Ich hörte im Jahr 1941 in Jerusalem
Krone bedeutet Keter, und Keter ist der Ausströmende und die Wurzel. Die Kedusha (Heiligkeit) ist mit der Wurzel verbunden, das heißt, die Kedusha wird als in Übereinstimmung der Form mit ihrer Wurzel angesehen. Das bedeutet, so wie unsere Wurzel, also der Schöpfer, nur geben möchte, wie geschrieben steht: „Sein Wunsch, den Geschöpfen Gutes zu tun“, so gibt die Kedusha nur dem Schöpfer.
Dies ist bei Sitra Achra[1] allerdings nicht so. Sie beabsichtigt, nur für sich selbst zu empfangen. Aus diesem Grund befindet sie sich nicht in Anhaftung an die Wurzel, welche Keter ist. Folglich heißt es über Sitra Achra, sie hätte keine Krone, das heißt, sie besitzt kein Keter, da sie von Keter getrennt ist.
Nun können wir verstehen, was unsere Weisen sagten: „Jeder, der hinzufügt, nimmt weg.“[2] Also, wenn er daher zur Summe hinzufügt, nimmt er weg. Es steht geschrieben: „Gleiches gilt in Bezug auf das, was sich innerhalb befindet: ‚Und das Stiftszelt sollst du machen aus zehn Vorhängen‘“[3]. In Bezug auf das, was außerhalb ist, steht geschrieben: „Elf Vorhänge“[4], Buchstaben hinzufügend, also das Ajin (ע) zur Zwölf hinzufügen und von der Summe abziehen. Er zieht eins von der Nummer Zwölf ab aufgrund der Hinzufügung des Ajin zur Zwölf.[5]
Es ist bekannt, dass eine Berechnung nur in Malchut durchgeführt wird, welche die Höhe der Stufe ermittelt (durch das Or Choser in ihr). Ebenso ist bekannt, dass Malchut „der Wille für sich selbst zu empfangen“ genannt wird.
Wenn sie ihren Willen zu empfangen vor der Wurzel annulliert und nicht empfangen möchte, sondern der Wurzel nur geben möchte, wie die Wurzel, die der Wille zu geben ist, dann wird Malchut, Ani (Ich, אני) genannt, zu Ejn (Nichts, אין). Erst dann zieht sie das Licht von Keter an und erhält es, um ihren Parzuf zu bilden und zu zwölf Parzufim der Kedusha zu werden.
Wenn sie allerdings für sich selbst empfangen möchte, wird sie zu Ajin Ra (Böses Auge, Missgunst, Neid). Anders gesagt: Wo es eine Kombination von Ejn (Nichts) gab, also eine Annullierung vor der Wurzel, die Keter ist, wurde dies zu Ajin (Auge – das heißt dies ist die Betrachtung und Kenntnis innerhalb des Verstandes).
Dies wird „hinzufügen“ genannt. Es bedeutet, dass jemand Wissen zum Glauben hinzufügen und im Verstand arbeiten möchte. Mit anderen Worten: Sie sagt, es sei lohnenswerter, im Verstand zu arbeiten, und dann wird der Wille zu empfangen keinen Einwand gegen die Arbeit erheben.
Dies verursacht einen Mangel, das bedeutet, dass sie sich von Keter, genannt „der Wille zu geben“, die die Wurzel ist, trennten, wobei es keine Übereinstimmung der Form mit der Wurzel Keter mehr gibt. Aus diesem Grund wird Sitra Achra als „Malchut ohne Krone“ bezeichnet. Es bedeutet, dass Malchut von Sitra Achra keine Anhaftung an Keter hat. Daher haben sie nur elf Parzufim, ohne den Parzuf Keter.
Das ist die Bedeutung davon, was unsere Weisen sagten: „Neunundneunzig starben durch das Böse Auge“, da sie keine Erkenntnis von Keter haben. Das bedeutet, dass Malchut in ihnen, die der Wille zu empfangen ist, sich nicht vor der Wurzel, genannt Keter, annullieren möchte. Dies zeigt, dass sie aus dem Ani (Ich), „der Wille zu empfangen“ genannt, kein Ejn (nichts) machen wollen, was die Annullierung des Willens zu empfangen wäre.
Stattdessen wollen sie hinzufügen. Und das wird Böses Auge genannt. Das heißt, wo es Ejn[6] (nichts) mit Alef geben sollte, fügen sie das Böse Auge – Ajin[7] Ra – hinzu. Deshalb fallen sie aufgrund der mangelnden Anhaftung an die Wurzel von ihrer Stufe ab.
Das meinten unsere Weisen, als sie sagten: „Zu allen, die überheblich sind, spricht der Schöpfer: ‚Er und Ich können nicht am gleichen Platz verweilen.‘“ Dies ist so, weil der Mensch zwei Herrschaften schafft. Wenn er sich jedoch im Zustand von Ejn befindet und sich selbst vor der Wurzel annulliert, das heißt, dass seine Absicht einzig dem Geben gilt, wie die Wurzel, findet man nur eine einzige Herrschaft vor – die Herrschaft des Schöpfers. Dann ist alles, was er auf der Welt empfängt, darauf ausgerichtet, dem Schöpfer zu geben.
Das ist die Bedeutung davon, was der Mensch sagte: „Die ganze Welt wurde nur meinetwegen erschaffen und ich, um meinem Erschaffer zu dienen.“ Aus diesem Grund muss ich sämtliche Stufen, die es in der Welt gibt, annehmen, um dadurch dem Schöpfer alles geben zu können, was „um meinem Erschaffer zu dienen“ heißt.