Ein Brief von Rabbi Yehuda Ashlag, aus dem Buch "Frucht des Weisen", Band "Briefe", Seite 43
…Ich kann mich nicht mehr zurückhalten, denn ich muss wissen, wie hoch die Bewertung von Wahrheit in unserem Lande ist, denn das ist stets mein Weg: Alle Taten des Geschöpfes zu erforschen und ihre Bedeutung zu verstehen, die Guten wie die Schlechten, und so bis zum Ende zu erkennen... gerade dank den nichtigen Bildern, die sich vor mir abwechseln, denn nicht umsonst geht diese menschliche Masse an mir vorbei, denn sie gebiert den Begriff der ganzen Weisheit in mir und wurde nur erschaffen, damit man Wissen durch sie erreicht.
Doch zuvor sollten wir die Eigenschaft der Faulheit bewerten, die in diese Welt hinabgestiegen ist... die in ihrem Wesen gar nicht so schlecht und verachtenswert ist. Und die Grundlage für eine solche Bewertung liegt in der Aussage der Weisen: „Zu sitzen und nichts zu tun ist vorzuziehen!“, obwohl es auch Aussagen gegen diese Regel gibt.... Es ist klar, dass es keine andere Arbeit in dieser Welt gibt außer der Arbeit für den Schöpfer. Und für alle übrigen Arten von Arbeiten, sogar für die Seelen, gilt, dass wenn sie für sich sind, es besser ist, dass sie gar nicht in dieser Welt entstehen, denn wer sie erfüllt, stellt sozusagen das Gefäß seiner Seele auf den Kopf, denn aus dem Empfangenden wird nie ein Gebender werden.
Daher sollte man die Arbeit mit der Absicht für sich gar nicht bewerten, weil sie vollkommen leer ist, und daher gilt natürlich: „Zu sitzen und nichts zu tun ist vorzuziehen!“, weil eine Handlung mit der Absicht für sich keinen Nutzen bringen kann, und zumindest schadet man durch diese Nichstuerei nicht sich und nicht den Anderen. Und weil das eine höhere Wahrheit ist, bedarf sie keines Einverständnisses und keiner Gutheißung von einem Sterblichen, wie groß er auch sein mag. Und wer Höhere Weisheit erkannt hat, der besteht darauf mit größerer Sicherheit und Beharrlichkeit.