Themen, die in dieser Lektion behandelt werden:
- Die Phasen des Lichts
- Die Zweite Einschränkung (Zimzum Bet)
- Das reflektierte Licht
- Die fünf Parzufim von Adam Kadmon
- Nekudot de SAG, Zimzum Bet
- Die Kleinheit der Nikudim
- Die Zerschmetterung der Verlangen
- Die Welt von Azilut
Wir sollten mit einer kurzen Wiederholung beginnen: Die Schöpfung wird durch das Licht, welches vom Schöpfer ausgeht hervorgebracht, und dieses Licht ist das Verlangen Freude zu schenken und wird B´china Shoresh (Wurzelphase) genannt.
Diese Phase erzeugt aus sich selbst heraus das Verlangen zu empfangen, B´china Alef, welche nachdem sie mit Licht angefüllt ist die Eigenschaften des Lichts übernimmt; dies ist das Verlangen zu schenken, uneingeschränkt Freude zu geben. Dies entspricht B´china Bet.Doch sie besitzt nichts, was sie schenken könnte. Sie erkennt, dass sie Ihm nur Freude bereiten kann, wenn sie eine Portion Licht um Seinetwillen annimmt.
So ist die dritte Stufe geboren: Seir Anpin. Sie hat bereits zwei Eigenschaften: zu geben und zu empfangen.
Nach der Wahrnehmung der zwei Arten von Genuss, fühlt Seir Anpin, dass Empfangen besser und schöner ist, als zu geben. Dies ist sein Charakter zu Beginn der Phase Alef.
Daher entscheidet Seir Anpin, alles Licht zu empfangen, sich vollständig mit Licht zu füllen, dieses mal allerdings auf seinen eigenen Wunsch hin. Das Vergnügen ist unendlich.
Dies wurde die vierte Phase, Malchut der Welt Ein Sof genannt, die eine und einzig wirkliche Schöpfung. Sie verbindet die beiden Bedingungen: Malchut weiß im Voraus, was sie sich wünscht und entscheidet sich anhand der zwei Phasen zu empfangen.
Die ersten drei Phasen tragen nicht die Bezeichnung „Schöpfung", weil sie keinen eigenen Wunsch zu empfangen besitzen, sondern nur den des Schöpfers oder eine Konsequenz daraus.
Nachdem die vierte Phase mit Licht gefüllt ist beginnt sie wie die erste Phase damit die Eigenschaften des Schöpfers anzunehmen und nimmt sich selbst als Empfangende wahr.
Die Entscheidung, dem Schöpfer gleich zu werden, erzeugt ein Gefühl der Scham und erlaubt daher dem Licht nicht mehr einzudringen, Zimzum Alef (Erste Einschränkung) findet statt.
Warum findet Zimzum Alef nicht am Ende von Phase 1 statt? Die Antwort lautet, dass während der ersten Phase der Wunsch des Kli nicht sein eigener war, sondern der des Schöpfers.
Hier schränkt die Schöpfung ihr eigenes Verlangen zu empfangen ein und verwendet es nicht.
Zimzum wird nicht auf das Verlangen Freude zu empfangen durchgeführt, sondern auf den egoistischen Wunsch für sich selbst zu empfangen. Es bezieht sich lediglich auf die Absicht.
Im ersten Fall hört das Kli einfach auf zu empfangen. Nun, da das Kli selbst die Entscheidung zu empfangen getroffen hat, jedoch nicht um des eigenen Genusses willen, kann es sich mit einer bestimmten Menge Licht anfüllen, abhängig von der Stärke seiner Absicht, der Kraft des Egoismus zu widerstehen.
Diese Entgegennahme von Licht zum Wohle eines anderen entspricht einer Schenkung. Eine Tat in der spirituellen Welt wird nicht durch die Tat selbst, sondern durch die Absicht während der Handlung definiert.
Die Erste Einschränkung legt fest, dass das Kli die Freude niemals eigensüchtig verwenden wird. Zimzum Alef wird nie verletzt werden.
Dies ist der Grund weshalb es die vorrangige Aufgabe eines erschaffenen Wesens ist, den Wunsch auf eigensüchtige Weise zu empfangen, zu neutralisieren.
