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Vorwort zu den Shamati Artikeln

Shamati ist das wertvollste Buch der Welt, denn es hat die Kraft, einen Menschen zum Sinn seines Lebens zu führen. Shamati ist das Hauptwerk kabbalistischer Quellen. Es beinhaltet alle Grundsätze der spirituellen Arbeit eines Menschen. Die Artikel des Buches fassen alles zusammen, was ein Mensch benötigt, um in die Höhere Welt einzutreten. Sie umspannen die unendliche Tiefe aller 125 Stufen, die ein Mensch auf seinem spirituellen Weg durchlaufen kann und muss, bis er an das Ziel des Schöpfungsplans gelangt. Kein anderes Buch der Menschheitsgeschichte dringt tiefer in die spirituelle Arbeit des Menschen ein.

Woher kommt das Buch Shamati? Hier eine kurze Geschichte dazu: Unter allen Büchern und Manuskripten, die mein Lehrer Rav Baruch Ashlag (Akronym: Rabash) für den Unterricht verwendete, gab es ein spezielles persönliches Notizbuch, auf dessen Einband „Shamati” – Hebräisch für „Was ich hörte“ – geschrieben stand. Niemals verließ er das Haus, ohne dieses Buch bei sich zu tragen. Er hörte auch nie damit auf, es zu studieren und darin zu lesen.

Eines Tages gab er es mir zu später Stunde mit den Worten: „Nimm dieses Notizbuch und nutze es.“ Ich verstand sofort, dass sein Weg bald zu Ende gehen würde. Und tatsächlich verstarb er am nächsten Morgen. Bei Tagesanbruch stieg seine reine Seele in die unbekannten Höhen auf.

Das Notizbuch war sehr umfangreich und umfasste die Unterrichte seines Vaters, des großen Kabbalisten Yehuda Ashlag (1884 - 1954), der wegen seines Kommentars zum Buch Sohar den Beinamen Baal HaSulam (Herr der Leiter) erhielt.

Über Jahrtausende wurde das kabbalistische Wissen in einem kleinen Kreis, in verhüllter Form, von Lehrer an Schüler und von Generation zu Generation weitergegeben. Baal HaSulam, der wohl größte Kabbalist des zwanzigsten Jahrhunderts, bereitete eine Methode für unsere Generation vor, die uns alle stufenweise zum spirituellen Aufstieg führen kann. Während seiner Unterrichte war das Mitschreiben untersagt. Deshalb schrieb sein Sohn, Rav Baruch Ashlag, nach dem Unterricht die Worte seines Vaters nieder – Wort für Wort.

Aus diesem Grund sollten wir diese Worte genau befolgen und eben die von Baal HaSulam gewählte Form dieser Worte exakt beibehalten. Wir sollten danach streben, in seine Gedanken einzutauchen, damit wir denselben Weg einschlagen, der vom Text vorgegeben ist. So können wir den Gedanken von Baal HaSulam folgen. Es ist wichtiger, sich einem großen Kabbalisten anzuhaften, als auf die Schönheit der linguistischen Feinheiten zu achten. Unser Streben sollte vielmehr auf die Erfassung der inneren Schönheit dieser Texte ausgerichtet sein, wodurch unser Verständnis für die Artikel eine konstante Entwicklung erfahren wird, sodass wir tiefer und tiefer in deren Inhalt eindringen können.

In diesen Artikeln bezieht sich Baal HaSulam oft auf Aussprüche anderer Kabbalisten und deren höchste Erkenntnisse. Diese Zitate geben uns einen Einblick in die Tiefe des Themas. Sie helfen uns auch zu realisieren, dass wir die Methode der Anhaftung an den Schöpfer aus der Abstammungslinie der Kabbalisten erhalten – sie wird uns von dem allerletzten Kabbalisten dieser Linie übermittelt – vom großen Baal HaSulam.

Tatsächlich erläutern diese Texte die Arbeit, die ein Mensch auf sich nehmen muss, um die Gleichheit der Form, die Anhaftung und Verschmelzung mit dem Schöpfer zu erreichen. Für unsere Existenz gibt es in der gesamten Wirklichkeit keinen anderen Grund als dieses erhabene Ziel. In Übereinstimmung mit diesem Ziel ermöglicht der Mensch der Wirklichkeit, allen Welten und allem darin Existierenden den Aufstieg und die Anhaftung an den Schöpfer.

Daher müssen wir verstehen, dass sich das gesamte Universum, alle Geschöpfe und alle Welten innerhalb eines Menschen befinden. Jeder Mensch muss sich vorstellen, dass er dieser Mensch ist und er frei wählen und handeln kann. Er – und nur er – steht dem Schöpfer gegenüber und hat die Verantwortung und das Privileg, diese notwendige Arbeit zu verrichten, um die Übereinstimmung der Form und Anhaftung an den Schöpfer zu erreichen. Davon handelt das Buch Shamati.

Die Uhr tickt und die Zeit eilt. In allen Teilen der Welt gibt es Menschen, die ein zunehmendes Interesse an spirituellem Fortschritt und Aufstieg in sich spüren und sich fragen: „Was ist der Sinn meines Lebens?”

All diese Texte sollten als ein Gesamtwerk betrachtet werden, weil sie alle nur über das Gleiche sprechen. Sie beschreiben, wie das Geschöpf nach seinem Erschaffer sucht, wie es sich Ihm langsam annähert, um sich schließlich an Ihn anzuhaften.

Dies ließ mich die Einzigartigkeit und Wichtigkeit der Shamati-Artikel erkennen, und daher habe ich mich entschlossen, dieses Buch zu veröffentlichen und es der Welt zu enthüllen.

Die Übersetzung dieses Buches ist eine Gemeinschaftsarbeit vieler meiner langjährigen Schüler, die in ihrer Freizeit über Monate – wenn nicht Jahre – unentgeltlich daran gearbeitet und so dieses Werk ermöglicht haben.

Ich möchte mich für Ihre unermüdlichen Bemühungen, ihren Fleiß und ihre eingebrachte Zeit bedanken und entschuldige mich bei jenen, deren Erwähnung ich versehentlich vergessen habe.

An Übersetzung und Lektorat haben gearbeitet:

Masha Shayovich, Christiane Reinstrom, Matthias Bornefeld, Angela Contzen, Maureen Schön, Carmela Heilbronner, Elisabeth Prelog-Igler, Yossi Nachman, Susi Rosenberg, Max Nientiedt, Tammy Yusupov, Claudia Buro.

Ganz besonderer Dank gebührt Christiane Reinstrom für die Koordination der Arbeiten und dem inhaltlichen Abgleich an die englische Übersetzung, Eduard Yusupov für die exakte Angleichung der deutschen Übersetzung an das hebräische Original und Charlotte Danieli für Ihre intensive Zusammenarbeit mit dem Kamphausen Verlag.

  Dr. Michael Laitman

 

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