfangen sofort in all dem Licht, das aus Ihm ausströmt, eingeschlossen ist, doch sie ist als verborgene potenzielle Kraft vorhanden. Sie enthüllt sich dem Geschöpf nicht, außer, wenn es seinen Wunsch nach zusätzlicher Füllung intensiviert ein größeres Maß will, als sich in ihm vom Ausströmenden ausgebreitet hatte. Wenn beispielsweise das Essen wohlschmeckend ist, wächst das Verlangen, mehr davon zu bekommen, als man essen kann. Nachdem daher das Geschöpf seinen Wunsch nach zusätzlicher Füllung erhöht, erscheinen die aktuellen Gefäße des Empfangens. Weil es im Ausströmenden keinen Unterschied der Form gibt, sondern dieser nur im Geschöpf vorliegt, wird die Form nur durch das Erwecken des Geschöpfs vervollständigt, und verstehe dies gut.


2) Die Ausdehnung des Lichts überschreitet nicht die Grenzen des Ausströmendens und wird solange nicht zu einem Geschöpf, bis sie durch die vier Bchinot geht, welche Chochma, Bina, Seir Anpin und Malchut genannt werden. Dies ist so, weil die Ausdehnung Seines Lichts Chochma genannt wird und dem vollständigen Ausmaß der Essenz des Geschöpfs entspricht. Und wenn es sich intensiviert und mehr Fülle gibt, als dem Maß seiner Ausdehnung entspricht, wird es als Bchina Bet oder auch Bina bezeichnet.
Auch sollten in Bchina Bet drei Unterscheidungen gemacht werden: Erste Unterscheidung: Die Essenz der Sefira Bina ist Chochma. Zweite Unterscheidung: Die Intensivierung des Verlangens, welches sich manifestiert hat und für das sich die Wurzel der Empfangsgefäße in ihr enthüllte. In diesem Sinne gibt es also einen Unterschied der Form in ihr Awiut (das Verlangen zu empfangen), verglichen mit dem Or Chochma. Dies nennt man Obere Gwura.
Dritte Unterscheidung: Das ist die Essenz der Fülle, die sie durch das Erwachen ihres eigenen Verlangens erhält. Dieses Licht hat einen eigenen Namen Or Chassadim, welches viel niederer als Or Chochma ist, denn dieses kommt ausschließlich aus dem Ausströmenden. Or Chassadim hängt mit der Verstärkung des Emanierten (=ausgeströmtes Wesen) zusammen. Wie bereits erwähnt, wurde die Gwura, welche ein Licht darstellt, das gröber wurde, zur Wurzel von Or Chassadim. Diese drei Unterscheidungen werden zusammen Bina genannt oder auch Bchina Bet von Chochma. So wurden nun die zwei Bchinot, Chochma und Bina, erklärt, und Keter ist Ejn Sof (Unendlichkeit), die Wurzel des Emanierten. Und obwohl Bchina Bet ein verstärktes Verlangen in Richtung des Ausströmendens offenbarte, ist sie noch nicht fähig, ein vollständiges Empfangsgefäß zu sein. In der Spiritualität sind sich nämlich das Kli und das Licht darin sehr nahe; sie sind vollkommen voneinander abhängig. Wenn das Licht verschwindet, wird auch das Kli aufgelöst, und wenn das Kli verschwindet, wird das Licht aufgelöst. So sind daher das Kli und das Licht gleichermaßen wichtig. Daher wurde die Form des Empfangsgefäßes in Bina nicht vervollständigt, denn ihre Essenz ist Or Chochma. Aus diesem Grund annullierte sich Or Chassadim, welches sie [Bina] durch ihre eigene Verstärkung ausbreitete. Sie annullierte sich in Bezug auf ihre Essenz wie eine Kerzenflamme vor einer Fackel. Das Or Chassadim breitete sich von Bina weiter aus und wurde stärker, um zusätzliche Fülle auszuströmen mehr als das Maß ihrer eigenen Ausbreitung in Bina. An diesem Punkt wird das Empfangsgefäß vollständig. Daher unterscheiden wir zwei weitere Bchinot: Bchina Gimel (dritte Unterscheidung) und Bchina Dalet (vierte Unterscheidung), welche Ausdehnungen entsprechen, die sich von Bina ausbreiten, wo das Empfangsgefäß noch verborgen ist; im Potenzial sozusagen, solange es sich nicht noch weiter verstärkt, und dies nennt man Seir Anpin. Und seine Verstärkung für den Empfang von mehr Fülle nennt man „Kli von Malchut“, welches das vollkommene Empfangsgefäß im ausgestrahlten Wesen darstellt und aus Licht und Kli besteht. Dadurch wird es nicht mehr als Ausströmenden (Schöpfer) angesehen, sondern als Emanation (ausgeströmtes Wesen, Geschöpf).
Dies sind die vier Bchinot: CHuB, SA und Malchut, welche dem vierbuchstabigen Namen entsprechen. CHuB ist Yud-Hej, und SoN (Seir Anpin und Malchut) ist Waw- Hej. Sie werden als Zehn Sefirot angesehen, denn Seir Anpin beinhaltet sechs Sefirot, die Chessed, Gwura, Tiferet, Nezach, Hod und Jessod heißen.
Die Essenz von SA ist das Licht von Chessed und Gwura – das heißt, die zwei Bchinot Or Chassadim und Obere Gwura, welche sich von Bina nach außen ausbreiteten. Und wir sollten hier anmerken, dass Gwura die erste in Bina und die Wurzel von Or Chassadim ist. Doch in Tiferet ist es gegenteilig: Chessed geht dem Licht von Gwura voraus, weil das Hauptlicht, das austritt, Chessed entspricht und Gwura sich ergänzend darin befindet, in Bina.
Nun verstehst du, was im Baum des Lebens geschrieben steht und was Rashbi schrieb, dass in der Welt Nekudim Gwura de SA ihrem Chessed voranging, weil SoN de Nekudim als SoN de Bina betrachtet werden und nicht als aktuelle SoN, wie in den zwei unteren Bchinot der vier zuvor erwähnten Bchinot. Daher geht Gwura von SA ihrem Chessed voraus.
Die Sefira Tiferet de SA ist die Vereinigung von Chochma und Gwura zur Handlung des Kli von Malchut. Sie heißt Tiferet, weil das Licht sich selbst zu Bchina Alef erhebt (mitpaer), welche Chochma ist, deren Verlangen nicht ausreichte, ein Kli zu bilden. Doch Bchina Gimel, welche Chassadim und Gwurot ist, die sich von Bina nach außen ausbreiteten, reichten aus, das Kli Malchut zu machen. Dies ist die Bedeutung von „entsprechend der Schönheit (Tiferet) eines Menschen in das Haus eintauchen“. Dies erklärt die drei Sefirot CHaGaT de SA – sie werden die „Drei Patriarchen76„genannt, denn sie stellen die Essenz von SA dar. Nezach, Hod und Jessod werden „Söhne“ genannt, weil sie sich von CHaGaT ausbreiten. Auf Grund des Zimzum Alef (die Erste Einschränkung), welcher im Buch ausführlich erklärt wird, wurde ein harter Massach (Schirm) im Kli von Malchut erschaffen. Das bedeutet, dass Bchina Dalet in Kli Malchut wegen des Unterschieds in der Form das Höhere Licht davon abhält, sich in Bchina Dalet auszubreiten, wie es dort geschrieben steht.
Und trotzdem breitet sich das Licht aus und will auch in Bchina Dalet eindringen, denn die Natur des Höheren Lichts ist es, in die unteren einzudringen, bis es fast von seinem Ort getrennt ist, so, wie es dort in Panim Masbirot geschrieben steht. Daher wurde zwischen dem Höheren Licht, das sich in Kli Malchut ausbreitet, und dem zurückhaltenden Massach in Kli Malchut ein Siwug de Hakaa (Schlagpaarung) durchgeführt.
Dies ist, wie wenn Sonnenlicht auf einen Spiegel trifft und dieser die Strahlen reflektiert. Daher entstanden zehn neue Sefirot aus dem Siwug de Hakaa, die Zehn Sefirot de Or Choser (Reflektiertes Licht) genannt werden. Es ergibt sich, dass es zwei Gruppen der Zehn Sefirot in jedem Geschöpf gibt: Zehn Sefirot de Or Yashar (Direktes Licht), basierend auf den vier Bchinot, und Zehn Sefirot de Or Choser. Wisse, dass dies das Höhere Licht ist, welches sich wieder aus CHaGaT de SA für den Siwug de Hakaa im Massach des Kli Malchut ausgebreitet hat. Sie werden Nezach, Hod und Jessod genannt.
Jetzt verstehst du, was im Tikunej Sohar (Korrekturen des Sohar) geschrieben steht: dass Malchut die vierte [Sefira] für die Väter und die siebente [Sefira] für die Söhne ist. Dass heißt, als Malchut als erstes emanierte, wurde sie von der Handlung von Tiferet de SA getrennt und folgt CHaGaT, die „Väter“ genannt werden. Und aus der Perspektive des Leuchtens des Or Choser in ihrem Massach folgt sie NeHJ, welche sich für Siwug de Hakaa zu ihr ausbreiteten. Und NeHJ werden „Söhne von CHaGaT“ genannt, weshalb Malchut die siebente [Sefira] für die Söhne ist. So haben wir nun genau das Wesen der Zehn Sefirot KaCHaB, CHaGaT, NeHJ und Malchut in ihrer Wurzel erklärt. Dies ist das erste Konzept der Weisheit der Wahrheit, und der Student muss es sich immer vor Augen halten, während er in diese Weisheit eintaucht.
Nun verstehen wir auch die Warnung im Buch der Schöpfung: „Zehn und nicht neun“. Das bedeutet, dass durch den in Bchina Dalet gemachten aufhaltenden Massach es vom Zimzum abwärts unmöglich ist, versehentlich zu behaupten, dass Bchina Dalet aus den Zehn Sefirot ausgeschlossen ist und nur neun Sefirot in der Heiligkeit (Kedusha) verbleiben. Aus dem Grund warnt man uns: „Zehn und nicht neun“.
Und weiter warnt man uns: „Zehn und nicht elf“. Das bedeutet, dass man nicht versehentlich sagen sollte, dass Bchina Dalet nach Zimzum ein Empfangsgefäß wurde. So gibt es zwei Sefirot in einer Malchut: eine ist der Massach, der immer Or Choser erhebt, und ein Empfangsgefäß für das Empfangen des Or Yashar. Daher: „Zehn und nicht elf“.


3) Es gibt fünf vorrangige Unterscheidungen in den zehn oben genannten Sefirot, welche du nicht vergessen darfst, weil sie den Weg deines Studiums der Weisheit stärken:
• Die erste Unterscheidung ist das Licht von Azmuto, welches das allumfassende Licht aus Ejn Sof ist, das im ausgestrahlten Wesen existiert. Es ist die Essenz, weil der Untere hier nicht Anteil nehmen kann. Es wird Chochma des Or Yashar genannt.
• Die zweite Unterscheidung ist das Or Chassadim, welches sich von Oben nach unten ausbreitet. Dieses Licht ist mit dem Erwachen von Gwura des ausgestrahlten Wesens von Bchina Bet verbunden, welche dem Licht von Bina, das sie anzog, entspricht.
• Die dritte Unterscheidung ist Or Chassadim, welches durch Siwug de Hakaa von unten nach Oben aufsteigt. Es heißt Or Choser, welches aufsteigt und sich nur im ausgestrahlten Wesen ausbreitet wegen des oben besprochenen Hindernisses.
• Die vierte Unterscheidung ist das Licht der Höheren Gwura, also Bchina Bet, welches Awiut de Bina entspricht, welche sie durch ihre Verstärkung bekam.
• Die fünfte Unterscheidung ist die untere Gwura, also Bchina Dalet, wo sich das Verlangen in Or Chassadim verstärkte, welches vom ausgestrahlten Wesen hinzugefügt wurde. Es wird „Kli von Malchut de Or Yashar“ genannt. Diese Gwura ist das Kli der Zehn Sefirot, und merke dies! Wisse, dass der Massach in Kli Malchut die Wurzel der Finsternis darstellt auf Grund der aufhaltenden Kraft, die im Massach existiert, die das Höhere Licht davon abhält, sich in Bchina Dalet auszubreiten. Er ist auch die Wurzel der Anstrengung für eine Belohnung, denn die Anstrengung ist eine unfreiwillige Handlung, und der Arbeiter fühlt sich nur dann wohl, wenn er ruht. Aber weil der Arbeitgeber Lohn bezahlt, annulliert der Arbeiter sein Verlangen gegenüber dem Verlangen des Arbeitgebers.
Verstehe, dass es hier in dieser Welt keine Existenz oder kein Verhalten gibt, das seinen Ursprung nicht in den Höheren Welten hat, aus welchen sich Zweige in die niederen Welten ausbreiten, bis sie uns in dieser Welt enthüllt werden. Und man sieht, dass Arbeit und Mühe ihren Ursprung im Massach des Kli von Malchut haben der Massach hält das Licht, das Malchut begehrt, aber ab. Dies beruht auf dem Schöpfer, der Freude schenken will; und alles, was ein Gedanke des Schöpfers ist, wird ein verbindliches Gesetz im ausgestrahlten Wesen. Natürlich benötigt Er keine Handlungen, sondern Sein Gedanke macht alles vollständig. Daher entscheidet sie (Malchut) sich dafür, kein Höheres Licht zu empfangen, damit es nicht zur Ungleichheit der Form kommt (siehe Panim Masbirot, Zweig Eins).
Daraus folgt, dass die abhaltende Kraft im Massach gleich der Anstrengung ist. Und die Belohnung, die der Arbeitgeber dem Arbeiter gibt, wurzelt in Or Choser, das durch den Siwug de Hakaa austritt, und indem durch den Massach eine Wurzel für das Or Choser gemacht wurde. Daher wird sie wieder für die Zehn Sefirot de Or Choser und auch für Or Yashar zu Keter. Wie unten beschrieben wird, kam all ihr Nutzen aus dieser aufhaltenden Handlung.
Aus dem oben Erwähnten folgt, dass die Zehn Sefirot wirklich ein Kli sind, welches Malchut genannt wird. Doch um die Form zu vollenden, werden drei Wurzeln unterschieden: die drei Bchinot Chochma, Bina und SA, die auseinander ausströmen. Wisse, dass diese Malchut nach wie vor in Or Ejn Sof vor dem Zimzum beinhaltet ist und Malchut de Ejn Sof heißt, in der die Erste Einschränkung stattfand.
Es steht in Panim Masbirot, Zweig Eins, geschrieben, dass aufgrund der Gleichheit der Form mit dem Ausströmenden das Verlangen zu empfangen in Bchina Dalet wuchs und das Licht von Kav (Linie) von Ejn Sof sich zu ihr ausbreitete. Das Licht von Kav beinhaltet das ganze Licht, das sich in die fünf Welten ausbreitet Adam Kadmon, Azilut, Brija, Yezira und Assija. Das Licht wird im Allgemeinen als Kav bezeichnet, hergeleitet vom Wort Kav Mida (Maß), weil es sich gemäß einem bestimmten Maß und einer Zahl in jeder Welt ausbreitet, entsprechend der Form des Kli Malchut in dieser Welt, und wie es dort ausgeführt beschrieben steht. Und der Gegenstand der fünf oben genannten Welten ist wahrhaft Gegenstand von Keter und den vier bekannten Bchinot in den Zehn Sefirot. So ist die Welt Adam Kadmon die Welt Keter; die Welt Azilut ist die Welt Chochma; die Welt Brija ist die Welt Bina; die Welt Yezira ist die Welt von Seir Anpin; und die Welt Assija ist die Welt Malchut. Wie in jeder Welt gibt es Zehn Sefirot und jede Sefira der Zehn Sefirot dieser Welt beinhalten genauso weitere Zehn Sefirot. Sie werden in die fünf oben genannten Welten eingeteilt, denn das Kli Malchut sollte zuerst in jede Sefira integriert werden bis Keter. Dies passiert in Hitpashtut Alef (Erste Ausbreitung) von ACHaP de AK, wo sie in SoN integriert wurde. In Hitpashtut Bet (Zweite Ausbreitung) de ACHaP wurde sie in Bina integriert. Und in der Welt Nekudim wurde sie in Chochma integriert; in Azilut wurde sie in Keter integriert.
Und weil Malchut in jede Sefira eingeschlossen wird, beginnt die Welt der Korrektur (Tikun): Ihr Rosh ist Azilut, wo das Licht Ejn Sof sich in Bchina Alef einkleidet. Dann kleidet sich das Licht Ejn Sof in Bchina Bet und erschafft die Welt Brija. Dann kleidet sich das Licht Ejn Sof in Bchina Gimel und erschafft die Welt Yezira. Dann kleidet sich das Licht Ejn Sof in Bchina Dalet und erschafft die Welt Assija. Im Inneren wird ausführlich erklärt, wie sie durch Ursache und Wirkung auseinander hervorgekommen sind und wie ihre Verbindung zueinander ist.


4) Zuerst müssen wir die Eigenschaft von jeder Welt von AK und ABYA – verstehen, die ich nun erklären werde. Wir beginnen mit der Welt Keter, welche die Welt AK ist. Ihr erstes Kli ist die Welt Akudim (gebunden). In Das Tor von Akudim, Kapitel Drei schreibt ARI, dass alle Zehn Sefirot hervorkamen, doch nicht alle gleichzeitig. Am Anfang kam nur Malchut in die Welt Akudim. Und diese Malchut kam in der Form von Nefesh. Danach traten alle anderen Teile bis Keter hervor. Und als Keter kam, vervollständigte sich Malchut mit allen fünf Inneren Lichtern – Nefesh, Ruach, Neshama, Chaja, Yechida. Noch fehlen ihnen die oberen Sefirot, welche unvollständig austraten. Daher mussten sie zum Ausströmenden zurück aufsteigen, um vervollständigt zu werden. Doch nun, bei der Rückkehr, kehrt Keter zuerst zurück.
Und als Keter aufsteigt, steigt das Licht von Chochma zum Platz von Keter auf; Bina zum Platz von Chochma; Seir Anpin zum Platz von Bina; und Malchut zum Platz von Seir Anpin. In der Folge stieg Chochma auch zum Ausströmenden auf. Dann stieg Bina zu Keter auf, indem sie Chochma folgte; Seir Anpin zu Chochma und Malchut zu Bina. Dann stieg auch Bina auf, und Seir Anpin stieg zu Keter und Malchut zu Chochma auf. Zum Schluss stieg Seir Anpin auf, und Malchut stieg zu Keter auf, bis Malchut ebenfalls den Ausströmenden erreichte.
Danach kam das Licht vom Ausströmenden zurück und breitete sich in ihnen aus, aber nicht in der ursprünglichen Reihenfolge. Stattdessen kam das Licht von Keter nicht zurück, sondern verschwand und blieb verschwunden. Dann kam das Licht von Chochma im Kli von Keter heraus; das Licht von Bina im Kli Chochma; das Licht von Seir Anpin im Kli Bina; und das Licht von Malchut im Kli von Seir Anpin. Das Kli von Malchut blieb völlig ohne Licht soweit seine Worte kurzgefasst. Zusätzlich traten die Zehn Sefirot de Akudim von unten nach Oben aus: Malchut als erste; dann Seir Anpin; dann Bina; dann Chochma; dann Keter – so seine Worte.
Wir müssen das Thema des Entstehens der Zehn Sefirot von Oben nach unten und von unten nach Oben, über die der ARI schreibt, verstehen. Gewiss geht es nicht um Maßeinheiten wie Oben, unten, vorher und nachher, die sich alle auf Raum und Zeit beziehen. Es geht eher um Begriffe der Vernunft und um Ergebnisse, Ursache und Wirkung. Wie kann also Malchut als erste austreten, gefolgt von Seir Anpin, Bina, bis Keter – die Wurzel von allen schließlich als letzte austritt? Dies scheint kompliziert. Und wer und was verdrehte das Höhere ins Niedere und das Untere ins Obere?
Die Reihenfolge der Zehn Sefirot de Or Yashar wurde bereits oben erklärt: Es gibt fünf Stufen, eine unter der anderen, bedingt durch das Maß von Hisdakchut (Reinigung) von jeder von ihnen vom groben Licht, dessen Form sich zu Bchina Dalet änderte. Bchina Alef, die als verborgenes Potenzial betrachtet wird, ist die wichtigste dieser Stufen. Und Bchina Bet bewegte sich bereits von potenziell zu tatsächlich, dadurch, dass sie sich mit einem schlimmeren Wunsch als in Bchina Alef verstärkte. Bchina Gimel ist schlimmer als Bchina Bet, und Bchina Dalet – Malchut – ist am schlimmsten, weil Awiut in ihr größer als in allen anderen ist. Es ist auch bekannt, dass das Kli von Malchut nach seinem Hervorkommen die Erfahrung von Zimzum Alef (Erste Einschränkung) gemacht hat, um nicht in Bchina Dalet zu erhalten. Die hindernde Kraft wird Massach (Schirm) genannt, und wenn Or Yashar, welches aus Ejn Sof herabsteigt, in Malchut auf den Massach trifft, kommt es zu Siwug de Hakaa, worauf die Zehn Sefirot de Or Choser austreten, so, wie es im inneren im Zweig Drei geschrieben steht. Innerhalb dieser Zehn Sefirot de Or Choser sind die Stufen, verglichen mit dem Wert der Zehn Sefirot de Or Yashar, verdreht. In den Zehn Sefirot de Or Yashar ist jeder Reinere höher an Verdienst und besser. Doch in den Zehn Sefirot de Or Choser ist jeder Gröbere höher und besser. Dies ist so, weil Malchut in diesem Fall Keter und die Wurzel der Zehn Sefirot de Or Choser ist, denn ihr grober Massach hindert das Licht daran, in die Bchina Dalet abzusteigen. So wird Malchut wieder Keter, denn ihr Ende liegt in ihrem Anfang so steht es in Panim Masbirot, Zweig Drei. Es folgt, dass Seir Anpin Licht von Keter de Or Choser empfängt; daher wird Seir Anpin als Stufe von Chochma angesehen und Bina als Stufe von Bina, weil sie von Seir Anpin empfängt, die wiederum Chochma wird. Auch wird Chochma von Or Yashar als Seir Anpin angesehen, in Or Choser, weil sie Or Choser von Bina empfängt. Und Keter von Or Yashar wird als Malchut in Or Choser betrachtet, weil sie von Seir Anpin empfängt. So siehst du, dass jeder Reinere in den Stufen niederer in Bezug auf Lob und Verdienst ist, und verstehe das gut!
So treffen und vereinigen sich die Zehn Sefirot de Or Choser in den zehn Kelim. Wenn sie ein Ganzes werden, sind alle Stufen gleichwertig, weil die Stufe Malchut der von Keter gleich ist aus der Perspektive von Or Choser, wo Malchut wieder zu Keter wird. Auch ist Seir Anpin gleich wie Chochma, weil Seir Anpin als Chochma von Or Choser angesehen wird. Und die Stufe von Chochma ist gleich wie Keter, weil Keter Or Choser von ihr empfängt, genauso, wie Chochma Or Yashar von Keter empfängt.
Und weil die Stufe Seir Anpin gleich wie Chochma ist und Chochma wie Keter, folgt, dass die Stufe Seir Anpin der von Keter gleich ist. Und durch das Hervorkommen der Zehn Sefirot de Or Choser aus Bchina Dalet wurden alle Stufen in den Zehn Sefirot angeglichen und erreichen denselben Grad bis Keter.


5) Doch die Zehn Sefirot der Welt Akudim verschwanden noch einmal. Und wir müssen den Grund für ihr Verschwinden verstehen. Der ARI sagt, dass sie, wenn sie hervorkommen, unvollständig sind und daher wieder verschwinden, um ihre Erfüllung zu empfangen.
Wir müssen auch den Mangel (Chissaron) und die Korrektur (Tikun) verstehen, welche durch das Verschwinden zu ihnen kamen. ARI schrieb, dass der Mangel entstand, weil Keter nur in Bchina Nefesh entstand. Und an anderer Stelle schrieb er, dass sich der Mangel daraus ergab, weil Or Pnimi (Inneres Licht) und Or Makif (Umgebendes Licht) aus derselben Öffnung kamen und sich gegenseitig schlugen; so schreibt er in Heichal AK, Shaar Waw und Shaar Akudim, Kapitel Eins.
In der Folge kamen die niederen Taamim unter den Otiot (Buchstaben), welche Lichter sind, die durch Pe von AK nach außen austraten. Und hier verbinden sich alle Lichter, weil sie alle aus einem Kanal kommen. Und weil die Umgebenden und Inneren Lichter sich ebenfalls vereinigten, beginnt hier die Entstehung der Kelim.
Aus diesem Grund traten die fünf Inneren Lichter und die Umgebenden Lichter aneinandergebunden aus. Daher heißen sie Akudim (gebundene), aus dem Vers „und band Isaak“. Wenn sie gemeinsam aus Pe (Mund) austreten, zusammengebunden, schlagen sie einander, und ihre Schläge bringen die Existenz der Kelim hervor.
Das bedeutet, dass die Lichter von Osen (Ohr) und Chotem (Nase) das Or Pnimi sind, welches durch die linken Öffnungen von Osen und Chotem austrat, und Or Makif trat durch die rechten Öffnungen von Osen und Chotem aus. Sie verblieben dort und verschwanden nicht, weil es ein spezielles Kli für Or Pnimi und ein spezielles Kli für Or Makif gibt.
Doch im Licht von Pe, wo es nur eine Öffnung gibt, befinden sich Or Pnimi und Or Makif im selben Kli. Daher schlagen sie einander; als Ergebnis verschwindet das Licht, und die Kelim fallen. Mit anderen Worten, fielen sie von ihrer Stufe, und weiteres Awiut wurde zum vorherigen Awiut hinzugefügt und dies erschuf die Kelim, weil das Verschwinden des Lichts die Kelim vervollständigt. Um das Thema der Öffnungen von Osen und Chotem von AK sowie der Öffnung in Pe de AK und die Bedeutung der fünf Inneren und der fünf Äußeren, den Bitush und die Kelim und Ibuj (Hinzufügung von Awiut) zu verstehen, muss ich weiter ausholen, weil die Worte des ARI zu diesem Thema eher knapp sind. Es ist sogar so, dass er sich scheinbar selbst in jedem Abschnitt widerspricht. Einmal sagt er, dass es Innere Lichter KaCHaB SoN und fünf Umgebende Lichter von Chotem aufwärts gibt, doch von Pe abwärts hörten die Umgebenden von Bina und SoN auf und nur zwei Umgebende, Keter und Chochma, blieben, sowie die fünf Parzufim KaCHaB SoN. Und dann behauptet er wieder, dass von Nekudim abwärts die unteren Umgebenden stoppten, doch es gibt noch fünf Umgebende Lichter und fünf Innere Lichter in den Lichtern von Pe. Und wieder an anderer Stelle sagt er, dass es fünf Innere und fünf Umgebende Lichter im gesamten ABYA gäbe, und es gibt noch weitere Widersprüche.