Das erste erschaffene Wesen, B´china Dalet, zeigt, wie Vergnügen, welches vom vollständigen Licht des Schöpfers herrührt empfangen werden kann, obwohl durch die Erste Einschränkung alles, womit Malchut angefüllt ist, niemals mit dem Wunsch, um für sich selbst zu genießen, empfangen werden kann.
Wir werden sehen, wie dieses Prinzip weiter implementiert werden kann.
Zu Beginn platziert Malchut einen Schirm über dem Egoismus, der das ganze ankommende Licht zurückweist. Dies ist eine Art Test um festzustellen, ob Malchut fähig ist, dem enormen Genuss, der auf den Schirm einwirkt und im gleichen Maße dem Verlangen zu empfangen entspricht, zu widerstehen.
Ja, es gelingt, allen Genuss zurückzuweisen und nicht in ihm zu schwelgen.
Aber in diesem Falle ist das Kli vom Licht getrennt. Wie aber mit der Situation umgehen, wenn der Genuss nicht einfach abgewiesen wird, sondern eine Portion Licht um des Schöpfers willen empfangen wird?
Um dies zu gewährleisten muss das Reflektierte Licht (Or Choser) irgendwie das Direkte Licht (Or Yashar) umkleiden, und sie werden gemeinsam in das Kli, welches das Verlangen zu empfangen darstellt eindringen.
So dient Or Choser als anti-egoistische Bedingung, den Genuss innerhalb des Or Yashar zuzulassen und anzunehmen.
Hier handelt Or Choser als altruistische Absicht. Bevor diese zwei Arten Licht aufgenommen werden, wird im Rosh eine Berechnung durchgeführt. Wie viel Licht kann um des Schöpfers willen empfangen werden? Diese Menge gelangt in den Toch.
Der erste Parzuf mag z.B. 20 Prozent Licht empfangen, gemäß der Kraft seines Schirms. Dieses Licht wird Inneres Licht genannt - Or Pnimi.
Die Menge Licht, die nicht in das Kli eindringt verbleibt außerhalb und wird daher Umgebendes Licht genannt, Or Makif.
Der Empfang der ersten 20 Prozent des Lichtes wird Parzuf Galgalta genannt.
Dem Druck der zwei Lichter, Or Makif und Or Pnimi, auf den Schirm im Tabur folgend, drängt der Parzuf alles Licht hinaus. Der Schirm bewegt sich dann stufenweise vom Tabur hinauf zum Pe, verliert seine anti-egoistische Kraft und erreicht die Ebene des Schirms im Pe de Rosh.
Halten Sie fest, dass nichts in der spirituellen Welt verschwindet, jede nachfolgende Aktion umfasst die vorangegangene. Daher verbleiben die 20 Prozent des Lichtes, die zwischen dem Pe und dem Tabur empfangen wurden, im vorausgehenden Zustand des Parzufs.
Danach, wenn der Parzuf erkannte, dass er nicht in der Lage war, 20 Prozent des Lichts zu handhaben, entscheidet er sich wieder dafür, Licht anzunehmen, diesmal allerdings nicht 20 % sondern nur 15 %.
Zu diesem Zweck muss er seinen Schirm vom Niveau Pe auf die Ebene Chase des Parzuf Galgalta absenken, in anderen Worten, auf ein niedrigeres spirituelles Niveau absteigen.
Wenn sein Niveau zu Anfang durch die Reshimot Hitlabshut des Grades 4 und Awiut des Grades 4 definiert wurde, so verfügt es nun nur über 4 und 3 derselben.
Das Licht dringt auf gleiche Weise ein und bildet einen neuen Parzuf: AB. Der neue Parzuf teilt das gleiche Schicksal; er weist ebenfalls alles Licht zurück.
Auf diese Erscheinung hin breitet sich ein dritter Parzuf aus, SAG, nach ihm MA und BON.
Alle fünf Parzufim füllen Galgalta von seinem Pe bis zum Tabur. Die Welt die sie bilden wird Adam Kadmon genannt.
Galgalta ist B´china Shoresh ähnlich, da er während er vom Schöpfer empfängt, gibt, was er geben kann.
AB empfängt eine kleinere Menge um des Schöpfers willen und wird Chochma genannt, wie B´china Alef.
