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Shamati 166. Zwei Aspekte des Erlangens

Ich hörte

Es gibt zwei Aspekte:

  1. die Abstufung der Welten (Hishtalshelut haOlamot) von Oben nach unten
  2. von unten nach Oben.

Der erste Aspekt: „Das Gott geschaffen hat, um zu tun.“[1] Dies bedeutet, der Schöpfer hat uns einen Platz für die Arbeit vorbereitet.

Der zweite Aspekt: wenn wir beginnen, uns [mit der Tora] zu beschäftigen und von unten nach Oben einzukleiden. Bevor man jedoch zur Vollkommenheit der Stufe gelangt, kann man nichts mit Sicherheit wissen, und das heißt „zuerst lernen und dann verstehen“[2].

Ein Kleinkind, das beginnt, Brot zu essen, besitzt noch keine Erkenntnis, sondern kennt nur das Brot. Wenn es aber zu wachsen anfängt, dann beginnt es zu verstehen, dass es eine Ursache für das Brot gibt, welche dem Brot eine Form gibt, wie sie vor unseren Augen erscheint: weiß, weich und schmackhaft usw.

Und dann erfasst das Kind die Form des Brotes, wie es ist, nachdem man es aus dem Ofen genommen hat: Das Brot ist zu weich und sehr heiß und somit nicht essbar. Ein Vorgang fehlt noch – das Trocknen und Abkühlen, indem Zeit vergeht, wenn die Luft das Brot geeignet macht, damit es die Form des Brotes annimmt, so wie es erscheint, wenn es auf den Tisch kommt.

Doch dann beginnt das Kind, weiter zu forschen, und dann sieht es noch eine Form, und zwar wie das Brot war, bevor man es in den Ofen schob. Da hatte es zwar fast die gleiche Form, aber es finden auch große Veränderungen statt. Durch die Hitze des Ofens nämlich wird das Brot größer und fester, und seine Oberfläche wird krustig. Vorher war es weiß, und jetzt hat es eine andere Farbe. Und wenn das Kind beginnt, nachzuforschen, dann sieht es, dass das Brot seine Form und sein Gewicht erhielt, noch bevor es in den Ofen geschoben wurde.

So geht es weiter, bis es zu dem Zustand zurückgeht, wo man Weizenkörner nimmt und sie auf den Acker streut. Und bis zu diesem Zeitpunkt kann [der Mensch] vom Brot nur empfangen, das heißt, er verringert das Brot, das es in der Welt gibt, doch später weiß er auch schon, wie er etwas hinzufügen kann.

Genauso ist es im Spirituellen. Zunächst muss er von unten nach Oben empfangen, und in dieser Zeit kann er nur empfangen, ohne hinzuzufügen. Doch später, im zweiten Zustand, kann er auch hinzufügen.



[1] 1. Buch Mose 2, 3

[2] Derech Ez Chaim

 

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