6) Ich werde das im Buch abhandeln, und hier werde ich mich kurzfassen und nicht weit vom Thema abweichen. Es wird in Zweig Eins und Vier erklärt in der Reihenfolge der Zehn Sefirot, betreffend die vier Bchinot der Zehn Sefirot de Or Yashar und Or Choser, dass es in allen Zehn Sefirot zwei Unterscheidungen von Hit’abbut (die Zunahme von Awiut) gibt, welche sich von der Wurzel ausdehnen, die Keter dieser Zehn Sefirot darstellt.
Chochma, als breite Hitpashtut angesehen, tritt zuerst aus. Das heißt, dass diese Hitpashtut das gesamte Licht beinhaltet, das sich von Ejn Sof zum ausgestrahlten Wesen ausdehnt. Und das Kli, welches Or haAw (das dichte Licht) heißt was bedeutet, dass das Verlangen zu empfangen in dem Hitpashtut des Lichts beinhaltet ist, für welches es Ungleichheit der Form vom Ausströmenden erwirbt (in dem es wiederum keine Art des Empfangens gibt) und für welches es dunkler als das Licht wird –, wird in dieser breiten Hitpashtut noch nicht enthüllt. Dies bleibt so lange aufrecht, solange sich sein Verlangen nicht vergrößert und zusätzliche Füllung verlangt, die größer als das Maß seiner Hitpashtut ist.
Stattdessen ist es in dem oben erwähnten groben Licht aus der Perspektive des Ausströmendens eingeschlossen, welcher ihm nur zu geben wünscht. Aus diesem Grund muss es seine Empfangsgefäße enthüllen und das Potential tatsächlich verwirklichen. Dadurch wird es durch die Ausbreitung dichter, das heißt, sein Verlangen, mehr Fülle auszubreiten, wie sein Maß von Hitpashtut anwächst. Und Hit’abbut, welche in Hitpashtut erzeugt wurde, bekommt einen eigenen Namen entsprechend seiner Verstärkung. Sie heißt Bina, denn sie ist dunkler als Or Chochma, in welchem das Verlangen zu empfangen enthüllt wurde.
Diese Bina eignet sich noch immer nicht dazu, ein Kli zu sein, denn ihre Essenz kommt aus Chochma; sondern sie ist die Wurzel des Kli, weil das Kli nur durch Hit’abbut (Dichte), welche in der zweiten Hitpashtut erzeugt wurde, vervollständigt wird. Diese heißt „Hitpashtut durch ein Fenster“, was bedeutet, dass die zusätzliche Fülle, die Bina durch ihre Verstärkung anzog, von ihr nach außen ausströmt. Das wird auch Or Chassadim, das Gegenteil der breiten Hitpashtut Alef (erste Hitpashtut), genannt, die auch Or Azmut (Licht der Essenz) genannt wird.
Die Hitpashtut durch ein Fenster, welche von Bina ausströmt, wird Seir Anpin genannt; und sie verdichtet sich, während sie sich ausdehnt, wie die erste Hitpashtut. Das heißt, dass sie sich ebenfalls verstärkt, um zusätzliche Fülle zu erlangen mehr als dem Maß ihrer Hitpashtut von Bina entspricht. Dadurch erneuert sie die darin enthaltenen Empfangsgefäße. Diese zweite Hit’abbut bekommt einen eigenen Namen, denn durch die Verstärkung wurde sie dunkler als das Licht von Hitpashtut, und wird Malchut genannt.
Bchina Dalet, welche Hit’abbut entspricht, die bei Hitpashtut durch das Fenster erschaffen wurde und Malchut genannt wird, ist das vollständige Empfangsgefäß; und nicht die drei vorangegangenen Bchinot, welche nur erschienen, um diese vierte Bchina zu enthüllen. Sie macht die Erste Einschränkung, indem sie sich selbst am Empfang der Fülle in Bchina Dalet hindert wegen der Ungleichheit der Form, die sich in ihr offenbarte. Die hindernde Kraft wird Massach (Schirm) oder Pargod (Vorhang) genannt; was bedeutet, dass sie die Fülle davon abhält, zu scheinen und sich auszubreiten.
Es gibt ebenfalls einen großen Unterschied zwischen der ersten Hit’abbut, welche in der breiten Hitpashtut entstand, und der Hit’abbut, die in der Hitpashtut durch ein Fenster entstand. Denn in der ersten Hit’abbut herrscht der Zimzum nicht; daher ist sie für den Lichtempfang geeignet. Daher wird sie auch als „Fenster“ bezeichnet, das heißt, sie empfängt so, wie das Haus das Tageslicht durch das Fenster empfängt. Doch in der zweiten Hit’abbut herrscht über sie die Kraft des Zimzum, und sie hält sich zurück, die Fülle in ihre Awiut zu empfangen. Daher heißt dies Massach, der das Licht abhält. Und nachdem Bchina Dalet mit ihrem Massach erschien, breitet sich das Licht wiederum über ihr aus, aber der Massach hält es ab, so, wie es oben erwähnt wurde. In der Folge wird ein Siwug de Hakaa an ihm vollzogen, und Zehn Sefirot de Or Choser treten aus, wie es in Zweig Drei beschrieben wird. Die Anordnung dieser Zehn Sefirot steht jenen Zehn Sefirot de Or Yashar gegenüber, welche von unten nach Oben aufstiegen, weil der Massach, der das große Licht anlockt und dessen Wurzel ist, zu Keter wurde.
Dies ist die Bedeutung von „ihr Ende liegt in ihrem Beginn“. Genau wie Keter der Beginn und der Rosh der Zehn Sefirot de Or Yashar ist, wurde das Ende, welches Malchut ist, zum Beginn und zu Rosh der Zehn Sefirot de Or Choser. So wurde Malchut zu Keter für diese Zehn Sefirot; und Seir Anpin der Zehn Sefirot de Or Yashar wurde nun Chochma, denn der erste Empfänger von der Wurzel wird Chochma genannt. Beim Rest ist es ähnlich bis Keter de Or Yashar, welche Malchut in den Zehn Sefirot de Or Choser wird, denn sie empfängt von Seir Anpin de Or Choser, welche Chochma de Or Yashar ist.
Es folgt, dass die Stufen in den Zehn Sefirot KaCHaB SoN de Or Yashar entsprechend der Reinheit des groben Lichts bemessen werden, wo das Reinere höher und wichtiger ist. In den Zehn Sefirot KaCHaB SoN de Or Choser hingegen werden die Stufen nach ihrer Awiut bemessen, wobei gilt: je größer die Awiut, umso höher ist sie und umso wichtiger. Das macht die Höheren der Zehn Sefirot de Or Yashar in den Zehn Sefirot de Or Choser niedriger. Und die Niederen in den Zehn Sefirot de Or Yashar höher in den Zehn Sefirot de Or Choser. Die ersten Zehn Sefirot, die sich von Ejn Sof ausbreiteten, werden Adam Kadmon genannt. Dies sind die Wurzeln der Kelim de Rosh. Demnach werden die Zehn Sefirot nach dem Kli de Rosh benannt: Galgalta (Schädel), Ejnaim (Augen), Osnaim (Ohren) sind KaCHaB der Zehn Sefirot de AK, und Chotem (Nase) und Pe (Mund) sind Seir Anpin und Malchut der Zehn Sefirot de AK. Es ist auch bekannt, dass die Zehn Sefirot ineinander integriert sind, wie beschrieben wurde. Daher breitete sich jede der oben erwähnten Galgalta, Ejnaim und ACHaP in Zehn Sefirot aus. Es ist verboten, über die Zehn Sefirot zu sprechen, die sich in Galgalta we Ejnaim ausbreiteten und die Keter und Chochma der Zehn Sefirot de AK sind, und wir haben mit ihnen nichts zu tun. Wir beginnen erst von ACHaP abwärts zu sprechen, das heißt von Bina und SoN de AK.
Auch ist bekannt, dass die Zehn Sefirot Keter sind, und die vier Bchinot sind CHuB SoN, und es gibt Or Pnimi und Or Makif in ihnen. Das heißt, dass das, was sich bereits in ein Kli kleidete, Or Pnimi genannt wird, und was sich noch nicht in das Kli gekleidet hatte, wird Or Makif genannt. So gibt es in jeder der Zehn Sefirot de ACHaP de AK fünf Innere KaCHaB SoN und fünf Umgebende KaCHaB SoN.   7) Nun sollten wir die innewohnende Eigenschaft des Or Pnimi und Or Makif der Zehn Sefirot de AK erklären. Die Sache der Zehn Sefirot de Or Yashar und Zehn Sefirot de Or Choser, die in jeglichen Zehn Sefirot existieren, wurde bereits erläutert. Auch in diesen Zehn Sefirot de AK gibt es Zehn Sefirot de Or Yashar von Keter bis Malchut, und ebenfalls Zehn Sefirot de Or Choser von Malchut bis zu Keter. Or Yashar erstreckt sich und kommt in Vollkommenheit bei diesem ausgeströmten Wesen an. Die Zehn Sefirot de Or Choser werden jedoch nicht in vollem Umfang und unmittelbar zu diesem ausgeströmten Wesen ausgedehnt. Stattdessen hat sich das Or Choser durch alle nach Adam Kadmon ausgeströmten Parzufim hindurch ausgedehnt. Es verhält sich so, dass alles, was vom Ausströmenden ausströmt, vollkommen und vollständig ausströmt. Dies sind die Zehn Sefirot de Or Yashar. Die Zehn Sefirot de Or Choser, die sich von dem ausgestrahlten Wesen erstreckt haben, von der hindernden Kraft in Bchina Dalet Massach“ genannt, treten nicht sofort vollständig in Erscheinung. Vielmehr hat jedes ausgestrahlte Wesen einen Teil davon und wird entsprechend der Vervielfachung der Emanierten vervielfältigt, so, wie es geschrieben steht. Nun kannst du verstehen, dass die Zehn Sefirot de Or Yashar und ein Teil der Zehn Sefirot de Or Choser das Or Pnimi sind, während das ganze Or Choser das Or Makif ist.
Ebenso wurde oben bereits erklärt, dass es in den Zehn Sefirot zwei Nukwot (Plural für Nukwa) gibt: Hit’abbut in der breiten Hitpashtut und Hit’abbut in der Hitpashtut durch ein Fenster, was Bina und Malchut genannt wird. Du solltest wissen, dass Bina als ein inneres Kli bezeichnet wird, in welches sich das ganze Or Pnimi einkleidet, und Malchut ist das äußere Kli, in welches sich das gesamte Or Makif einkleidet. Dies bedeutet, dass das Or Makif mit ihr [Malchut] verbunden ist, seit sie einen Massach besitzt, der sich aufgrund der in ihm [im Massach] befindlichen abhaltenden Kraft nicht zum Empfangen eignet. Stattdessen ist er die Wurzel der Zehn Sefirot de Or Choser.
Somit wurde sowohl der Inhalt von Or Pnimi und Or Makif als auch der Inhalt des inneren und des äußeren Kli gründlich erklärt. Nun können wir die oben im Punkt 5 angeführten Worte des ARI verstehen, betreffend der fünf Inneren und der fünf Äußeren, die miteinander verbunden durch Pe de AK erschienen. Dies bezieht sich auf seine Erklärungen im Shaar TaNTA, Kapitel Eins, dass Or Pnimi und Or Makif der Zehn Sefirot de Osnaim und Or Pnimi und Or Makif der Zehn Sefirot de Chotem in zwei Kelim erschienen: einem inneren Kli für Or Pnimi und einem äußeren Kli für Or Makif.
Sie sind voneinander weit entfernt, da die fünf Umgebenden KaCHaB SoN vom Nekew (Loch) des rechten Osen und die fünf Inneren KaCHaB SoN vom Nekew des linken Osen hervorgehen, und auf gleiche Weise im Chotem. Folglich sagt er uns hier in den Zehn Sefirot de Pe de AK, dass es hier keine zwei eigenständigen Kelim gibt, sondern beide, die fünf Inneren und die fünf Umgebenden, gebunden an ein einziges Kli erschienen dem Pe, genannt Malchut de AK, was Bchina Dalet meint. Aber das innere Kli, das Bchina Bet und Bchina Bina ist, existiert hier nicht.
Wir könnten uns hierzu fragen: Wie ist es dem Or Pnimi, welches die Zehn Sefirot de Or Yashar ist, möglich, sich in das Kli de Pe zu kleiden, welches Bchina Dalet ist, das mit einem Massach errichtet wurde und zum Empfangen ungeeignet ist? Die Sache ist die, dass in Malchut selbst vier eigenständige Bchinot unterschieden werden, die Azamot (Knochen), Gidin (Sehnen), Bassar (Fleisch) und Or (Haut) [Or „Haut“ wird im Hebräischen mit „Ajn“ geschrieben und nicht mit „Alef“ wie in Or „Licht“; Anm. Ü.] genannt werden. Die Azamot von Malchut weisen auf das Ezem (Knochen, aber auch Kern) ihrer Struktur hin. Dies ist die tatsächliche Bchina SA, das heißt Hitpashtut durch ein Fenster. Sie hat entlang ihrer Hitpashtut aufgrund der Verstärkung des Verlangens, mehr Fülle anzuziehen, Awiut erlangt, mehr als in ihrer Hitpashtut von Bina. Aus diesem Grund wird es durch einen sich selbst entsprechenden Namen definiert. Somit werden zwei Bchinot in ihr unterschieden: Bchina Alef ist Azamot in ihr, der Teil von SA, und Bchina Bet ist die ihr durch ihre Verstärkung zugefügte Awiut. Dies wird als Gidin bezeichnet. Und was sie von der Kraft des Zimzum nimmt der hindernden Kraft, um nicht die Fülle in diesem groben Licht zu empfangen, genannt Massach – ist Bchina Dalet in Malchut und heißt Or. Und das Or Choser, das vom Massach durch die Kraft des Siwug aufsteigt, wird Bassar genannt; und dies ist Bchina Gimel von Malchut.
Somit erkennst du, dass Malchut ebenfalls Inhalt von Hitpashtut von Bina ist. Dazu kommt, dass sie sogar das Wesen ihrer Struktur ist. Nun wirst du verstehen, dass die Azamot in Malchut zum inneren Kli der inneren Fünf in den Lichtern des Pe werden und Bchinat Or in ihr zu einem äußeren Kli für die umgebenden Fünf in den Lichtern des Pe wird. Nun wurde gründlich erklärt, wie die fünf Inneren KaCHaB SoN und die fünf Umgebenden KaCHaB SoN in einem einzigen Kli erschienen – Malchut – in welchem es außerdem zwei Kelim gibt, innerlich und äußerlich, obwohl miteinander verbunden, da alle vier Bchinot doch nur ein Kli sind: Malchut.

8) Und nun wollen wir den Aspekt des Schlagens (Hakaa) und des Bitush erklären, der zwischen Or Makif und Or Pnimi wegen ihres Gebundenseins in einem Kli auftrat. Siehe im Baum des Lebens, Heichal AK, Shaar 2, S. 3, als auch in Shaar Akudim, Kapitel Zwei, dass es die Natur des Or Pnimi ist, das in ihr eingekleidete Kli zu reinigen. Da Or Pnimi und Or Makif in den Zehn Sefirot de Pe de AK in einem einzigen Kli in Malchut gebunden waren, reinigte das Or Pnimi das Kli Malchut folglich Stufe für Stufe. Dies ist der Grund für das Verschwinden der Zehn Sefirot de Pe, „die Welt von Akudim“ genannt.
Bereits in Punkt 6 und Punkt 4 wurde erklärt, dass die Zehn Sefirot de Or Choser von entgegengesetztem Wert sind wie die Zehn Sefirot de Or Yashar. Dies ist so, da in den Zehn Sefirot de Or Yashar die Stufen entsprechend ihrer Reinheit eine über der anderen erscheinen bis zu ihrer Wurzel, welche die reinste unter ihnen ist. In den Zehn Sefirot de Or Choser jedoch steigen die Stufen entsprechend ihrem Awiut eine über der anderen auf bis zu ihrer Wurzel, welche die gröbste unter ihnen ist. Dies ist Bchina Dalet und Malchut, die wieder zu Keter wird. Ebenso gilt: Bchina Gimel ist Chochma; Bchina Bet ist Bina; Bchina Alef ist SA; und Keter gilt als Malchut. Anfangs wurde der Massach um eine Stufe gereinigt. Das heißt, dass die grobe Lichtform von Bchina Dalet gereinigt wurde und wieder die Form des Awiut de Bchina Gimel erwarb. Dies wird so angesehen, dass das Licht von Malchut seinen Platz verließ und zum Kli de SA aufstieg; seitdem dehnte sich auch das Or Yashar von Ejn Sof auf den Massach aus, und die hindernde Kraft kontrollierte den Massach, bis ein Siwug de Hakaa vollzogen wurde und die Zehn Sefirot de Or Choser vom Massach de Bchina Gimel hervorgingen. Allerdings befinden sie sich nicht mehr wie ursprünglich auf dem Niveau von Keter, sondern auf dem Niveau von Chochma. Das liegt daran, dass die Awiut von Bchina SA und Bchina Gimel de Or Yashar den Wert von Chochma im Or Choser hat. Es zeigt sich, dass der Massach nicht zurückkehrte, um durch Or Choser Keter zu sein, sondern zurückkehrte, um Chochma zu sein.
Danach verfeinerte sich der Massach weiter und empfing die Verfeinerung der Bchina Bet, welche Bina ist. Dort breitete sich das Or Yashar ebenfalls aus bis zu Siwug de Hakaa und dem Aufstieg des Or Choser, jedoch auf dem Niveau von Bina. Und als Awiut de Bchina Gimel und Bchina Dalet verloren waren, verlor sie die ersten zwei Sefirot de Or Choser.
Danach verfeinerte er sich wieder und empfing die Verfeinerung von Bchina Alef; das Or Yashar von Ejn Sof verband sich mit ihm, und Or Choser stieg auf, wenngleich auf dem Niveau von SA und ebenfalls in Ermangelung von Bchina Bina. Danach verfeinerte er sich noch weiter, bis zur Form von Shoresh (Wurzel), die zum Niveau von Keter aufstieg.
Zu diesem Zeitpunkt blieb überhaupt kein Awiut im Massach zurück; folglich gab es in ihm keinen Siwug de Hakaa mehr auf Or Yashar. Damit verschwand Or Choser vollständig aus den Zehn Sefirot de Akudim, und siehe hierzu Zweig Drei und Zweig Vier, wo all dies bis ins Detail erklärt ist.
So wurde geklärt, dass, seitdem Or Pnimi in das Kli von Malchut eingekleidet ist, es diese Stufe für Stufe verfeinert, und zusammen mit der Verfeinerung verschwinden auch die Zehn Sefirot KaCHaB SoN de Or Choser. Dies deshalb, da während seines Aufstiegs zu Bchinat Keter der Massach seine ganze Kraft verliert, Or Choser zu erheben. Folglich verlassen sie auch die Zehn Sefirot de Or Yashar, da Or Yashar und Or Choser voneinander abhängig und aneinander gebunden sind.


 9) Um dies zu erklären, sollte ich zuerst den Zustand der Sefirot mit einem Bild der Taam (Einzahl für Taamim – Punktierungszeichen) Segolta, wie dieses: , erläutern, das heißt Keter ist in der Mitte an der Spitze; unter ihr auf der rechten Seite befindet sich Chochma und auf der linken Bina. Wir müssen das verstehen, um es, Gott behüte, nicht als eine Beschreibung von Orten, die das materielle Auge wahrnimmt, zu verstehen. Ebenso die Sache von Panim be Panim (Gesicht-zu- Gesicht) und Achor be Achor (Rücken-zu-Rücken), die in den Zehn Sefirot anwendbar sind Gott behüte, gibt es hier weder Rücken noch Vorderseite.
Es ist so, dass es bereits in den vier Bchinot des Or Yashar, das sich von Ejn Sof, was Keter ist, erstreckt, erklärt wurde, dass die Ausbreitung von Keter „Chochma“ genannt wird. Auch vergröbert es sich, während es sich ausbreitet, was die Verstärkung des Verlangens, Fülle zu schenken, als das Maß seiner Ausbreitung meint. Folglich wird es als zwei Einsichten betrachtet: Bchina Alef ist das ganze Licht, das sich von Ejn Sof zu dem ausgeströmten Wesen erstreckt, Chochma genannt; und Bchina Bet ist die Hit’abbut, die ihm durch die Verstärkung des Verlangens, neue Fülle auszubreiten, Bina genannt, gegeben wird. Aus diesem Grund gibt es drei Unterscheidungen in der Sefira Bina: die erste ist ihre eigene Struktur, die ein Teil von Chochma selbst ist. Die zweite Unterscheidung ist das Licht, das sich durch seine Verstärkung, neue Fülle von Keter auszudehnen, vergröbert hatte. Die dritte Unterscheidung ist das Wesen der Fülle, das sie von Keter anzieht, Or de Chassadim genannt, welches viel niederer als Or Chochma ist, das sich unmittelbar vom Ausströmenden ausdehnt. Das Licht von Bina, das sie von Keter anzieht, wird jedoch von ihrer ursprünglichen Verstärkung begleitet, die sich dafür verdickt hat. Und wenn Bina das Licht Chassadim von Keter bezieht, zieht sie nicht das Licht Chochma aus der Sefira Chochma an. Somit gilt sie hinsichtlich Chochma als Achor be Achor (Rücken-zu-Rücken). Es zeigt sich, dass Or Chochma, welches das Licht von Azmut der allgemeinen Zehn Sefirot in diesem ausgeströmten Wesen ist, von ihm ablässt, denn Bina hat ihr Gesicht gedreht, um Or Chassadim von Keter zu beziehen. Wenn Bchina Dalet nun erscheint und die Zehn Sefirot de Or Choser, die sich von ihr ausbreiten es wird sogar mehr Or Chassadim als Or Chassadim in Bina in Betracht gezogen –, braucht Bina nicht länger Or Chassadim von Keter zu beziehen, da sie uneingeschränkt von Or Choser de Malchut empfängt. Deswegen dreht sie ihr Panim zu Chochma zurück und bezieht erneut Or Chochma. Zu dieser Zeit wird auch Or Chochma uneingeschränkt in den allgemeinen Zehn Sefirot in diesem ausgeströmten Wesen angezogen. Dies wird als Panim be Panim von CHuB (Chochma und Bina) bezeichnet, das sie durch das von Malchut aufsteigende Or Choser gewannen.
Vor dem Exil des Kli von Malchut wendete Bina jedoch ihr Panim zu Keter, welches der Zustand von Taam Segolta ist, wo sich Bina unter Keter befindet, wie Chochma; doch Chochma zieht das Licht von Azmut aus Keter an, und Bina zieht Licht von Chassadim aus Keter an. Und da das Licht von Azmut das kollektive Licht in dem ausgeströmten Wesen ist, gilt Chochma als „rechts“ und das Licht Chassadim als „links“, so wie es Gwura zugeordnet ist.
Somit haben wir erklärt, dass das Licht von Azmut sich nicht in allen Zehn Sefirot de Or Yashar ausbreiten kann, da Bina Achor be Achor damit ist außer während eines Siwug de Hakaa im Massach im Kli Malchut. Zu dieser Zeit benötigt Bina nicht mehr Or Chassadim und kehrt zurück, um PbP (Panim be Panim) mit Chochma zu sein.
Es zeigt sich, dass, wenn sich die Zehn Sefirot de Or Choser aus der Welt von Akudim entfernen, sich zugleich das Licht von Azmut der Zehn Sefirot de Or Yashar mit ihnen entfernt. Das liegt daran, dass Or Chochma und Or Choser voneinander abhängig sind und nur Achoraim de Bina dort in der Welt von Akudim verbleibt, das heißt Licht von Chassadim und ihre Gwura. Nun wirst du die oben angeführten Worte des ARI verstehen, dass es die Natur des Or Pnimi ist, das Kli zu reinigen, in das es gekleidet ist, da es sich um Or Chochma dreht, das sich durch Bina, die umkehrt, um PbP mit ihm zu sein, in die Innerlichkeit des ausgeströmten Wesens einkleidet. Auf diese Weise werden die Achoraim de Bina gereinigt, und da die Achoraim de Bina, die der Bchina Bet entsprechen, die Wurzel der Bchina Dalet sind, wird der Zweig, die Bchina Dalet, seit die Wurzel gereinigt ist, mit ihr zusammen gereinigt.  