SAG wirkt nur auf schenkende Weise und wird Bina genannt, wie B´china Bet. MA ähnelt Seir Anpin, wie B´china Gimel, und BON entspricht Malchut, B´china Dalet.
SAG, welcher die Eigenschaften von Bina hat, ist fähig, sich unter den Tabur auszubreiten und den unteren Teil von Galgalta mit Licht zu füllen.
Unterhalb des Tabur, mit der Ausnahme von leeren Verlangen, verbleibt der Genuss, der aus der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer herrührt.
All dies ist so, weil NHY (Sefirot: Netzach Hod Yessod) von Galgalta unterhalb des Tabur das Licht Chochma verweigerten. Sie erfreuen sich am Licht Chassadim, dem Genuss, dem Schöpfer ähnlich zu sein. Dieser Genuss besteht ebenfalls auf dem Niveau Dalet de Awiut.
Die Nekudot de SAG haben Awiut Bet und mögen sich lediglich am Schenken des Lichts von diesem Grade erfreuen. Daher können sie nicht länger dem Genuss des Grades Dalet widerstehen, ansonsten würden sie beginnen, das Licht um des eigenen Genusses willen zu empfangen.
Obiges würde normaler Weise geschehen, aber Malchut am Ort von Sium von Galgalta erhebt sich zur Mitte von Tiferet des Parzufs der Nekudot de SAG und bildet ein neues Sium (Abschluss). Dies ist die Zurückweisung des Lichts, die Parssa genannt wird, unterhalb der das Licht nicht eindringen kann.
Mit diesem Vorgang vollzieht Malchut die Zweite Einschränkung gegenüber der Ausbreitung des Lichts, die in Analogie zur ersten, Zimzum Bet genannt wird.
Um ein Beispiel aus dem Alltag zu nehmen: stellen Sie sich einen Menschen mit angenehmen Eigenschaften und guter Kinderstube vor, der niemals eine Summe von EUR 1000 stehlen würde. Aber, falls EUR 10.000 vor ihm liegen würden, könnte er möglicherweise aufgrund des zu erwartenden Genusses seine Erziehung vergessen, weil in diesem Falle die Versuchung zu kraftvoll wäre, um ihr zu widerstehen.
Zimzum Bet ist die Fortführung von Zimzum Alef, allerdings durch die empfangenden Gefäße, den Kelim de Kabbalah.
Es ist interessant festzustellen, dass im Falle der Nekudot de SAG, der Parzuf, welcher von Natur aus altruistisch ist, ihre eigennützigen Eigenschaften aufgedeckt hat. Umgehend deckt die aufsteigende Malchut ihre eigennützigen Eigenschaften zu und bildet eine Grenzlinie, Parssa genannt, um das herabströmende Licht zu limitieren.
Der Rosh vom Parzuf SAG, wie jeder Kopf, besteht aus fünf Sefirot: Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin und Malchut. Diese wiederum werden in die Kelim de Ashpa'a (Keter, Chochma und die Hälfte von Bina) und die Kelim de Kabbalah (von der Mitte Binas bis Malchut) aufgeteilt.
Kelim de Ashpa'a (Gefäße des Schenkens) werden auch Galgalta ve Eynaim genannt.
Die Kelim de Kabbala sind Osen, Chotem, Pe: ACHA"P.
Die Einschränkung Zimzum Bet bedeutet, dass ab diesem Zeitpunkt ein Parzuf keines der Gefäß des Empfangens aktivieren darf. Es ist verboten, ACHA"P zu verwenden; so entschied sich Malchut, als sie sich zur Mitte von Tiferet erhob.
Nach Zimzum Bet erheben sich alle Reshimot zum Rosh von SAG, um dort ausschließlich die Bildung eines Parzufs vom Niveau Galgalta ve Eynaim zu fordern. Dies erlaubt es dem Parzuf durch die Berührung mit dem Schöpfer ein wenig Licht zu erhalten.
Dies bedeutet nun, dass der Schirm sich nicht mehr im Pe de Rosh, sondern im Nikveh Eynaim ansiedeln muss, was der Linie Parssa in der Mitte von Tiferet im Guf entspricht.
Nach einem Zivug im Rosh von SAG, wird von hier ausgehend ein Parzuf auftauchen und sich unterhalb des Tabur bis hinunter zum Parssa ausbreiten.
