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1984-85 Unterschied zwischen der Tora und der

1984/85
Es gibt immer einen Unterschied zwischen der Tora und der spirituellen Arbeit. "Tora" heißt eine Stufe, die in sich selbst [verborgen] ist. Und dann können wir von der Seite des Menschen nicht sprechen, als ob er gar nicht da wäre. Sondern wir sprechen nur von der Seite der Tora selbst, die "die Namen des Schöpfers ist" und deren Wichtigkeit wir hoch einschätzen. Also, von wem sprechen wir? Wir müssen immer daran denken, dass wir von der Seite des Königs sprechen: Wie er uns seine Ordnung und Lenkung gegeben hat, wie Seine heilige Namen die Seelen beinflussen, wie die Seelen diese Namen empfangen und mit ihnen existieren können, wie es geschrieben steht:  "Wer steigt auf das Berg des Schöpfers und wer steht an seinem heiligen Ort?" (24:3 Psalm).
Und wenn der Mensch die Wichtigkeit beachtet und fühlt, von wessen Seite spricht er;und er spricht von der Seite des Schöpfers. Nur haben wir [im Moment] nicht das Verständnis, um zu sehen, dass wir hier von der Seite des Schöpfers sprechen. Wir müssen einfach daran glauben, dass die ganze Tora nur die Namen des Schöpfers ist.
Und der Schöpfer kleidet sich in verschiedene Verbote (Dinim) und Gesetze (Halachot), zw. den Menschen und seinem Verlangen, oder zw. dem Menschen und seinem Freund, die der Mensch ausführen und einhalten muss. Oder Er kleidet sich in Geschichten (סיפורי מעשיות) [die in der Tora erzählt werden], oder in der Sprache der Kabbala und in den heiligen Namen. Also wir müssen uns daran erinnern, dass das Innere, das in diese Kleidungen gekleidet ist, nur der Schöpfer selbst ist, wie es geschrieben steht: "Die ganze Tora ist nur Namen des Schöpfers" [Quelle nachschauen?]

Deshalb, wenn wir die Tora lernen, müssen wir sie mit Achtung lernen und daran denken, von wessen Seite wir hier sprechen. Auf diese Weise können wir das Licht der Tora anziehen, und spüren, dass darin unser ganzes Leben liegt. Auf jeden Fall, wenn er mit einer solchen Absicht die Tora lernt, kann sich der Mensch in einem Zustand der Freude befinden, dass er in einer Verschmelzung mit der Lebensquelle ist, und deshalb heißt es: "Die ganze Tora ist nur die Namen des Schöpfers" [Quelle nachschauen?]. Denn der Mensch beginnt zu spüren, dass der Schöpfer den Geschöpfen Freude bereiten möchte und das ist der Grund der Erschaffung aller Welten.

Diese Freude müssen wir aus der Tora heranziehen. Und das heißt, dass wir die Tora preisen und dabei gar nicht an uns selbst (an den Eigennutz) denken. Es stellt sich heraus, dass in der Zeit, wo der Mensch die Tora lernt, er sich in der Vollkommenheit befindet, nach dem Gesetz: "Wo die Gedanken eines Menschen sind, dort ist er auch selbst" [Quelle nachschauen?]. Und in dieser Zeit muss der Mensch Lebenskräfte für den ganzen Tag bekommen, da es  "Zeit für die Tora" und  "Zeit für das Gebet" gibt, und beide sind vor einander verborgen.

Die Zeit der Arbeit ist etwas ganz anderes. Denn, wenn wir von der Arbeit, sprechen wir gerade aus der Sicht des Menschens. Wobei, wenn wir von der Tora sprechen, sprechen wir von der Seite des Schöpfers, und deshalb heißt sie "Tora des Schöpfers". Aber [der Begriff der] Arbeit bezieht sich nämlich auf den Menschen, da der Mensch arbeiten muss, wie es geschrieben steht: "Der Mensch wird geboren um zu schuften" [Quelle nachschauen?. Und in seinem Wesen ist der Mensch die Schöpfung. Und die [wichtigste Eigenschaft der] Schöpfung ist Mangel, die Eigenschaft "Etwas aus dem Nichts", und diese Erscheinung nennt man Verlangen zu empfangen. Und wir müssen dieses Verlangen erfüllen, denn daran besteht der Zweck der Schöpfung. Und aufgrund der Ähnlichkeit der Eigenschaften mit dem Schöpfer, wurde eine Einschränkung gemacht. Und um das Ziel der Schöpfung zu erreichen, das auch "Verlangen Freude zu bereiten" heißt, müssen wir diese Einschränkung korrigieren.

Und um diese Einschränkung zu übergehen, haben wir ein Heilmittel, Tora und Gebote, wie es geschrieben steht: "Ich habe den Bösen Trieb und die Tora dazu als Gewürz geschaffen", wie bekannt. Und hier in der Sache der Arbeit, muss man schauen, ob er zu dem Ziel der Schöpfung Fortschitte macht. Also, ob er schon die Funken des Gebens hat. In anderen Worten, ob er schon etwas von dem Heilmittel Tora und Geboten, zur Reinigung seiner Wünschen und Gedanken bekommen hat. Und daraus sieht man dass in der Arbeit die Selbstkontrolle immer vorhanden sein muss.