10) Nun sollten wir den Aspekt des Bitush der Inneren Lichter mit den Umgebenden Lichtern erklären, da sie, wie in Punkt 5 von mir vorgestellt, aneinander gebunden sind.
Ich werde auch die Worte des ARI aus Shaar Akudim, Kapitel Fünf, anführen, wo er ausführlich das Thema des Bitush erläutert. Dies in Kürze, was er geschrieben hat: Daraus geht hervor, dass es drei Arten Licht gibt [in der Hitpashtut von Licht in der Welt von Akudim und seiner Austreibung zurück zum Ausströmenden]:
Das erste Licht sind die Lichter von Akudim, genannt Taamim.
Das zweite ist das Reshimo dieses Lichts, das nach seiner Austreibung zurückbleibt und als Tagin bezeichnet wird.
Das dritte ist das Licht, das zu ihm durch den Aufstieg der Sefirot kommt zu der Zeit, als es durch die Achoraim erfolgt, was Din ist. Es wird Nekudot genannt.
Und wenn das dritte Licht, Nekudot genannt, kommt und das zweite Licht, Reshimo genannt, was Rachamim ist, schlägt, schlagen und stoßen sie sich gegenseitig. Das liegt daran, dass sie Gegensätze sind: Das eine ist Or Yashar, das Rachamim ist, und das andere ist Or Choser, was Din ist. Und dann fallen Nizozin (Funken) von dem absteigenden Or Choser, das Din ist, und diese Nizozin sind ein anderes, viertes Licht, genannt Otiot. Dies sind die vier Unterscheidungen Taamim, Nekudot, Tagin, Otiot –, von denen alle hier in Akudim enthalten sind. Auch sind diese aus dem absteigenden Or Choser herausgefallenen Nizozin wie die 248 Nizozin aus dem Bruch der Gefäße in der Welt von Nekudim.
Deutung seiner Worte: Gemäß der oben betreffenden Ausbreitungsordnung des Lichts in der Welt von Akudim breitet sich zuerst das Licht von Ejn Sof zu Siwug de Hakaa im Massach im Kli von Malchut aus. Darauf folgend treten aus ihm Zehn Sefirot de Or Choser hervor, von unten nach Oben, wie in Punkt 6 beschrieben. Sie haben ein umgekehrtes Verhältnis, wobei die im Or Yashar Höheren im Or Choser unten sind, da sich die Stufen in den Zehn Sefirot de Or Choser, entsprechend ihrer Reinheit, abschwächen.
Somit ist SA, das reiner als Malchut ist, von niedrigerer Stufe als Malchut. Allerdings ist dies nur in Bezug auf Chochma in den Zehn Sefirot de Or Choser so. Und Bina, die reiner als SA ist, wurde in der Stufe verringert, und sie trägt nur den Wert von Bina. Chochma, die reiner als Bina ist, wurde in ihrer Stufe verringert und hat lediglich den Wert von SA. Und Keter hat den Wert von Malchut, wie es dort und im Zweig Drei geschrieben steht. Doch sobald sich Or Yashar und Or Choser vereinen und aneinanderfügen, erschafft dies einen ebenbürtigen Wert, wobei das Niveau jeder der Zehn Sefirot das Niveau von Keter erreicht, wie in Punkt 4 geschrieben steht. Und die Gesamtheit der Welt von Akudim, die Ausbreitung und Rückkehr des Lichts von Ejn Sof aus Keter zu Malchut und von Malchut zu Keter, und das Or Choser, das sich mit dem Or Yashar auf einem gleichwertigen Niveau durch Keter verbindet, wird als Taamim oder Hitpashtut Alef de Akudim bezeichnet.
Oben (Punkt 8) wurde erklärt, dass aufgrund der Einkleidung des Or Pnimi in das Kli von Malchut, dessen Natur es ist, das Kli zu reinigen, dies die stufenweise Reinigung des Massach verursacht. Anfangs empfängt es die Reinigung wie in Bchina Gimel. Dies gilt als Aufstieg des Massach zu SA. Zu diesem Zeitpunkt breitet sich das Or Ejn Sof abermals von Keter zum Massach in Kli SA aus und von SA zu Keter. Dies schwächt den Wert des Or Choser ab, das vom Massach zur Stufe von Chochma absteigt, ähnlich dem Wert von SA de Or Choser. In ähnlicher Weise steigen die Stufen durch Hisdakchut des Massach bis zur Hisdakchut der Bchinat Keter ab, wobei der Massach aufgelöst wird und der Siwug de Hakaa erlischt.
Dementsprechend wird das gesamte Or Choser, das Stufe für Stufe absteigt, bis es völlig verschwindet, als „das Licht von Nekudot“ bezeichnet. Dies ist so, da sich der Massach von Zimzum an erstreckt und von jetzt an auch Or Yashar davon abhält, sich ihm anzunähern und sich in ihm auszubreiten. Es ist wie der mittlere Punkt von Zimzum Alef, der sich selbst schmückte und das Licht darin entfernte; und ausdrücklich Hisdakchut von seiner Awiut wählte, um ihre Form dem Ausströmenden anzugleichen, wie im Detail in Panim Masbirot, Zweig Eins erklärt wurde. Folglich hat sich diese Kraft, das Verlangen gereinigt zu werden, in den Massach eingeprägt.
Nun erklären wir die Bedeutung des Reshimo – des Lichts von Tagin. Wie bekannt, hinterlässt das Licht, obwohl es sich entfernt, doch eine Reshimo. Daher ist die erste Hitpashtut in der Welt von Akudim, die sich von Keter zu Malchut ausbreitete und von Malchut zu Keter zurückkehrte und Zehn Sefirot hervorrief, deren Stufe Keter in Or Pnimi und gleichermaßen Zehn Sefirot de Or Makif gleicht, wie in Punkt 7 geschrieben steht [beachte, dass es hier kein eigenständiges Kli für Or Pnimi und kein eigenständiges Kli für Or Makif gab]. Dieses Kli als Ganzes wird Kli de Keter genannt. Dies ist so, da sich alle Zehn Sefirot auf dem Niveau von Keter befanden. Obwohl sich diese Hitpashtut erneut entfernte, blieb somit dennoch ein Reshimo, das die vorherige Form dort bewahrt und aufrecht erhält, damit sie nicht gänzlich aufgrund des Verschwindens des Lichts annulliert würde.
Dementsprechend kannst du verstehen, wie das Licht von Reshimo, das von Hitpashtut Alef zurückblieb, und das absteigende Or Choser, welches das Licht von Nekudot ist, zwei sich einander schlagende und prügelnde Gegensätze sind. Dies ist deshalb so, da das Licht von Reshimo durch Hitpashtut Alef verstärkt ist, wohin Or Yashar sich durch den Massach de Bchina Dalet ausbreitete und sehr danach verlangte, dass der Massach ausdrücklich im Awiut der Bchina Dalet verharre, denn nur durch die Kraft der übermäßigen Awiut in Bchina Dalet hat es den Wert der Stufe von Keter. Das Licht von Nekudot, der Massach selbst, verstärkt es jedoch mit all seiner Macht nur um von seinem groben Licht gereinigt zu werden, was als Din erkannt wird, und wünscht sich gänzlich gereinigt zu werden und seine Form dem Schöpfer anzugleichen, da der erste Anfangspunkt des Zimzum in ihm eingeprägt worden ist, und dies ist seine Wurzel.  

 

Allgemeines Vorwort zum Buch „Panim Meirot uMasbirot“, Punkt 11-16

11) Jetzt können wir das vierte Licht verstehen, das durch den Bitush des Lichts von Reshimo mit dem Licht von Nekudot fiel und als Otiot bezeichnet wird. Sie ähneln den 248 Nizozin im Bruch der Gefäße in der Welt von Nekudim.

Du musst wissen, dass an jeder Stelle im Buch Sohar, den Tikunim (Korrekturen des Sohar) und in den Schriften des ARI, das Wort Nizozin oder Nazazin oder Hitnozezut auf Or Choser hindeutet. Das ist deshalb so, da die Erleuchtung von Or Yashar anhand der Namen Orot oder Nehorin definiert wird; und die Erleuchtung von Or Choser wird mit den Namen Nizozin oder Sikin oder Hitnozezut definiert. Somit siehst du, dass der Aspekt der Nizozin, welche durch den Bitush des Reshimo im absteigenden Or Choser [von seiner Stufe] fiel, ebenfalls als Reshimo gilt, obwohl es ein Reshimo de Or Choser ist und folglich durch den Namen Nizozin definiert ist.

Die Abstiegsordnung des Or Choser wurde oben erklärt (Punkt 8). Am Anfang empfing es für die Reinigung von SA und war von Bchina Dalet, die das tatsächliche Kli von Malchut ist, getrennt. Und wenn sich das Or Ejn Sof erneut zum Massach im Kli SA ausbreitet, wird sich dieses Licht von Malchut auf dem Niveau von Chochma befinden und es ihr an der Bchinat Keter aus dem allgemeinen Licht von Akudim mangeln, da Malchut in SA nicht dahin zurückkehrt, um Keter zu sein, sondern Chochma. [Es wurde geklärt, dass der wesentliche Geber der Stufe in den Zehn Sefirot des ausgeströmten Wesens, wie oben erwähnt (Panim Masbirot, Zweig Vier), das Licht von Malchut ist.]

Daraus folgt, dass das wahre Kli von Malchut ohne Licht ist und zwei Reshimo in ihm verbleiben sollten. Die erste Reshimo ist vom Licht von Taamim, welches die Awiut von Bchina Dalet so groß wie möglich bewahrt und aufrechterhält. Die zweite Reshimo ist vom Licht von Nekudot, das heißt vom Licht, das dem Massach zugeschrieben wird und Hisdakchut anstrebt.

Jedoch können beide nicht zusammen bleiben, denn sie sind Gegensätze. Dies ist so, weil der Ort des Reshimo de Taamim als Kli de Keter bezeichnet wird, zumal sich seine Zehn Sefirot auf der Stufe von Keter befinden. Und der Ort des Reshimo des absteigenden Or Choser heißt Kli de Chochma oder „unter Keter“. Folglich hat auch ihr eigenes Reshimo Malchut verlassen und stieg zum Kli von SA auf. Und das Reshimo des absteigenden Or Choser verblieb an seinem Ort. Dadurch wurde hier das Reshimo für Nizozin de Or Choser zurückgewiesen. Allerdings wird von hier an Nizozin de Or Choser für das Licht von Reshimo zurückgewiesen.

Danach, im Aufstieg des Massach zum Platz von Bina, wenn er die Verfeinerung von Bchina Bet empfängt und Or Ejn Sof sich abermals von Keter zu Bina und von Bina zu Keter ausbreitet, wird auch Bchinat Chochma zurückgezogen. Dann verbleibt das Kli von SA ohne Licht, und auch zwei Reshimot vom Licht von Taamim und Or Choser, die Gegensätze sind, bleiben dort zurück. Und hier überwältigt die Reshimo die Nizozin de Or Choser, da die Reshimo de Taamim im Kli SA verblieb; somit verblieb es in der Form des Kli de Keter.

Die Reshimo de Or Choser, welche die Nizozin de Kli Chochma sind, wurde jedoch unter den Tabur, unter Kli de Keter, zurückgewiesen, da die Hitpashtut der Welt von Akudim durch Tabur hindurch stattfindet, da Malchut de Akudim Tabur genannt wird. Auch ist bereits bekannt, dass Nizozin de Keter des absteigenden Or Choser, dessen Wert als Keter de Chochma gilt, hier verbleibt, da die Reshimo de Malchut de Taamim, welche wahrlich Bchinat Keter ist, zu SA aufstieg. Und die Nizozin, die aus dem Kli SA gefallen sind, welche die Nizozin de Chochma in Chochma sind, fielen unter Tabur, wo es Keter de Chochma gibt.

In ähnlicher Weise breitete sich im Aufstieg des Massach zu Chochma, als er sich zu Bchina Alef verfeinerte, Or Ejn Sof immer noch von Keter zu Chochma und von Chochma zu Keter aus, und dieses Licht befindet sich auf der Stufe von SA. Infolgedessen wurde ebenso die Stufe von Bina zurückgezogen und das Kli von Bina blieb leer zurück, ohne Licht. Dies hinterließ zwei Reshimot, wie oben beschrieben: Reshimo de Taamim, welche auf ihrem Platz verblieb, und Reshimo des absteigenden Or Choser, welche zurückgewiesen wurde und unter Nizozin de Chochma unterhalb des Tabur fiel.

Anschließend verfeinerte er [der Massach] sich bis zu Bchinat Keter, das heißt bis zu Shoresh (Wurzel), und verlor folglich alle Bchinot Awiut in sich. Somit wurde auf natürliche Weise der Siwug de Hakaa, kein Or Choser mehr habend, annulliert. Es zeigt sich, dass überhaupt keine Nizozin aus der Bchinat Keter fielen und lediglich die Reshimo de Taamim dort verblieb.

Somit haben wir gründlich die Gegensätzlichkeit zwischen der Reshimo und dem absteigenden Or Choser, deretwegen die Bündelung brach, erklärt, und dem Reshimo der Zehn Sefirot de Taamim, das an ihrer Stelle zurückbleibt. Diese gelten als Kelim KaCHaB SoN de Keter, bis Tabur de AK. Und die Nizozin, welche ein Reshimo des absteigenden Or Choser sind, fielen aus der Stufe, in der sie sich befanden. Sie werden als unter dem Tabur seiend betrachtet, das heißt unterhalb von Malchut de Akudim, welche als Kelim KaCHaB SoN de Chochma gelten, so, wie wir oben sagten, dass sie Otiot genannt werden.  

12) Der Grund für Hisdakchut wurde bereits oben am Ende des Punktes 9 erläutert: Or Pnimi ist mit dem Kli von Malchut verbunden, das tatsächlich, wie im Punkt 7 geschrieben, nur ein äußeres Kli für Or Makif ist. Wenn somit Or Choser aufsteigt und Chochma und Bina zur Vereinigung von Panim be Panim zurückbringt, wie im Punkt 9 beschrieben, verlässt Awiut de Bina es, da es zurückkehrt, um mit Chochma eins zu sein, wie sie es ursprünglich waren. Und wenn Awiut in der Wurzel aufgelöst wird, so löst sich auch die Awiut im Zweig auf. Wenn Bina somit zu einem Objekt mit Chochma wird, reinigt sie mit sich den Massach; und auch dieser steigt Stufe für Stufe durch sie und aufgrund von ihr auf, bis er verschwindet.

Am Anfang des Eintritts von Or Choser in Bina beginnt sie, ihr Panim zu Chochma zurückzudrehen. Dadurch steigt der Massach von Bchina Dalet zu Bchina Gimel auf. Und wenn sie das Or Chochma vom Panim de Chochma anzieht, steigt der Massach zu Bchina Bet auf. Und wenn sie zu einem Objekt mit Chochma wird, steigt der Massach zu Bchina Alef auf, und dann bis zur Bchinat Shoresh. Dies ist die Bedeutung des in der Idra Rabba Erwähnten: „Der Funke wurde aufgesogen.“

Daraus geht hervor, dass Or Chochma, welches das hauptsächliche Licht von Azmut im ersten ausgeströmten Wesen ist, das heißt die Welt von Akudim, und Or Choser, das vom Kli von Malchut aufsteigt, aneinander gebunden sind und einander verfolgen. Dies ist deshalb so, da ohne Or Choser Or Chochma nicht in der Lage wäre, sich im ausgeströmten Wesen auszubreiten, denn Bina dreht ihr Gesicht, um Or Chassadim aus Keter aufzusaugen, und sie dreht ihren Rücken zu Chochma. Das bedeutet, dass sie nicht Or Azmut aus Or Chochma aufsaugen wird.

Wenn allerdings Or Choser herauskommt, dreht Bina ihr Gesicht zu Chochma zurück, und nur dann kann das Licht von Azmut sich in das ausgeströmte Wesen ausbreiten. Somit ist das Licht von Azmut von Or Choser abhängig. Wenn aber CHuB zurückkehrt, um PbP zu sein und ihr Saugen aus Keter einstellt, wird ihre Awiut auflöst, was natürlich die Awiut im Zweig, welcher der Massach ist, auflöst. Folglich verschwindet auch Or Choser. Somit wird Or Choser aufgrund des Lichts von Azmut zurückgewiesen und vertrieben.

Dies erklärt gründlich die von mir im Punkt 5 dargelegten Worte des ARI, dass Or Pnimi und Or Makif einander schlagen und ihr Schlagen die Kelim erzeugt. Das liegt daran, dass Or Pnimi Or Chochma ist, das sich aufgrund des Or Choser in das ausgeströmte Wesen ausbreitete. Und Or Makif ist der Massach, der das äußere Kli darstellt, das an das ganze Or Makif gebunden ist, welches dazu bestimmt ist, in den Welten durch Or Choser zum Vorschein zu kommen, wie im Punkt 7 beschrieben.

Und obgleich sie voneinander abhängig sind, schlägt Or Pnimi, das sich ausbreitet, indem es CHuB in [den Zustand] PbP zurückführt, auf Or Makif. Dies reinigt den Massach und verursacht die Austreibung des Lichts aus der Welt von Akudim. So werden die Reshimot de Taamim und de Or Choser voneinander getrennt, das Reshimo de Or Choser wird unter Tabur verwiesen, genannt Otiot, und dies sind die Kelim.  

13) So haben wir gründlich die Ursache für den Austritt aufgrund der stufenweisen Hisdakchut des Massach bis hin zum Verschwinden des gesamten Or Choser geklärt und damit einhergehend das Licht von Azmut von Keter und Chochma de Or Yashar. Doch blieb es nicht so: Dem Verschwinden des Lichts von Azmut folgend, drehte Bina ihr Gesicht für die Fülle von Or Chassadim zu Keter zurück, und folglich kehrten die vorhergehenden Achoraim und Awiut zu ihr zurück; infolgedessen kehrte ebenso ihre Awiut zum Massach zurück, der ihr Zweig ist.

Es ist auch bekannt, dass Or Yashar vom Ausströmenden nicht einen Moment aufhört, zu dem ausgeströmten Wesen zu fließen. Nachdem der Massach seine Awiut wiedererlangte, wurde infolgedessen Or Yashar de Ejn Sof auf den vier oben genannten Bchinot bis zum Siwug de Or Choser erneuert. Und abermals erstreckten sich die Zehn Sefirot de Or Yashar und Or Choser in der Welt von Akudim. Dies wird als Hitpashtut Bet der Welt von Akudim bezeichnet.

Nichtsdestotrotz, seit Chochma und Bina durch das oben genannte Or Choser dazu zurückkehrten, PbP zu sein, verfeinerten sich Awiut und die Achoraim de Bina noch einmal und damit auch Awiut de Massach, die ihr Zweig ist. Und erneut wurden der Siwug de Hakaa und Or Choser annulliert, und Bina kehrt zum Heranziehen von Or Chassadim aus Keter zurück. Somit verschwindet das Licht von Azmut wie zuvor.

Nachdem die Achoraim und Awiut zu Bina zurückkehrten, wurde Awiut ebenfalls auf den Massach gezogen, und naturgemäß erneuert sich das Or Yashar über dem Massach, mit dessen Hilfe sich wieder das Licht von Azmut ausbreitet.

Dies wiederholt sich auf ähnliche Weise: Wenn Or Choser kommt, breitet sich das Licht von Azmut abermals aus. Und wenn das Licht von Azmut kommt, zieht Or Choser davon. Und wenn Or Choser davonzieht, gewinnt der Massach seine Awiut zurück und Or Choser wird erneuert und das Licht von Azmut breitet sich noch einmal aus, und so fort. Es zeigt sich, dass diese zweite Hitpashtut einer konstanten, sich hin- und herbewegenden Flamme gleicht. Darum sagt der ARI, dass Or Pnimi und Or Makif, die in einem Kli gebunden sind, einander schlagen und prügeln.

Dies klärt den großen Unterschied zwischen Hitpashtut Alef de Akudim, die sich auf dem Niveau von Keter befand, da sich Or Yashar mit dem Massach de Bchina Dalet verband, und der derzeitigen Hitpashtut, die sich lediglich auf dem Niveau von Chochma befindet. Das liegt daran, dass die ganze Awiut des Massach nur eine Hitpashtut von Awiut von Bina ist, wie in Awiut de SA, die sich nur auf das Niveau von Or Chochma erstreckt, wie im Punkt 8 geschrieben steht. Doch auch dieses Licht ist nicht konstant. Vielmehr ist es wie eine sich hin- und herbewegende Flamme. Dies erklärt gründlich, dass die Sache der Hitpashtut Bet de Akudim von der Austreibung der Hitpashtut Alef selbst fortgeführt wird.  

14) Nun verstehen wir die Worte ARIs im Shaar Akudim, Kapitel Eins und Zwei, dass AK sich selbst einschränkte und alle Lichter von unterhalb des Tabur zu Tabur und darüber erhob, und sie stiegen als MaN zu AB de Galgalta auf. Dort platzierte er eine Begrenzung (Schleier) in seinem Inneren, und das Licht, das von NeHJ aufstieg, entfernte sich durch die Ejnaim, erstreckte sich unter Tabur und breitete sich in die Zehn Sefirot der Welt von Nekudim aus.

Und vom Licht, das durch das Erheben von MaN erneuert wurde, breitete es sich aus und spaltete den Parssa und stieg unter Tabur ab, sich durch die Nekewim (Löcher) von Tabur und Jessod erstreckend, in die Zehn Sefirot der Welt von Nekudim. Aus diesen zwei Lichtern werden die Zehn Sefirot von Nekudim gebildet. Diese Sache der beiden Lichter und dieser neue Zimzum erfordern große Aufklärung, die zur rechten Zeit erfolgen wird. Hier erkläre ich das an diesem Platz Notwendige.

Es wurde bereits erläutert, dass die Lichter unter Tabur de AK die Otiot und Nizozin sind, die durch den Bitush der Reshimo de Keter und der Taamim im Reshimo de Chochma und Nekudot fielen. Sie entfernten sich unter das ganze Reshimo de Keter, und dieser Ausgang wird als NeHJ und „unterhalb von Tabur“ bezeichnet.

Nun, nachdem Hitpashtut Bet – was nur Or Chochma im Kli de Keter ist zur Welt von Akudim zurückkehrte, wurde erneut die Gleichwertigkeit zwischen den Reshimot de Taamim und den Reshimot de Nekudot hergestellt. Das liegt daran, dass beide als Chochma erachtet werden, und folglich wurde das ganze KaCHaB SoN de Reshimot de Nekudot unter Tabur angezogen, angehoben und mit den Reshimot oberhalb des Tabur wieder verbunden. Darum sagte der ARI, dass AK das Licht von unterhalb seines Tabur zu oberhalb seines Tabur anhob.

Wir müssen jedoch verstehen, warum dies Zimzum genannt wird. Die Sache ist, dass es in diesen aufgestiegenen Nizozin zwei Unterscheidungen gibt: Die erste ist Nizozin von Keter des absteigenden Or Choser, das im Tabur selbst verblieb, was Malchut de Akudim und Bchina Dalet ist. Das Licht von Hitpashtut Bet erreicht es nicht, da es aus Bchina Gimel stammt und Awiut aus der Hitpashtut von Achoraim de Bina besitzt. Die zweite Unterscheidung ist Nizozin de CHuB und SoN aus Bchina Gimel, wie es in Punkt 11 und 12 geschrieben steht.

Sobald CHuB SoN de Nizozin aufstieg, verstärkten sich die Lichter dort folglich mehr als vorher, aufgrund der Awiut, die ihnen durch ihren Fall unter Tabur zugefügt wurde. Infolgedessen erstreckten sich die Nizozin de Keter im Tabur, welche Bchina Dalet sind, ebenfalls dort hinein. Und naturgemäß wurde das Licht des Or Yashar de Ejn Sof, welches nie stoppt, auf ihnen erneuert. Auf diese Weise wurde der Siwug de Or Choser in Bchina Dalet gemacht, und als Ergebnis dessen erschienen zehn neue Sefirot auf dem Niveau von Keter, wie in Hitpashtut Alef.

So erkennst du, wie zwei Bchinot von Zehn Sefirot aus den aufgestiegenen Nizozin gemacht wurden: Zehn Sefirot auf dem Niveau von Chochma wurden aus CHuB SoN de Nizozin gemacht, die nur in ihrem Aufstieg korrigiert wurden, da sie aus der Bchina Gimel stammen, wie Hitpashtut Bet, und zehn neue Sefirot auf dem Niveau von Keter wurden aus den Nizozin de Keter gemacht.

Diese zwei Parzufim sind die Wurzel der Parzufim AwI und ISHSuT de Azilut. Der neue Parzuf auf der Stufe von Keter ist AwI und wird als Chochma und Aba de Azilut bezeichnet. Und der Parzuf des alten Lichts, auf dem Niveau von Chochma, ist ISHSuT und heißt Bina und Ima de Azilut.

Mit diesen Wurzeln wirst du verstehen, was in der Idra Suta geschrieben steht, dass Aba Ima um ihres Sohnes willen hervorbrachte und Aba selbst als eine Art von männlich und weiblich erbaut wurde. Das ist deshalb so, weil der Höhere Parzuf, der sich auf dem Niveau von Keter befindet, genannt Aba, als eine Art von männlich und weiblich erbaut wurde, da er Bchina Dalet – Nukwa und Malchut – zu sich anhob. Und Bina, der untere Parzuf, dessen Niveau sich unter Keter befindet, verließ Aba wegen Nukwa, die Bchina Dalet ist, welche das Höhere Licht abschließt und davon abhält, sich unter sie zu erstrecken. Darum wird diese Bchina Dalet als Parssa bezeichnet, ohne des Nekew (Loch), der in Bchina Bet existiert. Und aufgrund dieses Parssa kleidet ISHSuT nicht das Licht von Keter.

Es zeigt sich, dass Bchina Bet, die Bina ist, auf welche Zimzum Alef nicht wirkte, nun mangelhaft wurde, da sie ebenfalls eingeschränkt wurde, da sie unter Bchina Dalet ist. Darum sagte ARI, dass AK sich selbst durch das Erheben von Licht von unterhalb des Tabur einschränkte in Bezug auf Bchina Bet, die nun infolge des Aufstiegs von MaN eingeschränkt wurde.  

15) Du solltest den großen Unterschied zwischen Rosh und Guf kennen. Der Rosh wird als GaR bezeichnet und der Guf als WaK, SaT oder SoN. Der Guf selbst ist ebenfalls in GaR und SoN unterteilt. Die Wurzel dieser Unterteilung ist, dass bis zum Pe – Malchut – die Struktur im Wesentlichen aus Or Yashar besteht. Und Or Choser, das aufsteigt und sich mit ihm verbindet, kleidet sich lediglich darüber. Das Gegenteil davon ist der Guf, der eine Hitpashtut des Massach selbst ist in dem Ausmaß, wie er die Sefirot de Rosh kleidet. Somit besteht er [der Guf] hauptsächlich aus Or Choser, und die Zehn Sefirot de Or Yashar sind wie seine Zweige.

Obwohl es als SoN bezeichnet wird, ist es im Wesentlichen lediglich Malchut. Das ist deshalb so, weil es in Wirklichkeit überhaupt kein Licht von Malchut gibt außer mit NeHJ de SA, das sich mit ihm in einem Siwug de Hakaa vereint. Folglich werden sie als Eins angesehen, das sich durch das Or Choser erstreckt. Und es wurde bereits oben erklärt, dass der hindernde Massach und Or Choser, das als dessen Folge auftaucht, nicht dem Ausströmenden zugeschrieben werden, sondern einzig dem ausgeströmten Wesen. Aus diesem Grund wird der Rosh als Azmut des Lichts des Ausströmenden angesehen und der Guf lediglich als die Handlung des ausgeströmten Wesens selbst.

Nun verstehst du die fünf eingeschlossenen Parzufim von AK – bezeichnet als Galgalta, AB, SaG, MaH und BoN – und die Abfolge ihrer Schöpfung und Einkleidung übereinander, wie sie miteinander verbunden sind und voneinander durch Ursache und Folge erscheinen. Dies ergibt sich aufgrund Seines einen und einzigen Gedankens gründlich in Panim Masbirot, Zweig Eins erklärt –, der darin besteht, Seine Schöpfung zu erfreuen. Dieser Gedanke ist die Wurzel des Kli und des Zimzum Alef, der in Bchina Dalet auftrat, allerdings indirekt, wie es dort im Punkt 7 geschrieben steht, in der Allegorie über den Reichen. Siehe im Punkt 8, dass dieser Gedanke die gesamte Wirklichkeit umfasst: alle Welten und die alle Formen und Handlungsweisen bis zum Ende der Korrektur, wenn sie sich alle mit dem Licht von Ejn Sof von vor dem Zimzum wiedervereinigen, in einfacher Einheit, in die eine Form, die über uns steht „Seine Geschöpfe zu erfreuen“.

Und unverzüglich, dem Zimzum in Bchina Dalet folgend, der Gadlut (Reife) des Verlangens in Malchut de Ejn Sof ist, erschienen vier Abstufungsformen im Reshimo, das vom Licht geleert wurde im Kli. Sie werden Chochma und Bina, SA und Malchut genannt und beinhalten Or Pnimi und Or Makif – folglich zwölf Formen.

