Ich hörte am 23. April 1951
Es gibt das Thema der drei Linien und das Thema von Israel, welche sich am Körper des Königs festhalten. Es gibt die Angelegenheit des ägyptischen Exils, als das Volk Israel gezwungen war, nach Ägypten hinabzusteigen, und die Angelegenheit des Auszugs aus Ägypten; die Angelegenheit von „wer dabei ist, eine Frau zu heiligen, wird einen [der Tora] ungelehrten Menschen mitbringen“.
Und dann gibt es Abrahams Frage: „Woran soll ich merken, dass ich es erben werde?“, und der Schöpfer antwortete ihm: „Wisse, dass deine Nachkommen Fremdlinge sein werden in einem Lande, das nicht das ihre ist; und da wird man sie zu dienen zwingen und vierhundert Jahre plagen, und danach werden sie ausziehen mit großem Besitz.“ Es gibt die Angelegenheit von GaR sowie die Angelegenheit von WaK und die Angelegenheit von WaK de GaR.
Der Schöpfungsgedanke bestand darin, Seinen Geschöpfen Genuss zu schenken, und nur damit sie nicht das Brot der Scham essen, gab es den Zimzum (Einschränkung) und den Massach (Schirm), wodurch Raum für die Arbeit entstand. Und daraus resultiert der Aspekt der drei Linien: Die erste Linie ist die Rechte, definiert als WaK ohne Rosh (Kopf), erachtet als „Glaube“. Und es gibt eine zweite Linie, welche als die Linke definiert wird, und das ist der Aspekt des Erlangens (Erkenntnis). Und dann treten beide in einen Streit, denn der Glaube widerspricht der Erkenntnis, und die Erkenntnis widerspricht dem Glauben.
Und dann gibt es die Mittlere Linie, definiert als WaK de GaR oder Chochma und Chassadim, oder die Linke und Rechte Linie ineinander eingeschlossen. Das heißt, der Mensch erlangt Erkenntnis gemäß dem Glauben, den er hat. Das bedeutet, dass er genau in dem Maße, wie er Glauben hat, Erkenntnis erlangt, und da, wo er keinen Glauben hat, zieht er keine Erkenntnis heran, die ihn vervollständigen würde; sondern er wiegt stets die Linien auf, damit die eine die andere nicht überwiegen möge.
Und GaR (welche vor ihm erscheinen) wird „Erkenntnis ohne Glauben“ genannt. Und das wird als die „Arbeit der Völker“ bezeichnet. Und die Arbeit von Israel besteht im Aspekt des Glaubens, worin die Erkenntnis eingeschlossen ist, und das wird als der „Körper des Königs“ bezeichnet, also der Glaube und die Erkenntnis.
Abraham wird „der Vater des Glaubens“ genannt, gemeint sind Chassadim. Dann wird er wissen, dass jeder, der sich dem Schöpfer nähern möchte, zunächst den Aspekt der „Rechten“ erlangen muss, also den Glauben.
Doch der Glaube widerspricht der Erkenntnis. Wie können sie den Aspekt der Erkenntnis heranziehen, wenn sie keine Kelim (Gefäße) dazu haben? Und darum sagte Er ihm, dass „deine Nachkommen Fremdlinge sein werden in einem Lande, das nicht das ihre ist“, was die Bedeutung ist von „sie mischten sich unter die Nationen und lernten von ihren Handlungen“. Das heißt, dass sie unter der Herrschaft der Nationen standen, dass auch sie sich unter ihrer Herrschaft befanden und GaR de Chochma heranziehen würden.
Und darum geht es beim ägyptischen Exil, dass auch Israel GaR de Chochma heranzogen: Und darin besteht ihr Exil, dass [dabei] die Finsternis herangezogen wurde.
Der Auszug aus Ägypten fand mittels der Erstgeborenenplage statt, wobei mit den „Erstgeborenen“ GaR de Chochma gemeint ist, dass der Schöpfer die Erstgeborenen von Ägypten schlug, was das Pessachblut und das Beschneidungsblut darstellt. Und das ist es, was im Sohar geschrieben steht: „Zur Stunde, als der Schöpfer die Erstgeborenen von Ägypten tötete [...] zu der Stunde trat Israel in den Bund des heiligen Buchstabens ein, als sie sich beschnitten und in der Versammlung Israels vereinigten.“[1]
Die Linke Linie wird als „Vorhaut“ bezeichnet, da sie die Lichter blockiert. Als Er daher die Erstgeborenen tötete, also GaR annullierte, wurde Israel unten beschnitten, das heißt, sie schnitten ihre Vorhaut ab. Dies wird als Dinim de Dchura (männliche Urteile) bezeichnet, welche die Lichter blockieren. So werden mittels einer Beschneidung mithilfe eines Beschneidungsmessers, das Eisen darstellt, genannt Dinim de Nukwa (weibliche Urteile), die Dinim de Dechura aufgehoben, und dann breiten sich WaK de Chochma zu ihnen aus.
Das bedeutet, dass man zu Beginn gezwungen ist, Vollkommenheit heranzuziehen, also GaR de Chochma. Es ist unmöglich, eine halbe Stufe heranzuziehen; und das muss einzig mittels der Ägypter geschehen, und dies wird als Exil bezeichnet, zu der Zeit, wo auch die Juden unbedingt unter ihrer Herrschaft stehen müssen. Und später befreien sie sich aus ihrer Herrschaft durch den Auszug aus Ägypten, also durch die Korrektur des Massach de Chirik, das heißt, dass die Ägypter selbst schrieen: „Macht euch auf und zieht weg!“
Und das bedeutet: „Ich [selbst] und kein Bote.“ „Ich“, also Malchut, welche das Schloss (Manula) ist, das GaR aufhebt. Dadurch kommt es zum Einschluss der Linken in der Rechten und der Rechten in der Linken.
Und das ist die Bedeutung von: „Wer eine Frau heiligen möchte“, also Chochma, genannt „die Linke“, „wird einen [der Tora] ungelehrten Menschen mitbringen“, weil er in der Rechten ist, was Glauben ist. Jedoch will er die Erkenntnis. Er kann also gerade mithilfe des [der Tora] ungelehrten Menschen Chochma heranziehen, da er Reue hat, aber nicht für den Glauben, sondern für die Erkenntnis.
„Da stand ich auf, um meinem Geliebten zu öffnen; meine Hände troffen von Myrrhe und meine Finger von fließender Myrrhe am Griff des Riegels.“[2] „Myrrhe“ heißt: „Und dein Lehrer wird sich nicht mehr verbergen, sondern deine Augen werden deinen Lehrer sehen.“ „Und meine Hände“ bedeuten Erkenntnis, wobei die Finger „Sehen“ bedeutet, wie in: „Jeder Einzelne zeigt mit seinem Finger und sagt: ‚Siehe, das ist unser Gott.‘“ „Am Riegel“ bezieht sich auf das Schloss.