Der neue Parzuf, welcher sich unterhalb des Tabur bis zum Parssa ausbreitet, bekleidet den vorausgehende Parzuf von den Nekudot de SAG, aber nur seinen oberen Teil, was bedeutet: die altruistischen Kelim.
Der Name des neuen Parzufs ist Katnut von Olam Nikudim (Kleinheit der Welt Nikudim). Dieser Parzuf erscheint auf dem Niveau der eingeschränkten Reshimot von Bet-Alef.
Tatsächlich, in Bezug auf die vorausgehend erwähnten 5 Welten (Adam Kadmon, Azilut, Brija, Yetzira und Assiya) existiert eine solche Welt nicht, da sie im Augenblick ihrer Geburt sofort zerbricht.
Während der kurzen Existenz dieser Welt, werden die Sefirot Keter, Chochma, Bina, Hesed, Gevura und das eine Drittel von Tiferet in zehn aufgeteilt und führen die gewohnten Namen.
Ergänzend gibt es spezielle Namen für die Sefirot Chochma und Bina: Abba ve Ima (Vater und Mutter) und ebenso die Sefirot von Seir Anpin und Malchut: ZON, Seir Anpin und Nukva (weiblich).
Dem Zivug de Aka'a im Nikveh Eynaim im Rosh von SAG folgend, auf die Anfrage der Reshimot des niedrigeren Parzuf hin, führt SAG ein zweites Zivug auf den Reshimot von Gadlut (Größe) im Pe de Rosh durch.
Wenn dieser Vorgang stattfindet, breitet sich von SAG ein großes Licht aus und versucht unterhalb des Parssa zu gelangen.
Parzuf Nikudim ist absolut sicher, dass er fähig ist, das Licht um des Schöpfers willen zu empfangen, und auch genügend Kraft hierfür besitzt, ungeachtet von Zimzum Bet.
Wie auch immer, im Augenblick, in dem das Licht den Parssa berührt, erfolgt das Shevirat haKelim (Zerschmettern bzw. Zerbrechen der Gefäße), denn es wurde offensichtlich, dass der Parzuf Genuss nur für sich selbst empfangen möchte. Das Licht verlässt sofort den Parzuf und alle Kelim, auch jene, die sich oberhalb des Parssa befanden, werden zerschmettert.
Aus dem Verlangen des Pazufs die Kelim de Kabbala um des Schöpfers willen zu verwenden - die Welt der Nikudim in Gadlut zu bilden - während alle zehn Kelim verwendet werden, kommt es zur Zerschmetterung aller Schirm-Absichten.
Im Guf vom Parzuf Nikudim, m.a.W. im ZON oberhalb des Parssa (Hesed, Gevura, Tiferet) und unterhalb des Parssa (Netzah, Hod, Yessod und Malchut) sind acht Sefirot. Jede von ihnen besteht aus vier Phasen (getrennt von Phase 0).
Diese wiederum tragen zehn Sefirot, was eine Summe von 320 Kelim (4 X 8 X 10) ergibt, die zerbrochen wurden.
Von diesen 320 zerbrochenen Gefäßen kann nur Malchut nicht korrigiert werden und diese repräsentiert 32 Teile (4 X 8).
Die verbleibenden 288 Teile (320 - 32) können korrigiert werden. Die 32 Teile heißen Lev haEven (wörtl. Herz aus Stein). Diese werden nur vom Schöpfer selbst korrigiert werden, zum Zeitpunkt von Gmar Tikkun (Endgültige Korrektur).
Die altruistischen und die eigennützigen Verlangen sind gleichzeitig in Teile zerbrochen und vermischt worden. Im Ergebnis besteht jedes gebrochene Gefäß aus 288 Teilen, die korrigiert werden können und 32, die nicht korrigiert werden können.
Nun hängt die Vollendung des Ziels der Schöpfung nur von der Korrektur der zerbrochenen Welt von Nikudim ab. Wenn wir mit unserer gewählten Aufgabe erfolgreich sind, wird B´china Dalet mit Licht gefüllt werden.
Olam haTikkun (Welt der Korrektur) ist geschaffen um ein ineinandergreifendes System aufzubauen, welches dann die Kelim der Welt von Nikudim korrigiert.
Diese neue Welt wird auch Olam Azilut (Welt der Ausstrahlung) genannt.