Danach erstreckte sich das Licht über das oben genannte Reshimo hinunter zum Punkt von Zimzum, da Sein Licht überhaupt nicht stoppt, und merke dir das. Dann erstreckte sich die dünne Linie in die Reshimo, und es wird „dünn“ genannt, da sich das Licht von Azmut im ausgeströmten Wesen nur im Or Choser erstreckt, das in einem Siwug vom Massach aufsteigt. Und durch die Kraft des Or Choser wurde Zelem von AK in der Form von Parzuf Galgalta offenbart, was in dem Beispiel als „der Anfang der Linie“ bezeichnet wird.

Es erstreckt sich über die 25 Bchinot, denn es gibt KaCHaB SoN in der Länge und KaCHaB SoN in der Dichte. Da Malchut, wie wir sagten, dahin zurückkehrte Keter zu sein, erstreckte sich jede der KaCHaB SoN durch Keter in Zehn Sefirot und wird in dem Beispiel Galgalta, Ejnaim, ACHaP oder Galgalta, AB, SaG, MaH und BoN genannt. Das Niveau eines jeden von ihnen erreicht Galgalta, und seine Lichter entstehen aus der Innerlichkeit dieses ausgeströmten Wesens, wie es im Panim Masbirot, Zweig Drei, Punkt 2, Seite 32, betreffend der Entstehungsfolge von Licht, infolge des Hisdakchut des Massach, erklärt wurde.  

16) Und somit beginnt die Entstehung von AB. Entstehung betrifft Mangelhaftigkeit. Aufgrund von Hisdakchut von Bchina Dalet des Inneren AK, Pe genannt, empfing sie Awiut de Bchina Gimel. Und nachdem das Licht von Ejn Sof über diesen Massach angezogen worden war, entstanden neue Zehn Sefirot auf der Stufe von Chochma, genannt AB. Es zeigt sich, dass das entstehende AB von AB, das innerhalb von AK verbleibt, abgezogen wird auf dem Niveau von Keter.

Auf diese Weise kleidet Keter des Äußeren AB Chochma de Galgalta und breitet sich bis zum Tabur des Inneren AK aus. Und es enthält auch fünfundzwanzig Bchinot seiner Zehn Sefirot de Or Yashar, die sein Galgalta, Ejnaim, Osen, Chotem und Pe sind, von denen sich jeder durch die Kraft des Or Choser bis Keter de AB über die fünf Bchinot ausbreitet.

Dennoch bleibt das allgemeine Keter des Inneren AK offenbart, und es wird mit Rosh und Guf unterschieden. Von Pe abwärts wird es Guf genannt, da es nur Hitpashtut des Massach ist. Folglich sind Or Pnimi und Or Makif dort nur in der Bchina Dalet de AB gebunden. Darum müssen sie sich abermals entfernen, und dies wird „die Welt von Nekudim“ genannt und ist SoN und Guf des Äußeren AB.

Ebenso wurde bereits erklärt, dass die Awiut nach Histaklut ihres Guf zum Massach zurückkehrte und dort, wie es in den Punkten 13 und 14 geschrieben steht, eine zweite Hitpashtut in Erscheinung trat. Sie erstreckt die Lichter von unterhalb des Tabur zu oberhalb des Tabur, und durch diesen Aufstieg werden die Höheren AwI korrigiert. Ein Parssa wird unterhalb von ihnen ausgebreitet, und ISHSuT reicht von Parssa bis zu Tabur. Dieser ganze Aufstieg wird „der Äußere Parzuf SaG“ genannt. Das heißt, er hatte sich von seiner bisherigen Stufe, die im Äußeren AB war, entfernt, das heißt Bina auf dem Niveau von Keter Chochma, welche das Licht von Osen bis Shibolet haSakan ist.

Bei diesem Parzuf jedoch, der aus den Nizozin, die aus den Lichtern des Pe des Äußeren AB fielen, entstand, befindet sich Bina dieses Parzuf unterhalb der ganzen Zehn Sefirot des Höheren AwI; infolgedessen mangelt es ihr an Keter. Daher ist ihr Platz von Pe abwärts, das heißt von Shibolet haSakan, was ihr Galgalta ist.

Und so, wie das Äußere AB nur Malchut des allgemeinen Keter einkleidet und die Höheren Neun offenbart bleiben, kleidet auch das Äußere SaG nur Malchut de Keter de AB ein, von Pe abwärts, während seine Höheren Neun der gesamte Rosh – offenbart bleiben. Und so, wie AB seine Zweige durch die Searot (Haare) Rosh hervorbringt, bringt dieses SaG seine Zweige durch die Searot ACHaP hervor, die an geeigneter Stelle erklärt werden. Dies ist die Bedeutung des Lichts, das von ihnen aufgrund ihres Austritts zurückgezogen wurde verglichen mit dem Höheren, das dort in den Searot als Umgebende (Makifim), als zurückkehrende Umgebende, verbleibt.

Und dieses SaG kleidet AK von Shibolet haSakan bis zu seinem Ende. Das bedeutet, dass seine Bchinat Rosh, welche GaR sind, sich bis Tabur erstrecken und gleichwertig sind wie Galgalta, Ejnaim, Osen und Chotem. Sein Pe erstreckt sich in sich selbst in Zehn Sefirot de Guf, wie in den Pe des Äußeren AB. Und wie bei der Angelegenheit der Lichter von Pe des Äußeren SaG – gleich wie bei den Lichtern von Pe des Äußeren AB – gab es in ihnen (weil sie in einem einzigen Kli zusammengefasst waren) eine stufenweise Hisdakchut, bis sie sich zu Bchinat Keter verfeinerten und die gesamte Hitpashtut verschwand.

Das ist die Bedeutung des Zerbrechens der Gefäße und des Falls der 248 Nizozin. Dies vollzog sich nur in ihren SoN und nicht in ihrem GaR – aufgrund der Korrektur des Parssa, wie es an geeigneter Stelle erklärt werden wird. Danach erstreckten sich die Nizozin, die von Pe des Äußeren SaG abfielen, und stiegen in der Form von MaN auf; der neue MaH kam zum Vorschein, und die Zehn Sefirot de Azilut wurden in Form von zwölf Parzufim errichtet.

So sind alle vorhergehenden Bchinot in der Welt von Azilut beinhaltet, wie es in Der Baum des Lebens geschrieben steht, und die Welt von Brija wurde von der Welt von Azilut auf eine solche Weise geprägt, dass alles in Azilut Existierende in Brija eingeprägt wurde. Yezira wurde von Brija eingeprägt, Assija wurde von Yezira eingeprägt, und somit gibt es keine Handlungsweise oder Wesensart in den Niederen, die nicht direkt mit den Höheren in Verbindung steht, von denen sie stammt und sich bis zum untergeordneten Wesen ausbreitet.

Darum sagten unsere Weisen: „Es gibt keinen Grashalm unten, der nicht Oben einen Engel hat, der ihn schlägt und ihm sagt: ‚Wachse! ‘„Denn alles, was sich von einer Höheren Welt zu einer niedrigeren erstreckt, erstreckt sich anhand von Siwugim (Plural von Siwug). Aber die Welten sind in Inneres und Äußeres unterteilt. Die Innerlichkeit der Welten, von Azilut hinab, erstrecken sich nicht durch einen Siwug de Hakaa im Massach, sondern durch Siwug de Jessodot (Plural von Jessod). Die Äußerlichkeiten jedoch, die sich von Welt zu Welt erstrecken, erstrecken sich durch einen Siwug de Hakaa.

Dies ist die Bedeutung des Schlagens und dies ist, warum unsere Weisen peinlich genau darlegten, dass der Engel in der Welt von Yezira, der die Wurzel des Grashalms in der Welt von Assija ist, ihn beschenkt und ernährt in Form von Siwug de Hakaa. In anderen Worten, schlägt er ihn und sagt ihm: „Wachse!“, da ‚sagen’ beschenken bedeutet.

Somit haben wir das Thema von Ursache und Folge in Galgalta, AB, SaG de AK und die Eigenschaft ihrer Einkleidung übereinander gänzlich erklärt. Jeder Niedrigere hat den Wert von SoN des Höheren, der sich nur von den Nizozin der Lichter des Pe des Höheren erstreckt.

Und es wurde geklärt, dass im Erscheinen von AB der Massach in Bchina Gimel einbezogen war. Und im Auftauchen von SaG war der Massach in Bchina Bet einbezogen, zu Nukwa de Aba. Und im Auftauchen von MaH von innen nach außen war der Massach in Bchina Alef einbezogen. Dies wird an geeigneter Stelle erklärt werden.

Auch wird Malchut de Bchina Gimel als Tabur, von Bchina Bet als Parssa und von Bchina Alef als Kruma (Kruste) bezeichnet.

Hier gibt es nichts mehr hinzuzufügen; ich habe nur die Sachverhalte auf einfache und kurze Weise mit ihren Wurzeln verknüpft. Dies ist meine Absicht an dieser Stelle. Im Buch sind die Dinge allerdings bis ins Detail erklärt.

 

Vorwort zum Buch "Panim Meirot uMasbirot"

Im Traktat „Ukzin“ heißt es: „Der Schöpfer fand kein besseres Mittel, welches fähig wäre, den Segen für Israel festzuhalten, als den Frieden“. Es heißt: „Der Schöpfer wird Seinem Volk Kraft geben, indem Er es mit Frieden segnet“. Und hier gilt es vielerlei nachzuvollziehen: wo ist bewiesen, dass es für Israel nichts Besseres gibt als den Frieden?

Im Gesagten ist erklärt, dass der Frieden ein Segensspruch an sich ist, wie es geschrieben steht: „es wurde Kraft gegeben und der Segen des Friedens“. Sollte man nicht ihren Worten folgend sagen: „es wurde der Frieden gegeben“?

Warum wurde dieser Artikel zum Abschluss der sechs Bücher des Talmud verfasst? Und auch gilt nachzuvollziehen, was die Worte „Frieden“ und „Kraft“ bedeuten, und was deren Herkunft ist.

Um den wahren Sinn dieses Artikels zu erklären, werden wir viel Zeit brauchen, da es unmöglich ist, die Tiefe des Herzens der Weisen der Haggada zu erkennen. Das bedeutet, dass alles, was mit der Thora und den Geboten in Verbindung steht, über einen offenen und über einen verborgenen Sinn verfügt, wie es heißt: „Goldene Äpfel in Silber gehüllt- von ihrem Wesen sollst du sprechen“. Doch Halachot gleichen ausgezeichnetem Wein. Wenn du deinem Freund einen Silberkrug mit Wein als Geschenk überreichst, dann ist sowohl das Innere als auch das Äußere wichtig, denn der Krug an sich hat auch einen Wert, genauso wie der Wein in ihm.

Nicht so mit der Haggada. Sie gleicht Äpfeln im angeführten Beispiel- das Innere wird verzehrt, und die Schale weggeworfen, da der äußere Teil keinerlei Bedeutung hat, und der ganze Wert und die Wichtigkeit sich nur innen, im inneren Teil befinden. So auch in den Erzählungen der Haggada: die den Augen sichtbare Einfachheit (der einfache Sinn) hat keine Bedeutung, und das Innere ist verborgen und niemandem verständlich außer denjenigen, welche die wahre Weisheit erkannt haben, die an erwählte einzelne weitergegeben wird.

Und wer wird das aus dem Herz der Massen herausholen und ihren Weg bestimmen können, wenn doch ihre Erkenntnis sogar in den zwei Teilen der Thora unvollständig ist, die Pschat und Drusch heißen? Und die Reihenfolge der vier Teile der Thora „PaRDeS“ ist gemäß der Stufe von deren Kenntnissen so: zuerst erkennt man Pschat (Einfachen Sinn), dann Drusch (Deutung), dann Remes (Andeutung) und erst am Ende erkennt man Sod (das Geheimnis).

Doch im Gebetsbuch des Gaon aus Vilna heißt es, dass die Erkenntnis bei Sod beginnt, nachdem man den geheimen Teil der Thora erkennt hat, kann man Drusch erkennen, und dann- Remes. Und nachdem der Mensch der Enthüllung aller drei Teile der Thora würdig wurde, verglichen mit den Misserfolgen, wird er der Erkenntnis des Teiles Pschat der Thora würdig.

Wie die Weisen im Traktat „Zom“ sagten: „Wird er würdig werden- so wird das für ihn zu einem Lebenselixier, wird er nicht würdig werden- wird das für ihn zu einer tödlichen Droge.“ Denn wir müssen einer riesigen Gnade würdig werden, um die Einfachheit dessen zu verstehen, was in den heiligen Büchern steht, weil wir verpflichtet sind, zunächst die drei Teile der inneren Thora zu verstehen, auf welche sich Pschat „kleidet“, und das Einfache wird sich nicht vereinfachen. Und wenn er dessen noch nicht würdig wurde, dann bedarf er großer Barmherzigkeit, damit das für ihn nicht zu einer tödlichen Droge würde.
Und für die Gegner, welche die Erkenntnis des inneren Teiles vernachlässigen, die in ihren Herzen sagen: „Es reicht uns Pschat zu erkennen, und wir werden, so Gott will, auch damit zufrieden sein“, - ihre Reden gleichen den Reden derer, welche die vierte Stufe erklimmen wollen, indem sie die ersten drei übergehen.

2. Doch dementsprechend muss man verstehen, dass in der inneren Thora eine große Verhüllung existiert, wie es im Traktat „Jom Tov“ heißt: „Maase Bereschit lehrt man nicht mehr als zwei {Schüler}, und Maase Merkava - nicht mehr als einen“. Und alle Bücher, die zu diesem Bereich gehören, sind versiegelt und dem Verständnis der Massen unzugänglich, außer den Erwählten, welche der Schöpfer gerufen hat, und die bereits die Wurzeln ihrer Weisheit verstehen, die „vom Munde zu Munde“ empfangen wurde.

Es ist verwunderlich, wie man im Volk die Verbreitung von Weisheit und von Kenntnissen verhindert, die sein Leben sind. Und es ist doch ersichtlich, dass es ein schweres Verbrechen ist, wie es die Weisen im Talmud „Raba Bereschit“ über Achas sagten, der Synagogen und Schulen angriff, und darin mehrte sich seine Schuld. Und auch das Gesetz der Natur ist so, dass es sich dem Menschen als ein Unglück darstellt, wenn er seinen Besitz und sein Reichtum mit anderen teilen soll, es ist aber für ihn keinesfalls ein Unglück, wenn er seinen Verstand und seine Weisheit mit anderen teilen soll, sondern im Gegenteil, mehr als ein Kalb saugen will, will die Kuh stillen.
 
Doch wir finden Geheimnisse der Weisheit sogar bei ausländischen Wissenschaftlern vergangener Generationen. Rabbi Mosche Butril warnte im Vorwort zu den Kommentaren zum Buch „Jezira“, im Artikel „Platon“, seine Schüler: „Gebt eure Weisheit nicht an jemanden weiter, der deren Größe nicht kennt“. So warnte auch Aristoteles: „Gebt die Weisheit nicht an jemanden weiter, der ihrer nicht würdig ist, damit man nicht verfälschen würde“. Und er erklärte, dass, wenn ein Weiser jemandem das Wissen vermittelt, der dessen nicht würdig ist, er die Weisheit beraubt und sie zerstört.

Doch Weise unserer Zeit gehen nicht so vor. Sie versuchen umgekehrt die Tore der Weisheit für das ganze Volk zu öffnen, ohne jegliche Beschränkungen und Bedingungen. Und auf den ersten Blick gibt es große Vorhaltungen an die ersten Weisen, welche die Türen der Weisheit hinter einer kleinen, erwählten Gruppe von Menschen schlossen, die sie als dafür bereit erachteten, und die Mehrheit des Volkes die Wand abtasten ließen.

3. Und das werde ich erklären. Wir unterteilen die Menschheit in vier Gruppen und ordnen sie wie Stufe eine über der anderen ein, und zwar:
•    Die Volksmassen (Hamon Am);
•    Die Starken (Giborim);
•    Die Reichen (Ashirim);
•    Die Weisen (Chachamim).

Sie entsprechen den vier Stufen, in welche sich das ganze Universum unterteilt, und die wie folgt heißen:
•    Leblos
•    Pflanzlich
•    Tierisch
•    Mensch.
Die leblose Stufe ist fähig, drei Untergattungen zu unterscheiden - pflanzlich, tierisch, sprechend, und wir unterscheiden drei Abstufungen des Ausmaßes der nützlichen und der schädlichen Kraft, die es in ihnen gibt.

Die kleinste Kraft in ihnen ist die pflanzliche, die zwar das Nützliche anzieht und dabei das ihr Schadende abstößt, und der menschlichen und der tierischen Art gleicht, jedoch über keine selbstständige Empfindung verfügt; diese Kraft ist lediglich eine allgemeine für alle Arten des Pflanzlichen in der Welt, die auf sie auf diesem Niveau einwirkt.

Als Zusatz zu ihnen gibt es auf der tierischen Stufe in jedem Geschöpf als Solchen eine eigene Empfindung, um sich dem Nützlichen zu nähern und das Schädliche zu meiden. Folglich gleicht die Bedeutung eines jeden einzeln genommenen Tieres hinsichtlich ihrer Bedeutung allen existierenden Arten der pflanzlichen Welt, da diese Kraft, die bei der Gegenüberstellung des Nützlichen und des Schädlichen empfindet, und die im Allgemeinen in der ganzen pflanzlichen Welt existiert, in jedem einzelnen Geschöpf der tierischen Welt selbstständig ist. Und nun ist diese empfindende Kraft, die auf der tierischen Stufe wirkt, sehr durch Ort und Zeit beschränkt, d.h. diese Empfindung wirkt nicht bei der Entfernung vom Körper auch nur um auch eine Haarbreite, und empfindet auch ausschließlich zu seiner Zeit, spürt also weder in der Zukunft noch in der Vergangenheit, sondern nur zum Zeitpunkt des Zusammentreffens (der Berührung, Anm. Ü.).

Als Zusatz zu ihnen besteht die sprechende Stufe aus der empfindenden Kraft und der Kraft des Verstandes gleichzeitig, und ihre Kraft in der Annäherung des Nützlichen und der Entfernung von dem ihm Schadenden ist daher nicht durch Zeit und Raum eingeschränkt, wie auf der tierischen Stufe. Und es ist infolge ihres Wissens, dass sie spirituell ist, nicht durch Raum und Zeit eingeschränkt. Und sie kann Wissen aller Geschöpfe erhalten, die sich an ihren Plätzen in der realen Wirklichkeit befinden, in der Vergangenheit und der Zukunft einer jeden Generation. Und wir finden vor, dass die Bedeutung eines jeden Individuums des Stufe Sprechend hinsichtlich des Wertes mit der Totalität der Kräfte der pflanzlichen und tierischen Stufen gleichgesetzt wird, die in der ganzen Wirklichkeit sowohl in der Gegenwart als auch in den vergangenen Generationen existieren, und die Kraft eines jeden Individuums umfasst sie und schließt in sich alle ihre Kräfte zusammen ein.

Dieses Gesetz ist auch für die vier Gruppen der menschlichen Stufe anwendbar, welche sind:
•    Die Volksmassen (Hamon Am);
•    Die Starken (Giborim);
•    Die Reichen (Ashirim);
•    Die Weisen (Chachamim).

Es ist offensichtlich, dass sie alle den Volksmassen entstammen, welche die erste Stufe darstellen, wie es heißt: „alles entstand aus dem Staub der Erde“. Doch es ist selbstredend, dass die ganze Bedeutung und das Existenzrecht des Staubs der Erde durch die drei Eigenschaften pflanzlich- tierisch- sprechend bestimmt ist, die von ihm ausgehen. So ist auch die Bedeutung der Volksmasse, gemäß den Eigenschaften, die aus ihr resultieren. Und damit einher werden sie in die Stufe Mensch eingeschlossen.

Und dazu hat der Schöpfer drei Eigenschaften in die Massen eingeprägt, die heißen:
•    Neid;
•    Lust;
•    Ehre.
Und mir ihrer Hilfe entwickeln sich die Massen Stufe um Stufe, um aus sich die vollendete Stufe Mensch zu formen.
Die Neigung „Lust“ formt aus dem Volk Reiche, von denen Erwählte, die über einen starken Willen und über Leidenschaft verfügen, in der Erreichung des Reichtums Erfolg haben, was die erste Stufe in der Entwicklung der Massen darstellt. Das gleicht der pflanzlichen Stufe der Gesamtwirklichkeit, wenn eine fremde Kraft, die sie lenkt, sie zwingt, gemäß natürlichen Eigenschaften zu handeln, denn die Kraft der Lust auf der Stufe Mensch ist eine fremde Kraft, die von der Stufe Tierisch entlehnt wurde.

Die Neigung zum Wunsch nach Ehre erschafft aus den Massen berühmte Helden, die Macht im Gebetshaus, in der Stadt, usw. innehaben. Diejenigen von ihnen, die über einen starken Wunsch und über eine Neigung zu Ehrungen verfügen, haben Erfolg in der Erreichung der Macht. Und das ist die zweite Stufe der Entwicklung der Massen. Das gleicht der tierischen Stufe der Gesamtwirklichkeit, bei denen die in ihnen wirkende Kraft bereits ihr Wesen darstellt, wie oben gesagt wurde, die Vorbestimmtheit zur Erreichung von Ehre hebt sie in eine selbstständige Art der Stufe Mensch hervor, die nach Macht durstet.

Der Neid bringt Weise aus den Massen hervor, wie die Weisen sagten: „Der Neid der Schriftsteller vermehrt die Weisheit“. Jene, die über einen starken Willen (Wunsch) verfügen und zum Neid geneigt sind, haben in der Erreichung der Weisheit und des Wissens Erfolg, und sie gleichen der sprechenden Stufe der gesamten existierenden Realität. Und die Kraft, die in ihnen wirkt, ist nicht durch Zeit und Raum beschränkt, und ist allgemein und alles umfassend, was in der Welt existiert, und auch was in allen Zeiten existiert hat.

Ein Neider ist also seiner Natur nach allumfassend, er umfasst die ganze Wirklichkeit zu allen Zeiten, weil so das Gesetz des Neides ist: wenn ein Mensch nicht irgendeine Sache bei seinem Freund sehen würde, würde bei ihm überhaupt nicht der Wunsch nach ihr entstehen. Und wir finden vor, dass die Empfindung des Mangels an etwas nicht daher rührt, dass einem etwas fehlt, sondern daher, dass es bei seinem Freund vorhanden ist, und so sind alle Kinder von Adam und Eva in allen Generationen, und es gibt kein Ende für diese wirkende Kraft, und so wird der Mensch geeignet für die Erfüllung seiner großen und erhabenen Bestimmung.

Doch diejenigen, die nichts Besonderes darstellen, da sie über keinen starken Willen verfügen, benutzen die drei oben genannten Neigungen durcheinander: einmal gelüsten sie nach etwas, mal beneiden sie, manchmal streben sie nach Ehrungen. Ihre Wünsche zerbrechen in Bruchstücke, und sie gleichen Kindern, die alles wollen, was sie sehen, und daher können sie nichts erreichen, und ihr Wert ist wie der Wert von Stroh und Kleie, die nach dem Mehl übrig geblieben sind.

Es ist bekannt, dass die nützliche und die schädliche Kraft parallel wirken. Das bedeutet, dass genauso weit wie (eine Sache ) Gutes bringen, sie auch schaden kann. Dementsprechend, weil die Kraft eines jeden einzelnen Menschen die Kraft alles Tierischen allen Generationen und Zeiten überragt, überragt auch die Kraft des Bösen in ihm über allen. Und solange er nicht bereit ist, sich so zu erheben, um seine Kraft nur zum Guten zu nutzen, bedarf er eines verstärkten Schutzes, damit er nicht zu viel Weisheit und Wissen erlangen würde.

Daher verbargen die ersten Weisen das Wissen vor den Massen, aus Angst, dass unehrliche Schüler kommen könnten, welche die Kraft des Wissens zum Bösen und zum Schaden nutzen würden, dass sie infolge von wilder tierischer Leidenschaft, über die Größe der Kraft des Menschen verfügend, nicht das ganze Universum zerstören würden.

Doch nachdem die Generationen degradierten und die Weisen selbst begannen, sowohl das Eine als auch das Andere zu wünschen, sowohl das spirituelle Leben als auch das Materielle, näherte sich ihr Wissen den Massen. Und es begann der Handel, und Weisheit wurde für die Bezahlung einer Hure verkauft, und zum Preis eines Hundes. Und dann fiel die feste Mauer, welche von den Ersten erbaut wurde, und die Menge raubte sie aus, und die Wilden füllten sich mit der Kraft der Menschen, und bemächtigten sich der Weisheit und zerrissen sie, und eine Hälfte von ihr erbten die Vergewaltiger, und die andere Hälfte- die Mörder. Und sie gaben sie der Schande preis, indem sie diese in die Niedertracht (Tiefe) stürzten, wo sie sich bis zum heutigen Tage befindet.

4. Und dementsprechend sollst du über die wahre Weisheit urteilen, die alle äußeren Kenntnisse in sich einschließt, die bekannter Weise als die „sieben kleinen Mädchen“ bezeichnet werden. Und darin besteht die Perfektion der Stufe Mensch, wozu auch alle Welten erschaffen wurden, wie es heißt: „wenn Mein Bund nicht tags und nachts wäre, würde Ich nicht Himmel und Erde begründen“. Und von den Weisen wurde uns bestimmt (aufgetragen): „Benutze eine andere Krone“, - da sie uns aufgrund der Leere der Genüsse des tierischen Lebens zu genießen verboten.

Und so wurde bis zum heutigen Tage festgesetzt- mit allen Kräften die wahre Weisheit hinter Wänden zu halten, damit keiner von Fremdstämmigen und Fremden ins Innere dringen würde, und sie diese nicht in ihre Tragetaschen legen und auf den Markt hinaustragen würden, um mit ihr zu handeln, wie in dem Fall mit fremdländischen Wissenschaftlern. Und daher prüft man jeden hineingehenden siebenmal, bis man sich schließlich von jeglichen Zweifeln befreit.

Und nach diesen Worten und nach solcher Wahrheit finden wir auf den ersten Blick einen riesigen Widerspruch in den Reden der Weisen, denn es heißt im Sohar, dass sich in den Tagen der Ankunft des Messias die Weisheit sogar den Jungen offenbaren wird. Dann folgt gemäß dem oben Gesagten, dass vor der Ankunft des Messias die ganze Generation bereits das hohe Ziel erreicht haben wird, sodass keinerlei Bewachung nötig sein wird, und sich Quellen der Weisheit offenbaren werden, um alle Völker zu tränken.

Doch in den Traktaten „Abtrünniger“ (Mem-Tet) und „Sanhedrin“ (Zadik- Jud) sagten die Weisen: „Vor der Ankunft des Messias wird die Schamlosigkeit Überhand gewinnen, die Schriftsteller werden die Weisheit missbrauchen, und die Furcht vor Sünde wird verachtet werden“. Und es wird erklärt, dass es noch keine so böse Generation gibt. Doch wie kann man diese zwei Aussprüche vereinen? Denn es ist zweifellos, dass sowohl das Eine als auch das Andere die lebendigen Worte des Schöpfers sind.