Gleichzeitig zweifelt man nicht daran, was in der Tora selbst steht, sondern lernt sie so wie sie ist, und man muss nur beten, um die Wichtigkeit der Tora, die die Wirklichkeit, die man "die Namen des Schöpfers" ist, in eigenen Augen zu erheben. Und wir sehen, wenn wir irgendwelche Gesetze oder einfach Erzählungen von irgendwelchen Ereignissen oder Arbeitwege aus der Tora lernen, heißt das alles noch lange nicht Tora, obwohl das tatsächlich aus Ihr gelernt wird. Und die Tora selbst hat keinen  Bezug zu den Geschöpfen , sondern nur zu dem Schöpfer selbst.

In anderen Worten Tora heißt die Enthüllung (Offenbarung) Anwesenheit des Schöpfers für die Geschöpfe. Und alles, was  durch  äußere Handlungen enthüllt wird, z.B. Gesetze, Verbote, Arbeitswege und einfach historische Geschichten, das alles sind die "Kleider der Tora".
Und nach allem Gesagten, stellt sich die Frage: Wenn die Tora selbst sich nur auf den Schöpfer bezieht, ähnelt das der Stufe Drush (Forderung, fordere und du bekommst deine Bezahlung). Aber was hat der Mensch davon, wenn er keine Verbindung zur der Tora hat? Darüber sagten die Weisen in Traktat Kidduschin (S. 40): "Vergrößere die Forderung, die als Resultat der Handlungen kommt", da der Mensch nur die Handlung selbst braucht, wie es geschrieben steht "...hat der Schöpfer für die Handlungen geschaffen", deshalb ist die Handlung und nicht die Forderung hier die Hauptsache.
Daraus folgt, dass "Vergrößere die Forderung, die als Resultat der Handlungen kommt" bedeutet, dass das Licht, das in der Tora eingeschlossen ist und das ihren innerenTeil ausmacht, dem Menschen leuchtet, damit er die Kraft hat, gute Taten auszuführen. Und das nennt man die verborgene Kraft der Tora, mit Hilfe dessen bekommt man Kräfte zu handeln, wie es in der Tora geschrieben steht: "der Schöpfer hat geschaffen um zu handeln".

Und darüber sagten die Weisen, "Zeit für die Tora und Zeit für das Gebet", d.h. jeder der beiden Zustände ist vor dem anderen Zustand verborgen, denn während des Studiums der Tora muss man nur an Ihre Wichtigkeit und nicht an sie selbst denken. Aber während des Gebetes muss der Mensch vor allem herausfinden, was ihm fehlt, damit er darauf eine Antwort fordern kann, denn es ist unmöglich einen Mangel zu erkennen, bevor man nicht in sich selber sucht.

Nur im Materiellem ist es klar, was dir fehlt, denn ein Gefühl, dass uns etwas fehlt, wird durch das Verlangen zu empfangen erzeugt, und das Verlangen zu empfangen ist das Einzige, was wir empfinden -  das ist offen für uns. Im Spirituellen aber ist alles auf dem altruistischen Verlangen zu geben aufgebaut, das die Grundlage der spirituellen Welt darstellt. Denn Malchut, die wir "das Verlangen zu empfangen" nennen, wollte sich dem Schöpfer angleichen, oder das Verlangen zu geben zu erwerben.

Und als Folge dessen haben die Geschöpfe  das „Zerbrechen der Kelim", und "den Sündenfall Adams" schon durchgemacht, und der Mensch ist nicht in der Lage, einfach ein Bedürfnis nach diesem Verlangen zu geben zu empfinden. Er muss sich sehr anstrengen, um den Mangel von diesem Verlangen in sich spüren zu können.
Und in dem Maß, in welchem man die Wichtigkeit des ihm fehlenden Verlangen zu geben spürt, in diesem Maß kann der Mensch zum Schöpfer beten, damit Er dem Menschen hilft und ihm ein Kli (Gefäß, Verlangen) dafür schenkt. Und  alle seine Sorgen sollten sich nur darum drehen, dass er diese Kraft, die wir "Verlangen zu empfangen nennen" eben noch nicht hat. Aber in dem Maße, in welchem er von dem Schöpfer noch entfernt ist, muss er dies bereuen und den Schöpfer um Barmherzigkeit bitten, dass Er Erbarmen zeigt und dem Menschen ein altruistisches Verlangen gibt.

Und überdies, der Mensch muss den Schöpfer bitten, dass Er den Menschen diesen Mangel an Verlangen zu geben spüren lässt, dass dies das Einzige ist, was seinen Übergang zum Spirituellen verhindert, denn das Empfinden von diesem Mangel kommt nie alleine. Deshalb sehen wir, dass der Schöpfer dem Menschen das Kli, das Verlangen, als auch die Erfüllung, das Licht geben muss.

Und jetzt können wir verstehen, was bedeutet "Von hinten und von vorne umfasst Du mich". Von hinten heißt das Verlangen des Menschens, von vorne bedeutet das Licht des Schöpfers, das dieses Verlangen auffüllt. So sehen wir, dass alles Verlangen wie auch das Licht vom Schöpfer kommen.

Und es steht geschrieben, imTalmud, Traktat Kidduschin: Das ideale Heilmittel ist es, wenn die Tora dir zum Lebenselixir wird." So hat der Schöpfer Israel gesagt: ich habe den Bösen Trieb, Egoismus erschaffen und die Tora zur seiner Korrektur. Wenn ihr euch mit der Tora beschäftigt, werdet ihr nicht dem Bösen Trieb überliefert werden".

Das Licht, das sich in der Tora befindet und das Ihren innerenTeil ausmacht, bringt uns zu seiner Quelle, zum Schöpfer zurück. Wir aber müssen unsere Absichten auf das Empfangen des Lichtes während des Lernens ausrichten, wie es bei Y. Ashlag, in seiner "Einführung zu TES" P.17 geschrieben steht.

 

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