Es geht darum, dass die ganze verlässliche Wache, welche die Tore des Tempels der Weisheit verschließt, von der Angst vor Menschen rührt, in denen sich der Geist des Neids zu den Schriftstellern mit der Kraft der Lust und dem Wunsch nach Ehre vermischt, und sich nicht auf den Neid zur Weisheit und zum Wissen begrenzt.  

Es haben also beide dieser Kapitel recht, so wie sie aufeinander folgen. Denn da „das Gesicht dieser Generation ist wie das Maul eines Hundes, und ihr Lachen- wie das Bellen des Hundes, und die Furcht vor Sünde wird verachtet, und die Weisheit der Weisen wird in ihnen stinken“, kann man die Tore der Weisheit öffnen und die sichere Bewachung aufheben, in der Sicherheit, dass Raub und Plünderung aufhören werden. Und es wird keine Angst vor unrechtschaffenen Schülern geben, die sich darauf stürzen werden, sie der Menge auf dem Markt zu verkaufen, denn es werden sich keine Käufer für ihre Ware finden, da sie in ihren Augen verachtet sein wird.

Und da es keine Hoffnung mehr geben wird, sie mithilfe von Reichtum und Ehrungen zu erwerben, wird sie davor beschützt sein, dass ein Fremder sich ihr nähern wird, sondern nur diejenigen, die nach der Weisheit streben und sie erkannt haben. Und daher wurden alle Prüfungen von den Eintretenden abgenommen, so dass sogar die Jungen ihrer würdig werden können.

Und verstehe darin das von den Weisen Gesprochene: „Der Sohn Davids wird nur in eine Generation kommen, in der es entweder nur Gerechte, oder nur Sünder geben wird“. Und das ist sehr merkwürdig, denn wenn sich einige Gerechte in einer Generation finden werden, wird sich die Rettung verzögern, doch wenn sie vom Antlitz der Erde verschwinden werden, dann wird die Ankunft des Messias möglich sein. Merkwürdig?

Doch es ist sehr wichtig zu verstehen, dass die Befreiung und die Ankunft des Messias, die wir jetzt erwarten, die Erreichung des Ziels der Höhe von Erkenntnis und Wissen bedeuten. Wie es heißt: „Und es wird kein Mensch mehr seinen Nächsten die Erkenntnis des Schöpfers lehren, denn alle werden Mich kennen von klein bis groß“. Doch mit der Perfektion des Verstandes wird auch der Körper Perfektion erlangen, wie es heißt: „Ein Junge wird hundertjährig sterben“.

Und sobald die Söhne Israels die Vollkommenheit des Verstandes erlangen werden, werden sich die Quellen von Verstand und Wissen über den Rand füllen, und sie werden über die Grenzen Israels schwappen, und an alle Völker der Erde weitergegeben werden, wie es heißt: „Und die Erde wird sich mit dem Wissen des Schöpfers füllen“. „Und sie werden zum Schöpfer und zu Seinem Heil zuströmen“.

Und die Vermehrung dieses Wissens bedeutet die Verbreitung des Königreichs des Messias auf alle Völker. Und die groben Menschen, deren Vorstellungskraft als Perfektion die Kraft der Faust anerkennt, stellen sich die Verbreitung des Königreichs Israels auf die Völker nur in Form der von Körpern über den Körpern vor, und erhalten ihren Lohn in großem Stolz, indem sie sich vor der ganzen Menschheit brüsten.

Und was kann ich mit ihnen tun, wenn sogar die Weisen sie und solche wie sie von den zum Schöpfer strebenden wegstoßen, indem sie sagten: „Zu jedem stolzen Mann sagt der Schöpfer: „Ich und er können nicht zusammen existieren“, - und auch die Gegner, die sich täuschen und glauben, dass die Existenz eines Körpers gegenüber der Existenz der Seele und des vollkommenen Wissens primär sei, sodass die Vollkommenheit des Körpers und die Befriedigung seiner Bedürfnisse der Erkenntnis der Seele und der Vollkommenheit des Wissens vorangehen solle, da ein schwacher Körper die Erreichung des vollkommenen Wissens verhindere.

Denn es ist doch ein grober und gröbster Fehler, schlimmer als der Tod. Denn der Körper kann vor der Erreichung des vollkommenen Wissens nicht vollkommen sein, da er an sich ein löchriger Sack und verlassene Grube ist, und er hat keinen Nutzen weder für sich noch für die anderen, außer dessen Nutzung für die Erreichung des vollkommenen Wissens, wenn auch der Körper gleichzeitig damit vollkommen wird. Und das ist ein Gesetz, welches sowohl bezüglich des Besonderen als auch bezüglich des Allgemeinen gilt.

5. Und daraus sollst du verstehen, was im Sohar steht: „Dank diesem Buch werden die Söhne Israels aus dem Exil herausgehen“. Und das ist auch in vielen weiteren Quellen anzutreffen, in denen es heißt, dass wir nur durch die Verbreitung der Wissenschaft der Kabbalah in den Massen der vollkommenen Erlösung würdig werden - Und die Weisen sagten: „Ihr Licht führt an die Quelle zurück“. Und sie erklärten das mit der klaren Absicht, uns zu zeigen, dass nur das Licht, welches in ihr enthalten ist, wie goldene Äpfel in silberner Fassung, ein Mittel ist, welches fähig ist, den Menschen an die Quelle zurückzuführen. Sodass jeder einzeln und alle zusammen ihre Bestimmung, für welche sie erschaffen worden sind, nur durch die Erkenntnis des inneren Teils der Thora und deren Geheimnisse erfüllen können werden.

Und die Vollkommenheit des Wissens gibt uns eine Hoffnung auf die Ankunft des Messias- des Erlösers, doch es heißt: „Er gibt Weisheit den Weisen“. Und es steht auch: „Und im Herzen eines jeden Weisen pflanzte Ich Weisheit“. Und daher ist uns zunächst eine Verbreitung der Bedeutung der Wissenschaft Kabbalah unter Volksmassen nötig, so dass wir des Erhalts der Belohnung würdig würden- der Ankunft des Messias- des Erlösers. Und dementsprechend hängen die Verbreitung der Wissenschaft der Kabbalah und die Ankunft des Messias voneinander ab.

Und wenn dem so ist, müssen wir Schulen eröffnen und Bücher schreiben, um die Verbreitung der Wissenschaft unter dem Volk zu beschleunigen. Und das gab es früher nicht, wegen der Befürchtung der Teilnahme unwürdiger Schüler, wie wir das bereits weiter oben erklärt haben. Und daher war das der Hauptgrund für die Verlängerung unseres Exils in unseren zahlreichen Versündigungen bis zum heutigen Tage.

Wie die Weisen sagten: „Messias wird nicht anders kommen, als in einer Generation, in der es nur Gerechte geben wird“, - d.h. wenn alle aufhören werden, der Macht und den Ehrungen nachzujagen, und dann wird es möglich sein, eine Vielzahl an Schulen zu eröffnen, um die Generation auf die Ankunft des Messias, des Sohnes von David vorzubereiten. „Oder in einer Generation, in der es nur Sünder geben wird“ – d.h. in so einer Generation, von der es heißt: „ihr Gesicht ist wie ein Maul des Hundes, und diejenigen, die sich vor der Sünde fürchten, werden verachtet, und die Wissenschaft der Weisen stinkt in ihnen“. Doch andererseits wird man dann die verstärkte Bewachung aufheben können, und jedem, der im Hause Jakob bleibt, dessen Herz nur für die Erkenntnis der Weisheit und des Ziels schlägt, wird der Schöpfer sagen, und kommen, und beibringen, weil es keine Befürchtung und Angst mehr geben wird, dass er nicht standhalten wird und gehen wird, um sie auf dem Markt zu verkaufen, da sich im ganzen Volk kein Käufer mehr finden wird, weil diese Wissenschaft in ihren Augen verachtet sein wird, denn mit ihrer Hilfe kann man weder Reichtum noch Ehrungen erreichen.

Und daher sollte jeder, der eintreten möchte, kommen und eintreten. Und viele werden umherirren, und dann wird sich das Wissen in denen mehren, die es verdienen. Dadurch werden wir bald der Ankunft des Messias gewürdigt, und der baldigsten Rettung unserer Seelen in unseren Tagen. Amen.“

Und gemäß dem Gesagten habe ich eine ernsthafte Beschuldigung von mir gewiesen, dessen, dass ich es gewagt habe, verglichen mit meinen Vorgängern, in meinem Buch die Grundlagen der Weisheit zu offenbaren, die normalerweise verborgen wird, und die noch kein Mensch erkannt hat, nämlich das Wesen der 10 Sfirot mit allen ihren Gesetzen, sowohl im Direkten als auch im Umgekehrten, im Inneren wie im Äußeren, das Geheimnis des Schlags und das Geheimnis der Verfeinerung, welche diejenigen, die vor mir schrieben, absichtlich hier und da in Form von feinen Andeutungen zerstreuten, so dass ein unwürdiger Mensch sie nicht versammeln könnte, während ich mithilfe des Lichtes, welches mich erleuchtete, und mithilfe meiner Lehrer sie versammelte und hinreichend klar enthüllte, in spirituellen Gestalten außerhalb von Raum und Zeit.

Und man hätte dem mit einem großen Misstrauen begegnen können- vielleicht gibt es hier Ergänzungen zu dem, was meine Lehrer sagten, denn Ari und Chaim Vittal selbst, sowie auch die tatsächlichen Verfasser und Kommentatoren ihrer Werke hätten das von ihnen Gesagte enthüllen und klar erklären können, wie ich es tat. Und du könntest sagen, dass sie über eine Enthüllung (Offenbarung) verfügten, und wer dieser Verfasser sei (für den es natürlich eine riesige Belohnung wäre, Staub der Erde unter ihren Füßen zu sein), um zu sagen, dass sein Los besser als ihr Los sei?

Doch hier habe ich nichts zu meinen Lehrern hinzugefügt, und nichts Neues enthüllt. Wie du bei Verweisen (Fußnoten) bei der Zusammenstellung sehen wirst, wurde alles, was ich gesagt habe, bereits in „Schmone Schaarim“, in „Ez Chaim“ und in „Mavo Schaarim“ von Ari niedergeschrieben und beschrieben. Und dem habe ich kein einziges Wort hinzugefügt, doch sie beabsichtigten, das Gesagte zu verbergen, und daher zerstreuten sie es überall- ein wenig hier und ein wenig dort.

Und das, weil die ganze Generation noch nicht aus Sündern allein bestand, und eine verstärkte Bewachung notwendig war. In uns dagegen verwirklichte sich dank unseren zahlreichen Sünden alles, was von den Weisen über die Ankunft des Messias prophezeit wurde, dass es nämlich in solch einer Generation wieder keine Angst vor der Offenbarung der Weisheit geben wird, wie wir bereits weiter oben sagten, und daher werden meine Worte enthüllt und geordnet werden.

6. Und nun hört mir zu, Söhne: „Tatsächlich wurde diese Wissenschaft nach außen gespült, und nun ruft sie uns von den Marktplätzen zu: „Wer für den Schöpfer ist, der komme zu mir, es ist nicht Leeres, ich bin von euch“. Denn ich bin euer Leben und eure Langlebigkeit. Denn ihr wurdet nicht dazu erschaffen, um nach dem Abschluss von Feldarbeiten gemeinsam mit euren Eseln zur gleichen Krippe zurückzukehren. Und wie es nicht die Bestimmung eines Esels sein wird, allen Eseln seiner Generation in der Welt zu dienen, so wird es auch nicht die Bestimmung des Menschen sein, den Körpern aller Geschöpfe zu dienen, der Zeitgenossen seines tierischen Körpers. Doch die Bestimmung des Esels ist es, dem Menschen zu dienen, der über ihm steht, um ihm Nutzen zu bringen. Und die Bestimmung des Menschen ist es, dem Schöpfer zu dienen und Seine Absicht zu vollenden.“

Wie Ben Suma sagte: „Sie alle wurden zu keinem anderen Zweck erschaffen, als nur mir zu dienen, und ich diene meinem Schöpfer“. Und er sagte: „Jeder, der für den Schöpfer arbeitet, arbeitet um Seiner Willen“. Denn der Schöpfer will unsere Perfektion. Wie es in „Bereschit Rabba“ heißt, als sich die Engel an den Schöpfer wandten: „Was ist der Mensch, dass wir seiner gedenken und ihm dienen sollten? Und wozu brauchst Du dieses Elend?“ Und der Schöpfer sagte zu ihnen: „Wozu all die Tiere, wenn es keinen Menschen gibt? Denn das gleicht einem König, der ein Schloss hatte, voller allen Wohls, aber keine Gäste. Welchen Nutzen hat er nun davon, dass er alles hat?“ Und sofort sagten Ihm die Engel: „Schöpfer, unser Herr, wie groß ist Dein Name auf der ganzen Erde, tue wie es dir beliebt“.

Auf den ersten Blick ist es notwendig, über dieses Gleichnis nachzudenken. Es gibt also einen Schloss voller allen Wohls, und tatsächlich füllen ihn zur heutigen Zeit Gäste von allen Seiten. Doch wenn du die Dinge beim Namen nennst, siehst du, dass die Engel gegen keines der Geschöpfe, die in den ersten sechs Schöpfungstagen erschaffen wurden, Einwände erhoben, außer nur gegen das Menschengeschlecht. Und dieser, nach dem Ebenbild des Schöpfers erschaffen, bestand aus den Höheren und den Niederen zusammen.

Als die Engel das sahen, waren sie erstaunt und erschrocken, wie ein Erzeugnis des Spirituellen- die reine Seele von der Höhe hinabsteigen und mit diesem tierischen, schmutzigen Körper einziehen wird? Und sie wunderten sich: „Wozu brauchst Du dieses Unglück?“ Und darauf wurde ihnen die Antwort gegeben, dass es bereits ein Schloss gibt, voller allen Wohls, doch ohne Gäste ist es leer. Und um es mit Gästen zu füllen, brauchen wir einen Menschen, der aus dem Höheren und dem Niederen zusammen besteht. Und aus diesem Grunde war es notwendig, dass sich die reine Seele in die Plage des schmutzigen Körpers „kleiden“ würde. Und sie verstanden das sofort und sagten: „Tue so wie es Dir beliebt“.

Und wisse, dass dieses Schloss, welches voller allen Heils ist, auf alle Segen und Genüsse verweist, für welche Er die Geschöpfe schuf. Und die Weisen sagten: „...um den Geschöpfen Genuss zu schenken“. Somit wurden die Welten erschaffen, um den Geschöpfen Genuss zu schenken. Und da es im Bezug auf den Schöpfer werden Vergangenheit noch Zukunft gibt, muss man verstehen, dass sofort nachdem Er angedacht hatte, die Geschöpfe zu erschaffen und ihnen Genuss zu geben, sie sich sofort verwirklichten und vor Ihm standen, mit Heil und mit Genuss zusammen erfüllt, wie Er es angedacht hat.

Aus dem Buch von Ari „Chafzi ba“ ist bekannt, dass alle höheren und niederen Welten in die Welt der Unendlichkeit eingeschlossen sind, noch bevor es zur Kontraktion kam, im Geheimnis- Er und Sein Name sind Eins. Und die Kontraktion, welche die Wurzel der Welten ABJ“A darstellt, die durch unsere Welt beschränkt sind, resultierte aus der allgemeinen Wurzel der Seelen selbst, die sich so weit wie möglich dem Schöpfer anzugleichen wünschten, was die Verschmelzung darstellt, wobei Trennung und Verschmelzung im Spirituellen nur durch Ähnlichkeit oder Unterscheidung von Eigenschaften möglich ist.   

Infolge der Tatsache, dass der Schöpfer den Geschöpfen Genuss schenken wollte, ist in den Empfängern der Wunsch abgedruckt, Genuss zu empfangen, und dadurch wurden ihre Eigenschaften unterschiedlich vom Schöpfer, da es im Schöpfer diese Eigenschaft überhaupt nicht gibt, denn von wem sollte Er empfangen? Und zur Korrektur davon wurde die Kontraktion und die Einschränkung vollzogen, bis hin zur Erschaffung dieser Welt, zur reellen Einhüllung der Seelen in einen materiellen Körper, damit die Form des Empfangens, während sie sich in ihm empfindet, indem sie sich mit der Thora befasst und für das Geben an den Schöpfer arbeitet, zur Vereinigung mit der Absicht zu geben zurückkehren würde.
 
In so einem Maße, wie es geschrieben steht: „Und mit Ihm zu verschmelzen“. Denn auf diese Weise erlangt man eine Übereinstimmung mit den Eigenschaften des Schöpfers, wobei eine Übereinstimmung der Eigenschaften die Verschmelzung im Spirituellen bedeutet. Und sobald die Verschmelzung aller Teile der Seele abgeschlossen sein wird, werden die Welten in den Zustand der Unendlichkeit zurückkehren, wie es vor der Kontraktion war.

Und ihr Land werden sie doppelt erben, weil sie dann zurückkehren und den ganzen Genuss und das Wohl erhalten können werden, die ihnen bereits in der Welt der Unendlichkeit bereitet sind, wie es gesagt wurde. Und als Ergänzung dazu, da sie bereits für eine wahre Verschmelzung bereit sind, ohne jegliche Veränderung der Eigenschaften, und das Empfangen bei ihnen nicht mehr zum Eigengenuss sein wird, sondern, um dem Schöpfer Genuss zu bereiten, werden sie Ihm hinsichtlich der Eigenschaft des Gebens gleich sein.

7. Und verstehe das, was die Weisen sagten, dass die Schechina sehr der Niederen bedarf, was sehr merkwürdig ist. Doch damit einher wird im Midrasch ein König erwähnt, der einen Schloss voller guter Dinge hat, aber keine Gäste, die er natürlich erwartet. Und wenn es sie nicht gibt, so verliert natürlich die ganze Vorbereitung an jeglichem Sinn und geht ins Leere.
Und das gleicht dem Gleichnis darüber, wie ein großer König einen Sohn bekam, als er bereits ein alter Mann war. Und er liebte seinen Sohn sehr, und daher kreisten seit dem Tag seiner Geburt alle Gedanken des Königs nur um ihn. Und er versammelte alle Bücher und alle Weisen des Königreichs, und kreierte für den Sohn eine Schule der Weisheit, und er versammelte alle Steinhauer des Königreichs und erbaute für seinen Sohn Lustpaläste, und dann- alle Musiker und Sänger, und erschuf eine Musikschule, und versammelte alle besten Köche und Konditoren des Reiches, die für den Sohn die besten Delikatessen der Welt zubereiteten usw.

Und nun wuchs der Sohn und wurde erwachsen, doch er ist dumm und hat keinen Willen zum Wissen, und er ist blind und sieht nichts, und er fühlt nicht die Schönheit der Gebäude. Und er ist taub, und wird di Stimmen der Sänger nicht hören. Und er ist zuckerkrank, und kann nichts essen außer Schwarzbrot, und daher ist er entehrt und wütend.

Und daraus sollst du verstehen, was die Weisen im Vers meinten: „Ich bin der Schöpfer, Boita (Leiden) und Achischena (Genüsse)“. Und das wurde im Sanhedrin erklärt: „Werden sie nicht würdig- durch leiden, werden sie würdig, so durch Genüsse“. D.h. es existieren zwei Wege der Erreichung des erwähnten Ziels:
Entweder werden sie selbst darauf aufmerksam, was als der Weg der Rückkehr bezeichnet wird. Und wenn sie würdig werden, so werden sie den Weg der Genüsse beschreiten, d.h. es gibt keine bestimmte Zeit dafür, und sobald sie sich reinigen werden, wird die Korrektur augenblicklich vollendet sein.

Und wenn sie nicht würdig werden, aufmerksam zu werden, so gibt es einen anderen Weg, der als der Weg der Leiden bezeichnet wird. Wie die Weisen des Sanhedrin sagten: „Ich werde einen König über euch stellen, einen solchen wir Aman, und er wird euch zwingen, an die Quelle zurückzukehren“. Doch dann existiert bereits eine Beschränkung in der Zeit. Und dadurch will man uns zeigen, dass die Wege des Schöpfers nicht unsere Wege sind. Und daher wird es der Schöpfer nicht wie jener irdische König im angeführten Beispiel können, der sich bemüht hat und so viel für seinen geliebten Sohn vorbereitet hat, der all das im Endeffekt überhaupt nicht braucht, und alle Sorgen und Ausgaben umsonst, alles ging in den Abgrund, in Wut und Schande.

Im Gegenteil sind alle Handlungen des Schöpfers wahr und richtig, und sie können keine Mogelei sein. Wie die Weisen sagten: „Werden sie nicht würdig, so durch Leiden“, - und das, was der Verstand nicht tun wird, wird die Zeit tun. Wie es heißt: „Er wird Blitze senden, wird gehen und dir sehen- hier bin Ich“. Es gibt den Weg der Leiden, der alles Fehlende vervollständigen und das Materielle reinigen kann, bis du verstehst, wie du dich von dem tierischen Futterkasten lösen kannst, um dich zu erheben, aufzusteigen und die Stufen der Leiter des Glücks und des menschlichen Erfolges zu erklimmen, da er zurückkehren und mit seiner Wurzel verschmelzen wird, und die Absicht wird vollkommen werden.

8. Das soll dir klar machen, wie dankbar wir unseren Lehrern sein sollen, die ihre spirituellen Lichter und Seelen an uns weiterleiten, um unseren Seelen Genuss zu schenken, die am Scheideweg stehen zwischen dem Weg schwerer Leiden und dem Weg der Thora. Sie erretten uns von der Hölle, die schlimmer ist als der Tod. Sie lehren uns, uns um den himmlischen Genuss zu bemühen, helfen uns, die erhabene und feine Höhe zu erklimmen, die für uns von Anfang an bestimmt ist, bereit ist und uns erwartet. Und jeder muss in seiner Generation gemäß dem Wesen seiner Thora und Seiner Heiligkeit handeln.
Und es sagten bereits die Weisen: "Es gibt keine Generation, in welcher es keine Abraham, Isaak und Jakob gäbe". Doch dieser Mann des Schöpfers – Rav Isaak Luria, bemühte sich und übermittelte uns ein Wissen, das er um ein Vielfaches mehrte, und er überragte alle seine Vorgänger. Und wenn ich zu reden wüsste, würde ich jenen Tag preisen, an dem sich seine Weisheit offenbarte, fast wie den Tag der Gabe der Thora an Israel.

Es gibt keine Worte, welche die Wichtigkeit seiner spirituellen Arbeit für uns zum Ausdruck bringen könnten, denn die Tore der Erkenntnis waren mit schweren Schlössern verriegelt, er aber kam und sperrte sie für uns auf, so dass jeder, der ins Innere des königlichen Palastes treten möchte, wenn er heilig und rein ist, sich nicht waschen und seine Haare abrasieren muss, und keine reinen Kleider anlegen muss, um der Höheren Malchut wie es sich gehört gegenüber zu treten.

Im Alter von 38 Jahren übertraf er mich seiner Weisheit alle seine Vorgänger, von den Genies bis hin zu den Massen. Und alle Ältesten der Erde, Freunde und Schüler des göttlichen Weisen RAMAK, erhoben sich und traten vor ihn wie Schüler vor ihren Lehrer.

Und alle Weisen der nachfolgenden Generationen, bis hin zu unseren Tagen, hörten ausnahmslos auf, Bücher und Schriften zu benutzen, die zuvor verfasst wurden, sei es die Kabbalah von RAMAK, die Kabbalah der Ersten (Rischonim) oder die Kabbalah der Geonim, und widmeten ihr gesamtes spirituelles Leben  der Verschmelzung mit seiner heiligen Weisheit. Und selbstverständlich ist ein solch absoluter Sieg nicht einfach zu erringen, wie die Weisheit des Vaters im Alter des Kindes.

Doch zum Verdruss unserer Herzen gelang eine Teufelstat, und auf dem Weg der Verbreitung seiner Weisheit im heiligen Volk tauchten Stursinnige auf, und begannen allmählich, es zu erkämpfen. Und das hauptsächlich, weil seine Worte vom Hören aufgeschrieben wurden, wie er dies weise von seinen Schülern forderte, die im fortgeschrittenen Alter waren und große Kenner in der Erkenntnis des Sohar und der Tikkunim waren. Und was sie aufschrieben, basierte größtenteils auf den tiefgründigen Fragen die jeder zu dem ihn interessierten Thema stellte.

Und daher übermittelte er die Weisheit nicht in einer für die Benutzung geeigneten Form, wie dies bis dahin üblich war. Und wir finden in den Aufzeichnungen vor, dass Ari selbst leidenschaftlich Ordnung darin schaffen wollte. Siehe dazu die Artikel von RASCHBI mit den Kommentaren Iddra Suta, im "Kurzen Vorwort" von Rav Chaim Vittal. Und außerdem war di Studienzeit bei ihm sehr kurz, da seine Schule insgesamt nur 17 Monate existierte, wie dies in Schaar ha-Gilgulim (Schaar 8 S.49) erklärt ist, da er im Jahre 5331 aus Ägypten nach Zfat kam, im Alter von 29, in den Vortagen des Feiertags Passah, und ein Jahr später am Anfang des Monats Aw starb.

Und außerdem ist es in Schaar ha-Gilgulim erklärt, dass er in der Stunde seines Todes Rav Chaim Vittal auftrug, niemanden die Weisheit zu lehren, wobei es ihm selbst erlaubt war, im Verborgenen zu studieren. Anderen dagegen verbot er vollständig, sie zu studieren, und sagte ihnen, dass sie die Weisheit nicht richtig verstanden haben. Und darin liegt die Ursache dafür, dass Chaim Vittal die Aufzeichnungen nicht systematisierte, sondern sie in ihrer Unordnung beließ. Aus dem gleichen Grunde erklärte er nicht die Verbindung zwischen den Themen, damit das nicht zum Lehrbuch für Andere würde. Daher lernen wir von ihm eine große Vorsicht im Umgang mit dem, was den Kennern als Schriften des ARI bekannt ist.

Und jene Ordnung, die wir in den Schriften des ARI finden, wurde von drei Generationen eingeführt, in drei unterschiedlichen Zeiträumen, in drei Anläufen. Der Erste der Zusammensetzer war der Weise Rav Zemach, der zur gleichen Zeit mit Rav Asulaj lebte. Er starb im Jahre 5404. Er bekam in die Hände einen großen Teil der Werke, aus denen er eine Vielzahl von Büchern zusammensetzte. Das wichtigste von ihnen ist das Buch Adam Jaschar, in welchem er alle Hauptkommentare sammelte, die sich in seinem Besitz befanden. Doch ein Teil der Bücher, die er zusammensetze, sind nicht erhalten. Im Vorwort zur "Stimme der Höhen" führt er die gesamte Bücherliste an.

Zweiter Verfasser war sein Schüler, der Weise Rav Paprisch, der einen viel größeren Beitrag leistete als sein Lehrer. Rav Paprisch gelang an einen Teil der Aufsätze, die bei Rav Vittal aufbewahrt wurden. Aus diesen verfasste er viele Bücher, die wichtigsten von denen die Bücher "Baum des Lebens" und "Frucht des Baumes des Lebens", die viel Weisheit in vollem Verständnis in sich tragen.
Der dritte Verfasser war der Weise Rav Vittal, der Sohn von Rav Chaim Vittal, der ein großer und bekannter Weiser war. Aus dem Nachlass seines Vaters setzte er das Buch "Acht Tore" zusammen.

Wir sehen, dass keiner der Verfasser über alle Werke verfügte, was ihnen die Zusammensetzung stark erschwerte, da sie überhaupt nicht für diejenigen bestimmt waren, die keine wahren Kenntnisse im Sohar und den Korrekturen (Tikkunim) besaß, und daher gab es wenige, die aufstiegen.

9. Und stattdessen wurde uns die Liebe des Schöpfers gegeben, auf dass wir kommen und des Geistes von Baal Schem Tov gewürdigt werden, dessen Größe und Heiligkeit erhabener sind als alle Gedanken und Worte. Nur diejenigen erblickten ihn und werden ihn erblicken, die würdig wurden, sein Licht zu nutzen, aber auch das nach Maß – „jeder gemäß dem, was sein Herz fassen kann“.

Und es ist wahr, dass sich das Licht seiner heiligen Thora und seiner Weisheit auf der Vereinigung mit der Methodik von ARI gründet. Und dennoch gleichen sie sich nicht. Das werde ich am Beispiel eines im Fluss Versinkenden verdeutlichen, der mal auftaucht und mal unter der Wasseroberfläche verschwindet. Manchmal sind nur Kopfhaare sichtbar, und dann greift man zu Tricks, um ihn am Kopf zu greifen und zu retten, und manchmal taucht der Körper auf, und dann versucht man, ihn gegenüber vom Herz zu fassen.

So auch ein Mensch aus dem Volk Israel. Seit er begonnen hatte, in schmutzigen Gewässern des Exils zu versinken und bis zum heutigen Tage steigt er in ihnen und sinkt. Doch nicht zu allen Zeiten ist es gleich. Zu Zeiten von ARI war nur der Kopf sichtbar, und daher versuchte ARI und zu retten, indem er am Kopf ergriff. Und zu Zeiten von Baal Schem Tov gab es eine Erhebung des Geistes, und daher war der Segen gegeben, und durch das Herz zu erretten. Und unsere Errettung war sicher und allumfassend.

Doch wegen unserer vielen Sünden drehte sich das Rad bis zur unseren Generation, und auf eine wunderliche Weise kam es zu einem Sturz wie von einem Berg in eine tiefe Schlucht. Und zusätzlich dazu begann ein Widerstand der Völker, was die ganze Welt verworren hat. Und die Bedürfnisse wurden groß, der Verstand dagegen kurz und durch unreine Absichten verfälscht. Und Sklaven reiten auf Pferden, und die der Erde lobpreisen werden schwinden. Und alles, was in Masechet Sota vorhergesagt wurde, hat sich in uns in den spirituellen Welten erfüllt, und erneut fiel auch auf dieses riesige Licht von Baal Schem Tov ein eiserner Vorhang, von dem wir sagten, dass es bis zur unseren vollständigen Befreiung leuchtet. Die Weisen der Herzen haben nicht an die Möglichkeit geglaubt, dass eine Generation kommen wird, die sein Licht nicht sehen können wird. Und nun schlossen sich unsere Augen und wir übergaben das Gute dem Vergessen. Doch aus meiner Sicht kam die Zeit zu handeln! Und daher beschloss ich, die Tore des Lichts von ARI zu öffnen, welches sich auch für unsere Generation eignet, und zwei sind besser als Einer.

Man kann mich nicht der Kürze der Darlegung in diesem Werk beschuldigen, das sich für alle eignet, die Weisheit lieben, da eine große Zahl von Fässern den Geschmack des Weines abschwächt, und die Studierenden sollen dem Respekt schenken. Doch wir sind nicht für grobe Herzen verantwortlich, für die noch keine Sprache erschaffen wurde, denn wohin sie ihren Blick auch richten, nehmen sie nur Dummheit wahr. Und wie unangenehm ist es, dass etwas, was eine Quelle von Weisheit für einen Weisen ist, für den Dummen als Quelle seiner Dummheit dient. Noch am Anfang dieses Buches habe ich gewarnt, dass ich mich überhaupt nicht für diejenigen bemüht habe, die gern in ein Schlüsselloch schauen, sondern für diejenigen, denen der Schöpfer teuer ist, die nach dem Schöpfer und nach Seiner Güte streben, um das Ziel zu verwirklichen, für welches sie erschaffen wurden. Denn in ihnen wird sich der Wunsch des Schöpfers verwirklichen, wie es geschrieben steht: „Jeder, der mich sucht, wird mich finden“.
 
10. Geh und schau dir die Worte des Weisen Rabbi Avraham ibn Esra in seinem Buch „Jesod More“ an: „Und nun werde aufmerksam und wisse, dass alle Gebote, die in der Thora beschrieben oder von den Vorvätern für die Korrektur angenommen worden sind, obgleich der Großteil davon durch Handlung oder durch Worte erfüllt wird, allesamt berufen sind, das Herz zu korrigieren, denn alle Herzen fordert der Schöpfer. Und der nachdenkt versteht“.

Es steht geschrieben: „Für die Aufrichtigen in ihren Herzen“. Und umgekehrt: „Das Herz ist taub für die Gedanken der Lüge“. Und ich fand einen Ausspruch, der alle Gebote umfasst: „Fürchte deinen Schöpfer und arbeite für Ihn“. Das Wort „fürchte“ schließt alle Verbote im Wort, im Herzen und in der Tat ein. Und das ist die erste Stufe, auf welche die nächste folgt – indem du dem Schöpfer dienst, wirst du emporsteigen, und das schließt alle positiven Gebote ein. Und sie werden das Herz lehren und es führen, bis der Mensch schließlich mit dem Schöpfer verschmilzt, denn dafür wurde er erschaffen. Denn er wurde nicht erschaffen, um Reichtümer anzuhäufen und Häuser zu bauen. Und daher muss der Mensch um alles bitten, was ihm die Liebe zum Studium der Weisheit angewöhnt, und um Glauben bitten. Und dann wird der Schöpfer seine Augen öffnen und ihm eine andere Seele geben, und er wird bei seinem Leben vom Schöpfer geliebt. Und wisse, dass die Thora nur denjenigen Menschen gegeben wurde, die ein Herz haben, denn Worte sind wie Körper und Betonung ist wie Seelen. Und wenn du den Sinn nicht verstehst, dann werden alle Mühen und Arbeit umsonst sein, als würdest du Seiten und Worte in einem Medizinbuch durchlesen – durch solche Bemühungen wirst du die Krankheit nicht heilen. So auch ein Kamel, der Seide trägt – weder die Seide hat etwas vom Kamel noch hat der Kamel etwas von der Seide“.

Aus dem, was die Weisen sagten, folgt Eines – man muss dem Ziel folgen, für welches der Mensch erschaffen wurde. Und von diesem Ziel heißt es, dass es die Verschmelzung mit dem Schöpfer ist. Und ich werde hinzufügen, dass der Mensch verpflichtet ist, mithilfe aller Tricks in sich die Liebe zum Studium der Weisheit wiederzubeleben, und den Glauben solange zu suchen, bis er dessen würdig wird, dass „der Schöpfer die Augen seines Herzen öffnet und ihm eine andere Seele gibt, und dann wird er zeit seines Lebens vom Schöpfer geliebt“.

Und er betont im Besonderen, dass er „zeit seines Lebens vom Schöpfer geliebt, um darauf hinzuweisen, dass solange er dieser Errungenschaft nicht gewürdigt wird, seine Arbeit nicht abgeschlossen ist. Und die Arbeit, die uns auferlegt wurde, muss heute getan werden. Und er schließt so ab: „Die Thora wurde nur an diejenigen gegeben, die ein Herz haben“. D.h. an diejenigen, die ein Herz erlangt haben, Ihn zu lieben, die von den Weisen als die „Weisen des Herzen“ bezeichnet wurden, da es keine tierische Seele mehr in ihnen gibt, die sie nach unten ziehen würde, und der böse Trieb nicht über ihnen herrscht, und ihr Herz für die Weisheit offen ist.

Und zur Erklärung sagt er: „...denn Worte sind wie Körper und Betonung ist wie Seelen. Und wenn du den Sinn nicht verstehst, dann werden alle Mühen und Arbeit umsonst sein, als würdest du Seiten und Worte in einem Medizinbuch durchlesen – durch solche Bemühungen wirst du die Krankheit nicht heilen“. Er will damit sagen, dass der Mensch Tricks erfinden muss, um der oben genannten Errungenschaft gewürdigt zu werden – dann wird er fähig, den Geschmack der Thora zu kosten, welche die innere, verborgene Weisheit darstellt, und den Geschmack des Gebotes, welches in seinem Wesen die Liebe zum Schöpfer ist.

Und außerdem hat er nichts außer Worten und Handlungen, die nur Körper ohne Seelen sind, was einem gleicht, der „Seiten und Worte in einem Medizinbuch durchliest“, denn er wird die Medizin nicht erkennen, bevor er nicht den Sinn des Geschriebenen begreift. Sondern er wird Wissen erst erlangen, nachdem er Schweiß und Blut vergießt, im Streben, es zu erlangen. Und wenn die Studienordnung und die Handlungen selbst nicht darauf ausgerichtet sind, das zu erlangen, dann ist er wie ein Kamel, das Seide trägt, an dem die Seide nichts hat, und dem die Seide durch nichts hilft, die vollkommene Absicht zu erreichen, für die er erschaffen wurde.
 
11. Und gemäß dem oben Gesagten wurde uns zuteil, dass uns durch den Artikel von Rav Schimon im „Midrasch Rabba“, im Kapitel „Es wurde der Mensch erschaffen“ die Augen geöffnet wurden. Dort geht es darum, dass der Schöpfer einen Menschen erschuf, der Engeln beherrschte, die sich in Gruppen aufteilten. Die einen sagten: „Erschaffe“. Und die Anderen sprachen: „Erschaffe nicht“. Wie es geschrieben steht: „Barmherzigkeit und Wahrheit willigten ein, und Gerechtigkeit und Frieden stellten sich entgegen.

Die Barmherzigkeit sagte – erschaffe, weil in ihm Barmherzigkeit veranlagt ist.
Die Wahrheit sagte – erschaffe nicht, denn er besteht nur aus Lüge.
Die Gerechtigkeit sagte – erschaffe, weil er Gerechtigkeit walten lässt.
Der Frieden sagte – erschaffe nicht, weil er nur Zwist säht.

Was tat der Schöpfer also? Er schickte die Wahrheit auf die Erde, wie es geschrieben steht: „Und es wurde die Wahrheit auf die Erde geschickt“. Und die Engel wandten sich an den Schöpfer: warum vernachlässigst Du Dein Ebenbild? Erhebe die Wahrheit von der Erde, wie es geschrieben steht: „Die Wahrheit wird aus der Erde erwachsen“.

Doch das Gesagte erschwert das Ganze noch mehr.
Immer noch ist der Sinn des Gesagten nicht geklärt: „Es wurde der Mensch erschaffen“. Bedarf der Schöpfer etwa der Ratschläge?
Die Worte der Wahrheit. Wie kann man vom gesamten Menschengeschlecht sagen, dass sie gänzlich verlogen ist, wenn es doch keine Generation gibt, in der es keine Abraham, Isaak und Jakob gibt?

Und wenn die Worte der Wahrheit stimmen, wie konnten dann die Engel der Barmherzigkeit und der Gerechtigkeit in die Existenz der Welt einwilligen, obwohl sie doch ganz Lüge ist.

Warum wird die Wahrheit als Ebenbild bezeichnet, wenn doch Letzteres einen Stempel bedeutet, den man auf den Rändern eines Briefes abdruckt, wobei natürlich das Wichtigste hinter den Grenzen des Drucks ist, denn es ist doch zweifellos so, dass außerhalb der Grenzen der Wahrheit keine Wirklichkeit existiert?

Ist es etwa möglich, dass die Engel der Wahrheit über Den, Der mit der Wahrheit handelt, sagen würden, dass es keine Wahrheit in seinen Taten gibt?
Wofür wurde der Wahrheit die schwere Strafe aufgebürgt, auf die Erde und ins Innere der Erde gestürzt zu werden?

Warum bringt die Thora nicht die Antwort der Engel, während sie die Frage an sie anbringt?
Und diese zwei einander gegensätzliche Arten der Lenkung müssen nachvollzogen werden: die Führung der Existenz der gesamten Wirklichkeit dieser Welt und die Führung der Existenz eines Jeden im Einzelnen. Einerseits sehen wir die sichere Lenkung, die auf wunderliche Weise Glück bringt und das Sein eines jeden Wesens der Wirklichkeit beherrscht.

Nehmen wir zum Beispiel das Leben eines Menschen in der Wirklichkeit. Liebe und Genuss stellen sichere und richtige Primärgründe für die Ausführung seiner Bestimmung. Und sofort nachdem sich das Vorhaben seines Vaters verwirklichte, bereitete für ihn die Lenkung einen sicheren Ort, beschützt vor jedem Schaden im Mutterleib, so, dass kein Außenstehender ihm Schaden zufügen kann. So versorgt ihn die Lenkung mit seinem täglich Brot, gemäß seinem Bedürfnis. So versorgt sie ihn mit allem Notwendigen, ohne ihn für einen Augenblick zu vergessen, bis er schließlich die Kraft erlangt, um auf unsere Welt voller Schwierigkeiten zu kommen.

Und dann verleiht ihm die Lenkung Stärke und Kraft. Und er geht sodann wie ein bewaffneter, erfahrener und an alles gewohnter Kämpfer und öffnet Tore und durchbricht Wände. Und das solange, bis er unter Menschen landet, auf die er sich verlassen kann, die ihm helfen werden, wenn er schwach ist, mit Liebe, Barmherzigkeit und Traurigkeit, solange unsere Welt existiert, und die ihm teuerer sind als alle Menschen auf der Welt. So verlässt ihn die Lenkung nicht und beschützt ihn solange, bis er selbst bereit wird zu existieren und die Entwicklung seiner Existenz danach fortzusetzen. So sind genauso wie der Mensch auch alle Tier- und Pflanzenarten wunderbar beschützt, was ihnen die Existenz in der Realität sichert, das ist allen bekannt, die Natur studieren.

Andererseits, wenn wir uns den Ablauf der Entwicklung und Versorgung von Existenzäußerung in der gleichen Realität anschauen, von den Hörner einer Antilope bis hin zu den Eiern der Läuse, so finden wir eine Unordnung vor, gleich einem Lager der vom Feld fliehenden, die gefallen und krank sind, vom Schöpfer gestürzt. Ihr ganzes Leben führt zum Tod. Sie haben kein Recht auf Existenz, bevor sie nicht Leiden und Schmerz ertragen, und in ihren Seelen kampffähig werden.

Denn sogar eine kleine Laus tötet die Andere für Nahrung, und wie viele Listen wendet sie an, um Nahrung in ausreichender Menge für das Leben zu gewinnen. Und alle sind wie sie, von Klein bis Groß. Geschweige denn beim Menschengeschlecht, auserwählt von allen Geschöpfen, in allen ist der Mensch drin und alle sind in ihm drin.  

12. Doch auch in den 10 heiligen Sefirot unterscheiden wir zwei Gegensätze: die neun ersten Sefirot (Tet Rischonot) – das ist die Eigenschaft des Gebens, und Malchut, die das Empfangen darstellt. Die ersten neun Sfirot sind mit Licht erfüllt, und in der Malchut an sich ist nichts. Und das Geheimnis besteht darin, dass wir in jedem Parzuf zwei Arten von Licht unterscheiden – das innere Licht und das umgebende Licht; und zwei Arten von Gefäßen, wobei das innere Kli für das innere Licht bestimmt ist, und das äußere Kli – für das umgebende Licht.

Der Grund dafür besteht in den zwei Gegensätzen, die oben erwähnt wurden. Zwei Gegensätze können nicht in einem Träger sein, und daher braucht man einen besonderen Träger für das innere Licht und getrennt davon einen Träger für das umgebende Licht.

In Wirklichkeit jedoch sind sie im Spirituellen nicht entgegengesetzt, da sich die Malchut dort im geheimen Sinn der Vereinigung mit den ersten neun Sfirot befindet, und sie wird dort ebenfalls die Eigenschaft des Gebens erlangen, was der geheime Sinn des reflektierten Lichtes ist. Was jedoch Sitra Achra angeht, so gibt es in ihr nichts von den ersten neun Sfirot, und die Basis ihres Aufbaus ist leerer Raum, also ein riesiger Wille zu empfangen, auf den eben die Erste Kontraktion (Zimzum Alef) vollzogen wurde, und sogar als ein Leuchten des Pfades (der Linie) im Inneren des Reschimo entstand, blieb diese Wurzel ohne Licht. Daher ist sie von Anfang bis Ende dem Leben im Spirituellen entgegengesetzt, im verborgenen Sinne dessen, was geschrieben ist: „Eines gegenüber dem Anderen erschuf der Schöpfer“. Daher wird sie auch als tot bezeichnet.

Wie wir bereits oben im Punkt 6 geklärt haben, bestand der Zweck der Kontraktion darin, die Seelen mit der Übereinstimmung der Eigenschaften mit dem Schöpfer zu schmücken, also dass das Kli die Form des Gebens annimmt.

Doch wir finden vor, dass dieses Ziel bislang unerreichbar blieb, sowohl im Bezug auf den Aufbau spiritueller Parzufim, wo es nichts von dem leeren Raum gibt, den der riesige Wille zu empfangen darstellt, auf den eben die Kontraktion ausgeführt wurde, und wo daher keine Korrektur dessen stattfinden kann, was dort nicht in Wirklichkeit existiert, als auch im Bezug auf den Aufbau von Sitra Achra, wo natürlich keine Korrektur stattfindet, obwohl es dort einen leeren Raum gibt, der vollkommen entgegengesetzt ist, und alles, was er empfängt, stirbt in ihm.

Und daher ist nur der Mensch in dieser Welt von Nöten, der, während er sich im kleinen Zustand befindet, Nahrung von Sitra Achra erhält und durch sie existiert und von ihr Kelim des leeren Raumes empfängt. In seinem großen Zustand dagegen haftet er sich mithilfe von Thora und den Geboten an das Spirituelle, um dem Schöpfer Genuss zu bereiten. Und er wird zum Gegenteil des riesigen Willens zu empfangen, den er bereits erlangt hatte, und der nun ausschließlich für das Geben verwendet wird. Dadurch gleicht er seine Eigenschaften an die Eigenschaften des Schöpfers an. Und in ihm wird die Absicht vollbracht.

Das ist die geheime Bedeutung der Existenz von Zeit in unserer Welt. Du siehst, dass sich zunächst die zwei oben genannten Gegensätze in zwei voneinander getrennte Wesen aufteilten, also in ein System von reinen Welten und Sitra Achra, was der verborgene Sinn des Gesagten ist: „Eines gegenüber dem Anderen erschuf der Schöpfer“, in denen sich immer noch keine Korrektur verwirklichen kann, da sie sich in einem Träger befinden müssen – dem Menschen. Somit brauchen wir die Existenz von Zeit, damit diese zwei Gegensätze im Menschen einer nach dem Anderen entstehen: sowohl im kleinen Zustand als auch im großen.

13. Daraus lässt sich die Notwendigkeit der Zerbrechung der Gefäße und ihrer Eigenschaften erklären. Wie es im Buch Sohar und beim ARI heißt, befinden sich in allen zehn Sefirot beim Abstieg und bei der Reflektion zwei Arten von Licht:
Das erste Licht ist das Licht der Welt der Unendlichkeit, welches von oben nach unten hinabsteigt und als das direkte Licht bezeichnet wird;
Das zweite Licht ist ein Erzeugnis des Kli Malchut, es wird von unten nach oben reflektiert und als reflektiertes Licht bezeichnet.

Diese beiden Lichter verschmelzen zu einem. Und wisse, dass ab dem Zimzum und darunter der Punkt der Kontraktion von allem Licht entfernt wurde, und ein leerer Raum blieb (Chalal panuj). Und das Höchste Licht wird sein Schlussstadium nicht vor der Endkorrektur erreichen, wie es geschrieben steht: "in Einheit mit dem Licht der Unendlichkeit", was als das direkte Licht bezeichnet wird. Doch das zweite Licht, welches als das reflektierte Licht bezeichnet wird – dieses kann das Schlussstadium erreichen, da darauf überhaupt keine Kontraktion stattgefunden hat.

Und wir sollten erklären, dass die Notwendigkeit der Existenz des Systems der Klipot – Sitra Achra – aus dem Ziel der Kontraktion resultiert. Und zwar dient sie dazu, dass sich im Menschen im Laufe seines Zustands des Kleinseins ein riesiges Kli des Empfangens einprägt, also in der Zeit, wenn er auf ihre Kosten lebt. Denn auch die Sitra Achra bedarf der Fülle (Schefa), und woher soll sie diese nehmen, wenn doch ihr ganzer Bau nur das Schlussstadium darstellt – leeren Raum ohne jegliches Licht, denn ab der Kontraktion und weiter nach unten ist doch das Höchste Licht bereits vollständig von ihr getrennt?

Daher wurde eine Zerbrechung der Gefäße bereitet, die darauf hinweist, dass ein Teil des reflektierten Lichts, welches sich in den 10 Sefirot der Welt Nekudim befindet, aus der Welt Azilut nach außen herabstieg, bis zum leeren Raum. Und du weißt bereits, dass reflektiertes Licht auch im leeren Raum auftreten kann.

Und nun gibt es in diesem Teil des reflektierten Lichts, welches nach außen aus der Welt Azilut herabstieg – es gibt darin von jeder Sfira der zehn Sefirot der Welt Nekudim 32 besondere Eigenschaften – die Funken des Lichts. Und zehnmal 32 macht 320. Und nun wurden diese 320 herabgestiegene Funken zur Aufrechterhaltung der Existenz der Unteren bereitet, zu denen sie über zwei Systeme gelangen, was die verborgene Bedeutung des Geschriebenen darstellt: „Eines gegenüber dem Anderen schuf der Schöpfer“, also über die reinen Welten ABJ“A und die ihnen gegenüber erschaffenen ABJA von Sitra Achra.

Das heißt, wie die Weisen zur Erklärung der Schrift sagten: „Ein Volk wird vom anderen Stärke schöpfen“ – wenn eines fällt, erhebt sich ein anderes, und eine Hochburg wird nicht anders erbaut als auf den Überresten des zerstörten Jerusalem, d.h. allen diesen 320 Funken wurde es erlaubt, in Sitra Achra aufzutauchen, und so wurde das System reiner Welten im Bezug auf die Unteren vollständig zerstört.

Doch all diese 320 Funken haben die Möglichkeit, sich der Heiligkeit anzuschließen. Und dann wird das System von Sitra Achra vollständig vom Antlitz der Erde schwinden. Und es ist ihnen möglich, sich unter den zweien aufzuteilen, in einen größeren und einen kleineren Teil, entsprechend den Taten des Menschen. Und so drehen sie sich in diesen zwei Systemen bis zur Endkorrektur.

Und nun haben sich nach der Zerbrechung der Gefäße und dem Herausfallen von 320 Funken des Lichts aus der Welt Azilut 288 von ihnen herausgetrennt und sind aufgestiegen, d.h. all die, die von den neun ersten Sefirot der zehn Sefirot der Welt Nekudim herabstiegen. Und neunmal 32 macht 288. Sie kamen zurück und schlossen sich dem System reiner Welten an.

Auf diese Weise sind Sitra Achra nur 32 Funken von denjenigen geblieben, die aus der Malchut der Welt Nekudim herabgestiegen sind. Und das war der Beginn des Aufbaus von Sitra Achra in minimalem Umfang, als sie sich noch nicht zur Erfüllung ihrer Rolle eignete. Und dieser Aufbau wird später abgeschlossen, aufgrund der Sünde von Adam haRischon am Baum der Erkenntnis.

So haben wir geklärt, dass zwei Systeme, die gegeneinander funktionieren, die Wirklichkeit lenken und ihre Existenz gewährleisten. Die Menge des Lichts, die für diese Existenz notwendig ist, sind 320 Funken, die bereitet und abgemessen wurden, kraft der Zerbrechung der Gefäße. Und diese Menge reicht aus, um zwischen diesen zwei Systemen zu zirkulieren, wovon die Ordnung und die Gewährleistung der Existenz der Wirklichkeit abhängt.

Und wisse, dass das System reiner Welten mindestens 288 Funken enthalten muss, um ihre neun ersten Sefirot auszufüllen. Und dann kann es die Existenz der Unteren gewährleisten. Das hatte sie, bevor Adam die Sünde beging. Damals wurde die Wirklichkeit durch das System reiner Welten gelenkt, da sie von allen 288 Funken erfüllt war, wie bereits gesagt wurde.

14. Und nun ist es uns möglich zu erklären, was über die vier Engel gesagt wurde: Barmherzigkeit und Gerechtigkeit, Wahrheit und Frieden, - die bei der Erschaffung des Menschen mit dem Schöpfer verhandelten. Diese Engel sind Diener der Seele des Menschen, und daher verhandelte Er mit ihnen, denn ganz Maase Bereschit wurde in Übereinstimmung mit ihnen vollzogen, so dass jede Seele in sich die zehn Sefirot des inneren Lichts einschließt sowie zehn Sefirot des umgebenden Lichts.
•    Barmherzigkeit ist das innere Licht der ersten neun Sefirot der Seele;
•    Gerechtigkeit ist das innere Licht von Malchut der Seele;
•    Wahrheit ist das umgebende Licht der Seele

Und wir sagten bereits, dass inneres Licht und äußeres Licht einander entgegengesetzt sind, da das innere Licht nach dem Gesetz des Leuchtens eines Linie herangezogen wird, was seine Erscheinung im Punkt der Kontraktion verhindert, der einen riesigen Willen zu empfangen darstellt. Das umgebende Licht seinerseits kommt aus der Welt der Unendlichkeit, die alle Welten umfasst. Und dort, in der Welt der Unendlichkeit, gleichen sich klein und groß. Somit leuchtet das umgebende Licht und verleiht Genuss im Punkt der Kontraktion, und damit gewiss auch in Malchut.

Und da sie einander entgegengesetzt sind, sind zwei Gefäße erforderlich. Da das innere Licht die ersten neun Sefirot ausfüllt, und sogar in der Malchut nicht anders leuchtet als gemäß dem Gesetz der ersten neun Sefirot, und keineswegs in ihr selbst. Das umgebende Licht jedoch leuchtet in den Kelim, die aus dem Punkt der Kontraktion in der Einheit stammen, was als das äußere Kli bezeichnet wird.

Daraus soll dir klar werden, warum die Wahrheit als Stempel bezeichnet wird. Diese Bezeichnung ist dem Stempel nachempfunden, den man am Rand Am Ende des Briefes abdruckt. Doch dieser Stempel verleiht ihm ein Gewicht, und ohne ihn hat der Brief keinerlei Wert und alles Geschriebene ist nutzlos.

Gleiches gilt auch für das umgebende Licht, welches im Punkt der Kontraktion Genuss schenkt, was den großen Zustand des Empfangens darstellt, bis [der Mensch] schließlich im Geben seine Eigenschaften den Eigenschaften des Schöpfers angleicht, worin der Zweck aller Höheren und der beschränkten unteren Welten besteht.

Die Einwände der Wahrheit bei der Erschaffung des Menschen bestehen also darin, dass nach ihrer Behauptung der ganze Mensch nur aus der Lüge besteht, da er seitens seiner Erschaffung durch den Schöpfer kein äußeres Kli besitzt, welches aus dem Punkt der Kontraktion entstammen muss, da dieser sich bereits vom Licht des Schöpfers getrennt hat; und daher haben die Engel de Wahrheit keine Möglichkeit, dem Menschen bei der Erkenntnis des umgebenden Lichts zu helfen.

Und daher sind alle Höheren und die beschränkten unteren Welten, die nur zur Erkenntnis hiervon erschaffen wurden, Leere und Lüge, und alles Mühe in ihnen ist vergebens, da der Mensch, der ihr einziges Objekt sein soll, noch nicht zur Erfüllung seiner Bestimmung bereit ist.   

Doch die Enge von Barmherzigkeit und Gerechtigkeit, die zusammen zum inneren Licht der Seele gehören, da es in diesem keinen leeren Raum gibt, könnten ihn im Gegensatz mit allen Lichtern der Seele im Überfluss versorgen und ihm somit eine noch erhabenere Perfektion schenken. Und aus diesem Grunde waren sie froh, ihm zu helfen, und stimmten mit der Erschaffung des Menschen vollkommen überein. Denn sie stellen NEChI dar, die am Sivug de-Akaa teilnehmen, und gehören daher zur Hälfte zum umgebenden Licht seitens des darin befindlichen reflektierten Lichts.

Die Engel des Friedens behaupteten, dass der Mensch ständigen Zwist darstellt. Das bedeutet, auf welche Weise kann er umgebendes Licht empfangen? Denn es ist letztendlich unmöglich, dass sich umgebendes Licht und inneres Licht in einem einzigen Träger befinden, denn sie stehen zueinander im Gegensatz, und daher stellt der Mensch ständigen Zwist dar.
So finden wir, dass es Adam ha-Rischon nur an einem äußeren Kli mangelte, welches den Engeln der Wahrheit gehörte, doch er hatte ein äußeres Kli, welches den Engeln des Friedens gehörten. Daher willigten sie in die Erschaffung ein, obwohl sie behaupteten, dass der Mensch ständige Zwist ist, also dass umgebendes Licht nicht in seine inneren Kelim eintreten kann, weil diese in einem Gegensatz zu ihm stehen.

15. Im Lichte des Gesagten wurde es uns zuteil, den Fortsatz des Ausspruches zu verstehen: „ In seinem Vergehen des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse“ – dessen Tiefe emporhebt. Und die Weisen, die ihn erkannt haben, haben das von ihnen Erkannte zehnmal verborgen. Und zuvor wurde gesagt: „Und Adam und Hava waren nackt und schämten sich nicht“. Wisse, dass die Kleidung das äußere Kli darstellt. Aus diesem Grunde geht die Erklärung der Ursache der Sünde des Baumes der Erkenntnis dem Ausspruch der Weisen voraus: „Der große Lenker, der die Menschen ohne ihr Wissen lenkt.“

Mit anderen Worten wurde die Sünde im Voraus geplant. Und das bedeutet wiederum, dass Adam und seine Frau ohne ein äußeres Kli erschaffen wurden, und nur über innere Kelim verfügten, die dem System reiner Welten entstammten. Also schämten sie sich nicht, d.h. sie nahmen ihren Mangel nicht wahr, da die Scham die Empfindung eines Mangels darstellt.

Bekanntlich stellt die Empfindung eines Mangels den Urgrund für die Erfüllung eines Wunsches dar. Das gleicht einem Kranken, der, wenn er fühlt, dass er krank ist, bereit ist, sich heilen zu lassen, wenn er es aber nicht fühlt, natürlich jede Art von Behandlung meiden wird. In Wirklichkeit ist diese Aufgabe dem äußeren Kli zugeteilt, welches sich in der Struktur des Körpers leer befindet, ohne Licht, weil es leerem Raum entstammt, und es erzeugt im Menschen das Gefühl von Leere und Fehlerhaftigkeit. Und daher schämt sich der Mensch.

Deswegen muss er zum erfüllten Zustand zurückkehren und das umgebende Licht anziehen, welches ihm fehlt, und welches bereit  ist, dieses Kli auszufüllen. Darin besteht der Sinn dessen, was die Schrift sagt: „Und Adam und seine Frau waren nackt“ – d.h. ohne äußeres Kli – „und sie schämten sich nicht – also fühlten nicht ihre Fehlerhaftigkeit. Somit fehlte ihnen das Ziel, für welches sie erschaffen wurden.

Doch es ist sehr wichtig, die Erhabenheit des Menschen zu begreifen, den der Schöpfer nach seinem Ebenbilde schuf. Und seiner Frau, die der Schöpfer mit noch größerem Verstand ausstattete, im Vergleich zum Menschen, wie die Weisen sagten: „Und der Schöpfer schuf aus der Rippe“. Wie erlitten sie also eine Niederlage und wurden so dumm, dass sie sich nicht von der List der Schlage zu bewahren wussten? Andererseits, wie konnte diese Schlange, von der es heißt, sie wäre das bösartigste (auch: nackteste) Tier des Paradieses, mit seinen dummen und leeren Lippen aussprechen, dass wenn sie vom Baum der Erkenntnis essen, sie dem Schöpfer gleich werden? Und wie fand diese Dummheit Antwort in ihren Herzen? Und auch, wie es weiter heißt, dass sie nicht aus dem Wunsch heraus, wie der Schöpfer zu werden, die Frucht des Baumes der Erkenntnis aß, sondern aus ihrer Einfachheit, weil diese schmackhaft war. Und ist das auf den ersten Blick nicht ein tierischer Wunsch?

16. Und es ist notwendig zu klären, was diese zwei Arten der Analysis darstellen, die wir benutzen:
•    Die erste Analyse ist die Bestimmung von Gut und Böse;
•    Die zweite Analyse heißt die Bestimmung von Wahrheit und Lüge.

Das bedeutet, dass der Schöpfer eine klärende Kraft in jedem Geschöpf einprägte, die in ihm wirkt und ihm dabei den erwünschten Nutzen bringt und dabei hilft, die erwünschte Perfektion zu erreichen. Die erste Analyse ist die Wirkenskraft des Körpers, dessen Handlungscharakter durch die Empfindungen „süß und bitter“ bestimmt wird. Der Mensch verschmäht die Empfindung der Bitterkeit und meidet sie, weil sie ihm schlecht tut, liebt aber „süße“ Empfindungen und strebt nach ihnen, weil ihm das gut tut. Und diese Kraft, die auf der leblosen, pflanzlichen und tierischen Stufen der Wirklichkeit handelt, recht aus, um zum Abschluss der erwünschten Perfektion zu führen.

Zusätzlich zu ihnen gibt es die Menschenart, in welcher der Schöpfer die Kraft des Verstandes einprägte, die nach dem Prinzip der zweiten Analyse wirkt – sie stößt die Lüge und die Eitelkeit angewidert von sich weg, und zieht wahre Dinge näher zu sich, und der ganze Nutzen besteht in einer riesigen Liebe. Diese Analyse wird als die Analyse von „Wahrheit und Lüge“ bezeichnet, und sie wirkt nur auf der Stufe Mensch, und zwar in jedem gemäß seiner Entwicklung. Und wisse, dass diese zweite Handelskraft erschaffen wurde und zum Menschen in verborgener Form von der Schlange überging, da keine andere Kraft erschaffen wurde außer der ersten, die zwischen Gut und Böse unterschied, was ihm zu jener Zeit ausreichte.

Ich werde das an einem folgenden Beispiel verdeutlichen: wenn in unserer Welt die Gerechten belohnt würden, weil ihre Taten gut sind, und die Sünder bestraft würden, weil ihre Taten schlecht sind, dann würden wir die Heiligkeit mit Gut und Süß identifizieren und Sitra Achra – mit schlecht und bitter.

In diesem Fall müsste die Schrift das Gebot der Wahl so bestimmen: „Siehe, Ich gab dir Süßes und Bitteres, und wähle das Süße“. Und dann wäre allen Menschen die Erreichung der Perfektion garantiert, da sie Verbrechen meiden würden, weil sie sich schlecht fühlen würden, wenn sie diese begehen, und ihre einzige Sorge wäre die Suche nach dem Schöpfer, Tag und Nacht, da es ihnen gut und süß wäre, so wie es die Toren heute im Bezug auf den Körper und auf seinen Schmutz tun.

So war auch Adam ha-Rischon, da der Schöpfer ihn so schuf, und ihn im paradiesischen Garten zur Arbeit und zum Schutz platzierte. Und die Weisen erklären: „zur Arbeit – das sind die positiven Gebote, und zum Schutz – das sind die negativen Gebote (Verbote). Die positiven Gebote bestanden darin, von allen Früchten des Gartens zu essen und zu genießen, und die Verbote – darin, nicht von den Früchten des Baumes der Erkenntnis von gut und Böse zu essen. Und das positive Gebot war süß und angenehm, und das negative Gebot bestand in der Zurückhaltung vom Verzehr einer Frucht, bitter wie der Tod“.

Und hier gibt es nichts, worüber man sich wundern sollte – nämlich, wie man dies als Gebote und Arbeit bezeichnen könne. Denn ähnliches finden wir in unserer Arbeit auch heute, wenn wir am Sabbat und an Feiertagen genießen und dadurch der Höheren Heiligkeit gewürdigt werden. Und dadurch, dass wir „Kriechtiere“ meiden, alles, was der Seele des Menschen zuwider ist, erhalten wir eine Belohnung. Folglich bestand die Wahl in der Arbeit von Adam ha-Rischon in: „und wähle das Süße“. Folglich bedurfte er von seinem gesamten Körper nur seines Gaumens um zu wissen, was der Schöpfer ihm zu tun befahl und was nicht.

17. Und nun versuchen wir zu verstehen, worin die Bösartigkeit  der Schlange bestand, von welcher die Weisen außerdem zu unserer Kenntnis sagten, dass sie in Sitra Mevuta (verunreinigende Kraft) eingekleidet war, und dass ihre Reden daher sehr erhaben waren. Und sie sagte: „Hat der Schöpfer euch etwa verboten, von allen Früchten des Gartens zu essen?“ Das bedeutet, dass er zu ihr von etwas sprach, was ihr bekanntlich nicht geboten wurde. Und so fragte er sie nach den Weisen der Analysis, d.h. woher weiß sie, dass es verboten ist, von den Früchten des Baumes der Erkenntnis zu essen? „Vielleicht ist es euch verboten, von Früchten aller Bäume des Gartens zu kosten?“ Und die Frau sagte: „Von allen Früchten des Gartens werden wir essen... doch vom Baum der Erkenntnis werden wir nicht essen, und werden ihn nicht anfassen, auf das wir nicht sterben“. Und hier gibt es zwei schwerwiegende Richtigstellungen:
Das Anfassen war niemals verboten, worin hat sie dann also das Verbot gebrochen?
Sie zweifelte an den Worten des Schöpfers. Der Schöpfer sagte: „...eines Todes werdet ihr sterben“, - und die Frau sagte: „...auf dass wir nicht sterben“. Ist es etwa möglich, dass sie dem Schöpfer noch vor der Sünde nicht geglaubt hat? Doch die Frau antwortete der Schlange gemäß ihrer Frage, da sie wusste, dass der Schöpfer es verbot, weil die Früchte aller Bäume des Gartens süß, angenehm und zum Verzehr geeignet sind, nicht aber die Früchte dieses Baumes. Es befindet sich innerhalb des Gartens, sodass sie schon in seiner Nähe war, ihn berührte, und darin einen Geschmack verspürte, der schlimmer war als der Tod.

So hat sie sich aus ihrer Erfahrung davon überzeugt, dass sogar bei einer Berührung Lebensgefahr besteht, und hat begonnen, die negativen Gebote zu verstehen, von denen sie von ihrem Mann erfahren hatte. Und niemand ist klüger als der Erfahrene, und „auf dass wir nicht sterben“ weißt auf Berührung hin. Offensichtlich war die Antwort vollkommen befriedigend, denn wer kann sich einmischen und der Geschmacksempfindung eines Anderen zu widersprechen? Doch die Schlange widersprach und sagte: „Keines Todes werdet ihr sprechen, da der Schöpfer wusste, dass an dem Tage, da ihr von seinen Früchten kostet, eure Augen sich öffnen werden.“

Und man muss präzisieren, was in diesem Fall die „Öffnung der Augen“ bedeutet. Ihr wurde etwas Neues mitgeteilt, denn er bewies ihnen, dass es töricht ist zu glauben, der Schöpfer hätte in Seiner Welt etwas Böses und Schadenbringendes erschaffen. Natürlich kann es im Bezug auf den Schöpfer keinen Schaden und nichts Böses geben. Und die Bitterkeit, die sogar nahe einer Berührung spürbar ist, ist nur für euch wahrnehmbar, denn nachdem ihr das verzehrt haben werdet, werdet ihr über euch selbst emporsteigen. Und nur deswegen bedürft ihr einer größeren Heiligkeit während der Ausführung einer Handlung mit der Absicht für den Schöpfer, um die Absicht zu verwirklichen, für welche ihr erschaffen wurdet. Und folglich ist das, was euch als Böse und als Schaden erscheint, nur zu dem Zweck, dass ihr die größere Heiligkeit begreift, die von euch erforderlich ist.

Doch „an dem Tag, da ihr von ihm gegessen habt...“ bedeutet, dass wenn eine Handlung in Heiligkeit und Reinheit klar wäre wie der Tag, ihr dann gleich dem Schöpfer zwischen Gut und Böse unterscheiden könntet. D.h. genauso wie es beim Schöpfer absolute Süße ist, so werden auch bei Gut und Böse in absolutem Vergleich Süße und Wonne sein. Doch es blieb noch Platz für Zweifel in den Worten der Schlange, denn der Schöpfer selbst sagte nichts davon, und daher bestimmte die Schlange, indem sie sagte: „Der Schöpfer weiß, dass an dem Tag, da ihr von den Früchten dieses Baumes kosten werdet, eure Augen sich öffnen werden“, d.h. seitens des Schöpfers war es überflüssig, euch das mitzuteilen, denn Er weiß doch, dass wenn ihr eure Herzen darauf richten werdet, von der Heiligkeit zu kosten, eure Augen sich von allein öffnen werden und ihr ihre ganze Größe begreifen werdet, da ihr außergewöhnliche Süße und Wonne verspüren werdet, und daher besteht keine Notwendigkeit, euch das mitzuteilen, denn in euch ist doch die Kraft der Analysis eingeprägt – den eigenen Nutzen zu kennen.

Doch sogleich heißt es: „Und die Frau sah, dass die Früchte des Baumes gut zum Verzehr sind, und dass er eine Augenweide ist...“ das bedeutet, dass sie sich nicht auf seine Worte verlassen hat, sondern dass sie hingegangen ist und selbst geprüft hat, nach ihrem Wissen und ihrem Verstand, und sich gereinigt hat, wobei sie eine noch größere Heiligkeit erhielt, um dem Schöpfer Vergnügen zu bereiten und die von ihnen geforderte Absicht zu vollenden, und nicht zu eigenem Genuss. Sodann öffneten sich ihre Augen, wie die Schlange sagte: „Und die Frau sah, dass die Früchte des Baumes gut für den Verzehr sind“.

Nachdem sie also gesehen hat, dass er eine „Augenweide“ ist, also noch bevor sie ihn berührte, empfand sie Süße und ein riesiges Verlangen, nachdem sie ihn nur angesehen hatte, verspürte sie einen solchen Drang, wie sie ihn noch niemals, zu keinem Baum des Gartens empfunden hatte. Und es wurde ihr auch klar, dass der Baum Wissen verleiht, d.h. dadurch, dass er sogar von weitem anziehend ist und Verlangen entfacht, gibt er zu verstehen, dass sie dafür erschaffen wurden, um von seinen Früchten zu kosten; darin besteht das Ziel, wie die Schlange ihr eröffnete.  

Und nach all diesen klaren Schlussfolgerungen „Sie nahm eine Frucht vom Baume, und gab sie auch der Frau, und sie aß“. Und der dies schrieb, präzisierte mit den Worten: „mit ihr“, also mit der reinen Absicht, nur für das Geben, und nicht für sich. Und das ist der Hinweis des Verfassers – „der Frau mit ihr“ zu geben, also mit der Absicht für den Schöpfer.

18. Und nun vertiefen wir uns und klären wir den Fehler auf, durch welchen er „an Händen und Füßen gebunden wurde“. Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse ist mit einem großen leeren Raum verbunden, also mit einem großen Zustand des Empfangens, auf welchen bereits eine Kontraktion ausgeführt wurde, und aus welchem das Höhere Licht entfernt wurde. Und es wurde bereits geklärt, dass Adam ha-Rischon über keine Form des großen Zustands des Empfangens verfügte, der leerem Raum entspringen würde, sondern er entstammte gänzlich dem System reiner Welten, deren Bestimmung darin besteht, zu geben.

Wie es im Sohar geschrieben steht: „Adam ha-Rischon hatte keinen Anteil an dieser Welt“. Und daher war es ihm verboten, vom Baum der Erkenntnis zu kosten, denn seine Wurzel sowie das ganze System reiner Welten sind von Sitra Achra entfernt, aufgrund des Unterschieds von Eigenschaften, die diese Trennung verursacht. Und daher war es ihm auch verboten, und eine Warnung ausgesprochen, sich mit ihr zu vereinigen, denn dann würde er sich von seiner Wurzel trennen und sterben, wie Sitra Achra und die Klipot aufgrund ihrer Entgegengesetztheit und der Entferntheit von der Heiligkeit und von der Quelle des Lebens tot sind.

Doch dieser Teufel, Sitra Mevuta, der Todesengel, verwandelte sich in eine Schlange, stieg herab und stiftete Eva durch falsche Worte an: „Ihr werdet keines Todes sterben“. Doch bekanntlich wird eine Lüge nicht angenommen, wenn man ihr keine Wahrheit vorausschickt. Und so begann die Schlange mit der Wahrheit, indem sie ihr das Schöpfungsziel offenbarte, welches in der Korrektur dieses Baumes besteht, also in der Verwandlung riesiger Kelim des Empfangens in Gebende.

Und so sagte sie zu ihr: „Der Schöpfer kostete vom Baum und schuf die Welt“, - d.h. Er sah den Endzustand der Handlung zu Beginn des Vorhabens, und so schuf Er die Welt. Und wie wir bereits geklärt haben, wurde der Zimzum Alef (die Erste Kontraktion) nur für den Menschen ausgeführt, damit sich die Eigenschaften des Empfangens in der Zukunft den Eigenschaften des Gebens angleichen können, und das ist die Wahrheit. Und so spielte die Zeit in die Hand der Schlange, und die Frau glaubte ihm, da sie sich bereits für den Empfang und den Genuss nur um zu geben vorbereitet hatte. Und so schwand das Böse vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse und es blieb nur der Baum der Erkenntnis des Guten, da das Böse in der Unterscheidung der Eigenschaften des Empfangens für sich besteht, welche im Menschen eingeprägt wurden. Der Empfang um des Gebens Willen bedeutet jedoch die Erreichung des Ziels, sodass sie dadurch eine große Einigung vollzog, die es eben am Ende der Handlung geben sollte. Doch noch vollzog sie nicht die Sünde, da sie widerstehen konnte, als sie zum ersten Mal kostete; als sie jedoch zum zweiten Mal kostete, konnte sie nicht mehr widerstehen. Das werde ich dir erklären, denn die Zurückhaltung vor dem Genuss, bevor man von ihm gekostet und sich daran gewöhnt hat, und die Zurückhaltung von einem Genuss, den man bereits erprobt hat, und an den man sein Herz gehangen hat, gleichen sich nicht. Im ersten Fall kann man natürlich ein und für allemal auf den Genuss verzichten, während im zweiten Mal eine große Arbeit erforderlich ist, um die Gewohnheit durch allmähliche Abgewöhnung vollständig auszumerzen.

Bevor die Frau vom Baum der Erkenntnis gekostet hatte, tat sie alles mit der Absicht zu geben, und so kostete sie beim ersten Mal mit Leichtigkeit, um dem Schöpfer Vergnügen zu bereiten, also mit einer spirituellen Absicht. Doch nachdem sie gekostet hatte, entstanden in ihr ein riesiger Wille und Verlangen nach dem Baum der Erkenntnis, sodass sie diese nicht mehr loswerden konnte, da sie es nicht mehr unter Kontrolle hatte.

Wie die Weisen sagten: „Sie aßen eine unreife Frucht“, was bedeutet – bevor es für den Verzehr geeignet war, also bevor sie die Kraft und die Macht erlangten, ihren Trieb zu beherrschen, Und das gleicht dem, was die Weisen in Masechet Evamot sagten: „Ich saß und ich werde noch essen“, - also sogar nachdem er klar gehört hatte, dass der Schöpfer über ihn enttäuscht ist,  konnte er dennoch nicht auf den Genuss verzichten, da er sich daran gewöhnt hat. Folglich war der Verzehr beim ersten Mal in der Heiligkeit, und beim zweiten Mal – in Unreinheit.

Und so wird der Sinn der Bestrafung vom Baum der Erkenntnis klar, dass nämlich jeder stirbt, der sich ihm nähert. Der Tod aber tritt ein, wenn man von seinen Früchten kostet, wie der Schöpfer warnte: „An dem Tag, da du von ihm kosten wirst, wirst du des Todes sterben“. Und das geschieht wegen seines Übergangs in einen großen Zustand des Empfangens, der dem leeren Raum entspringt, auf welchen bereits eine Kontraktion vollzogen wurde, sodass das Höhere Licht, wie bereits oben gesagt wurde, nicht mehr dort mit ihm weilen kann, und daher wurde die Seele des ewigen Lebens, die das Geschriebene erklärt: „Und der Schöpfer fauchte der Seele Leben ein“, gezwungen, sich von dort zu entfernen, und dem Menschen blieb ein zeitbegrenztes Leben, das von einem Stück Brot abhängt.

Zum Hindernis für ein ewiges Leben wurde die Sorge um eigene Bedürfnisse. Das gleicht dem Schweiß des Lebens, d.h. das Leben teilte sich in Tropfen und wird dem Menschen Tropfen nach Tropfen zugeteilt, und jeder neue Tropfen ist ein Teil des vorausgegangenen Lebens. Und das sind Funken des Lebens, die sich auf alle Menschen in allen Generationen bis einschließlich der letzten, das Schöpfungsziel abschließenden Generation aufteilten, was einer großen Kette gleicht. Doch die Handlungen des Schöpfers haben sich aufgrund der Sünde des Baumes der Erkenntnis überhaupt nicht verändert. Nur hat sich das Licht des Lebens, welches Adam ha-Rischon vollständig ausgefüllt hatte, auf diese ganze lange Kette verteilt, die sich ununterbrochen auf das Rad der Veränderungen von Eigenschaften bis hin zur Endkorrektur spult. Und die Handlung des Schöpfers erzwingt die Existenz  dieses Lebens, und „man steigt in Heiligkeit auf und sinkt nicht“.

Und wie es mit Adam geschah, so geschah es auch mit der ganzen Menschheit, denn von der Ewigkeit und der Einheit stiegen alle zum Rad der Veränderung von Eigenschaften herab, wie Adam. Und das, weil Adam und die Welt wie Inneres und Äußeres sind, und das Äußere steigt stets in Übereinstimmung mit dem Inneren auf. Und darin besteht der Sinn dessen, was die Schrift sagt: „Im Schweiße deines Angesichts wirst du dein Brot essen“ – anstatt des Geistes des Lebens, der zuvor da war und den der Schöpfer in seine Nase einhauchte, blieben in seiner Nase nun lediglich Perlen des Schweißes des Lebens.

19. Die Weisen sagten: „Er ist der Böse Trieb, er ist der Satan, er ist der Todesengel, der herabsteigt und anstiftet, steigt und beschuldigt, kommt und die Seele nimmt“. Und er ist, so, weil zwei Schaden im Ergebnis der Sünde des Baumes der Erkenntnis entstanden:

Erster Schaden: „steigt und beschuldigt“. Denn nachdem er verführt wurde und vom Baum der Erkenntnis kostete, erlangte er die empfangenden Kelim des leeren Raumes, sodass Hass und Entfernung zwischen dem Licht des ewigen Lebens, mit welchem der Schöpfer den Menschen erfüllte, und dem Körper des Menschen entstanden. Und das gleicht dem, was die Weisen sagten: „Zu jedem Stolzen spricht der Schöpfer – wir können nicht zusammen weilen – er und Ich“, da der Stolz aus dem empfangenden Kli des leeren Raumes resultiert, von dem sich das Höhere Licht seit der Kontraktion getrennt und entfernt hatte. Und so sagt es der Sohar: „Dem Schöpfer sind Körper verhasst, die nur für sich erschaffen wurden“. Und daher schwand aus dem Menschen das Licht des Lebens, und das ist der erste Schaden.

Der zweite Schaden ist der fall der 288 Funken, welche bereits die reinen Welten ausfüllten, und nun, damit die Welt nicht zerstört wird, an Sitra Achra übergeben wurden und in die Welten von Klipot herabstiegen. Denn, nachdem das System reiner Welten nicht mehr fähig war, die Existenz von Adam und der ganzen Menschheit zu gewährleisten, aufgrund des Hasses, der nun zwischen der Heiligkeit und den Kelim des leeren Raumes entstanden war, nach dem Gesetz der Entgegengesetztheit der beiden, wie es heißt: „Wir können nicht zusammen weilen – er und Ich“, wurden die 288 Funken an Sitra Achra abgegeben, damit sie die Existenz des Menschen und der Welten im Laufe der gesamten Zeit von Reinkarnationen der Seelen in den Körpern bis zur Endkorrektur gewährleisten.

Daraus soll dir klar werden, warum sie als „Klipot“ bezeichnet werden (Hülle, Schale), denn ihre Bedeutung ist vergleichbar mit der Bedeutung der Schale einer Frucht. So bedeckt die harte Schale die Frucht und bewahrt sie vor Schmutz und Schaden, bis diese schließlich reift, während die Frucht ohne Schale verderben würde und ihr Ziel nicht erreichen würde. Nun verstehst du, dass die 288 Funken an die Klipot überreicht wurden, um die Existenz der Wirklichkeit aufrechtzuerhalten, bis sie sich schließlich miteinander verbinden und das erwünschte Ziel erreichen.

Und der zweite Schaden: „Und kam und nahm seine Seele“. Ich möchte sagten, dass dies auch ein kleines Teilchen der Seele ist, welches dem Menschen übrig gelassen wurde als ein „Tropfen des vorausgegangenen Lebens“. Denn die Sitra Achra selbst wird durch das Geben genutzt, während sie an den Menschen die 288 Funken abtritt, die ihr zugeteilt wurden.

Und zu deinem Verständnis muss man das Bild von Sitra Achra vollständig zeichnen, damit du ihre Wege begreifen kannst. Jedes Teilchen der unteren Welt ist ein Zweig, der seiner Wurzel in der Höheren Welt entstammt (wie der Abdruck eines Stempels), diese entstammt wiederum der Welt über ihr, und diese ihrerseits der noch höheren etc. Und wisse, dass der ganze Unterschied zwischen den Zweigen und ihren Wurzeln nur in der Grundlage der Materie liegt, aus welcher sie bestehen. Die Materie dieser Welt hat eine materielle Basis, und die Materie der Welt Jezira hat eine spirituelle Basis, wobei die Spiritualität der Welt Jezira gemeint ist. Und so – jede Welt, gemäß dem, was ihr eigen ist.

Alle Erscheinungen und Prozesse in ihnen sind jedoch beim Übergang vom Zweig zu seiner Wurzel identisch, wie zwei Wassertropfen einander gleichen, und wie der Abdruck in allem mit dem Stempel identisch ist, von welchem er stammt. Und nachdem du das erkennen wirst, werden wir den Zweig der höheren Sitra Achra in unserer Welt bitten, und mit Hilfe dessen die Wurzel seiner höheren Sitra Achra erkennen.

Und im Sohar fanden wir, dass alle Krankheiten in den menschlichen Körpern Zweige der höheren Sitra Achra sind. Dementsprechend finden wir, wenn wir die tierische Stufe studieren, dass alles, was es in ihren Körpern gibt, mithilfe von Genüssen erreicht wird, welche ihr Leben verbessern und bereichern. Und daher hat die Lenkung in den Jungen eine solche Eigenschaft abgedruckt, dass wohin sie ihre Augen auch richten, sie überall Befriedigung und Genuss finden, sogar dort, wo diese in noch unklarer Form vorhanden sind, weil sogar sie für die Mehrung (Häufung, Anm. Ü.) des Lebens bestimmt sind, um zwecks Wachstum und Entwicklung Genuss an ihm zu haben.   Zu diesem Zweck existiert der Genuss. Und wir finden, dass das Licht des Genusses dasjenige ist, welches Leben erzeugt.

Doch dieses Gesetz gilt nur im Bezug auf den Genuss der gesamten Stufe. Im einzelnen Genuss jedoch, also in dem Genuss, der im einzelnen Vertreter der Tierart wahrgenommen wird, stellen wir die umgekehrte Gesetzmäßigkeit fest. D.h. wenn er auf dem Körper irgendeine Verletzung hat, die ihn dazu zwingt, sie aufzukratzen, dann bringt die Handlung des Aufkratzens selbst auch Genuss, dadurch, dass dabei ein großer Genuss verspürt wird, der ihn dazu bringt, weiterzumachen. Doch in diesem Genuss befindet sich ein Tropfen der Todesdroge, und wenn es seinen Trieb nicht überwindet, sondern auf der Jagt nach dem Genuss weiterhin bezahlt, dann wird jede Zahlung seine Schuld nur größer machen. D.h. entsprechend dem Genuss am Aufkratzen wird auch die Verletzung wachen und der Genuss wird sich in Schmerz verwandeln. Und während des Heilungsprozesses entsteht ein neuer Bedarf am Aufkratzen, in noch höherem Maße als zuvor. Und wenn er dann immer noch nicht über seinem Trieb herrscht, und immer noch nach Aufforderung zahlt, dann vergrößert sich auch die verletzte Fläche. Und so, bis dieser Tropfen schließlich zum traurigen Ende führt – zur Blutvergiftung des Tieres. Und so stirbt es am Erhalt des Genusses, weil es ein einzelner Genuss ist, den eine einzelne Spezies empfindet. Somit trifft der Tod auf dieser Stufe ungeachtet des Genusses ein, welchen die gesamte Stufe erfährt.

Und nun sehen wir vor uns die Form der höheren Sitra Achra, von Kopf bis Fuß, wo der Kopf den Willen darstellt, nur für sich zu empfangen und niemandem zu geben, der sich außerhalb von ihm befindet, als diejenige Eigenschaft, die zur Handlung antreibt, auf der gesamten tierischen Stufe. Der Körper von Sitra Achra ist die Art von Forderung, die zu befriedigen unmöglich ist, und die Befriedigung lediglich die Forderung und die verletzte Fläche vergrößert, wie im Beispiel des Genusses am Aufkratzen.

Und die Ferse von Sitra Achra ist der Tropfen der Todesdroge, deren Nutzung dem Menschen den letzten verbliebenen Tropfen des Lebens nimmt, wie in dem Beispiel mit dem Tropfen der Todesdroge, der das gesamte Blut der Tierstufe verseucht. Wie die Weisen sagten: „Kommt am Ende und nimmt die Seele“. D.h. der „Todesengel  begegnet mit bloßem Schwert und mit einem Tropfen von Gift an der Spitze des Schwertes, und der Mensch öffnet den Mund, und er schüttelt diesen Tropfen in ihn ab, und er stirbt“. Der Schwert des Todesengels ist der Einfluss von Sitra Achra, bezeichnet als Schwert aufgrund der zunehmenden Spaltung im Maße des [Wachstums des] Empfangens, und es ist die Entfernung, die ihn zerstört. Der Mensch muss den Mund aufmachen, er die Fülle (Schefa) empfangen muss, um seine Existenz aufrechtzuerhalten, bis schließlich der Tropfen von Gift zu ihm gelangt, der sich an der Spitze des Schwertes befindet, der die Trennung vom letzten Funken seines Lebens abschließt. 

20. Und infolge der zwei oben genannten Schaden verändert sich auch der Körperbau des Menschen, der dafür genau geeignet erschaffen wurde, um für seine Existenz Fülle aus dem System Höherer Welten zu empfangen. Denn jede ganzheitliche Handlung wird so ausgeführt, dass die Komponenten weder Überfluss noch Mangel leiden. Eine nicht ganzheitliche Handlung dagegen wird so ausgeführt, dass seine Komponenten nicht miteinander verbunden sind, und so finden wir in ihnen entweder Überfluss oder Mangel vor.

Und wie es im „Lied der Einheit“ heißt: „In seiner Arbeit hat er nichts vergessen, nichts bevorzugt und nichts ausgelassen“. Dieses Gesetz führt zwingend herbei, dass ein Vollkommener nur vollkommene Handlungen auszuführen vermag. Doch beim Übergang des Menschen aus dem System reiner Welten in die Welten von Sitra Achra entstanden aufgrund des Anschlusses von Zusatzteilen an den Bau infolge der Sünde des Baumes der Erkenntnis viele überflüssige Teile im Körper, solche, an denen kein bedarf besteht, weil sie von der Fülle nichts für ihre Existenz erhalten, aufgrund des Einflusses des Systems von Sitra Achra, wie wir das im Bezug auf den Knochen „Los“ sehen (Sohar, Midrasch ha-Neelam, Toldot), und auch im Bezug auf entsprechende Teile aller Organe.

Dementsprechend muss der Mensch Nahrung für seinen Körper in größerem Maße als es ihm notwendig ist erhalten, wie dies jedes Mal die an den Körper angeschlossenen Überflüsse fordern, und dann empfängt der Körper auch für sie. Doch die überflüssigen Teile selbst können das, was sie fordern, nicht empfangen. Und so verbleibt das im Körper in Form von Überfluss und Verschlackung, die der Körper dann abführen muss.

Auf diese Weise arbeiten die Verdauungsorgane umsonst und sind dem unterworfen. Und so verlieren sie ständig, bis hin zu ihrem Verderben, denn schnell fällt ihr Urteil: das Ende jeder Handlung, welche nicht die Verschmelzung zum Ziel hat, ist der Zerfall. So auch im Bezug auf den Körper – sein Tod ist durch den Baum der Erkenntnis vorbestimmt.

Und nun wurde uns zuteil, zwei Arten der Lenkung zu studieren und zu erfahren, die einander vollkommen widersprechen (P.11). Die Lenkung der Existenz der Menschen und ihrer Versorgung ging bereits aus dem System reiner Welten in Sitra Achra über, aufgrund des Zusatzes eines großen Willens, für sich zu empfangen, welches an die Menschen aufgrund der verzehrten Früchte des Baumes der Erkenntnis angefügt wurde, was eine Spaltung nach sich zog, das Auftreten von Entgegengesetztheit und Hass zwischen dem System reiner Welten und den menschlichen Körpern dieser Welt.

Und da reine Welten ihre Existenz nicht mehr aufrechterhalten können und sie nicht mehr mit allem Notwendigen von ihrer höheren Tafel versorgen können, wurde, damit das Universum nicht zerstört wird und um eine Möglichkeit von Korrektur zu gewähren, die allgemeine Fülle der Existenz, welche die 288 Funken der Realität darstellt, an das System von Sitra Achra übergeben, damit diese die ganze Menschheit in der Phase der Korrektur versorgt. 

Somit ist die Ordnung des Universums sehr verworren. Denn die Sünder erzeugen Böses, und wenn sich die Fülle des Lichts für die Menschen verkleinert, dann führt dies zu Zerstörungen und Leid. Und wenn sich die Fülle vergrößert, dann wächst dadurch in den Empfängern die Kraft der Spaltung, wie die Weisen sagten: „Wenn man eine Münze hat, dann will man zweihundert, hat man zweihundert, will man vierhundert“.

Sich den Genuss vorzustellen, der spaltet, hilft das Beispiel mit der Wunde am Körper, wenn die Menge des Genusses die Spaltung und die Verletzung vergrößert. Auf diese Weise vergrößert sich immer mehr die Selbstliebe, und „sie fressen einander bei lebendigem Leibe“. Und auch das Leben des Körpers verkürzt sich, weil die Vergrößerung der Menge des Empfangenen den Gifttropfen näher bringt, der dem unausweichlich folgt, und was sie auch tun, bleiben sie Sünder.

Und daraus sollst du verstehen, was in den Tosafot steht: „Bevor der Mensch zu beten beginnt, Thora möge in seinen Körper eintreten, soll er beten, dass keine Genüsse in seinen Körper eintreten mögen“. D.h. da das Empfangen für sich der Spiritualität entgegengesetzt ist, und der Genuss, den der Körper empfängt, wächst und sich vergrößert, wie kann man dann das Licht der Thora in einen Körper empfangen, der vom Spirituellen durch den Gegensatz von Eigenschaften vollkommen entfernt ist, und ein starker Hass zwischen beiden waltet? Denn alle Gegensätze hassen einander, und können nicht zusammen weilen.

Und das ist einfach – zuerst soll der Mensch beten, dass keine Genüsse in ihn eintreten mögen. Und entsprechend der Vermehrung von Bemühungen in der Beschäftigung mit der Thora und den Geboten wird [der Mensch] allmählich würdig, die Eigenschaften des Empfangens in Eigenschaften des Gebens umzuwandeln, und auf diese Weise werden seine Eigenschaften ähnlich den Eigenschaften reiner Welten. Und es kehren Gleichheit und Liebe zwischen ihnen zurück, wie es vor der Sünde des Baumes der Erkenntnis war. Und er wird des Lichtes der Thora würdig, während er mit dem Schöpfer verschmilzt.

21. Und nun wird klar, warum die Antworten der Engel im Bezug auf die Erschaffung des Schöpfers nicht angefügt wurden, wie sie im Midrasch stehen (P.11). Denn in die Erschaffung eines solchen Menschen willigten nicht einmal die Engel von Barmherzigkeit und Gerechtigkeit ein, da er sich vollkommen ihrem Einfluss entzieht und sich von der Tafel von Sitra Achra „nährt“.

Und der Midrasch schließt so ab: „Also schickte Er die Wahrheit auf die Erde. Und sofort sagten alle: „Erhebe die Wahrheit von der Erde“. D.h. sogar die Engel von Barmherzigkeit und Gerechtigkeit haben ihr Einverständnis bereut, weil sie niemals in die Erniedrigung der Wahrheit eingewilligt hätten. Das geschah während des Essens vom Baum der Erkenntnis, als die Wahrheit aufgehört hatte, an der Lenkung der Existenz der Wirklichkeit teilzuhaben, da sie geschwächt war und die Kraft der Analysefähigkeit, die im Menschen im Augenblick der Erschaffung eingeprägt wurde, und deren Wirkungsweise sch auf den Empfindungen von Süß und Bitter gründete, zu wirken aufhörte (P.16).

Denn die Fülle, welche die Existenz aufrechterhält, stellte 288 verschiedene Eigenschaften dar, die bereits klar waren wie die Sonne zur Mittagszeit, und mit den reinen Welten verbunden waren. Und der Gaumen reichte aus, und während des Essens alles Geliebte und Süße näher zu bringen und es zu genießen, und alles zu verwerfen, was Bitter und Böses für ihn ist, und damit der Mensch darin nicht irrt.

Doch nachdem sie zum ersten Mal die Frucht des Baumes der Erkenntnis gekostet hatten, infolge wovon ein riesiger Wille, nur für sich zu empfangen entstand, entstanden in ihren Körpern zwei Gegensätze zum Spirituellen. Und dann ging die Fülle, welche die Existenz aufrechterhielt und 288 Eigenschaften darstellte, zu Sitra Achra über. Infolge hiervon verworren sich wieder die 288 Funken, die bereits vollkommen klar waren. Und im Universum entstand eine neue Form, deren Anfang süß und deren Ende bitter ist, da sich die Form der 288 Funken in Sitra Achra so veränderte, dass das darin eingeschlossene Licht des Genusses begann, Zerspaltung und einen Tropfen von Bitterkeit in sich zu tragen. Und das ist die Eigenschaft der Lüge, ein Vorfahre der Zerstörung und aller Wirren.

Und wie es geschrieben steht: „Also schickte Er die Wahrheit auf die Erde“. Und damit fügte sich im Menschen aufgrund des unguten Rates der Schlange eine neue Eigenschaft hinzu – die Wirkenskraft des Verstandes, deren Handlungen auf der Aufklärung von Wahrheit und Lüge basieren. Und der Mensch ist gezwungen, diese im Verlauf der ganzen Phase der Korrektur zu benutzen, so, dass er ohne sie vollkommen hilflos ist (P.16).

Und es ist unmöglich zu schätzen, wie viel Verwirrung nach dem Fall der 288 Funken in Sitra Achra angestiftet wurde. Denn bevor sie von der Frucht des Baumes der Erkenntnis gekostet haben, konnte die Frau das Verbotene nicht einmal berühren (P.17), und sogar als sie sich nahe des Baumes der Erkenntnis befand, verspürte sie sofort den bitteren Geschmack des Todes, und so verstand sie und fügte auch den Berührungsverbot hinzu. Nachdem sie jedoch zum ersten Mal davon gegessen hatten, und Sitra Achra und die Lüge bereits die Lenkung der Existenz des Universums beherrschten, wurde die verbotene Frucht für sie sofort so süß, dass sie der Versuchung nicht mehr widerstehen konnten, so dass er sagte: „Ich aß und ich werde noch essen“.

Und daraus sollst du verstehen, dass der Lohn, der durch die Thora vorgesehen ist, nur durch die Bereitschaft der Körper bedingt wird, und die ganze Thora nur darin besteht, die Korrektur der Sünde des Baumes der Erkenntnis herbeizuführen, in Folge derer die Lenkung der Existenz des Universums verworren wurde. Zur Korrektur davon wurde die Thora gegeben, um die 288 Funken zurückzubringen und in die Heiligkeit zu erheben. Dann wird die Lenkung des Universums an die Heiligkeit zurückgehen, und das Chaos in der Existenz des Universums wird verschwinden. Dann werden die Menschen bereit für die von ihnen erwünschte Perfektion mithilfe der Analyse von Bitter-Süß, die vor der Sünde des Baumes der Erkenntnis wirkte.

Und die Propheten sprechen von nichts anderem als nur von dieser Korrektur. Und wie die Weisen sagten: „Alle Propheten haben in ihren Prophezeiungen von nichts Anderem gesprochen als von den Zeiten von Maschiah“, - was die Rückkehr der Welt auf die Wege der Existenz der bewussten Lenkung meint, wie das vor dem Sündenfall war. „Doch in der zukünftigen Welt“ – was den Abschluss von Allem in der qualitativen Gleichheit mit dem Schöpfer bedeutet – „wird das Auge keinen Schöpfer außer Dir erblicken“. Und wie es geschrieben steht: „ wenn sich Ägypten in den Zeiten von Maschiah nicht erhebt, wird es nicht über ihnen regnen“, also mithilfe der Analyse von Gut und Böse.     

22. Und nun wird der Ausspruch der Weisen klar: „Der Schöpfer fand kein besseres Mittel als den Frieden, das fähig wäre, den Segen für Israel zu fassen“. Wir blieben bei der Frage stehen: warum wurde dieser Artikel ausgewählt, um die sechs Bücher des Talmud abzuschließen? Und aus dem oben Gesagten wird klar, dass aufgrund der Sünde des Baumes der Erkenntnis die Seele des ewigen Lebens verflog, die der Schöpfer in die Nase von Adam ha-Rischon eingehaucht hatte, und eine neue Form erhielt, genannt „Schweißtropfen des Lebens“. Mit anderen Worten spaltete sich das Ganze in eine Vielzahl an Teilen, Tropfen der Tropfen, die unter Adam ha-Rischon und allen seinen Nachkommen bis zum Ende der Tage aufgeteilt wurden.

Somit gibt es an der Handlungsweise des Schöpfer überhaupt keine Veränderungen außer dem Auftreten einer zusätzlichen Form, wobei das allgemeine Licht des Lebens, welches zuvor Adam ha-Rischon erfüllte, sich in einer unendlichen Kette ausbreitete, die sich auf das Rad der Veränderungen von Eigenschaften in einer Vielzahl von Körpern dreht, Körper nach Körper, bis zum unausweichlichen Ende der Korrektur. Als sie dementsprechend von der Frucht des Baumes der Erkenntnis kosteten, starb augenblicklich und verflog aus ihm das ewige Leben, doch er wurde durch die Stelle der Weiterführung des Geschlechts (was als Sivug bezeichnet wird, genannt „Frieden“) an die gesamte große Kette gebunden.

Und so finden wir, dass der Mensch nicht für eigene Bedürfnisse lebt, sondern für die Bedürfnisse der gesamten Kette, sodass jedes Glied der Kette das Lebenslicht nicht in sein Inneres empfängt, sondern Lebenslicht an die vollständige Kette als Ganzes weiterleitet. Und das findest du in den Hauptperioden des Lebens wieder. Im Alter von 20 ist [der Mensch] bereit zu heiraten. Und zehn Jahre darf er auf die Geburt von Söhnen warten. Im Alter von 30 ist er zweifellos schon Vater, und dann setzt er sich und wartet, bis sein Sohn das Alter von 40, die Zeit der Reife (Bina) erreicht, um seine Reichtümer und sein Wissen an ihn weiterzuleiten, die er selbst angehäuft hat, sowie alles, was er von vorangegangenen Generationen erlernt und geerbt hatte, nachdem er sicher ist, dass das nicht zum Bösen genutzt wird. Und dann geht er augenblicklich in die andere Welt über, und sein Sohn führt die Kette weiter und folgt dabei seinem Vater.

Und wir haben bereits erklärt (P.15), dass das Begehen der Sünde des Baumes der Erkenntnis für Adam ha-Rischon obligatorisch war, was die verborgene Bedeutung des Geschriebenen darstellt: „Der große Lenker der Menschen“. Denn er muss äußere Kelim für den Empfang des umgebenden Lichts empfangen, so dass zwei Gegensätze in einem Träger auftauchen, doch zur unterschiedlichen Zeit, Einer nach dem Anderen. Und im kleinen Zustand befindet er sich am Tisch von Sitra Achra und empfängt dabei den Genuss der Aufspaltung [Trennung], und daher wächst in ihm das Kli des Empfangens, welches dem leeren Raum entstammt, bis es die erwünschte Größe erreicht. Und sobald er seinen großen Zustand erreicht und sich Thora und den Geboten widmen, erlangt er die Fähigkeit, große Kelim des Empfangens in Geben umzuwandeln, was das Hauptziel darstellt, genannt „Licht der Wahrheit“ und „Stempel“ (P.14).

Doch bekanntlich muss er, bevor er sich an die reinen Welten anschließt, wieder auf jegliche Form des Empfangens vom Tisch der Sitra Achra verzichten, wie das Gebot der Liebe „mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft“ gegeben wird. Und wenn dem so ist, worin besteht dann der Nutzen an den Korrekturen der Weisen, wenn er wieder zurückgekehrt ist und alles verloren hat, was er in Sitra Achra erreicht hatte?

Und hierzu versammelte der Schöpfer eine Vielzahl von Körpern in jeder Generation, wie die Weisen sagten: „Er sah, das es wenige Gerechte gibt, und verteilte sie in jeder Generation“. Das bedeutet, dass der Schöpfer sah, dass das Ende der Gerechten darin besteht, das Empfangen für sich vollständig abzustoßen, und sich ihre Anzahl daher unter der Einwirkung des umgebenden Lichts verringert, weil sie die dafür geeigneten äußeren Kelim verschmähen, und so verteilte er sie in jeder Generation. Somit gibt es keine Generation, in welcher nicht der Großteil der Geschöpfe nur für die Gerechten erschaffen wäre, welche für sie Träger der Kelim des leeren Raumes sein werden, sodass mit ihrer Hilfe in diesen Gerechten die Erfüllung äußerer Kelim stattfindet, unausweichlich und nicht nach ihrem eigenen Wunsch.

Und das, weil alle Mitglieder der Gesellschaft miteinander verbunden sind und einander beeinflussen, im Bezug auf die Körper wie auch im Bezug auf die Meinungen. Und somit tragen sie zwingend die Tendenz des Empfangens für sich in die Gerechten hinein, die auf diese Weise fähig werden, das erwünschte umgebende Licht zu empfangen.
Und dementsprechend muss es Gerechte und Sünder in gleicher Anzahl in jeder Generation geben. Doch dem ist nicht so, wir sehen, dass auf jeden Gerechten Zehntausende von Nichtsnützen kommen. Doch du musst zwei Arten der Lenkung kennen, die im Geschöpf wirken:
•    Kraft der Qualität
•    Kraft der Quantität
Doch die Kräfte jener, die von Sitra Achra gelenkt werden, sind klein und trist, niederträchtig und hinterhältig, willen – und ziellos, und sie fliegen hin und her wie Stroh im Wind. Und wie konnten solche auf Menschen mit weisen Herzen Einfluss nehmen, deren Weg durch den Willen und das Ziel bestimmt wird, und vor welchen eine Säule des Höheren Lichts Tag und Nacht leuchtet, und zwar so, dass sie niedere Neigungen in ihre Herzen tragen konnten?

Deswegen schuf der Schöpfer im Geschöpf die Kraft der Quantität, und diese Kraft bedarf absolut keiner Qualität. Ich werde es dir am Beispiel der qualitativen Kraft von Löwen und Tigern erklären, gegen die aufgrund der hohen Qualität ihrer Kraft kein Mensch ankämpfen wird. Im Vergleich zu ihnen finden wir Kraft und Tapferkeit, die keinerlei Qualität enthalten, sondern nur Quantität, wie bei Fliegen, gegen die aufgrund ihrer unendlichen Anzahl kein Mensch kämpfen wird. Sie fliegen im Haus des Menschen herum, setzen sich auf den gedeckten Tisch, und der Mensch fühlt sich schwach ihnen gegenüber.

Wenn es dagegen um Feldinsekten und andere ungebetene Gäste geht, deren Kraft hinsichtlich der Qualität die Kraft von Hausfliegen übertrifft, so wird der Mensch sich nicht beruhigen und nicht ruhen, bis er sie nicht aus dem haus vertreibt, sogar wenn ihre Kräfte hinsichtlich der Qualität größer sein werden als bei Fliegen. Und das, weil die Natur sie nicht mit der Kraft der Menge belohnt hat, wie es bei Fliegen der Fall ist. Dementsprechend sollst du verstehen, dass auf jeden Gerechten unbedingt eine riesige Masse kommen muss, um in ihm aufgrund ihrer Menge ihre groben Neigungen zu betätigen, da sie über gar keine Qualität verfügen.

Und darin besteht der Sinn dessen, was die Schrift sagt: „Der Schöpfer schenkt seinem Volk Kraft“. Denn als Kraft wird das ewige Licht des Lebens bezeichnet, welches in der gesamten Kette der Schöpfung erreicht wird. Und die Schrift verspricht uns, dass der Schöpfer uns diese Kraft geben wird. Doch eine Schwierigkeit gibt es: und wie? Denn jeder einzeln ist unvollkommen. Wie die Weisen sagten: „Besser ist es für den Menschen, nicht erschaffen worden zu sein, als erschaffen worden zu sein“. Und wenn dem so ist, wie können wir dann Seiner Ewigkeit sicher sein?

Und das wird durch den Ausspruch abgeschlossen: „Der Schöpfer segnete Sein Volk mit Frieden“ – also die Segnung der Söhne. Wie die Weisen in Massechet Schabbat sagten: „Man kann keinen Frieden in einem Haus walten lassen, das ohne Söhne leer ist“ – da sich diese Kette durch die Söhne fortsetzt und bindet, bis zum Ende der Korrektur. Und erst dann werden alle teile in Ewigkeit weilen.

Deswegen sagten die Weisen: „Der Schöpfer fand kein besseres Mittel als den Frieden, das den Segen für Israel fassen könnte“. Da der Segen des Schöpfers ewig ist, müssen auch die Empfänger ewig sein. Somit wird die Sache der Väter von den Söhnen weitergeführt, und zwischen ihnen entsteht eine Kette der Ewigkeit, fähig, ewigen Segen zu halten, und so finden wir, dass der Frieden festhält und siegt, indem er sich auf die Perfektion des Segensspruches stützt.

Und aus diesem Grunde wird der Talmud durch diesen Artikel abgeschlossen, da der Frieden dasjenige Kli ist, welches für uns den Segen der Thora und aller Gebote festhält, bis zur vollständigen Korrektur und auf ewig, bald, in unseren Tagen, Amen. Und alles wird seinen Platz in Frieden einnehmen.

 
   
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